Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio – Sendung 198

  • My Cook is my Casa
  • Tirol im 007 Fieber
  • Datenbrille bei Amadé
  • Top Mountain Cross Point
  • 500 Jahre reines Bier

Wie wird der Reisesommer 2016 aus der Sicht von Thomas Cook und Neckermann? Das ist natürlich das Topthema der heutigen Reiseradio-Sendung. 2015 war nun wahrlich kein einfaches Jahr für die Oberurseler. Auch, wenn das nicht extra ausgewiesene Zentraleuropa mit dem deutschen Markt etwa Vorjahres-Niveau erreichen konnte, machten die exogenen Einflüsse wie Tunesien doch große Probleme. Auch die spürbare Zurückhaltung bei den Frühbuchungen belasteten die Planungen. Denn im Last-Minute-Geschäft, das 2015 boomte, befand sich Thomas Cook mitten im Piranha-Schwarm des harten Preisvergleichs im Schnäppchen-Markt.

Wie CEO Stefanie Berk mit dem Sunny Heart die Customer Journey für sich entscheiden will, erklärt sie uns gleich im großen Reiseradio-Interview. (mehr …)

Tirol im 007 Fieber

Reiseradio-Gespräch mit Manuela Mörtenbeck

Wie man so hörte vor der Premiere des neuen James Bond Spectre, wurde bereits vor dem Filmstart ein Großteil der etwa 300 Millionen Dollar Produktionskosten durch Product Placement refinanziert. Eigentlich ziemlich frech gegenüber dem Kinogänger, der für sein teures Billet eine Dauerwerbesendung bekommt. Neben anscheinend unverzichtbaren Accessoires wie Alkohol, Autos, Uhren  und anderem Bling-Bling wird aber auch für Schauplätze geworben, an denen sich der agile Geheimagent in Szene setzen lässt. (mehr …)

Reiseradio 131 – Traumschiff Spezial – ZDF-Dreharbeiten auf MS Deutschland / Gespräche mit Erfolgsproduzent Wolfgang Rademann, „Chef-Hostess“ Heide Keller und „Kapitän“ Sascha Hehn / Kreuzfahrtdirektor Peter Jurgilewitsch über das wahre Leben an Bord

Das Reiseradio ist zurück von den ZDF Dreharbeiten für die Serie Traumschiff. Gerade wurden an Bord der „Deutschland“ die Szenen aufgenommen für die beiden Folgen, die jetzt Weihnachten und Neujahr ausgestrahlt werden. Und man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass wieder Millionen Zuschauer diese besondere Art einer Reisesendung schauen werden und ein bisschen Coffeetable-Urlaub miterleben. Bei den All Stars auf der Beliebtheitsskala der ZDF-Gucker landete das Traumschiff übrigens anlässlich des 50.Sender-Jubiläums auf Platz 4. Das ist der beste Platz einer fiktionalen Eigen-Produktion.

Aber weil Sie ja gerade die Sendung „was mit Reisen“ hören, und nicht „was mit Medien“, interessieren wir uns natürlich lieber für den touristischen Nebeneffekt, den diese TV-Schmonzette seit über 30 Jahren entfesselt. Ich glaube, man darf ungeschützt behaupten, dass die emotionalen Irrungen und Wirrungen auf den schwankenden Planken eine Art Initialzündung waren auf dem deutschen Markt für das Produkt Kreuzfahrt.

Und damit meine ich die generelle Urlaubsform. Klar profitiert auch das Schiff, das die Kulisse stellt für die TV-Geschichten. Aber der Reederei Deilmann zum Beispiel, die mit der „Berlin“ und jetzt der „Deutschland“ schon gleich zwei Drehorte anbot, hat die enorme Berühmtheit ihrer Pötte gar nicht so sehr wirtschaftlich geholfen. Die Holsteiner Reederei stand, wie Sie alle wissen, vor der Pleite und gehört seit 2010 mehrheitlich der Münchener Holding Aurelius.

Natürlich ist man weiter stolz darauf, einen Katalog mit dem wahrscheinlich bekanntesten deutschen Kreuzfahrtschiff auf den Markt zu werfen. Ein Cruise-Liner, der überdies qualitativ zur absoluten Spitze zählt. Schlägt sich das automatisch in Buchungen nieder? Nicht unbedingt. Die „Deutschland“ ist nämlich kein preisgünstiges Produkt. Im Vergleich zu den AIDAs und TUI Schiffen zahlen die Gäste ein Vielfaches für ein durch und durch klassisches Kreuzfahrt-Erlebnis.

Die Rettung liegt in der Kleinheit. Noch nicht einmal 500 Passagiere passen auf die MS Deutschland. Das ist ein Dreißigstel dessen, was die beiden Dickschiff-Reedereien jede Woche an Bord locken müssen. Oft mit Kampfpreisen.

Die Deutschland-Klientel ist dagegen eine sehr treue. Manchmal sind an die 80 Prozent Stammgäste an Bord. Menschen, die teilweise schon hunderte Tage Passagier waren und ihre in der Regel exzellente Altersversorgung in eine Wurzelholzkabine auf dem Traumschiff stecken…

Für den Reisevertrieb ist die „Deutschland“ ein faszinierendes – und angesichts der Tagesraten auch durchaus lukratives –  Urlaubs-Produkt. Was Sie schon immer über das Traumschiff wissen wollten – in dieser Ausgabe des Reiseradios erfahren Sie es. Wolfgang Rademann, der geniale Produzent, plaudert über sein Konzept, das seit 1981 erfolgreich über die Mattscheibe flimmert. Chef-Hostess Beatrice, von Heide Keller gespielt seit der allerersten Folge, verkörpert in der schmucken TV-Welt eine Position, die nach ihrem Vorbild auch im realen Leben auf dem Schiff geschaffen wurde, und die wie keine andere für den besonderen Flair eines klassischen Kreuzfahrtschiffs steht. Ob sie in einem zweiten Leben den wirklichen Job an Bord machen könnte, verrät sie uns in der Reiseradio-Plauderei. Und wir haben bereits den Kapitän im Gespräch, der mal als Steward auf dem Traumschiff anfing und bei diesen Dreharbeiten beulenfrei zum ersten Mal auf der Brücke das Kommando hatte. Sascha Hehn alias Viktor – nun mit vier Streifen und der Lizenz für die Kreuzfahrt ins Glück. Eine wirklich prominente Ausgabe von „Was mit Reisen“

Aber auch die Realität darf natürlich nicht fehlen. Neben dem echten Kapitän und dem Top-Manager dieses Grandhotels auf See ist natürlich der Kreuzfahrt-Direktor derjenige, der für die gute Stimmung der Passagiere die Verantwortung trägt. Seit 18 Jahren macht Peter Jurgilewitsch diesen Job. Er kennt seine sehr spezielle Klientel mit all ihren Befindlichkeiten und Wünschen perfekt. Und warum das Schiff genau für diese Menschen das richtige Nischenprodukt ist, erzählt er gleich im Gespräch mit dem Reiseradio.

Traumschiff hautnah – eine Reportage der ZDF-Reiselust

Anlässlich der Dreharbeiten zur 50. Folge des Traumschiffs erfüllte die ZDF-Reiselust einem Zuschauerpaar seinen Herzenswunsch: einmal dabei zu sein, wenn die Filmcrew an Bord der Deutschland geht, um die Szenen zu drehen, die in der Jubiläumssendung für große Gefühle sorgen werden. Für das Paar sind es zwei erlebnisreiche Wochen auf Deutschlands bekanntestem Cruise-Liner. Doch auch die Zuschauer zu Hause sind hautnah dabei. Schließlich dokumentiert das Team der Reiselust mit Jürgen Drensek als Regisseur mit der großen Reportage von Bord des Traumschiffs dieses außergewöhnliche Abenteuer.

Reiseradio 107 – Ferienorte als Filmkulisse – das Tourismus-Marketing der Zukunft? / Beispiel Weisses Rössl und Schlosshotel Orth: zu Tode geliebt? Nachhaltigkeit: nur Charity-Kosmetik, oder Stabsaufgabe bei den Veranstaltern?

Das Reiseradio ist wieder zurück aus dem Schlaraffenland des Filmkitsches, nämlich dem Salzkammergut…. Um das Kino im Kopf anzuwerfen, braucht es nicht viel… Sissi, unser Bonbon-Maderl, vor der Kulisse in Bad Ischl oder Fuschl – damals  Filmersatz für Possenhofen. Der Zahlkellner Leopold im Weißen Rössl am, wo?, klar Wolfgangsee, die Irrungen und Wirrungen des royalen Hotelbetriebs im Schloss Orth in Gmunden, die jahrelang nach dem Strickmuster einer Melange von Schwarzwaldklinik und Traumschiff die nach oben offene Seichheitsskala der televisionären Schmonzetten trefflich bespielte.. All das wurden – zumindest für Menschen oberhalb der 50 – absolute Sehnsuchtsorte.

Im Reiseradio wollen wir deshalb heute der Frage nachgehen, ob sich Dreharbeiten für TV und Kino auszahlen für das Hotel, die Stadt oder die Region? Zunächst haben heimsuchende Filmteams ja den Charme einer Horde Heuschrecken, die nichts verschont. Mit viel Selbst- und Sendungsbewusstsein wird die Location gekapert ohne Rücksicht auf Verluste – sprich, Gästewünsche ganz normaler Urlauber, die einfach nur ungestört Ferien machen wollen.

Aber beim Film ist es ja ähnlich, wie beim Hausbau: wenn erst mal das fertige Ergebnis da ist, vergisst man ganz schnell die anfangs nervenden Hürden vor den Würden. Wie sehr profitiert aber letztendlich die touristische Kulisse vom Herz-Schmerz-Drehbuch des Trivialen und der Heilen Welt? Wir beleuchten in der heutigen Ausgabe zwei Beispiele im Salzkammergut, die sehr exemplarisch Chancen und Risiken aufzeigen. Einmal die Serie Schlosshotel Orth, über deren Nutzwert für Gmunden es mittlerweile über 30 wissenschaftliche Studien gibt mit faszinierenden Erkenntnissen – und die Mutter aller Filmhotels, das Weiße Rössl am Wolfgang see, das aufpassen muss, nicht von den falschen Fans zu Tode geliebt zu werden, und wo man mit einer Mischung aus Lust und Schmerz verfolgt, dass in wenigen Wochen Ziegler Film die Neuauflage der Filmoperette für Kino und Fernsehen drehen wird – unter Umständen mit neuen Spätfolgen an Schaulustigen auf der Suche nach Peter Alexanders Geist.

Ich sprach mit der neuen Rösslwirtin Gudrun Peter über die Notwendigkeit, sich nicht auf Filmruhm ausruhen zu dürfen, und mit dem Tourismuschef der Region Traunstein, Andreas Murray, über die Skurrilität, ein Bomben-Hotel im Portfolio zu haben, in dem man nicht wohnen kann, weil es gar nicht in der Realität existiert.

Zweites Schwerpunktthema in dieser Sendung ist der Begriff Nachhaltigkeit – aber nicht im Sinne von „wie kann ich möglichst lange von der Zelluloid-Prominenz profitieren?“ Es geht um Reiseveranstalter – hier exemplarisch um die TUI, die ja immer schon Vorreiter unter den Großen war, wenn es um Fragen von Umweltschutz und Nachhaltigkeit ging. Stichwort: Dr. Wolf Michael Iwand, der sich als erster Umweltbeauftragter Verdienste erworben hat auch bei denjenigen, die anfangs eher eine Marketingfalle aus Hannover vermuteten – heute würde man dazu sagen Greenwashing. Der Nachfolger von Wolf Michael Iwand ist Professor Harald Zeiss, der sich schon längst nicht mehr nur um Kläranlagen und wilde Müllkippen kümmert, sondern viel stärker die Sinnfrage beantworten muss, ob Tourismus generell eher ein Fluch oder Segen für das bereiste Land ist. Dieses aus der Sicht eines kommerziellen Unternehmens, das mit dem Verreisen sein Geld verdient. Und man sieht schon, wie spannend die Gratwanderung eines Gutmenschen werden kann.