Touristik Talk

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Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio – Sendung 183

 

  • Reiseanalyse: Urlaubslust bleibt krisenfest
  • Fernbusse: was bringt die Mega-Fusion?
  • Harald Zeiss: Hohe Ehrung für Umweltschutz

Mit gleich zwei Veranstaltungen auf der Stuttgarter CMT beschäftigt sich heute die Ausgabe 183 Ihres Reiseradios. Es waren Terminkalender-Ereignisse, die wahrscheinlich am Publikumsinteresse dieser größten deutschen Nicht-Fachmesse vorbeigingen. Wer zur CMT geht, der will sich vor allem von der internationalen Prospektwelt inspirieren lassen. Und der demonstriert schon das, was Martin Lohmann von der FUR, dem wissenschaftlichen Träger der Reiseanalyse, für das Jahr 2015 prognostiziert: es wird wohl, let’s keep fingers crossed, gereist, wie schon lange nicht mehr. Es sind beruhigende Zahlen für die Industrie. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten scheint die Reiselust weiter zu wachsen. Natürlich ist die Reiseanalyse viel detailreicher. Und deshalb unterhalte ich mich gleich mit Martin Lohmann.
Am Sonntag wurde in einem kleinen, feinen Kreis abseits des Messetrubels auch Professor Dr. Harald Zeiss ausgezeichnet. Der für Umweltschutz und Nachhaltigkeit verantwortliche Manager der TUI erhielt den Columbus Ehrenpreis der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Nicht für irgendeine publikumswirksame Aktion, sondern für das Fortschreiben eines Engagements von Europas größtem Reiseveranstalter. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich. Da braucht man sich nur die direkten Mitbewerber anzuschauen. Es ist auch nicht umsatzfördernd. Denn das weiss man leider nur zu genau: der Urlauber mag es zwar gerne propper und nett und frei von Gewissensbissen – aber nur, wenn es nichts kostet und den Komfort nicht beeinträchtigt. Wie Harald Zeiss in der Tradition von Michael Iwand, seinem Vor- Vorgänger, hier Anspruch und Realisierbarkeit zusammenbringt, darüber sprechen wir gleich.
Ökologisch gesehen ist auch der Reisebus eines der nachhaltigsten Transportmittel, um sein Ziel zu erreichen. Aber das war sicher nicht der Grund für die Liberalisierung, die trotz erbitterten Wiederstands seitens der Bahn die Karten im Fernverkehr völlig neu mischte. Heute sind die Busse, die kreuz und quer durch Deutschland, und auch über die Grenzen hinaus, eng getaktet unterwegs sind, längst kein verkehrstechnisches Stohfeuer mehr. Und auch nicht unbedingt ein Arme-Leute-Transportmittel am unteren Ende des Fahrkomforts. Busse bewegen im zweistelligen Bereich Millionen von Kunden – zugegeben bisher noch zu Kampfpreisen. Jetzt haben sich die beiden größten Unternehmen, „Flixbus“ und „Mein Fernbus“ vereint. Was Dreiviertel-Marktmacht für den Kunden bedeutet, darüber spreche ich gleich mit den Geschäftsführern Torben Greve und André Schwämmlein aus dem neuen Bus-Team.

Urlaubslust bleibt krisenfest

Reiseradio-Gespräch mit Martin Lohmann

Es ist das Schicksal der Reiseanalyse, dass sie im sozusagen populärwissenschaftlichen Teil eine gewisse Beliebigkeit aufweist, die sich zwar gut in sinnfreie Schlagzeilen zusammenfassen lässt, à la „Deutsche reisen wieder mehr“, „Deutsche sind so reiselustig wie noch nie“ oder „Urlaubslust auf Rekordhöhe“ – aber deswegen fällt in den Führungsetagen der touristischen Industrie noch kein Gummibaum um vor Freude. (mehr …)

Was bringt die Bus-Fusion?

Reiseradio Gespräch mit Torben Greve / André Schwämmlein

Vielleicht ist der Glamourfaktor noch etwas ausbaubar beim Transportmittel Fernbus. Dafür ist der Preis unschlagbar – derzeit noch. Selbst Mitfahrzentralen haben da oft das Nachsehen. (mehr …)

Hohe Ehre für Engagement

Reiseradio-Gespräch mit Harald Zeiss

In seiner Dankesrede nach der Überreichung des Columbus-Ehrenpreises der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten VDRJ – und dieser wird, man beachte, „für herausragende Verdienste um den Tourismus“ verliehen, kokettierte Harald Zeiss, der als Professor an der Hochschule Harz lehrende, akademische Leiter des TUI Umweltschutz- und Nachhaltigkeits-Managements, mit einem asiatischen Sprichwort: „Tourismus ist wie Feuer. Man kann damit eine Suppe kochen. Man kann damit aber auch sein Haus abbrennen.“ (mehr …)

Reiseradio – Sendung 182

  • Bissiger Jahresrückblick mit Karl Born
  • Buchtipp: Türkei verstehen lernen
  • Bett mit Kochzeile: Konzept Citadines

Dieses Reiseradio ist das letzte.. für das Jahr 2014. Da liegt es nahe, einen Jahresrückblick zu machen. Passiert ist schließlich genug, und das Personal-Karussell drehte sich so schnell, dass einem ganz schwindelig wurde. Und mit wem könnte man so ein Gespräch am besten führen? Na logisch, mit meinem Lieblings-Ex-Professor und Ex-Veranstalter-Boss Karl Born. Freuen Sie sich auf eine bissige Tour d’Horizon nach der nächsten Musik.
Die Türkei ist immer noch eines der beliebtesten Urlaubsländer am Mittelmeer. All inclusive, praktisch, gut. Doch spätestens seit den Studentenprotesten und den immer schrilleren Tönen des frömmelnden, nationalistischen Autokraten Erdogan beschleicht auch Touristiker die Sorge, es könnte hakelig werden bei der pauschalen Landverschickung. Mein Kollege Gerald Drißner ist in die Türkei gezogen, hat versucht, die Sprache zu lernen, um sich im Land umzuschauen. Daraus ist ein tolles Buch geworden im Dumont Verlag: „ Schwarzer Tee und Blaue Augen“. Er ist bei mir im Studio und erzählt, wie die Gemütslage tatsächlich ist zwischen Bosporus, Anatolien und Ostgrenze – da, wo kein Tourist sich hin verirrt.
Bei der Hotellerie gibt es vor allem in einem Segment ein starkes Wachstum: der günstigen Herberge, die trotzdem alles hat, was man braucht. Dazu noch ein modernes Design und natürlich kostenfreies WLan. Motel One ist ein Synonym dafür. Sie spriessen gerade , wie Pilze auf schattigem Waldboden. Daneben gibt es den Markt für diejenigen, die etwas länger vor Ort bleiben müssen in einer Stadt. Die brauchen zumindest eine Küchenzeile, also ein kleines Apartment. Diesen Wunsch will zum Beispiel Citadines erfüllen. Was hinter der Idee Aparthotel steckt, darüber unterhalte ich mich mit Josiane Kuehn-Trost, der Deutschland-Chefin von Citadines.

Borns bissiger Jahresrückblick

Reiseradio-Gespräch mit Karl Born

Aus Journalistensicht hat das Reisejahr 2014 eine gute Show geboten. Themen gab es mehr als genug, merkte ich gerade, als ich mir die Stichworte notierte für das Gespräch gleich mit Karl Born. Auch, wenn wir jetzt nicht mehr jede Woche die großen und kleinen Verirrungen aufspießen, aber einen bissigen Jahresrückblick haben wir uns doch zu Weihnachten geschenkt. Und die berühmte Loge gleich dazu, wo wir jetzt wie Waldorf und Statler aus der Muppetshow das noch einmal Revue passieren lassen, was auf der touristischen Bühne geboten wurde. Vorhang auf.

Reisebüros fit für die Zukunft?

Lautsprecher 182 – der „Was mit Reisen“-Standpunkt

cropped-drensek_kommentar.jpgGerade wieder zurück aus meiner, na ja, fast zweiten Heimat Miami Beach. Es war, wie immer, farbenfroh in jeglicher Hinsicht. Aber für jemanden, der seit 20 Jahren die Entwicklung hautnah verfolgt, gab es doch einen kleinen Stich, mitansehen zu müssen, wie der Massen-Tourismus im Laufe der Zeit wahrscheinlich zwangsläufig ein Ziel verformt. South Beach, lange Jahre wirklich ein hedonistischer Käfig voller Narren und Tummelplatz der Models dieser Welt, war mit diesem Image so attraktiv, dass immer mehr klassische Touristen Zaungast sein wollten. Das Ergebnis kann man sich ausmalen. Vorhang auf für die Disneyfizierung, Bühne frei für den familien-kompatiblen Neon-Zirkus zum Anschauen. War man früher mittendrin, begnügen sich heute die meisten Gäste, nur noch als Konsument im unterhaltungssüchtigen Publikum zu sitzen. Der Ruhm frisst eben auf, wie an vielen schönen Orten auf der Welt. Das ist die Kehrseite des Erfolgs von Touristikern.
In South Beach habe ich auf Empfehlung von Freunden zum ersten mal Uber ausprobiert. Zugegeben: Schlechtes Gewissen inklusive. Denn eigentlich bin ich dagegen, dass man alles macht, nur, weil es technisch möglich ist. Mir gefällt es gar nicht, wenn im Namen des Fortschritts allzu rücksichtslos alte Strukturen in Frage gestellt werden und Menschen und ihre mühsam erarbeiteten Fähigkeiten keinen Schutz mehr genießen sollen. Aber was soll ich sagen? Es war eine begeisternde Erfahrung. (mehr …)

Die Türkei verstehen lernen

Reiseradio-Gespräch mit Gerald Drißner

Gerald Drißner ist ein Reisejournalist der neuen Generation. Aber wahrscheinlich würde er mich jetzt schon korrigieren, er sei gar kein Reisejournalist, sondern einfach nur ein Reporter, der gute Geschichten sucht. Egal, ob er nun schon bei den wichtigsten Reisejournalisten-Preisen ausgezeichnet wurde. (mehr …)

Bett mit Küche: Konzept Citadines

Reiseradio-Gespräch mit Josiane Kuehn-Trost

Wenn ich mal privat unterwegs bin, gibt es für mich eigentlich nur zwei Sorten Unterkunft: entweder ganz persönlich à la Airbnb und Co, um direkt in die Atmosphäre eines fremden Ortes einzusteigen, oder ebenfalls auf der Budgetlinie, wenn man weiss, dass das Zimmer eh nur zum sauberen Schlafen genutzt wird, eine Unterkunft vorzugshalber bei Motel One mit dem bekannt guten Preis-Leistungsverhältnis. (mehr …)

Reiseradio Sendung 181

  • Fiebig: DRV braucht sexy Image
  • Lohmann: Krise, welche Krise?
  • Linnhoff: Kampf um Qualität
  • Lehners: Wertvolles Wasser

Die magische Zahl der DRV-Tagung in Abu Dhabi ist die 99,94. Das Ganze in Prozent und damit ein fast unheimliches Wahlergebnis für Norbert Fiebig als Präsident. Gut, er hatte keinen Gegenkandidaten, und bisher noch keine Gelegenheit, im DRV mit all seinen Befindlichkeiten anzuecken. Aber so eine nahezu einstimmige Wahl gibt Kraft. Hoffentlich auch Mut, angesichts der verkürzten Zeit bis zur Wiederwahl die kritischen Themen anzupacken. Selbst auf die Gefahr hin, einigen Leuten auf den Fuß zu treten. Wie Norbert Fiebig sich sein Amt und die Bedeutung des DRV in Zukunft vorstellt – darüber plaudern wir gleich im Top Thema.
Kaum eine Programm-Präsentation der Veranstalter in den letzten Wochen kam beim Rückblick auf das Touristikjahr 2013/2014 ohne den Hinweis aus, man habe trotz all der Krisen und Widrigkeiten ein achtbares Ergebnis erzielt. Die Krise scheint zum Dauerbegleiter der Reiseindustrie geworden zu sein. Aber ist das wirklich so, dass die schlechten Nachrichten eine messbare Auswirkung haben auf das Reiseverhalten der Deutschen insgesamt? Vom Bauchgefühl her möchte man das glauben. Aber aus wissenschaftlicher Sicht sind eher Daten und Fakten gefragt. Und Martin Lohmann, der Leiter des NIT, des Institutes für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa, auch einer der Väter der Reiseanalyse, hat eine überraschende Erkenntnis gewonnen, die er gleich im Reiseradio verrät. (mehr …)