Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Ski Amadé: Navi auf der Piste

Reiseradio-Gespräch mit Dr. Christoph Eisinger

Fleissige Hörer des Reiseradios wissen es: wenn ich über Skifahren rede, dann ist das so, als wenn ein Farbenblinder ein Referat über die kolorierte Pracht des Seerosenteichs von Claude Monet halten soll. Ich trau mich auf keine Bretter. Und wenn ich oben an einer Seilbahn stehe im Winter – was ich durchaus gerne tue, denn Nicht-Skifahrer finden auch das Bergpanorma und die Luft toll, und manchmal sogar auch das Essen auf der Hütte – dann wundere ich mich immer, wie das so funktioniert mit diesem Wust an Pisten quer über den Hügel, und dass man nicht orientierungslos wird, wenn man auch noch auf Entdeckungsreise gehen mag in einem Skigebiet wie Ski Amadé mit 760 Pistenkilometern.

Die Lösung liegt vor: die neue Datenskibrille, die ich mir dort ausleihen könnte. (mehr …)

Rolf Nöckel: Abholen am Airport

Hörstück Rolf Nöckel / Sprecher Markus Hoffmann

Nach der Rückkehr von der TUI Programmvorstellung auf Gran Canaria musste ich am Flughafen über einen kleinen Text nachdenken, den mir mein lieber Kollege Rolf Nöckel mal zugeschickt hat aus der Reihe seiner Erzählungen „Kompass und Wind“. Da geht es darum, am Flughafen einen Menschen willkommen zu heissen. Eine Situation, manchmal voller Romantik, die nicht nur wegen der Ungewissheit gerade, ob und wann ein Flieger mit der geliebten Person ankommt, durchaus dramatische Züge annehmen kann…

Reiseradio – Sendung 217

  • Präsident in schweren Zeiten
  • Antonia Rados: Offen sein!
  • Sicherheit kein Reise-Motiv
  • Tourismus als Chance

Was ein Ort doch für eine magische Wirkung entfachen kann… Die DRV Wahlen in dem Teil Berlins, das noch bis zur Wiedervereinigung Hauptstadt der DDR spielen durfte, brachten sozialistisch angemessene Ergebnisse. So wurde Norbert Fiebig für drei Jahre im Amt des Präsidenten bestätigt mit 99,88 Prozent der abgegebenen Stimmen. Ein schöner Vertrauensbeweis in durchaus unruhigen Tourismus-politischen Zeiten. Zum ersten Mal gibt es keine steigenden Umsatzzahlen beim Vertrieb und den klassischen Veranstaltern, das immer attraktiver werdende Segment der Erdgebundenen Reisen geht zunehmend am organisierten Tourismus vorbei, und das diffuse Unsicherheitsempfinden hat zwar noch nicht zu einem Abflauen der Reiselust geführt – aber positive Zukunftsprognosen möchte da derzeit niemand wagen.

Dazu kommt die immer noch als größte Bedrohung empfundene EU Pauschalreise-Richtlinie, die gerade in deutsches Recht umgesetzt werden muss. Große Aufgaben für Norbert Fiebig – und über die unterhalte ich mich gleich mit ihm

Meine Kollegin Antonia Rados geht als Journalistin und Auslandskorrespondentin dahin, wo es weh tut. Und das sind im Regelfall nicht die Regionen, die man in den Katalogen der Reiseveranstalter findet. In ihrer preisgekrönten journalistischen Arbeit – momentan arbeitet sie immer noch als Chefreporterin für RTL – ist sie näher dran an Konflikten und Gewalt, als sich das auch nur irgendein Tourist ansatzweise ausmalen könnte. Und trotzdem ist reisen für sie nach wie vor etwas Wundervolles; ebenso, wie die Lust am Entdecken fremder Kulturen. (mehr …)

Präsident in schweren Zeiten

Reiseradio-Gespräch mit Norbert Fiebig

Präsident eines touristischen Branchenverbandes zu sein, entwickelt sich immer mehr zum Job eines Krisenmanagers. Denn auch, wenn die Urlaubsindustrie immer noch den Ruf der Leichtigkeit, der Alltagsferne und der Lust an Entspannung oder Abenteuer mit sich trägt, läuft es im alltäglichen Räderwerk hinter den Kulissen der heilen Welt durchaus zunehmend rumpelig. Die politische Weltlage kann nämlich gar nicht so einladend sein, wie zum Beispiel derzeit. Und der politische Binnenmarkt verursacht immer häufiger – von Fachkenntnis ungetrübt – Verdruss (mehr …)

Antonia Rados: Offen sein!

Reiseradio-Gespräch mit Dr. Antonia Rados

Antonia Rados kenne ich noch aus meinen Zeiten als Moderator des ARD Morgenmagazins. Die Schalten in die Krisengebiete der 90er. Und da gab es genug zu berichten für die erfahrene Auslandsreporterin. Ihre Reisen waren naturgemäß diametral anders gegenüber den Landverschickungen, um die die touristische Industrie sich kümmert. Und auch die Auswahl der Orte für die Ferne von der Heimat hätte keinen Urlaubscheck bestanden. (mehr …)

DRV-Tagung: Der Ball tanzt nicht

Lautsprecher 217 – der „Was mit Reisen“-Standpunkt

cropped-drensek_kommentar.jpgNun ist auch der quasi DRV-Tag in Berlin überstanden. Tourismusgipfel reloaded sozusagen. Doch während der BTW sich vor Wochen lieber im kristall-lüsternen Ballsaal des Adlons ein bisschen selbst zelebrierte und sich deshalb auch leicht masochistisch von einer unvorbereitet durch die Themen irrlichternden Kanzlerin sedieren ließ, musste der arbeitende Teil der Branche sich zuhörend im Tiefgeschoss einer ehemaligen Bauruine eines geplanten Einkaufszentrums im grauen Berlin Lichtenberg durch die profanen Bedrohungen des touristischen Alltagsgeschäfts kämpfen.

Emotionaler Tiefpunkt: das halbstündige, feinziselierte  Unsicherheitsszenario der terroristischen Weltlage durch Ex-BKA-Chef Jörg Ziercke, dessen Conclusio, die Reisebranche würde ziemlich sicher auch weiter oder sogar mehr durch Anschläge erschüttert, genauso wenig Optimismus versprühte, wie die nachfolgende von Sachkenntnis ungetrübte, verschwurbelte Handlungsanweisung an die Reiseindustrie, sehr offen kommunikativ damit umzugehen. Vorgenuschelt von einem als Kanzlerin-Berater vorgestellten Menschen, dessen Name mir aus Rest-Respekt entfallen ist.

Wenn auf so einer Tagung das Kurz-Referat des politischen Staatssekretärs aus dem Justizministerium, Gerd Billen, schon als Silberstreif am Horizont der Auseinandersetzung wegen der EU-Pauschalreise-Richtlinie interpretiert wird – dass man also dankbar ist, dass die politisch so gewollten Fesseln im Geschäft vor allem der Reisebüros jetzt wenigstens mit nachhaltig gewonnener Lammwolle weicher gemacht werden sollen – dann ahnt man, dass dieses Mal der Ball nicht tanzte auf der Ersatzveranstaltung für Kusadasi. (mehr …)

Sicherheit kein Reise-Motiv

Reiseradio-Gespräch mit Prof. Martin Lohmann

Die Vergleichsportale im Internet haben es deutlich gemacht: vieles von dem, was in Reisekatalogen angeboten wird von den Veranstaltern, ist „me too“-Geschäft.  Im Prinzip austauschbar. Dasselbe Hotel, wahrscheinlich auch derselbe Flug. Wo liegt da die Motivation für den Reisenden, sich für einen Veranstalter zu entscheiden? Weil er so eine tolle App hat vor Ort als Ergänzung zum Reiseleiter? Weil er die vielleicht besseren Zimmer hat? Weil das Sicherheitsmanagement besser ist, als das von Mitwettbewerbern?

All das scheint bei der Entscheidung des Urlaubers eher eine sekundäre Rolle zu spielen, wenn überhaupt. (mehr …)

Tourismus als Lebens-Chance

Reiseradio-Gespräch mit Prof. Harald Zeiss

Für die fundamentale Tourismuskritik sind Veranstalter so etwas wie Heuschrecken, die über schöne Orte herfallen, unreflektiert möglichst viele Urlaubssuchende abladen, möglichst wenig von dem in Anspruch nehmen, was aus der Region geliefert werden könnte – bis auf ein paar billige Arbeitskräfte, und einfach weiter ziehen, wenn die Hotels verwohnt sind und eine neue Urbanisation darauf wartet, erobert zu werden.

So kurz, so komisch, so klischeehaft. Verantwortlich handelnde Veranstalter, und das sind in Deutschland die überwiegende Mehrheit, kümmern sich immer mehr um die Nachhaltigkeit ihres Tuns. (mehr …)

Reiseradio – Sendung 215

  • BTW: 2016 kein Schicksalsjahr
  • Mit der Nordstjernen ins Eis
  • Bag-Tag: Kofferanhänger 2.0

In dieser Ausgabe 215 von „Was mit Reisen“, Ihrem Profi-Podcast für die Touristiker, versuchen  wir zum Start mal den Blick auf das Große, Ganze. Ist 2016 tatsächlich so ein Schicksalsjahr für die Reisebranche, wie Skeptiker seit Monaten argwöhnen? Hat die diffuse Angst vor Terror und das Unwohlsein mit gesellschaftlich radikalen Entwicklungen, wie in der Türkei, wirklich dazu geführt, dass trotz wirtschaftlich guter Lage bei uns, die Menschen nicht mehr so viel verreisen? Die Zahlen der Veranstalter lassen diesen Schluss ja zu, denn rosig sieht es bei keinem aus. Was übrigens nicht daran liegt, dass bei irgendeinem im Management schlecht gearbeitet wurde. Manchmal ist es halt so, shit happens.

Aber wenn man mal über den Tellerrand des Veranstalter-Reisens hinausblickt, etwas, was der Präsident des Bundesverbandes der Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel, schon quasi qua Amt tun muss, dann sieht es eigentlich gar nicht so dramatisch aus mit der Reiselust. Das versucht er gleich im Gespräch mit mir zu untermauern – auch seinen verhaltenen Optimismus, was die zur Zeit größte Baustelle der politischen Regulierung angeht: die neue Pauschalreiserichtlinie.

In Zeiten des Kreuzfahrtbooms schauen wir in dieser Sendung mal auf ein Nischenprodukt. Die Fahrt auf einem 60 Jahre alten Postschiff mit – nach heutiger Sicht – nahezu null Schiffskomfort, aber dafür Cinemascope rund um die Reling. Ich war mit der alten Nordstjernen, die wieder für Hurtigruten fährt, vor Spitzbergen unterwegs. Daraus ist ein schöner Film entstanden, den Sie auf der Webseite dieser Ausgabe des Reiseradios anschauen können, und ein launiges Interview mit dem Menschen, der auf klassischen Schiffen Kreuzfahrt-Direktor heissen würde, sich hier aber Expeditionsleiter nennt. Heiko Kuehr und sein Team schaffen täglich die Erlebnisse, die so eine Fahrt in den ganz hohen Norden auszeichnen. Wo die unwirtliche Natur einen wieder ganz klein werden lässt, und wo man ein Schiff wieder als Schiff spürt, und nicht als komfortablen Schuhkarton auf dem Wasser.

Angesichts der vielen Millionen Koffer, die jeden Tag rund um die Welt fliegen, ist die Zahl der Gepäckstücke, die erst verspätet oder gar nicht ihren Eigentümer am Zielort erreichen, sehr gering. Und trotzdem kennt jeder das Gefühl des bangen Wartens am Band im Ankunftsbereich des Flughafens. Vor allem, wenn die tapfere Zahl der Fluggäste immer kleiner wird und das Karussell immer weniger Koffer ausspuckt.

An diesem Gefühl wird sich zwar auch nichts ändern, wenn man ein kleines Gadget benutzt, das man jetzt für wenige Euro erwerben kann – den Bag-Tag. Aber die Chance soll höher sein, dass man sein Reiseschätzchen schneller nachgelierfert bekommt. Es ist quasi ein elektronischer Kofferanhänger mit QR-Code und auch mit eingebautem NFC-Chip, den man vor der Reise mit allen wichtigen Informationen füttert. Diese sollen die Gepäck-Heinzelmänchen mit jedem Smartphone auslesen können als Basisinformation, wohin der Koffer schnellstmöglich gehört. Das klingt zwar gut, aber lässt natürlich viele Fragen entstehen, über die ich mich mit Isabelle Gernand von Bag-Tap unterhalte.

Frenzel, BTW: 2016 kein Schicksalsjahr

Reiseradio-Gespräch mit Michael Frenzel

Wenn man die gesellschaftliche und zum Teil schrille Debatte der letzten Monate verfolgt, dann könnte man den Eindruck bekommen, bei etlichen Deutschen wächst eine Grundhaltung à la „wir sind uns selbst genug“. Das wäre dann der Gegenentwurf zur Reiselust und der Freude, andere Kulturen kennenzulernen. Ist Tourismus also mittlerweile, wenn man trotzdem reist? (mehr …)