Touristik Talk

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio Sendung 179

  • Thailand hat Unschuld verloren
  • Freses Tour d’Horizon zum Ende
  • TUI: Tierschutz auf Reisen
  • Nöckels Hörstück: Elefanten

Eine Destination, eine Definition, eine Deutung und eine Dramatisierung – das sind die Zutaten für die heutige, die 179. Ausgabe von „Was mit Reisen“.
Fangen wir mit der Destination an: Thailand. Das buddhistisch geprägte Sehnsuchts-Ziel vieler Deutscher in Asien, fast 740.000 waren es letztes Jahr, schwächelt gerade in Folge der schon lange die Nachrichten prägenden Unruhen zwischen Rot und Gelb, der Landbevölkerung und den irgendwie sich als Eliten Fühlenden. Die Vehemenz der Auseinandersetzung ist schon lange keine Folklore mehr. Es gab Bilder, die arg an die Auseinandersetzungen in Ägypten erinnerten. Und trotzdem fühlten sich Thailand Urlauber lange nicht unsicher; zeigten auch keine Buchungszurückhaltung wegen einer indifferenten Angst. Deshalb erwähnte ich am Anfang das Wort Buddhismus. Denn trotz fast vergleichbarer Vorfälle verschreckt in Ägypten der latente Islamismus die Urlauber ungleich stärker. Aber nun wirkt die Krise auch langsam im fernöstlichen Sonnen-Traumziel. Die „Land und Leute“ Buchungen schwächeln. Matthias Rotter, der Chef von Meier’s Weltreisen, klärt uns gleich auf über die Situation in Siam.
Die Rundreise, eine der Mütter der pauschalen Landverschickung, ist nicht totzukriegen. Trotz vermeintlich gestiegener Reiseerfahrung. Trotz des Hangs zur Individualisierung. Trotz der Lust an der Abgrenzung. Selbst beim Vorreiter des Baustein-Kombinierens von touristischen Produkten, der Frankfurter DERTour, zählt die Gruppen-Bespaßung zum Kerngeschäft. CEO Michael Frese erläutert uns gleich, warum der Bus immer noch das wichtigste Transportmittel für Urlaubserlebnisse vor Ort ist. Und im zweiten Teil unseres Gesprächs äußert er sich zum ersten Mal überhaupt über seine Zeit in Frankfurt, die Tops und Flops und seine Pläne für „the day after“: die neue Lebensphase nach seinem Ausscheiden im Frühsommer.
Kaum ein Thema kann Urlauber so dramatisieren, wie Tiere in Not inmitten der Ferienidylle. Das fängt an beim Herz für Strassenhunde und streunende Katzen, aber endet auch schnell beim Liebesentzug gegenüber touristischen Attraktionen, sobald man ahnt, dass der schöne Schein tierischer Lebenslust durch Knechtung, Brutalität, bis hin zur Folter erkauft wird. Der emotionale Bann von Stier-Arenen und Hahnenkämpfen fällt einem spontan ein. Aber auch schmuddelige Delfinarien oder traumatisierte Elefanten als Reittiere. Höchste Zeit, dass sich Veranstalter ihrer Verantwortung bewusst werden, wie sie mit dem Thema umgehen, das viele Touristiker noch gar nicht erkannt haben. Im großen Gespräch mit dem Nachhaltigkeits-Beauftragten der TUI, Prof. Dr. Harald Zeiss, hoffe ich, dass ich auch Sie dafür sensibilisieren kann.

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