Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Ziel: USA bald wie Türkei?

Reiseradio-Gespräch mit Matthias Rotter

Man kann nun wirklich nicht sagen, dass die USA es Reisenden jemals leicht gemacht hätten, god’s own country zu betreten. Niemand fühlt sich wohl bei den manchmal strengen Befragungen durch die Einreise-Officers, die überwiegend auch nicht gerade durch eine Charme-Offensive glänzen. Und ich kenne viele selbst aus meinem eher reise-affinen Bekanntenkreis, die deswegen bisher vor einer USA-Reise zurückschreckten. Ähnlich eines gestandenen Menschen, der sich auch lieber nicht auf das verlockende Erlebnis eines der weltweit angesagtesten Berliner Nachtclubs einlässt, weil man sich ungern am Ende der langen Schlange von einer fragwürdigen Gestalt kommentarlos am Eintritt hindern lässt. (mehr …)

Tipp: Madeira wandelt sich

Reiseradio-Gespräch mit Dietmar Malcherek

Ich muss zugeben, ich bin ein Fan von Madeira. Die Insel ist einfach wunderschön. Ein grünes Paradies, das sich mittlerweile auch sehr gut erkunden lässt, nachdem die EU hunderte Millionen Euro in Strassen und Tunnel investierte. Und es ist sicher kein Spanien-Bashing, wenn man auf die Sauberkeit hinweist, die den Portugiesen eigen ist. Keine wilden Müllkippen, gut gepflegte Hotels und subtiles Beharren auf portugiesische Lebensart, wenn man ausgeht.

Von daher könnte man vermuten, Madeira müsste mindestens so begehrt sein, wie die Kanaren. (mehr …)

Erinnerung: Rolf Nöckels Glück

Reiseradio-Gespräch mit Rolf Nöckel († 11.1.17)

Welche Ergebnisse brachte der Readerscan bei deutschen Reiseteilen? Die Leser langweilen sich zunehmend bei Erlebnisaufsätzen  aus der großen, weiten Welt. Sie wollen Abwechslung, alltagstaugliche Relevanz, vielleicht auch mal andere Stilmittel, wie Interview, Glosse oder eine Kolumne eines Menschen, den man gerne begleitet bei seinen Reiseerlebnissen. Bei der Westdeutschen Zeitung war Rolf Nöckel jahrzehntelang der verantwortliche Reiseonkel mit seiner wöchentlichen Kolumne.

Sein Motto: Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Menschen, die uns den Atem rauben. (mehr …)

Hörstück: was bleibt?

Hörstück Rolf Nöckel / Sprecher Markus Hoffmann

Auch, wenn in dieser Sendung so viel von Problemen gesprochen wurde, Reisen ist und bleibt eine der schönsten Freizeitbeschäftigungen. Dem Sog kann man sich kaum entziehen, aller Nachrichtenlage zum Trotz. Doch, worauf es letztendlich ankommt, was bleibt von einer Reise, darüber hatte sich mein Kollege Rolf Nöckel so seine Gedanken gemacht.

Hörstück: mein Liegestuhl

Hörstück Rolf Nöckel / Sprecher Markus Hoffmann

Einfach nur sitzen und schauen, träumen, seinen Gedanken nachhängen. Rolf Nöckel liebte das auf seinen Reisen, so hektisch die Terminplanung jeden Tag auch gewesen sein mag. Und mit dieser Vorliebe befand er sich auch in bester Gesellschaft – zumindest wenn man den Urlaubsmotiven der Deutschen folgt, die die Reiseanalyse verlässlich jedes Jahr zusammenträgt. Ein Liegestuhl am Meer

Hörstück: mein Frühstücksei

Hörstück Rolf Nöckel / Sprecher Markus Hoffmann

Wenn man sich in manchen massentauglichen Urlaubszentren umschaut, welche gastronomischen Angebote dort auf die Reisenden warten, dann fühlt man sich angesichts von Wurstel con Kraut und Schnitzelfolter in die Frühzeit der deutschen Plumpsküche katapultiert. Der Deutsche mag es gerne, wie daheim, soll das wohl suggerieren. Doch Rolf Nöckel machte auf seinen Reisen eine ganz andere Erfahrung. Der Deutsche mag sogar die kulinarische Entdeckungsreise. Rolf auch. Nur am Morgen mochte er ganz traditionell bleiben…

Hörstück: mein roter Gefährte

Hörstück Rolf Nöckel / Sprecher Markus Hoffmann

Reisejournalisten haben ein Luxusproblem. Der Pass, der ja zehn Jahre gültig ist, hat in der Regel zu wenige Seiten für all die Stempel und Visa, die sich durch das berufliche Unterwegs-Sein so ansammeln. Es sind die Orden der Vielreisenden. Und wenn der Tag naht, dass man schon vor Ablauf der Gültigkeit ein neues rotes Büchlein beantragen muss, dann weckt das Blättern in den alten Seiten wehmütige Erinnerungen. So erging es auch Rolf Nöckel.

Hörstück: morgendliche Stille

Hörstück Rolf Nöckel / Sprecher Markus Hoffmann

Wer, wie wir, hauptberuflich unterwegs ist in der Welt, hat das große Privileg, so viele Menschen und Erlebnisse abzuspeichern, dass es manchmal schwer fällt, den Überblick zu behalten. Aber immer wieder gibt es Momente – solche, die überhaupt nicht spektakulär sein müssen – die haften bleiben. Kleine Momente des Glücks. Rolf Nöckel hat in seinen Beobachtungen viele von ihnen festgehalten. Einen der schönsten erlebte er in Ägypten.

Reiseradio – Sendung 219

  • Linnhoff: Bin Fiebig nicht böse
  • Ein Kompendium für Schiffe
  • Gebrauchsanweisung Kreuzfahrt
  • Skurriles aus Japans Alltag
  • USA: Fifty States of Wigge

Wenn es in Deutschland derzeit ein Thema gibt, das die Touristiker bewegt, und vor allem natürlich den Stationären Vertrieb, dann ist es immer noch die EU-Pauschalreiserichtlinie. Je nach Lesart und Position der Untergang für viele kleinere Reisebüros, die Gefahr laufen, in eine Existenz-gefährdende Haftungsfalle zu geraten, ein Angriff der Veranstalter auf Verbraucher-Rechte, ein Bürokratie-Monster, oder nur eine harmonisierende Regelung, die vielleicht etwas mehr Arbeit macht beim Reiseverkauf, aber auch mehr Rechtssicherheit für den Reisenden bereitstellt.

Der DRV, der sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat in der frühen Phase in Brüssel, als die hauseigenen Experten es nicht vermochten, den EU-Politikern deutlich zu machen, wie der weltweit wichtigste Reisemarkt in seiner Struktur funktioniert, versucht seit einigen Monaten intensiv Schadensbegrenzung in Berlin. Zusammen mit dem BTW übt er sich in der traditionellen Form der geräuschlosen Hintergrundgespräche mit den Entscheidern in Wirtschafts-, und Justizministerium. Motto: die dicksten Stolpersteine wegräumen, aber immer darauf achten, dass es keinen Gesichtsverlust gibt bei den politischen Playern.

Da ist Marija Linnhoff mit ihrem VUSR, dem  ungleich kleineren Verband der unabhängigen selbständigen Reisebüros, durchaus robuster gestrickt. Sie sagt, kein Rauch ohne Feuer – und das zündelt sie gerade mit überraschendem Erfolg durch eine Petition an den deutschen Bundestag. 50 000 Unterschriften will und muss sie bis zum 20. Dezember sammeln, damit der Ausschuss des deutschen Parlaments die Reiseindustrie und ihre Sorgen öffentlich anhören muss. In der mehr als optimistischen Hoffnung, man könnte die ganze Verordnung noch einmal zurückschicken nach Brüssel zur Nacharbeit.

Der DRV ist nicht sonderlich amused, dass da jemand die Dunkle-Anzug-Gesprächsrunden so populistisch stört. Aber Marija Linnhoff, in der Branche durchaus bekannt und berüchtigt dafür, dass ein bisschen Krawall sie durchaus belebt, denkt nicht dran, sich zurückzuhalten, wie sie gleich im Reiseradio versichert. (mehr …)

Linnhoff: Bin Fiebig nicht böse

Reiseradio-Gespräch mit Marija Linnhoff

Es ist zugegeben kein linguistisches Vergnügen, sich durch die EU-Pauschalreiserichtlinie durchzuarbeiten. Juristen mögen das anders sehen, weil sie darauf geschult sind, sperriges Deutsch solange zu kauen und zu interpretieren, dass sich vielleicht doch noch ein Rechtsergebnis in ihrem Sinne herauslesen lässt. Reisebüro-Inhaber ängstigt es aber eher, zum Beispiel auf einmal ihre traditionelle Rolle als Reisemittler in Gefahr zu sehen zuungunsten eines haftenden Veranstalters wider Willen.

Was mir und vielen Fachkollegen in den letzten Monaten auffiel, ist der unterschiedliche Grad an Hysterie, je, nachdem, mit wem man ein Hintergrundgespräch hatte. Eines schälte sich jedoch heraus: je kleiner, unabhängiger von Veranstalterbindung und kundenorientierter ein Reisebüro ist, den optimalen Preis zu finden für eine Urlaubsreise, desto mehr Fallstricke gibt es.  (mehr …)