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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio Sendung 173

  • Burmester: Robinsons Pläne für die Zukunft
  • Illes: Kreuzfahrt strapaziert Luxus-Begriff
  • Nöckel: Mein Lieblingsplatz für die Seele

Kreuzfahrt im Luxus-Rausch

Im Reiseradio entschleunigen wir heute durch ein Thema, das eigentlich relativ stressbefreit ist. Es geht um das selbst-geklöppelte Image der Kreuzfahrtbranche. Alles Traumschiff!
Zwar ist es momentan raue See, in die die schwimmende Kulisse des TV-Dramoletts geraten, und die schon fast mit einem Wassereinbruch bei klemmenden Schotts zu beschreiben ist. Aber angesichts des Gesamtmarktes sind die Gläubiger-Probleme der MS Deutschland nicht die der Passagiere , die nun dank der FTI-Kooperation wieder verstärkt anheuern auf dem hübsch-verschnörkelten ZDF-Filmdampfer.
Nein, es geht um die „Traumschiffisierung“, wenn man es so nennen darf, eines ganzen touristischen Segments. Luxus scheint die neue Normalität. Zumindest, wenn es nach den PR-Strategen geht. Jede Reederei wildert mit jedem Neubau in dieser gefühlten „Jetzt gönn ich mir was“-Zone. Urlaub auf dem Meer als etwas Besonderes. Natürlich möglichst nicht so besonders, dass man es nur „once in a lifetime“ sich leistet, aber schon mit so viel Luxus-Assoziationen im Marketing belegt, dass man jetzt in der Außenkommunikation Schwierigkeiten hat, die Geister, die man rief, zu bändigen. Wenn alles angeblich Luxus ist, wie kann man dann noch den Diamanten im Gold finden? Darüber unterhalte ich mich gleich mit dem Kreuzfahrtexperten Thomas P. Illes.

Der Club muss wachsen

Luxus ist im Grunde auch die Urlaubsform, um die wir uns ebenfalls in dieser Sendung kümmern. Vordergründig wird sie ganz bodenständig und erlebnisorientiert vermarktet. Die emotional so hoch angereicherte Landverschickung in einen Premium-Ferienclub.
Da herrscht schon lange nicht mehr Ringelpietz mit Anfassen, sondern die Zeit für Gefühle. Etwas bösartig könnte man sagen, die Gäste werden heute – ganz fürsorglich natürlich – mehr allein gelassen und mit weniger Personal-Aufwand animiert – aber für diesen Gewinn der Kontemplation und Selbstbestimmung stärker zur Kasse gebeten.
Für sicher ordentliche Ferienanlagen der gehobenen Hardware-Kategorie und geschmackvoll präsentiertes Essen auf den Show-Büffets lassen sich Zimmerraten aufrufen, nach denen normale Hotels sich strecken müssten.
Und in diesem Punkt berühren sich die Ferienclubs und die Kreuzfahrtschiffe: ein Urlaub bei ihnen ist ein subtiles gesellschaftliches Statement: Ja, ich kann mir so etwas leisten. Kein Wunder, dass der neue TUI Boss Fritz Joussen Robinson Druck macht, gehörig zu wachsen. Ein Konzepthotel mit Superimage und ohne Druck in Preisvergleichsystemen – etwas Besseres kann einem Veranstalter kaum passieren. Wie der Edel-Club Robinson überhaupt wachsen kann, und vor allem wo, das verrät uns gleich im Reiseradio-Gespräch sein CEO Dr. Ingo Burmester.

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