Reiseradio Sendung 192
Subscribe: iTunes | Android | RSS
- TUI: Marge vor Menge war einmal
- Aachen: Reit-EM als Event 2015
- Evaneos: Rundreisen im Internet
In diesem Reiseradio beschäftigen wir uns abseits der Personalie Sebastian Ebel lieber mit dem Brot- und Butter-Geschäft der TUI Deutschland. Und das ist gerade ja ebenfalls nicht frei von Krisen. Die terroristische Mord-Aktion in Tunesien hat das Badeziel tief getroffen und wird viele Umbuchungen nötig machen. Und hinter der touristischen Zukunft Griechenland steht nach der Volksabstimmung, so rechtlich irrelevant sie auch sein mag, ein immer größeres Fragezeichen. Wer noch nicht gebucht hat, wird eine intensive Risiko-Abwägung starten, ob ein entspannter Urlaub überhaupt möglich sein wird in Hellas.
Aber selbst bei den Winter-Prognosen, um die es ja im Kern ging auf der Pressekonferenz auf Kreta, ist vieles noch so geduldig wie das Papier der Pressemitteilungen. Wird es angesichts der Euroschwäche tatsächlich den Run auf die Fernziele geben mit ihren steigenden Preisen? Wird die neue Konzernvorgabe, größere Marktanteile zu erzielen, sich umsetzen lassen bei einem Qualitätsprodukt, das bei der in den letzten Jahren so forcierten Service-Fokussiertheit zwangsweise over all etwas teurer ist als der Markt? Wird das neue Hotelkonzept Blue greifen? Über all das unterhielt ich mich mit TUI Chef-Touristiker Dr. Oliver Dörschuck.
Am 11. August beginnt in Aachen die Europameisterschaft der Reiter. Im Prinzip ist das kein touristisches Thema. Im Gegenteil. Sportevents sind, wie man mittlerweile weiss, eher Gift für Urlaubsmacher. Teure Preise, knappe Hotelkapazitäten – das wirkt abschreckend auf Gäste, die wegen der Sehenswürdigkeiten kommen. Die traditionelle Reiterstadt Aachen versucht nun, die beiden Zielgruppen zu vereinen mit einem großen parallelen Kulturprogramm. Denn 2015 soll im Erfolg unbedingt an das letze Jahr anschließen, als die Karls-Ausstellung jede Prognose sprengte. Auch wie man das schaffte, nämlich mit einem vordergründig sperrigen Thema, die Städte-Touristen anzulocken, ist ein Lehrstück für das Event-Marketing. Mehr dazu im Gespräch mit Werner Schlösser, dem Kur-, und Verkehrsdirektor von Aachen.
Wen es etwas weiter wegführt in seiner Urlaubsplanung, als bis zum westlichen Dreiländereck, der möchte in der Regel auch etwas mehr erleben, als nur ein schönes Hotel. Zumindest würde ich das als Reisejournalist hoffen. Aber auch die tatsächliche Buchungslage spiegelt es wieder. Je exotischer das Ziel, desto größer der Wunsch nach einer Rundreise. Jetzt könnte man sagen, das wird von den meisten klassischen Veranstaltern auch ganz gut abgedeckt. Aber was macht die Online-Fraktion, die gerne ganz smart Hotel und Flug alleine kombiniert? Ausflüge im Internet vorzureservieren, ist Dank „Getyourguide“ und Co bereits Standard. Aber ganze Rundreisen? Auch dafür gibt es mittlerweile eine Adresse: Evaneos. Hier kann man sich maßgeschneiderte Exkursionen vor Ort zusammenstellen lassen von kleinen Agenturen, die man sonst nie finden würde von daheim. Auch abseits der touristischen Trampelpfade. Gezahlt wird über den Treuhänder Evaneos, wodurch man sich ein Stück Sicherheit dazukauft. Wie das Modell funktionieren soll, und wo, darüber unterhalte ich mich mit der Deutschland-Chefin von Evaneos, Johanna Zimmermann.