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Reiseradio – Sendung 211

  • Feiner: Thomas Cook Signature
  • Final: Cook Finest Selection
  • Feudal: Paul Gauguin Cruises

Die Neupositionierung von Thomas Cook ist der Schwerpunkt dieser 211. Ausgabe von „Was mit reisen“, dem Podcast für Sie als Profi-Touristiker. Wobei es beim Namen Thomas Cook traditionell eine Begriffsunschärfe gibt, die schon Gisela Sökeland auf die Palme brachte, als sie vor Jahren ihren Premiumveranstalter zu etablieren versuchte. Da gibt es den gleichnamigen Konzern und die Vertriebsmarke Thomas Cook. Interessiert den Endkunden nur bedingt. Der bucht Neckermann oder Öger, oder wenn er noch sparsamer sein muss, Bucher oder Air Marin. Fliegen tut er vielleicht mit der Condor, allem Umlackierungs-Wahnsinn zum Trotz. Und wenn er sich ein bisschen mehr leisten konnte und wollte, dann wartete Thomas Cook Reisen auf ihn. Auf den Zusatz „Reisen“ in jeder Erwähnung legte Gisela Sökeland deshalb gesteigerten Wert. Sie wäre ausgeflippt bei einer Schlagzeile, wie aus den letzten Tagen: „Luxuriöse Cookies“.
Nun, die Macherinnen der Neuauflage der Edelmarke sehen es entspannter, wenngleich genauso abgrenzend. Thomas Cook Signature ist der neu gebrandete Premiumveranstalter. Und wer es richtig krachen lässt, findet bei „Finest Selection“ fast schon Airtours-Niveau. Mag man bei Neckermann auch den Volumenmarkt befriedigen, die neuen hochwertigen Kataloge samt Webauftritt in dem Farbspektrum „Café Latte“ sollen Oberursel ein exklusives, emotionales Image einhauchen. Hier fühlt man ich auf Augenhöhe mit der TUI und DERTour. Hier schöpft man das neue Selbstbewußtsein, sich einfach freizuschwimmen aus der Billigheimer-Ecke.
Wieviel Mut es bedarf, ausgerechnet in diesem Jahr, das so beeinflusst ist von exogenen Einflüssen, Kraft in die Kür zu stecken, darüber unterhalte ich mich gleich mit CEO Stefanie Berk.
Verantwortlich für den neuen Markenauftritt ist eine alte Bekannte aus dem Luxussegment. Jahrelang verkörperte sie den High End Bereich des Reisens als Chefin von Airtours. Jetzt reaktivierte Kirsten Feld Türkis ihr legendäres Adressbuch mit den Direktnummern der wichtigsten Hoteldirektoren der Welt für ihren neuen Arbeitgeber Thomas Cook. „Finest Selection“ ist vielleicht noch nicht ganz rund, aber die Klientel muss ja auch erst lernen, dass es einen neuen Anbieter gibt für die, für die Geld keine so große Rolle spielt beim Erfüllen von Urlaubsträumen. Bis dahin dienen die Magaloge trefflich auch dem Imagetransfer für die Dachmarke, und haben durchaus Potential, auch in anderen Veranstalter-Gärtchen zu wildern, wie Kirsten Feld-Türkis gleich im Reiseradio-Gespräch zugibt.
Im dritten Gespräch geht es um ein Luxusprodukt, das sicher gut passen würde zu „Finest Selection“. Eine Kreuzfahrt mit einem kleinen Schiff mit gerade mal 320 Passagieren. Das ist ungefähr so die Größenordnung der Personenzahl in einem der Tenderboote der Megaschiffe, die als schwimmende Ressorts für den Massenmarkt unterwegs sind. Aber der Unterschied könnte größer nicht sein. Das Schiff, die Paul Gauguin, fährt das ganze Jahr über im exklusivsten Revier für Urlaubsträume, nämlich in der Südsee, in Französisch Polynesien. Es gibt vielleicht Megajachten mit größerem Luxus, aber kaum Fahrgebiete, die täglich der perfekten Fototapete näher kommen. Dass es trotzdem kein unbezahlbarer Luxus ist, erklärt uns gleich Matias Moldenhauer vom verknüpften Veranstalter Vista Travel.

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