Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

H12 – von Gerlitzen in die Welt

Reiseradio-Gespräch mit Walter Junger

H12, ein kleines schmuckes Berghotel auf 2000 Meter Höhe, in Kärnten, auf der Gerlitzen, wird Keimzelle der ersten weltweiten Österreichischen Hotelgruppe. Und wer gibt das Geld? Die Chinesen. Eine Nation, die gerade sehr in den Fokus rückt mit Investitionen in ganz renommierte westliche Ferien-Wirklichkeit. Siehe zum Beispiel Club Med. In diesem Fall ist Plateno der Mitspieler. Eine Hotelgruppe, die hier kaum einer auf dem Schirm hat, bis auf Profis im Hotel-Investment. (mehr …)

Bayern: Aber bitte mit Adel

Reiseradio-Gespräch mit Stephanie von Pfuel

Ein bisschen Blaues Blut zieht immer. Davon leben unzählige Schmuddel-Illustrierten aus dem Regenbogen-Segment, aber auch Bayern wäre touristisch weit weniger erfolgreich, wenn man nicht die Prachtbuden des Kini so perfekt als weltweites Sehnsuchtsziel vermarkten könnte. Aber da außer verkappten Royalisten und der kleinen königstreuen, bayerischen Folklore-Truppe kaum jemand aus dem Inlands-Quellmarkt immer wieder Neuschwanstein oder Herrenchiemsee oder was auch immer aus der Goldkollektion anschauen mag, muss der Adels-Anreiz weiter gefasst werden. (mehr …)

Reiseradio Sendung 188

  • Slum-Tourismus Für und Wider
  • Dresden sympathisch machen
  • Schweiz siegt in der Krise
  • Noble ist beste PR-Agentur

In dieser Ausgabe 188 von „Was mit Reisen“ geht es in vielen Beiträgen um Qualifikation und Krise. Zum Beispiel, was man tun muss, wenn man als Marketingmensch zwar ein Produkt mit exzellenter Hardware hat, aber zur Zeit mit großen Bereichen der Software hadern muss. Runtergebrochen auf den praktischen Tourismus: Dresden als Stadt mit seinen prachtvollen, restaurierten Bauten, seinem Kulturangebot und der sächsischen Lebensart wäre eigentlich ein Selbstläufer. Dummerweise gibt es da aber auch die seit Monaten unerwünschte Garnierung namens Pegida, durchseucht von Ekel-Nazis, die viele wohlmeinende Dresden-Liebhaber zweifeln lässt, ob man es sich als Besucher antun soll, solchen Menschen zu begegnen; natürlich übersehend, dass hunderttausende anständiger Dresdner von diesen Krakeelern in Sippenhaft genommen werden. Da sind Gefühle leider nicht filigran, sondern Holzschnitt-artig. Wie kommt man als Stadtmarketing dagegen an? Augen zu und durch? Dr. Bettina Bunge, die Leiterin von Dresden Marketing, erläutert gleich im Gespräch, dass genau das Gegenteil passieren muss, wenn man bei so einer Ausgangslage nicht untergehen will.
Jedes Jahr wählen Reisejournalisten, wen sie von den Akteuren auf „der anderen Seite des Schreibtischs“ am professionellsten empfinden. Da werden die PR-Agenturen bewertet, aber auch die offiziellen Landes-Tourismus-Vertretungen. Und bei den Fragebögen des ausrichtenden SRT-Verlages geht es nicht um Nettigkeit. Die ist eh system-immanent auf der PR-Seite. Es geht um Qualifikation, Ortskenntnis, Beantwortung von Anfragen, Organisation von Recherchen, Prägnanz von Pressemitteilungen und um Flexibilität, die Wünsche der Medien professionell zu unterstützen. Mit den beiden Siegern des Jahres 2014 spreche ich gleich im Reiseradio: Es ist Marina Noble mit ihrem Team von Noble Kommunikation und Jörg Krebs, der das Deutschland-Büro von Schweiz Tourismus leitet.
Beide versuchen, ihr Erfolgsrezept zu erläutern. Und beide müssen gerade flexibel auf Störungen im gewohnten Arbeitsablauf reagieren. Die PR-Agenturen haben durch die Blogger-Szene, die neue Wichtigkeit von Social Media und die Verschiebung und Neu-Behandlung von Kommunikationskanälen ganz neue Herausforderungen, die auch den Kunden vermittelt werden müssen. Und Schweiz Tourismus muss mit unermüdlichem Optimismus die Sehnsucht nach einem Urlaubsland wachhalten, das durch die Franken-Aufwertung für viele potentielle Urlauber schlicht nicht mehr finanzierbar ist.
Doch beginnen werden wir gleich nach der Musik mit einem Thema, das zugegeben immer noch ein Nischenprodukt beim Thema Ausflüge ist, aber sozialen und soziologischen Sprengsatz enthält: die zunehmende Lust an der geführten Tour durch Slums. Zwei Stunden kalkuliertes Risiko, verbunden mit dem vordergründig authentischen Gruseln über Lebensumstände, die sich die wohlhabenden Reisenden in ihren schlimmsten Alpträumen nicht ausmalen wollen. Dabei kommen die meisten sicher in der guten Absicht, mit offenen Augen ihren eigenen Horizont zu erweitern. Aber wie weit kann der Tourismus da gehen, der gerne in konfektionierbaren Produkten denkt? Kann man Kurzzeit-Besucher die pure Armut zumuten, oder muss es eine disneyfizierte folkloristische Form sein? Und was haben diese Trips für Auswirkungen? Nicht immer ist gut gemeint schließlich gut gemacht. Darüber unterhalte ich mich gleich mit Dr. Malte Steinbrink von der Uni Osnabrück, dem Dr. Slum sozusagen.

Slum-Tourismus Für und Wider

Reiseradio-Gespräch mit Dr. Malte Steinbrink

Wer schon mal als letztendlich touristischer Besucher durch einen Slum ging und nicht die Unsensibilität eines mentalen Bulldozers hat , kennt das beklemmende Gefühl: auf jedem Schritt merkt man, dass man eigentlich nicht hier hin gehört und irgendwie stört. Das ist schlimmer, als bei den Abstechern in Dörfer von Einheimischen in der Dritten Welt, die oft touristisch die Erste Welt ist, und wo die objektive Armut oft etwas geradezu gruselig Fotogenes bekommt. (mehr …)

Dresden sympathisch machen

Reiseradio-Gespräch mit Dr. Bettina Bunge

Dr. Bettina Bunge ist keine gebürtige Dresdenerin. Aber das ist auf dem Posten, den die Lüneburgerin bekleidet, in diesen Zeiten vielleicht auch kein Manko. Denn die Verantwortliche für das Dresden Marketing kann wahrscheinlich besser mit dem Blick von außen erfühlen, was Dresdner eher verblüfft: Die Sympathiewerte im Land haben arg gelitten durch Pegida. Das ist für den Städtetourismus ein Alarmsignal. (mehr …)

Noble ist beste PR-Agentur

Reiseradio-Gespräch mit Marina Noble

Man kann sagen, Tourismus-PR ist in Frauen-Hand. Das mag daran liegen, dass Reise im Sinne der Public Relations ein ähnliches weiches Produkt ist, wie Kosmetik oder Mode und nicht mit Fakten, sondern eher Emotionen verkauft wird. Trotzdem wäre es ein Trugschluss, zu glauben, es reiche, charmant und nett zu sein, um bei Journalisten Erfolg zu haben. Wer sich bei den Reise-Medien auskennt, weiß, wo das größte Problem liegt: viel zu wenig Raum für Veröffentlichungen bei einem schier unerschöpflichen Angebot an touristischen Produkten, die allesamt um Aufmerksamkeit buhlen.
Wer schafft es da, seine Themen zu platzieren, und bei wem? (mehr …)

Schweiz siegt in der Krise

Reiseradio-Gespräch mit Jörg Krebs

Die befragten Reisejournalisten haben entschieden: das Team von Schweiz Tourismus macht als Verkehrsbüro den besten Job im Bereich Landes-PR. Nun fand die Umfrage zu einem Zeitpunkt statt, als die Schweizer zwar schon länger haderten mit einer gewissen Reisemüdigkeit der Deutschen. Das hatte Wettergründe, da gab es politisch atmosphärische Störungen und zunehmend wurde es auch schwer eine Preis-Vergleichbarkeit der Schweiz mit anderen attraktiven Urlaubsdestinationen zu propagieren. Aber die Entscheidung der Schweizer Notenbank, den Franken zusätzlich und hochproblematisch für den Tourismus radikal aufzuwerten gegenüber dem Euro, die war noch nicht getroffen. (mehr …)

Rolf Nöckel: Autobahnkirche

Gelesen von Markus Hoffmann

Wahrscheinlich steckt es in den meisten Autofahrern: wenn Sie mit dem eigenen Wagen unterwegs sind zum entfernten Reiseziel, zumal auf der Autobahn, dann wird jede Unterbrechung zum Hemmnis. Schnell ankommen, lautet die Devise. Stops, nur, wenn es nötig ist, weil entweder der Tank oder der Magen gefüttert werden wollen. Mein Kollege Rolf Nöckel hat bei seiner letzten Fahrt mal einen Stop der anderen Art gemacht. Und ihn nicht bereut.

Reiseradio Sendung 187

  • DTV will Tourismus-Abgabe
  • DRV lockt Reisebüros ins Web
  • Frese: Nicht treiben lassen
  • Touri-Studenten auf der ITB

Im Reiseradio, Folge 187, hören Sie heute, natürlich, die erste akustische Ausbeute von der ITB. Ich konnte so viele schöne Gespräche führen zu Themen, die „was mit Reisen“ zu tun haben, dass es locker auch für die kommenden Ausgaben reicht.
Dass es dem Deutschlandtourismus gut geht, darüber haben wir ja schon berichtet. Es geht ihm sogar noch viel besser, als es die amtliche Statistik auszudrücken vermag. Denn, und das hat mich doch überrascht, die Touristiker rechnen damit, dass auf jede offizielle Übernachtung noch eine im Kleinst-Pensionsbereich oder dem Graumarkt der Privatwohnungen dazu kommt. Damit reden wir von etwa 850 Millionen Übernachtungen. Das weckt angesichts klammer kommunaler Kassen große Begehrlichkeiten bei den Kämmerern, hier etwas abzuschöpfen. Die Bettensteuer dürfte da ein Auslaufmodell sein. zu oft wurde sie schon von Gerichten kassiert. Das neue Codewort heisst Fremdenverkehrsabgabe. Der wesentliche Unterschied: sie wäre zweckgebunden für touristische Strukturmaßnahmen und könnte nicht nur von den Reisenden selbst, sondern auch von allen kommunalen Profiteuren des Tourismus erhoben werden. Selbst der Deutsche Tourismusverband ist dafür, wie uns gleich sein Präsident Reinhard Meyer erklärt.
Alle Prognosen sagen es, wir haben ein gutes Tourismusjahr 2015 vor uns. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen, und die Menschen wollen reisen; auch angesichts der Nullzinsen, die ihr Erspartes auf der Bank gerade bringt. Die Frage ist nur, wer wird im Verkauf davon profitieren? Weiterhin mit Löwenanteil der Stationäre Vertrieb? Oder muss die Branche sich darauf einstellen, dass immer bessere Technik auch immer mehr Buchungen ins Internet verlagert? Momentan heisst das Schlagwort Omnichannel und soll sedierende Wirkung haben für die Gemütslage der Reisebüroinhaber. Sie werden nämlich herzlich eingeladen, doch teilzuhaben am digitalen Entscheidungsweg des Kunden. Umgekehrt sollen sie sich aber auch nicht wundern oder darüber jammern, wenn sie abgekoppelt werden, sofern sie nicht mitmachen bei der 24/7-Erreichbarkeit der Internet-Strategie. Das bekräftigt im Reiseradio-Gespräch auch noch einmal Norbert Fiebig, der Präsident des Deutschen Reiseverbandes. Der hiess übrigens auch mal Reisebüro-Verband, und musste sich der neuen Realität anpassen.
Wo wir doch am Beispiel Hisham Zaazou gesehen haben, wie unwürdig manchmal Abschiede sind, so sehr kann man sich sicher sein, dass bei der Frankfurter DERTouristik Ende Mai ein schönes Fest veranstaltet wird, um Michael Frese den Weg in den Ruhestand zu erleichtern; in einen Lebensabschnitt also, wo er selbst nur noch Urlauber ist. Bisher war es sehr schwer, Michael Frese für ein Abschiedsinterview zu gewinnen. Das ist nicht seine Art, jetzt schon die Leine des Fallschirms zu ziehen, um gemütlich auf den Tag X hinabzuschweben. Aber am Rande der ITB, bei einem Frühstück in Berlins schönstem Café, ist es nun doch gelungen: Michael Frese über sein touristisches Leben und die Anforderungen an ein heutiges Management. Sehr hörenswert.
Bei so viel hohen Tieren musste unbedingt ein Ausgleich rein in diese Ausgabe von „Was mit Reisen“. Und deshalb habe ich mir in Halle 11.1, da, wo die Touristik-Studenten sich präsentierten, eine Gruppe junger Nachwuchstouristiker gesucht und sie beobachtet, wie sie ihre allerersten Schritte als einer von 10.096 Ausstellern machen. Über die Erfahrungen der Studenten der Berliner HWR spreche ich gleich mit einem von ihnen, Nick Reimann.

DTV will Tourismus-Abgabe

Reiseradio-Gespräch mit Reinhard Meyer

Es ist noch gar nicht so lange her, da war sich die touristische Industrie, ihre Lobby und sogar der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung einig: die Wegelagerei der kommunalen Kämmerer bei den Übernachtungsgästen dürfe nicht sein. Die Bettensteuer wurde unisono abgelehnt. Vor allem der DEHOGA unterstützte den gerichtlichen Kampf gegen diese Zwangs-Euro, die in den allgemeinen Etat der Städte und Gemeinden fließen sollte. Mit ziemlichem Erfolg.
Auf der anderen Seite dämmert auch dem Deutschen Tourismusverband, dass gerade vor Ort, wo die erwünschten Touristen hinkommen sollen, die Infrastruktur zunehmend marode wird. (mehr …)