Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Airtours: Hotels mit Flex-Garantie

Reiseradio-Gespräch mit Steffen Boehnke

Reich wird und bleibt man nicht durch unnötiges Geldausgeben. Das ist eine Binsenweisheit, aber eine, mit der sich auch die TUI-Luxusmarke Airtours zunehmend konfrontiert sieht. Es geht um die Hotelbuchungen. Und wenn man sich das Portfolio in den prachtvollen Reisebänden so anschaut, dann ahnt man, Hotelkosten sind ganz schnell im fünfstelligen Bereich – wobei nach oben kaum Grenzen gesetzt sind.
Was passiert nun, wenn aus beruflichen, persönlichen oder gesundheitlichen Gründen ein solcher Urlaub kurzfristig abgesagt oder umgelegt werden muss? Bei Airtours wäre es branchenüblich teuer geworden. Bei Internet-Buchungsportalen wie Booking dagegen kostenlos geblieben. (mehr …)

TUI: Bettenbank statt Schlaraffia?

Lautsprecher 210 – der „Was mit Reisen“-Standpunkt

cropped-drensek_kommentar.jpgNüchtern betrachtet konnte der Branchen-Primus wahrscheinlich gar nicht an der Erkenntnis vorbei gehen, dass die in den letzten Jahren gepredigte Konzentration auf margenstarke Diffprodukte zwar den Gewinn pro Gast erhöht hat, aber den Marktanteil insgesamt zunehmend bröckeln ließ. Über 60 Prozent aller Veranstalter-Kunden sind nämlich gar nicht so anspruchsvoll aufgestellt. Vielleicht fänden sie es ganz nett in einem kuscheligen 4-Sterne-Konzepthotel der TUI mit ausgetüfteltem Design, Raumduft und professioneller Musikberieselung, aber, ganz schnöde, die Urlaubskasse gibt es leider nicht her.
Die TUI ist also in einer Zwickmühle. Der alte Spruch von der „Marge statt Menge“ ist nicht falsch. Er  stand und steht auch für Qualität, mit der man immer gegenüber den Wettbewerbern punkten wollte und konnte. Aber er ist gefährlich für das größte Unternehmen im Tourismus, weil die Kosten der über 75.000 Mitarbeiter sich nicht einfach nach unten skalieren lassen. Damit die Maschine rund läuft, müssen eine Menge Volumen-Urlauber bewegt werden. Auch solche, die auf der soziologischen Landkarte eher das Label „langweilig und uninteressant“ bekamen – was natürlich im Marketingsprech netter formuliert wurde. Man kann die 3-Sterne-Ferien-Suchenden mit ihrer eher eindimensionalen Vorstellung, wie ein Urlaubstag aussehen soll, nicht einfach der Konkurrenz überlassen. (mehr …)

RIU: Asien als neue Karibik

Reiseradio-Gespräch mit Pepe Moreno

Bei all der kreativen Vermehrung von Hotelkonzepten bei der TUI in den letzten Jahren konnte man leicht übersehen, dass es bereits seit Ewigkeiten solch ein mustergültiges Produkt gibt. Eines, das erstens auf dem deutschen Markt nahezu exklusiv bei den Hannoveranern angeboten wird, und zweitens so einen Wiedererkennungswert und eine Beliebtheit bei den Gästen hat, dass es quasi als Blaupause für alle Differenzierungs-Aktivitäten taugt. die RIU Hotels.
Längst sind diese nicht mehr nur in der Mittelstrecke anzutreffen, sondern auch feste Umsatzbringer vor allem in der Karibik und Mexiko. (mehr …)

Beachcomber: Ja! am Strand

Reiseradio-Gespräch mit Martina Sadilkova

Ich gebe zu, auch ich habe Mauritius Unrecht getan. Auch in meinem Kopf war das Image, langweilige Insel mit Zuckerrohr-Feldern so weit das Auge reicht, schöne und sehr teure  Hotelenklaven mit unerträglich vielen glücklichen Pärchen, die sich selbst genug sind, weil sie gerade unheimlich kitschig ihr Ja-Wort am Strand gehaucht haben und nun gefühlsduselig in ihre Flitterwochen dümpeln.
Mauritius ist natürlich viel mehr. Auch der Gästemix hat sich geändert, (mehr …)

Reiseradio 163 – Christian Clemens TUI-Strategie / Filmkulisse als Bayern-Werbung / Ein Kessel buntes Kärnten

Das Reiseradio muss sich immer noch ein bisschen am NPS, dem Net Promoter Score, abarbeiten. Dies ist ein Index, der aussagt, wie viele Kunden eines Unternehmens so zufrieden sind, dass sie es ihren guten Freunden weiterempfehlen würden. Wahrscheinlich ist es der wichtigste Index überhaupt; denn ohne Kundenbindung und Flüsterpropaganda gibt es kein Wachstum. Gerade im Tourismus, wo vielerorts immer noch das Denken herrscht, du musst nur laut genug den billigsten Preis herausschreien in der Werbung, dann wird schon bei dir gebucht.
Wie schön, denkt man sich da, wenn sich einer aufmacht, die guten alten Werte einer geschäftlichen Beziehung wieder mit Bedeutung aufzuladen. Dieser eine ist Christian Clemens, der CEO der TUI Deutschland, der das seit seinem Amtsantritt wie ein Mantra vor sich herträgt. Ein Schelm, wer vermutet, die TUI macht das nur, weil sie sich eh schon auf dem Spitzen NPS innerhalb der touristischen Unternehmen in Deutschland eingerichtet hat. Aber der Ansatz ist aus Verbrauchersicht natürlich nur zu begrüßen. Alle Anstrengungen, die ein Unternehmen macht, um seine Kunden oder Gäste zufrieden zu stellen, könnte man kaum kritisieren. Vielleicht sollte die TUI dem BGH wegen ihres gerade dort verlorenen Prozesses bezüglich des fast schon zum Gewohnheitsrecht mutierten Veränderns von zugesagten Flugzeiten deshalb auch lieber dankbar sein: Die obersten Richter haben ihnen quasi einen Weg gezeigt, den NPS weiter zu verbessern: bei einem Qualitätsveranstalter könnte der nun richterliche Zwang doch zu einem Markenzeichen werden, seinen Kunden nicht nur verbindliche, sondern oben drauf noch angenehme Flugzeiten zu garantieren. Als USP quasi gegenüber Billigheimern, die die Leute plötzlich und unerwartet morgens um 6 oder noch früher auf den Runway schicken… Dann klappt es auch mit der Weiterempfehlen-Rate… Über die Anstrengungen mit dem Net Promoter Score, Wachstums-Strategien, den Ausbau der differenzierten Produkte und das neue Verhältnis zum Vertrieb spreche ich in dieser Ausgabe von „Was mit Reisen“ mit Christian Clemens.
Jeder, der schon mal in Thailand mit dem Ausflugsboot durch die Phang Nga Bucht schipperte, vorbei an all den skurrilen Napfkuchen-Inseln, kennt das eigentliche Ziel der Exkursion: das Inselchen Khao Phing Kan. Es ist nett anzuschauen mit seinem vorgelagerten Nadelfelsen, keine Frage. Auch wenn der Anblick etwas getrübt wird durch die Hinterlassenschaften im smaragdgrünen Wasser, die viele tumbe Touristen hinterlassen, aber durchaus auch die nicht gerade Umwelt-sensiblen Thais selbst. Was ist nun so besonders an diesem Punkt, dass alle dort ankern müssen? Drumherum gibt es nämlich viel schönere grün-bewachsene Grottenfelsen, und man wäre fast allein. Die Antwort besteht, wie die meisten Hörer des Reiseradios wissen, aus nur drei Ziffern: 007. James Bond, aka Roger Moore hat sich hier mit dem Bösewicht 1972 gezofft. Mit dem Mann mit dem Goldenen Colt. Über 40 Jahre ist das her. Aber die Strahlkraft als touristische Attraktion ist immer noch ungebrochen. Warum ich das erzähle: Weit weg vom Geheimdienst ihrer Majestät hat jetzt auch Bayern Tourismus entdeckt, dass Filmkulissen und Drehorte wunderbare Blaupausen sind für touristisches Marketing. Und deshalb soll das Filmland Bayern ab der kommenden Saison glänzen. Da muss es auch gar nicht der Hollywood-Blockbuster sein. Die Bayern denken volksnah und in Kategorien von TV-Dramoletten. Wer nachmittags vor der Flimmerkiste nur häufig genug bayerisches Bühnenbild zu sehen bekommt, der will auch in seinen Ferien an den Originalschauplatz. Über dieses kreative Marketing, dass nachgerade genial wäre, wenn die bayerische Filmförderung dezidiert Beautyshots in den Drehbüchern der TV-Serien vorschreibt für die Zukunft, spreche ich im Reiseradio mit Jens Huwald, dem Chef von Bayern Tourismus.
Von Bayern ist es nicht mehr allzu weit nach Kärnten, südlich der Alpen. Diesen Winter mehr als gesegnet mit Schnee. Aber der nächste Sommer kommt bestimmt, und deshalb habe ich mich mit Ute Zaworka von der Kärnten Werbung getroffen. Die kam natürlich mit 100 Prospekten und 1000 Urlaubsideen. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit zum Querlesen und vergnügtem Kopfschütteln über manche absurde Idee von Urlaubswerbern – und für Sie haben wir das jetzt noch mal als Beratungs-Essenz in wenigen Minuten zusammengefasst, warum Kärnten ganz schön sein dürfte, wenn bald wieder die sprichwörtlich südliche Sonne dort scheint.