Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Reiseradio Sendung 209

Diese Ausgabe 209 von „Was mit Reisen“ wird ihrem Namen wahrlich gerecht. Es geht ausführlich um sehr Individuelle Reiseerlebnisse. Was passiert eigentlich mit der Seele, wenn man sich tatsächlich mal entschließt, die nach dem kompletten Aussteigen zweit-intensivste Lebensveränderung zu wagen: die Monate-, oder Jahrelange Weltreise?
Alles einmotten oder untervermieten, den nahen Freunden und Bekannten Adieu sagen und weg sein. Das ist heute angesichts der globalen Kommunikation on a Fingertipp zwar nicht mehr so dramatisch trennend wie früher, aber immer noch ein Bruch im Lebenslauf, den man sich erst mal trauen muss. Wählt man darüber hinaus noch das alleine Unterwegs sein, ist das viel mehr eine Pilgerfahrt ins eigene Ich.
Ich habe in Berlin Martin Krengel getroffen, der Wirtschaft und Kulturpsychologie studierte, parallel mehrere Ratgeber-Bestseller schrieb und sogar seinen Doktor machte. Und sich dann, Mitte 30, entschied, auf große Reise zu gehen. Nicht, um irgendwo auf Bali Yogakurse zu geben, sondern als bewussten Break auf Zeit zu seinem bisherigen Leben.
Dabei entstand ein wirklich amüsant zu lesendes Büchlein mit dem Titel „Stoppt die Welt – ich will aussteigen“ Kein direkter Ratgeber, aber eine Inspiration nicht nur für diejenigen, die vielleicht auch mal diesen Gedanken haben. Freuen Sie sich auf das Gespräch mit Martin Krengel.
Eine der schönsten deutschsprachigen Reisewebseiten im Internet heisst travel-episodes.com Betrieben wird sie von Johannes Klaus als Herausgeber, der mit seinen Reisedepeschen vor Jahren sogar den Grimme-Online-Award für hervorragenden Journalismus im Netz gewann. Die Travel-Episodes zeigen, was mit Multimedia-Storytelling heute so möglich ist im Internet. Reisen für die Sinne und für Menschen, die keinen nervösen Zeigefinger haben, um sich schnell durch Seiten zu klicken.
Nun wurden einige der schönsten Internetstories wieder auf web 0.0 zurückgefahren. Sprich, es gibt sie als Buch. Der Malik-Verlag mit National Geographic, der auch hinter dem Webprojekt als Finanzier steht, setzt auf die Kraft des analogen Schmökerns.
Ob das funktioniert, auf einmal so ganz ohne Filme und sonstigen technischen Schnickschnack, darüber spreche ich gleich mit Johannes Klaus.
Geht es in den beiden ersten Gesprächen noch um die schonungslos individuelle Form des Reisens, auch in Gebiete, in die kaum ein Pauschaltourist jemals seinen Fuß setzen würde, klingt unsere heutige Sendung aus mit einem Gespräch über die wohl am präzisesten geplante Reiseform, die es im Tourismus gibt: eine Kreuzfahrt. Und, um das Ganze noch mehr zuzuspitzen, eine Kreuzfahrt rund um die Welt.
Das erinnert ein wenig an das Bild des Bergsteigers, der sich mühsamst die steilen Wände hochquält zum Gipfel, wo ihn schon die Ausflügler erwarten an der Jausenstation, die auf der anderen Bergseite mit der Seilbahn kommod nach oben fuhren. Und beide bewundern dasselbe Panorama.
Heutige Kreuzfahrer als Weltentdecker zu bezeichnen, kommt also fast schon einem Affront gleich gegenüber denjenigen, die sich die Erdumrundung mühsamst selbst organisiert haben. Trotzdem wäre es arrogant, die individuelle Freude geringzuschätzen, die auch diese Reiseform ermöglicht. Zirka 110 Tage dauert in der Regel so eine „round-the-world-cruise“. Das heisst, allein schon wegen des Zeitaufwandes ist dieses perfekt konfektionierte Industrieprodukt eher etwas für Menschen mit Zeit nach dem Berufsleben. Mein Kollege Hans-Peter Gaul hat sich das Vergnügen gegönnt. Eigentlich als Journalist außer Dienst. Aber als Journalist ist man niemals außer Dienst. Und deshalb unterhalten wir uns gleich über seine Erlebnisse an Bord der Costa Luminosa.

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