Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio Sendung 186

  • Touristik setzt auf Griechenland
  • Jasmin Taylor, der pinke CI-Star
  • Windrose will Träume schaffen
  • Zu Fuß durch die Wüste Gobi

Das Reiseradio kommt heute, wie alle Fachmedien, mit einer fetten ITB Ausgabe für eine hoffentlich ruhige Stunde zur akustischen Einstimmung. Kleiner Tipp: über iTunes und Co kann man den Podcast leicht herunterladen auf das Smartphone oder Tablet und ihn wunderbar bei der Anreise hören…
Was passiert mit Griechenland, wo die politische Kuh noch lange nicht vom Eis ist? Derzeit haben wir zwar die Phase Hoffnung mit Vertrauensvorschuss für die neue Regierung, dass sie nicht einfach in unguter Tradition ihrer Vorgänger gelogen und gebogen hat, um an die Kredit-Knete zu kommen. Aber das Jahr ist noch jung, und die touristische Saison hat noch gar nicht begonnen auf Hellas. Ich sprach mit Markus Stumpe, dem Verantwortlichen beim Marktführer TUI, über die Szenarien, mit denen Touristiker dieses Jahr rechnen, und auf die sie hoffen, und mit denen sie heute lieber noch nicht spekulieren möchten.
Klein, im Herzen groß, auf Stilettos, für die man einen Waffenschein braucht und konsequent in Pink gekleidet. Um wen es geht, wissen Sie als Profi natürlich längst: Jasmin Taylor, die quirlige Chefin des Veranstalters JT Touristik. Sie hat große Chancen, dieses Jahr Queen of ITB zu werden. Wie man so hört, gibt es keine Abendveranstaltung mit einem vergleichbaren Run auf die begehrten, streng limitierten Karten. Es soll ein schillerndes Fest im Soho House mit hohem Glamour- und Promifaktor werden. Mal sehen. Wie im echten Veranstalter-Geschäft: wenn die Platzhirsche schwächeln (auf hohem Niveau zugegeben) und sich nicht schnell genug dem Zeitgeist anpassen können, profitieren die Kleinen mit neuen Marktanteilen. Doch Party ist nicht das Kerngeschäft von JT. Ich traf Jasmin Taylor in diesen Tagen in ihrer Veranstalter-Villa mit Pool und Lounge-Garten für die Mitarbeiter. Freuen Sie sich auf das Gespräch.
Eine zweite Frau an der Spitze eines zwar kleinen, aber exklusiven Veranstalters ist Dr. Ute Dallmeier. Sie leitet jetzt Windrose Finest Travel. Bei solchen Unternehmen darf der Gast nicht nur König sein, sondern hat fast schon kaiserliche Attitüde. Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger. Schließlich erwirtschaftet man mit seiner Klientel einen Durchschnittspreis pro Kopf von über 5.000 Euro. Das ist ein Spitzenwert selbst in der Hochpreis-Branche. Wie die durchaus bodenständige Ute Dallmeier – die ja jahrelang Geschäftsführerin vom vergleichsweise sehr unglamourösen Tourismus NRW war – diese Herausforderung angehen will, verrät sie gleich im Reiseradio-Gespräch.
Ja, und dieses Jahr haben wir ja einen vergleichsweise putzigen ITB-Partner: die Mongolei, die beim Ranking der beliebtesten Reiseziele der Deutschen und der Welt nicht unbedingt einen Spitzenrang einnimmt. Trotz weltweiter Reiselust werden die Zeiten anscheinend hart für die Messe, einen Sponsorpartner zu finden. Anyway. Ich dachte mir, die Mongolei muss unbedingt in die Sendung. Da traf es sich gut, dass der schon häufiger im Reiseradio über seine Erlebnisse berichtende Extremläufer Norman Bücher unlängst dort war, um 600 Kilometer durch das Nichts zu laufen: die Wüste Gobi. Gleichzeitig auch die größte Attraktion des Landes. Was er dort erlebte? Am Ende der Sendung sind Sie schlauer für künftige Verkaufsgespräche.
Schön, dass Sie wieder mitkommen auf den akustischen Tripp. Die 186. Ausgabe von „Was mit Reisen“ kann beginnen.

Jasmin Taylor, der pinke CI-Star

Reiseradio-Gepräch mit Jasmin Taylor

Es ist aus touristischer Sicht nur eine Randbemerkung: Jasmin Taylor, die Chefin von JT-Touristik wurde jetzt für ihr Projekt „Strong Independent Sisters“ von den Grünen mit dem Hatun Sürücü Preis ausgezeichnet. SIS unterstützt Flüchtlingsfrauen ein Jahr darin, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Jasmin Taylor kam selbst als Jugendliche ohne Eltern aus dem Iran nach Deutschland. Sie hat sich durchgekämpft mit Bildung und Integrationswillen. (mehr …)

Reiseradio 165 – Dubai will 20 Mio Gäste pro Jahr bis 2020 / Tauchen für Abenteurer auf Yucatan / Usedom: Sand, Sonne, Strandkorb

Das Reiseradio ist endlich mal wieder in Berlin nach mehreren Wochen Unterwegs-Sein. Ab und zu muss das mal sein, als Journalist im sogenannten Zielgebiet, und nicht nur immer mit dem Mikro in den Konferenzräumen dieser Welt. Mexiko und Dubai standen auf dem Programm; auch wegen einiger Filme, die bald hier zu sehen sein werden.
Unterwegs lernt man dann die Segnungen der neuen Kommunikations-Möglichkeiten schätzen und kann nur zu gut nachvollziehen, warum freies Internet heute zu den Hauptforderungen auch der Urlauber gehört. Ein – ansonsten durchaus nettes – Hotel auf Cozumel wollte 10 Dollar… pro Stunde, weil man noch im Knebelvertrag mit einem gierig-teuren Hotel-Internetprovider frührerer Jahre war. Da bekommt man als jemand, der beruflich unterwegs ist, schon Schnappatmung angesichts von schätzungsweise 200 Mails, die pro Tag auflaufen…
Nun könnte man einwenden, ist doch eigentlich psychologisch wertvoll, wenn Urlauber mal eine echte Auszeit nehmen und zwangs-ruhiggestellt werden. Aber dieser vermeintliche Lebensfreude-Zug ist wahrscheinlich schon abgefahren angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der wir heute im Netz verwurzelt sind.
Und als professionell Reisender ist es eh unmöglich, sich einfach auszuklinken. Dank „Reise vor 9“ , fvw, Travel One und Co blieb ich also gut informiert mit den vielen nur bedingt guten Neuigkeiten der letzten Wochen. Branchen-intern, aber auch bezogen auf viele Reiseregionen.
Trotz oder gerade wegen der extrem guten Buchungen bereitet die Türkei den Veranstaltern derzeit hinter vorgehaltener Hand Riesensorgen. Das Pulverfass der unzufriedenen, gebildeten Schichten im Land scheint kurz vor der Explosion, weil ein egozentrischer Despot aus dem geistigen Mittelalter mit unerträglicher religiöser Frömmelei und einer Ignoranz gegenüber demokratischen Grundwerten nur auf den Rückhalt der überwiegend tumben Landbevölkerung setzt und sich dem gesellschaftlichen Disput verschließt. Noch sind es die Städte, in denen es knallt, aber wenn es an die Küsten schwappt, hat die touristische Industrie das größte Problem ihrer jüngsten Geschichte.
Und auch auf kleinem Niveau gibt es derzeit Stirnrunzeln über ein zwar landschaftlich unbedeutendes, aber infrastrukturelles Übermorgenland: die Vereinigten Arabischen Emirate. Hier irritiert derzeit Abu Dhabi durch einen eigentlich läppischen Vorfall, der aber symptomatisch ist für den schmuddeligen geistigen Müllberg, der hinter der glitzernden Fassade versteckt wird. Ein offiziell zu einer Tagung eingeladener Schriftsteller fotografiert naiv mit dem IPad – dem bevorzugten unauffälligen Fotoapparat der Elite-Spionage – Botschaftsgebäude im Umfeld des Hotels und wird für Tage in willkürliche Haft genommen. In einem Emirat, das durch seine Hardware seine Weltgewandtheit demonstrieren möchte, aber im weltläufigen Denken noch so seine Probleme zeigt. Oder in der Organisations-Verbindlichkeit, die beim DRV, wie man hört, angesichts der schwierigen Vorbereitungen für die Tagung im Dezember derzeit viele graue Haare produziert.
Ach ja, DRV, die persönlich betrüblichste Meldung der letzten Tage: ausgerechnet Jürgen Büchy wirft hin. Der letztendlich von allen geschätzte sympathische Fels in der Brandung zwischen den Säulen. Das Unwohlsein wird nur durch ein Gerücht ein wenig gemildert: die größten Chancen für die Nachfolge hat Norbert Fiebig, ebenso geschätzt, der nach seinem überraschenden Ausscheiden bei der REWE nun viel Zeit und ein gutes Übergangsgeld für den ehrenamtlichen Job des Branchen-Dresseurs hätte. Es bleibt spannend.
Auch in dieser Ausgabe 165 von „Was mit Reisen“, Ihrem Profi-Reiseradio: Ein bisschen Tourismus-Planung, ein wenig Fachwissen über ein Spezial-Segment und ein wenig Hintergrund über ein beliebtes Ferienziel in Deutschland.
Fangen wir mit der Planung an und bleiben in den Emiraten. Dort fand der Arabian Travel Market statt und verlieh dem Gastgeber Dubai Flügel. 20 Millionen Touristen möchte man in weniger als sechs Jahren als jährliche Benchmark begrüßen. Als sehr selbstbewusste, und fast schon an Hybris grenzende „wichtigste Tourismus-Destination der Welt“. Das lässt einen als fachkundigen Beobachter erst mal atemlos werden. Ist das Power-Motivation für die Mitarbeiter oder ernstgemeint..? Wenn Sie gleich mein Gespräch mit dem obersten Tourismus-Werber Dubais, Issam Kazim, hören, merken Sie: der Mann meint es tatsächlich ernst.
Eine halbe Weltumdrehung weiter kümmern wir uns dann um das Gegenteil von künstlichem Attraktions-Amüsemang: nämlich um die atemraubende Natur unter Wasser. Ich war in Yucatan unterwegs und habe einige der interessantesten Tauchspots der Welt ausprobiert. Sowohl im Meer vor Cozumel, wie aber auch unter dem Boden des Urwaldes, in den geheimnisvollen Cenoten. Mit Markus Fleischmann, dessen Pro Dive Mexico Tauchbasen eigentlich auch mit allen deutschen Veranstaltern zusammenarbeiten, unterhalte ich mich über Tauchen in Mexiko. Viele Informationen für Expedienten und ihre Beratung.
Das gilt auch für das etwas weniger exotische Ziel Usedom. Für die Berliner die Badewanne, für den westlichen und südlichen Part Deutschlands immer noch ein etwas ungefähres Eiland irgendwo oben an der Küste. Was man dort machen kann, wo die Sonne übrigens am längsten scheint in Deutschland, erfahren Sie gleich im Gespräch mit Usedoms Touristik-Chefin Dörthe Hausmann.