Touristik Talk

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Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Linnhoff: Bin Fiebig nicht böse

Reiseradio-Gespräch mit Marija Linnhoff

Es ist zugegeben kein linguistisches Vergnügen, sich durch die EU-Pauschalreiserichtlinie durchzuarbeiten. Juristen mögen das anders sehen, weil sie darauf geschult sind, sperriges Deutsch solange zu kauen und zu interpretieren, dass sich vielleicht doch noch ein Rechtsergebnis in ihrem Sinne herauslesen lässt. Reisebüro-Inhaber ängstigt es aber eher, zum Beispiel auf einmal ihre traditionelle Rolle als Reisemittler in Gefahr zu sehen zuungunsten eines haftenden Veranstalters wider Willen.

Was mir und vielen Fachkollegen in den letzten Monaten auffiel, ist der unterschiedliche Grad an Hysterie, je, nachdem, mit wem man ein Hintergrundgespräch hatte. Eines schälte sich jedoch heraus: je kleiner, unabhängiger von Veranstalterbindung und kundenorientierter ein Reisebüro ist, den optimalen Preis zu finden für eine Urlaubsreise, desto mehr Fallstricke gibt es.  (mehr …)

Koehlers Kompendium für Schiffe

Reiseradio-Gespräch mit Oliver Schmidt

Wenn man sich vor Augen führt, dass allwöchentlich AIDA gut 20.000 Gäste begeistern muss für ihre Schiffe und TUI Cruises 10 000 braucht für ihre Flotte, und das mit 52 multipliziert, dann ahnt man, wo der überwältigende Teil der etwa 2 Millionen Deutschen seinen Urlaub auf See genießt.

Eine eher ungute Situation für Autoren, möchte man meinen, die sich in den Kopf gesetzt haben, einen Guide zu schreiben auch über all die anderen Schiffe, die auf dem deutschen Markt buchbar sind. Lohnt sich das? Gibt es so viele Wechselwillige, die unbedingt mal einen anderen Schiffstyp kennenlernen wollen und sich zu diesem Zweck ein gewichtiges Kompendium kaufen im Buchhandel?  (mehr …)

Gebrauchsanweisung Kreuzfahrt

Reiseradio-Gespräch mit Thomas Blubacher

Wenn man im Freundeskreis über Kreuzfahrten spricht, hat man manchmal das Gefühl, es ist, wie in den 80er Jahren, als es um das Thema Cluburlaub ging. Wenn man sich damals outete, dass man Robinson oder Aldiana eigentlich total nett findet, kommunikativ, lustig und lebensfroh, dann musste man sich schon auf viele mitleidige Blicke einstellen. Gut, der Vergleich hinkt etwas, denn Cluburlaub in den Anfangsjahren war schon sehr extrem anders, nicht zu vergleichen mit den Resorts heute. Aber auch, wenn ich heute sage, dass ich eine Kreuzfahrt nahezu als ideal empfinde, wenn ich mal privat ausspannen möchte, ernte ich im Freundeskreis viel ungläubiges Kopfschütteln und eine lange Litanei von Vorurteilen. (mehr …)

Skurriles aus Japans Alltag

Reiseradio-Gespräch mit Matthias Reich

Die Zahl der deutschen Touristen in Japan ist immer noch sehr bescheiden, und seit dem Atomunglück von Fukushima vor fünf Jahren erst recht. Im Gegensatz zu all den asiatischen Sehnsuchtszielen für Fernreisende bleibt Japan eher ein Ziel für eine Studienreise. An der mangelnden Exotik kann es nicht liegen. Und selbst für ängstliche Naturen könnte dieses durchorganisierte, saubere Land, ähnlich wie Singapur, theoretisch ein Einsteiger-Ziel sein. Aber Japan, dessen Produkte unseren Alltag durchaus durchdringen, heute weniger, als noch vor Jahren, erscheint vielen als Gesellschaft eher skurril und auch ein wenig bizarr. Mehr noch, die Preussen des Ostens genießen allenfalls einen unteren Mittelplatz auf der Charme-Skala. Mit Recht, sagt Matthias Reich, (mehr …)

USA: Fifty States of Wigge

Reiseradio-Gespräch mit Michael Wigge

Auch, wenn erst ein gewisser Mann Amerika wieder groß machen will.., groß ist es schon längst, und so vielseitig in seinen Mentalitäten und Gebräuchen, dass es fast schon an Europa erinnert – mit dem unschätzbaren Vorteil der gemeinsamen Sprache. Mein Kollege Michael Wigge, auch regelmäßig lange in den Staaten, wollte es noch einmal ganz genau wissen: was für ein Amerikabild entsteht im Kopf, wenn man sich der Herausforderung stellt nicht nur die üblichen touristischen Highlights zu sehen, sondern jeden Tag einen der 50 Staaten zu beschnuppern, also in 50 Tagen ganz Amerika zu be- und erfahren? (mehr …)

Ebel: TUI muss weiter wachsen

Reiseradio-Gespräch mit Sebastian Ebel

Größe ist nicht alles, aber ohne Grösse ist alles nichts. Diese zugegeben etwas verschwurbelte Weisheit gilt jetzt auch für die TUI. Der größte Veranstalter Europas konnte bisher zwar mit einer gewissen Gelassenheit auf seine Mitwettbewerber schauen, aber das frühere Credo „lieber weniger Hotels, aber dafür handverlesen, nach Möglichkeit exklusiv und noch wünschenswerter, in Eigenregie“ gilt nicht mehr. Dafür ist der Markt zu lebhaft geworden, der Kunde zu sprunghaft in seinen Urlaubsentscheidungen und die Weltlage zu unübersichtlich. Natürlich ist es für die Kalkulation – die letztendlich bedeutender für den Erfolg ist, denn Umsatzzahlen – wichtiger, mit Hotels zu operieren, die sich nicht im Preiskampf der großen Vergleichsportale behaupten müssen. Aber was macht man, (mehr …)

TUI erstmals mit Gutschein

Reiseradio-Gespräch mit Stefan Baumert

Wer hätte es gedacht? Auch die TUI macht es jetzt: Gutscheine. Allerdings nicht so plump, wie etwa Unister, und auch mit höherer Wahrscheinlichkeit, dass sie tatsächlich ratz-fatz eingelöst werden. Wer sich mit dem Gedanken trägt, mit der TUI in Urlaub zu fahren, sollte vielleicht doch vor dem Gang ins Reisebüro erst einmal auf die Webseite gehen, also auf tui.de

Je nachdem, wie man dort herumsurft und dem kleinen Computer am anderen Ende der Leitung vorgaukelt, man sei wild entschlossen, jetzt auch zu buchen…, könnte es sehr gut passieren, dass folgendes passiert, wenn man kurz vor Abschluss einer Buchung doch die Seite verlässt: ein Fensterchen ploppt auf, und man bekommt einen Gutschein angeboten. (mehr …)

5 Gletscher: wer bietet was?

Reiseradio-Gespräch mit Christina Ruhfass

Nicht nur für Makler gilt der Glaubensgrundsatz: Lage, Lage, Lage. Auch im Tourismus spielt es eine große Rolle, ob man mit seinem Angebot die Pole-Position hat. Und was bedeutet das für Wintersport? Natürlich Schneesicherheit. Nichts ist wichtiger neben der natürlich notwendigen Infrastruktur. Von der Lage her haben die „5 Gletscher“ in Tirol natürlich etwas Bestechendes: rund 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Da brauchen die Pisten-Verantwortlichen nicht so viel Gedanken verschwenden an Schneekanonen. Höhe ist immer noch ein Ruhekissen für gut funktionierende Naturschneepisten. (mehr …)

Ski Amadé: Navi auf der Piste

Reiseradio-Gespräch mit Dr. Christoph Eisinger

Fleissige Hörer des Reiseradios wissen es: wenn ich über Skifahren rede, dann ist das so, als wenn ein Farbenblinder ein Referat über die kolorierte Pracht des Seerosenteichs von Claude Monet halten soll. Ich trau mich auf keine Bretter. Und wenn ich oben an einer Seilbahn stehe im Winter – was ich durchaus gerne tue, denn Nicht-Skifahrer finden auch das Bergpanorma und die Luft toll, und manchmal sogar auch das Essen auf der Hütte – dann wundere ich mich immer, wie das so funktioniert mit diesem Wust an Pisten quer über den Hügel, und dass man nicht orientierungslos wird, wenn man auch noch auf Entdeckungsreise gehen mag in einem Skigebiet wie Ski Amadé mit 760 Pistenkilometern.

Die Lösung liegt vor: die neue Datenskibrille, die ich mir dort ausleihen könnte. (mehr …)

Präsident in schweren Zeiten

Reiseradio-Gespräch mit Norbert Fiebig

Präsident eines touristischen Branchenverbandes zu sein, entwickelt sich immer mehr zum Job eines Krisenmanagers. Denn auch, wenn die Urlaubsindustrie immer noch den Ruf der Leichtigkeit, der Alltagsferne und der Lust an Entspannung oder Abenteuer mit sich trägt, läuft es im alltäglichen Räderwerk hinter den Kulissen der heilen Welt durchaus zunehmend rumpelig. Die politische Weltlage kann nämlich gar nicht so einladend sein, wie zum Beispiel derzeit. Und der politische Binnenmarkt verursacht immer häufiger – von Fachkenntnis ungetrübt – Verdruss (mehr …)