Skurriles aus Japans Alltag

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Reiseradio-Gespräch mit Matthias Reich

Die Zahl der deutschen Touristen in Japan ist immer noch sehr bescheiden, und seit dem Atomunglück von Fukushima vor fünf Jahren erst recht. Im Gegensatz zu all den asiatischen Sehnsuchtszielen für Fernreisende bleibt Japan eher ein Ziel für eine Studienreise. An der mangelnden Exotik kann es nicht liegen. Und selbst für ängstliche Naturen könnte dieses durchorganisierte, saubere Land, ähnlich wie Singapur, theoretisch ein Einsteiger-Ziel sein. Aber Japan, dessen Produkte unseren Alltag durchaus durchdringen, heute weniger, als noch vor Jahren, erscheint vielen als Gesellschaft eher skurril und auch ein wenig bizarr. Mehr noch, die Preussen des Ostens genießen allenfalls einen unteren Mittelplatz auf der Charme-Skala. Mit Recht, sagt Matthias Reich, der seit über 10 Jahren als IT-Experte ein intimer Kenner der japanischen Verhältnisse ist. Im täglichen Leben ist vieles noch komplizierter, als befürchtet. So lautet sein Buch denn auch „Was Sie dachten, niemals über Japan wissen zu wollen“. Es ist eine ironische Bestandsaufnahme einer Gesellschaft, die Besuchern immer noch ängstlich gegenüber steht. Ich telefonierte mit Matthias Reich hinter dem fernöstlichen Schleier.