Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Mauritius zwischen Zuckerrohr und Traumstränden

Wer als Fotograf oder Filmer südlich des Signaturfelsens Le Morne vor Mauritius in die Luft geht, bekommt eine der schönsten Fernweh-Traumkulissen vor die Linse, die es auf der Welt wohl gibt. Gerade noch Bora Bora könnte damit konkurrieren. Eine Farbenpracht unter der Wasseroberfläche, ein schroffer begrünter Berg und eine aus der Ferne abwechslungsreiche Landschaft visualisieren ein Urlaubsparadies. Aus der Nähe betrachtet entpuppt sich alles aber weitaus irdischer und vieles gar nicht mehr so spektakulär. Was-mit-Reisen-Reporter Jürgen Drensek hat auf der Insel im Indischen Ozean gefilmt und versucht, zu erkunden, warum sie der Hotspot für Honeymooner ist.

Reiseradio – Sendung 210

  • TUI: Ebel will Marge UND Menge
  • TUI: Digital wird ausgebaut
  • Airtours: Hotels mit Flex-Garantie
  • Google pusht Reise auf Phone
  • RIU: Asien als neue Karibik
  • Beachcomber: Ja! am Strand

In dieser Ausgabe 210 des Reiseradios dreht sich alles im übertragenen Sinn um Mauritius. Als Bühne für die TUI Programm-Pressekonferenz, aber auch in zwei Gesprächen über die Hotelsituation vor Ort.
Sebastian Ebel, der CEO der TUI Deutschland, stellt sich zum ersten Mal dem immer etwas unkonventionellen Reiseradio-Gespräch. Vorweg, er schlägt sich tapfer beim Verteidigen seiner neuen TUI-Strategie. Ausbau der Marktanteile und der Hotelmengen – und das alles ohne Qualitätseinbußen und Verlust der Service-DNA der TUI – das sei doch alles kein Problem, so zumindest seine vorgetragene Überzeugung. Wie man so hört, sind die TUI-Mitarbeiter noch nicht in Gänze vom neuen Weg überzeugt, und auch der Stationäre Vertrieb freut sich zwar über das zusätzliche Portfolio, ist aber skeptisch, ob die Kundenzufriedenheit nicht mittelfristig Schaden nimmt. Der NPS, der Net Promoter Score, den Ebels Vorgänger Clemens wie eine Reliquie anbetete, wird es uns bald zeigen.
Für TUI Geschäftsführer Dr. Oliver Dörschuck und sein Team geht es nun um die Umsetzung in den Niederungen der Destinationen. Etliche durchaus beliebte Hotelanlagen, die in den letzten Jahren bei der aktiven Vermarktung durch Hannover schon litten und sich ausgegrenzt fühlten in Richtung 1,2 Fly, müssen wieder heim ins TUI-Reich geholt werden und mit ihnen die Gäste. Und noch eine zweite riesige Herausforderung beschäftigt den Marktführer. Das Thema Reise im Internet wächst dynamischer, als vermutet. Neun von zehn Menschen nutzen den Computer oder das Smartphone oder das Tablet vor und während der Ferien. Da wird sich die Kundenansprache des Veranstalters und seines eng verbundenen Stationären Vertriebs massiv ändern müssen. Die „Meine TUI“ App ist schon ein Schritt in die richtige Richtung, aber TUI.com und die verknüpften Sozialen Kanäle sind immer noch, sehr diplomatisch formuliert, sehr ausbaufähig. (mehr …)

TUI: Ebel will Marge UND Menge

Reiseradio-Gespräch mit Sebastian Ebel

Viele Pressekonferenzen der TUI in den letzten Jahren boten durchaus auch Anlass für milden Spott unter den angereisten Journalisten. Da wurden auf der Bühne beredt auf einer soziologischen Typen-Landkarte die unterschiedlichen Reisenden verortet – mit ihren Definitionen im Marketing-Sprech, die eben manchmal unfreiwillig komisch gerieten. Aber, auch das muss man zugeben, man hat die TUI dafür auch ein bisschen bewundert. Da machte ein Veranstalter sich wenigstens kluge Gedanken, wie man für jeden Kunden eine möglichst passgenaue Herberge anbieten könnte. Oder wie man die Weiterempfehlungs-Quote immer weiter steigern möchte im Sinne der Gästezufriedenheit. Die Mitbewerber waren noch lange nicht so weit. Da waren ellenlange Frühbucher-Vorteile oft der öde Höhepunkt der Präsentation. Und ein gering schätzendes Augenbrauen-Hochziehen, wenn man sie mit den TUI-Differenzierungen konfrontierte.
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TUI: Digital wird ausgebaut

Reiseradio-Gespräch mit Dr. Oliver Dörschuck

Eigentlich hätte 2016 ein richtig gutes Jahr werden müssen für die Touristiker. Geld ist vorhanden für Urlaub, es möchte sogar gerne ausgegeben werden, angesichts der Nullzinsen bei der Bank. Trotzdem steht des Team um TUI-Deutschland Geschäftsführer Dr. Oliver Dörschuck jetzt Ende Juni immer noch vor einem 30-Prozent-Loch bei den Buchungen. Die exogenen Ursachen sind bekannt. Die erwartbaren Lösungsansätze auch. Der günstige Preis soll es richten.
Und selbst, wenn die TUI etwas besser dastehen sollte, als andere Veranstalter, haben jetzt natürlich die Verfechter der neuen Leitlinie, das Hotelangebot vor allem im Drei-Sterne-Bereich massiv aufzustocken, Oberwasser. Denn vor allem die Sun&Beach Touris müssen nach aktiviert werden. (mehr …)

Spuren im Sand – ein besonderes Interview

Wenn nach der Pressekonferenz die Führungsriege der TUI bereit steht für spezielle Interview-Wünsche der Fachjournalisten, dann geht es in der Regel ans Eingemachte – wie auch gerade hier im Reiseradio immer zu hören ist. Nun hatte die TUI Pressestelle auf Mauritius eine verrückte Idee. Was passiert eigentlich, wenn eine Lifestyle-Bloggerin, von fachlichen Hintergründen der Tourismusbranche völlig unbeleckt, den Geschäftsführer des Marktführers interviewen soll…? Die TUI bat mich, dieses Experiment filmisch zu dokumentieren. Hier ist es: Unplugged. „Miss Everywhere“ im Gespräch mit Dr. Oliver Dörschuck.

Google pusht Reise auf Phone

Reiseradio-Gespräch mit Christian Bärwind

Wer erinnert sich nicht an den Streit vor wenigen Wochen zwischen dem Deutschen Reiseverband und dem VIR? Da ging es um Zahlenmaterial aus dem Online und Offline Bereich der Reisebuchung, das in DRV Lesart belegen sollte, dass das Reisebüro sich hervorragend im Wettbewerb behauptet. Der VIR fand das gar nicht lustig und monierte ein geradezu Merkelhaftes Neuland-Negieren von Hybrid-Buchungsvorgängen und Internet-Aktivitäten von immer mehr Reisebüros, die damit genauso Player auf dem Online-Markt sind, wie Expedia und Co. (mehr …)

Airtours: Hotels mit Flex-Garantie

Reiseradio-Gespräch mit Steffen Boehnke

Reich wird und bleibt man nicht durch unnötiges Geldausgeben. Das ist eine Binsenweisheit, aber eine, mit der sich auch die TUI-Luxusmarke Airtours zunehmend konfrontiert sieht. Es geht um die Hotelbuchungen. Und wenn man sich das Portfolio in den prachtvollen Reisebänden so anschaut, dann ahnt man, Hotelkosten sind ganz schnell im fünfstelligen Bereich – wobei nach oben kaum Grenzen gesetzt sind.
Was passiert nun, wenn aus beruflichen, persönlichen oder gesundheitlichen Gründen ein solcher Urlaub kurzfristig abgesagt oder umgelegt werden muss? Bei Airtours wäre es branchenüblich teuer geworden. Bei Internet-Buchungsportalen wie Booking dagegen kostenlos geblieben. (mehr …)

TUI: Bettenbank statt Schlaraffia?

Lautsprecher 210 – der „Was mit Reisen“-Standpunkt

cropped-drensek_kommentar.jpgNüchtern betrachtet konnte der Branchen-Primus wahrscheinlich gar nicht an der Erkenntnis vorbei gehen, dass die in den letzten Jahren gepredigte Konzentration auf margenstarke Diffprodukte zwar den Gewinn pro Gast erhöht hat, aber den Marktanteil insgesamt zunehmend bröckeln ließ. Über 60 Prozent aller Veranstalter-Kunden sind nämlich gar nicht so anspruchsvoll aufgestellt. Vielleicht fänden sie es ganz nett in einem kuscheligen 4-Sterne-Konzepthotel der TUI mit ausgetüfteltem Design, Raumduft und professioneller Musikberieselung, aber, ganz schnöde, die Urlaubskasse gibt es leider nicht her.
Die TUI ist also in einer Zwickmühle. Der alte Spruch von der „Marge statt Menge“ ist nicht falsch. Er  stand und steht auch für Qualität, mit der man immer gegenüber den Wettbewerbern punkten wollte und konnte. Aber er ist gefährlich für das größte Unternehmen im Tourismus, weil die Kosten der über 75.000 Mitarbeiter sich nicht einfach nach unten skalieren lassen. Damit die Maschine rund läuft, müssen eine Menge Volumen-Urlauber bewegt werden. Auch solche, die auf der soziologischen Landkarte eher das Label „langweilig und uninteressant“ bekamen – was natürlich im Marketingsprech netter formuliert wurde. Man kann die 3-Sterne-Ferien-Suchenden mit ihrer eher eindimensionalen Vorstellung, wie ein Urlaubstag aussehen soll, nicht einfach der Konkurrenz überlassen. (mehr …)

RIU: Asien als neue Karibik

Reiseradio-Gespräch mit Pepe Moreno

Bei all der kreativen Vermehrung von Hotelkonzepten bei der TUI in den letzten Jahren konnte man leicht übersehen, dass es bereits seit Ewigkeiten solch ein mustergültiges Produkt gibt. Eines, das erstens auf dem deutschen Markt nahezu exklusiv bei den Hannoveranern angeboten wird, und zweitens so einen Wiedererkennungswert und eine Beliebtheit bei den Gästen hat, dass es quasi als Blaupause für alle Differenzierungs-Aktivitäten taugt. die RIU Hotels.
Längst sind diese nicht mehr nur in der Mittelstrecke anzutreffen, sondern auch feste Umsatzbringer vor allem in der Karibik und Mexiko. (mehr …)

Beachcomber: Ja! am Strand

Reiseradio-Gespräch mit Martina Sadilkova

Ich gebe zu, auch ich habe Mauritius Unrecht getan. Auch in meinem Kopf war das Image, langweilige Insel mit Zuckerrohr-Feldern so weit das Auge reicht, schöne und sehr teure  Hotelenklaven mit unerträglich vielen glücklichen Pärchen, die sich selbst genug sind, weil sie gerade unheimlich kitschig ihr Ja-Wort am Strand gehaucht haben und nun gefühlsduselig in ihre Flitterwochen dümpeln.
Mauritius ist natürlich viel mehr. Auch der Gästemix hat sich geändert, (mehr …)