Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio – Sendung 204

  • Selbst organisieren ist out
  • Urlaub als Entwicklungshilfe
  • Cruise ist Reisebüros Liebling
  • DTV kämpft für Ferienwohnung
  • FTI testet Gratisurlaub

Die Nachlese der 50. ITB. Was bleibt? 14 interessante Gespräche konnte ich führen für Ihr Reiseradio. Heute präsentiere ich Ihnen den ersten Schwung, in dem es mehr um das Grundsätzliche geht. Die großen Herausforderungen. Norbert Fiebig, der Präsident des Deutschen Reiseverbandes, versucht in unserem Gespräch das Gute im Komplizierten zu finden. Das Komplizierte sind die Player im Internet, die immer mehr das wohl geordnete Gefüge im Vertrieb durcheinanderbringen. Immer mehr Menschen nutzen den Computer für ihre Reiseplanung. Das Gute im Thema: Es sind vor allem die, die schon früher um jedes Reisebüro einen Bogen gemacht haben. Damals allerdings organisierten sie ihren Urlaub ganz old-school – mit Telefonaten, Briefen und Faxen ins Ferienland. Oder noch verwegener, durch spontane Buchungsentscheidungen vor Ort. Man klammert sich beim DRV also an den Silberstreif, dass zumindest die Planung immer mehr in Richtung voraus organisierende Industrie geht. Ob aus Bequemlichkeit oder aus einem stärkeren Sicherheitsbedürfnis heraus. dazu befrage ich gleich Norbert Fiebig.
Auch Michael Frenzel, der Präsident des Bundesverbandes der Tourismus-Wirtschaft BTW möchte ITB-gerecht Optimismus verbreiten. (mehr …)

DTV kämpft für Ferienwohnung

Reiseradio-Gespräch mit Reinhard Meyer

Es kann der Friedlichste nicht in Ruhe leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Mit dieser Erkenntnis werden immer häufiger Vermieter von Ferienwohnungen oder Häusern konfrontiert. Und wir reden jetzt nicht von den umstrittenen Apartments in Großstädten, wie Berlin, sondern den Unterkünften in klassischen Feriengebieten. Vor allem an der Küste ist das private Vermieten seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des touristischen Unterkunfts-Mixes. Viele Häuslebauer haben von Anfang an die Einlieger-Wohnung als Sommerfrische für Urlaubsgäste einkalkuliert. (mehr …)

Reiseradio Sendung 187

  • DTV will Tourismus-Abgabe
  • DRV lockt Reisebüros ins Web
  • Frese: Nicht treiben lassen
  • Touri-Studenten auf der ITB

Im Reiseradio, Folge 187, hören Sie heute, natürlich, die erste akustische Ausbeute von der ITB. Ich konnte so viele schöne Gespräche führen zu Themen, die „was mit Reisen“ zu tun haben, dass es locker auch für die kommenden Ausgaben reicht.
Dass es dem Deutschlandtourismus gut geht, darüber haben wir ja schon berichtet. Es geht ihm sogar noch viel besser, als es die amtliche Statistik auszudrücken vermag. Denn, und das hat mich doch überrascht, die Touristiker rechnen damit, dass auf jede offizielle Übernachtung noch eine im Kleinst-Pensionsbereich oder dem Graumarkt der Privatwohnungen dazu kommt. Damit reden wir von etwa 850 Millionen Übernachtungen. Das weckt angesichts klammer kommunaler Kassen große Begehrlichkeiten bei den Kämmerern, hier etwas abzuschöpfen. Die Bettensteuer dürfte da ein Auslaufmodell sein. zu oft wurde sie schon von Gerichten kassiert. Das neue Codewort heisst Fremdenverkehrsabgabe. Der wesentliche Unterschied: sie wäre zweckgebunden für touristische Strukturmaßnahmen und könnte nicht nur von den Reisenden selbst, sondern auch von allen kommunalen Profiteuren des Tourismus erhoben werden. Selbst der Deutsche Tourismusverband ist dafür, wie uns gleich sein Präsident Reinhard Meyer erklärt.
Alle Prognosen sagen es, wir haben ein gutes Tourismusjahr 2015 vor uns. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen, und die Menschen wollen reisen; auch angesichts der Nullzinsen, die ihr Erspartes auf der Bank gerade bringt. Die Frage ist nur, wer wird im Verkauf davon profitieren? Weiterhin mit Löwenanteil der Stationäre Vertrieb? Oder muss die Branche sich darauf einstellen, dass immer bessere Technik auch immer mehr Buchungen ins Internet verlagert? Momentan heisst das Schlagwort Omnichannel und soll sedierende Wirkung haben für die Gemütslage der Reisebüroinhaber. Sie werden nämlich herzlich eingeladen, doch teilzuhaben am digitalen Entscheidungsweg des Kunden. Umgekehrt sollen sie sich aber auch nicht wundern oder darüber jammern, wenn sie abgekoppelt werden, sofern sie nicht mitmachen bei der 24/7-Erreichbarkeit der Internet-Strategie. Das bekräftigt im Reiseradio-Gespräch auch noch einmal Norbert Fiebig, der Präsident des Deutschen Reiseverbandes. Der hiess übrigens auch mal Reisebüro-Verband, und musste sich der neuen Realität anpassen.
Wo wir doch am Beispiel Hisham Zaazou gesehen haben, wie unwürdig manchmal Abschiede sind, so sehr kann man sich sicher sein, dass bei der Frankfurter DERTouristik Ende Mai ein schönes Fest veranstaltet wird, um Michael Frese den Weg in den Ruhestand zu erleichtern; in einen Lebensabschnitt also, wo er selbst nur noch Urlauber ist. Bisher war es sehr schwer, Michael Frese für ein Abschiedsinterview zu gewinnen. Das ist nicht seine Art, jetzt schon die Leine des Fallschirms zu ziehen, um gemütlich auf den Tag X hinabzuschweben. Aber am Rande der ITB, bei einem Frühstück in Berlins schönstem Café, ist es nun doch gelungen: Michael Frese über sein touristisches Leben und die Anforderungen an ein heutiges Management. Sehr hörenswert.
Bei so viel hohen Tieren musste unbedingt ein Ausgleich rein in diese Ausgabe von „Was mit Reisen“. Und deshalb habe ich mir in Halle 11.1, da, wo die Touristik-Studenten sich präsentierten, eine Gruppe junger Nachwuchstouristiker gesucht und sie beobachtet, wie sie ihre allerersten Schritte als einer von 10.096 Ausstellern machen. Über die Erfahrungen der Studenten der Berliner HWR spreche ich gleich mit einem von ihnen, Nick Reimann.

DTV will Tourismus-Abgabe

Reiseradio-Gespräch mit Reinhard Meyer

Es ist noch gar nicht so lange her, da war sich die touristische Industrie, ihre Lobby und sogar der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung einig: die Wegelagerei der kommunalen Kämmerer bei den Übernachtungsgästen dürfe nicht sein. Die Bettensteuer wurde unisono abgelehnt. Vor allem der DEHOGA unterstützte den gerichtlichen Kampf gegen diese Zwangs-Euro, die in den allgemeinen Etat der Städte und Gemeinden fließen sollte. Mit ziemlichem Erfolg.
Auf der anderen Seite dämmert auch dem Deutschen Tourismusverband, dass gerade vor Ort, wo die erwünschten Touristen hinkommen sollen, die Infrastruktur zunehmend marode wird. (mehr …)

Reiseradio 161 – Büchy sieht sonnige Reise / Reisenalyse: Reisebüros verlieren massiv / Deutschland Incoming ist Europameister / Flusskreuzfahrten: nur Delle, nicht Leck

Das Reiseradio meldet sich, wie jedes Jahr leicht ermattet zurück von der Reise um die ganze Welt, die fünf Tage rund um den Berliner Funkturm stattfand. Als einer von 5.700 akkreditierten Journalisten aus eben dieser ganzen Welt, die auf die 10.147 Aussteller aus der ganzen Welt losgelassen wurden. Allein 114.000 Fachbesucher sollen sich auf der ITB getummelt haben. Neben den 60.000 Berlinern am Publikums-Wochenende. Laut der Statistik ein Rekord. Auch wenn alle irgendwie subjektiv den Eindruck hatten, es wäre dieses Jahr viel gemütlicher und menschenleerer gewesen in den Messehallen. Aber die akkreditierten Fachbesucher können ja nicht alle wegen des frühlingshaften Sommerwetters in Berlin den Ausstellungsbereich geschwänzt haben…: schließlich sollen Geschäftsabschlüsse im Wert von 6,5 Milliarden Euro getätigt worden sein.
Die Touristische Industrie erweist sich wieder mal als Konjunktur-Lokomotive. Die allgemein gute Stimmung beim Konsum-Klima schlägt sich erfahrungsgemäß sehr schnell in Reise-Buchungen nieder. Geld ist vorhanden, die Sorgen um den Arbeitsplatz sind gerade gering, Zinsen gibt es kaum auf Erspartes – das alles sind die Komponenten, die Reisebüros in den nächsten Wochen einen guten Umsatz erhoffen lassen. Größtes Problem für die Branche ist derzeit ein hausgemachtes von Kultuspolitikern, die sich jenseits der Lebenswirklichkeit befinden.
Obwohl mit den Landes-Kultusministern seit Jahren geredet wird, wie mit schwer Erziehbaren, zwängen sie völlig beratungsresistent die Kinder im Sommer in einen derart engen Ferienkorridor, dass reisewillige Familien sich um die wenigen verfügbaren Plätze Bundesland-übergreifend balgen müssen – zu Höchstpreisen. Und der deutschen Industrie geht ein Milliardenumsatz verloren. Ein Mosaiksteinchen mehr im großen Bild der deutschen Politik, die sich beharrlich der Erkenntnis verweigert, dass mit Urlaub sehr wohl bedeutend Umsatz und Wirtschaftskraft entsteht in der vermeintlichen Nur-Export-Nation Deutschland.
In diesem Reiseradio gibt es die erste Nachlese von der ITB. Und in dieser Sendung sollen die Experten zu Wort kommen, die sich berufen äußern können zur touristischen Entwicklung allgemein.
Jürgen Büchy, der Präsident des Deutschen Reiseverbandes DRV spürt die sonnigen Aussichten für die Tourismusbranche und die positive Stimmung in den Messehallen. Er vermutet, dass in diesem Reisejahr zwischen zwei und vier Prozent mehr Umsatz gemacht werden kann; sollte es keine Krise geben, sind vielleicht sogar fünf Prozent Plus drin. Aber die Krise ist natürlich permanenter Partner der Reise geworden. Gerade noch kurz vor der ITB die Reisewarnung für den Sinai, die Ägypten wieder zurückwarf bei der vorsichtigen Erholung als Destination. Büchy äußert sich im Reiseradio auch zur unbefriedigenden Situation, dass die Industrie nicht stärker eingebunden wird mit ihrer Expertise in die geheimen Entscheidungen des Auswärtigen Amtes. Seine größte Baustelle liegt aber beim Problem der drohenden Gewerbesteuer auf eingekaufte Hotelleistungen. Wenn der DRV diesen Raubritter-Trick einiger Finanzverwaltungen nicht durch die Politik stoppen lässt, wird es ein massives Erdbeben in der Branche geben mit vielen Firmenabwanderungen aus Deutschland.
Dank der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen FUR wissen wir jedes Jahr genau, wie viele Deutsche ihren Koffer packten, um ihn wie lange unter welchem Sonnenschirm zwischenzuparken. Auch in der Statistik sind die Deutschen ein äußert reiselustiges Völkchen. Ein recht spendables obendrein. Gut 12 Tage sind sie mindestens unterwegs in ihrem Haupturlaub und lassen es sich etwa 900 Euro pro Person kosten. Wenn man sich vorstellt, dass das der Gegenwert eines guten Flachbild-HD-Fernsehers ist, kann man erahnen, wie wertvoll der Urlaub bei den Ausgaben für Lust und Laune angesehen wird. Aber natürlich gehen die Forscher um Martin Lohmann noch tiefer in die Materie und untersuchen zum Beispiel das Buchungsverhalten: und hier wird dann für die Reisebüros das Wasser in den Wein geschüttet: Sie laufen Gefahr, langfristig nicht mehr als Mittler an der Reisebuchung zu profitieren. Die Karawane zieht digital weiter.
Reinhard Meyer, der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes könnte vor Kraft eigentlich kaum noch laufen, so viele Menschen machen in Deutschland Urlaub. 412 Millionen sagt die Zählung. Mit Abstand Spitzenreiter in Europa. Kein Wunder, dass Meyer sich ein wenig ärgert. 4,4% der Wirtschaftsleistung wird dadurch für Deutschland generiert – mehr als von den Banken oder der Automobil-Industrie – aber wenn die Branche Sorgen hat, ist die Politik taub. Das kann schon nerven.
Ein hausgemachtes Problem bekamen auch die Reedereien von der Politik als Geschenk: 12 Prozent mehr Steuern mussten sie letztes Jahr den Passagieren abknöpfen nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer. Dazu kam noch ein wochenlanger Streik der öffentlich bediensteten Schleusenwärter, der auch auf dem Rücken der Schifffahrt ausgetragen wurde. Keine guten Rahmenbedingungen, um da noch ein Geschäft zu machen. Auf den Flüssen gab es denn auch ein riesiges Minus. Ob das ein böses Omen für die Zukunft ist, erläutert uns Robert Straubhaar, der Präsident der IG River Cruise.

Reiseradio 130 – ITB Nachlese: Jürgen Büchy wagt die Prognose für 2013 / TUI-Deutschland Chef Christian Clemens: Trennung von Reisebüros / Deutschland-Tourismus weiter auf Rekord-Niveau / Reiseanalyse sieht stabiles Wachstum / Karl Born beißt BER-Chef Mehdorn

Das Reiseradio, meine Stimme lässt es erahnen, ist auch ein gesundheitliches ITB Opfer. Trotzdem heute ein erster akustischer Nachschlag. Themen von der Touristikmesse, aber natürlich auch Bemerkungen über das weltwichtigste Ereignis dieser Tage, zumindest aus Berliner Sicht: Der sympathische, verbindliche und hochgeschätzte Hartmut Mehdorn wird mit seiner Altersweisheit der 70 Jahre den schnuckeligen Hauptstadtflughafen endlich retten. Wie gut, dass die ITB schon seit Dienstag lief, denn nach dieser Breaking News des Freitagmorgens war das gigantische Reisebüro unter dem Funkturm medial nur noch bedingt interessant.

Seitdem die BILD morgens die Meldung abschoss, gab es bei Twitter und Co geradezu einen Witz-Tsunami zur Personalie. Angesichts der bisherigen Verzögerungen vermutete man, dass M. mit seiner Bahn-Chef-Erfahrung eigentlich immer schon die Fäden im Hintergrund zog, und in Zukunft die Losung gilt, alles unter drei Jahren weiterem Aufschub wird per oberster Order als „pünktlich“ erklärt. Viele dachten an kalendarische Verwirrung und einen vorgezogenen Aprilscherz, oder ein Verrechnen der Mayas um drei Monate bezüglich des Weltuntergangs. Es gab Bedauern, dass der Papst bei seiner vielen freien Zeit jetzt nicht segensreich als Geschäftsführer wirken könne – wo der Vorgänger doch so viel Kusserfahrung mit Flughafen-Asphalt hatte. Und spätestens am Wochenende mit Schnee ahnten viele Pessimisten, künftig würde BER wie die Bahn reagieren: sobald es schneit, fallen die Flugzeuge vom Himmel…

Klar ist diese Personalie denn auch Hauptthema bei den Bissigen Bemerkungen meines Lieblingsprofessors Karl Born, mit dem ich mich eigentlich über die ITB als solches unterhalten wollte.

Aber es gibt in diesem Reiseradio natürlich auch Trends von der Messe. Logischerweise aus berufenem Mund, denn alle touristischen Mover und Shaker waren in den letzten Tagen in der Hauptstadt. Jürgen Büchy, der Präsident des DRV wagt stellvertretend für die gesamte Veranstalter-Branche den Blick ins Reisejahr 2013. Sein Kollege vom DTV, Reinhard Meyer fokussiert logischerweise auf Deutschland als Reiseziel mit neuer Rekordmarke in Europa. Und für das Große und Ganze ist wieder einmal der Meister der Statistiken zuständig: Professor Martin Lohmann für die Forschungsgemeinschaft „Urlaub und Reisen“ mit der Studie über das Reiseverhalten und die Reisemotive der Deutschen, besser gesagt, deutschsprachigen Urlauber – Interessante Details aus der Reiseanalyse hier im Reiseradio.

Von der TUI liefen auch ohne Stand so viele Top-Shots durch die Messehallen, dass viele Geschäftspartner richtig in Stress gerieten, wem sie eigentlich ihre Aufwartung machen sollten. Von Fritz Joussen, über Peter Long, Johan Lundgren bis zu Christian Clemens war das rote Kleeblatt komplett. Im Reiseradio erläutert nun der Chef von TUI Deutschland, Christian Clemens, sehr ausführlich, warum er sich letztendlich doch von etlichen Reisebüros trennen wird, den Direktvertrieb massiv ausbauen will, aber trotzdem Marktanteile und Kundenzufriedenheit mit neuen Messlatten versieht. Das alles vor dem Hintergrund des Vorpreschens der neuen Nummer 1, Fritz Joussen, der beim Stationären Vertrieb mit seinen Gedankenspielen leichte Irritation verursacht hatte. Hier nun die Korrektur von Christian Clemens, die mehr eine Korrektur seiner Korrektur von vor zwei Wochen ist und als ungeschnittener Originalton – sozusagen als akustischer, pikanter Schwedenhappen – eigentlich Pflichtprogramm für den Reisevertrieb sein sollte.

Reiseradio 093 – Dr. Buck – wohin geht die Reise nach der ITB? / Deutschland Übernachtungs-Europameister / Krank an Bord – Risiken der Kreuzfahrt / Doc auf See – Traumberuf Schiffsarzt?

Die Internationale Tourismusbörse in Berlin ist unser Schwerpunkt im heutigen Reiseradio. Ich konnte mich vorab mit Dr. Martin Buck treffen, der für die Messe Berlin diesen Bereich verantwortet. Wir haben jetzt nicht gesprochen über Ausstellungsfläche und Besucher und nervende Panflötisten oder im Weg stehende Plüschmaskottchen, sondern einfach mal Prognosen gewagt, wie es dieses Jahr weitergehen könnte mit Ägypten, dem Partnerland der ITB, oder auch Destinationen wie Griechenland, bei denen die Nachrichtenbilder und vermeintlichen Schmähungen gegen die Deutschen schon bestimmend sein dürften bei der Urlaubsentscheidung. Freuen Sie sich auf ein Interview, bei dem durchaus nicht alles happy und problemfrei schöngeredet wird.

Kein Land in Europa ist touristisch dermaßen stark, wie… Deutschland. Das erscheint erst einmal in der Wahrnehmung verwunderlich. Auch, weil die gefühlte Tourismuswerbung suggeriert, Urlaub sei immer woanders. Mindestens da, wo das warme Meer in der Nähe ist. Aber mitnichten: knapp 400 Millionen Übernachtungen lassen Deutschland noch vor Spanien und Frankreich auf Platz 1 katapultieren. Und statistisch sind sogar nur die professionellen Herbergen ab 10 Betten inkludiert. Privatpensionen und Ferienwohnungen wurden gar nicht mitgezählt. Für Reinhard Meyer, den Präsidenten des Deutschen Tourismus Verbandes ist die Zahl eine Herausforderung in der Lobbyarbeit: den Politikern nämlich endlich mal klar zu machen, dass diese vermeintliche Luftikus-Branche eine der wichtigsten Kernindustrien des Landes ist. Mehr dazu gleich im Gespräch.

Ja, und dann beschäftigen wir uns noch mit dem Thema Kreuzfahrt. Das Sonnenschein-Thema ist ja in diesen Tagen leicht bewölkt. Und Costa, die sehr bald nicht mehr Costa heißen wird, taugt kaum noch als Markenbotschafter für diese entspannte und eigentlich sehr schöne Urlaubsvariante. Und jetzt kommt noch das Centrum für Reisemedizin mit dem ITB-Schwerpunktthema „Krank auf Kreuzfahrten“… Die Korrelation war sicher nicht geplant, bekommt aber natürlich etwas Orakelhaftes. Ich habe mich nun schon vor der ITB mit den medizinischen Experten getroffen und mit Dr. Tomas Jelinek über Wehwehchen an Bord und mit Dr. Klaus Seidenstücker über den vermeintlichen Traumberuf Schiffsarzt gesprochen