Touristik Talk

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Südkorea – 30 Drehtage für 3 perfekte Minuten

Schöne Werbebilder aus Südkorea gibt es eine Menge. Manche sind so schön, dass man sich nach Rückkehr fragt, durch welches Land man eigentlich gerade gereist ist, dass man an vielen Orten mit der professionellen touristischen Brille eher suchen musste nach den Wow!-Erlebnissen, die das so weit entfernte Land attraktiv machen könnten für den deutschen Markt… Ok, es war November… und unsere Branche lebt ja von der Verdichtung der perfekten Momente. Hier also drei Minuten Extrakt, wie es auch sein kann in Südkorea…

Kontraste aus Korea

Doch auch wir hatten trotz Kälte und Schnee und Regens schöne Momente. Herausgekommen ist ein schnell zusammengefügter erster Videoeindruck. Ein stimmungsvoller Clip als Ergebnis unseres Südkorea Fam-Trips im Anschluss an die DRV-Jahrestagung Ende November 2011. Es ist eine kontrastreiche Collage aus dem wuseligen Metropolen-Leben in Seoul und den besinnlichen Momenten auf dem Land. Ein Teilnehmer unserer Reisegruppe, Chris Schlegel, hat die flüchtigen filmischen Eindrücke mit seiner Spiegelreflexkamera Canon 7D aufgenommen und gefühlvoll montiert.

Südkorea – DMZ – Demilitarisierte Zone als Touristenattraktion

Geschätzt zwei Millionen Soldaten stehen sich gegenüber: die DMZ in Korea ist wohl die am schärfsten bewachte Grenze der Welt. Eine Reise nach Absurdistan. Auf der einen Seite Sperrgebiet, auf der anderen Seite Touristenattraktion für 30 Euro ex Seoul – inklusive Einfahrt in den berüchtigten Tunnel 3, den die Nordkoreaner jahrelang gruben, um eine Invasion zu starten. Daneben ein leerer, völlig überdimensionierter Luxusbahnhof für die Zeit „danach“. Ein satirischer Clip von mir über eine Touristenattraktion besonderer Art

Südkorea – Schneetreiben am Dodamsambong Peak

Bustour im November. Südlich des Olympiaortes 2018,  Pyeongchang, auf einmal Schneetreiben auf einsamer Bergstrecke. In Minuten wird die Straße unpassierbar, bei einbrechender Nacht. Aber auch, wenn es keinen Schneepflug gibt; die Koreaner kämpfen sich durch. Ich habe mit der winzigen Flip-Cam eine kleine Satire über den einfach mal so herbeifabulierten Kältefluch des täglichen, unvermeidlichen heiss-scharfen Kimchi-Kohls erfunden, der nie so wertvoll wärmend war, wie nach der „Rettung“ aus der Schneenacht…

Eat Your Kimchi – Korean Street Food zum Ausprobieren

Sie sind ein medial aktives Expat-Pärchen aus Canada: Martina und Simon, die mittlerweile weit über 200 000 Follower auf ihrer Seite www.eatyourkimchi.com haben und jede Woche über Essen, K-Pop und kleine Skurrilitäten aus dem koreanischen Alltag videopodcasten. Hier ein  schönes Lernvideo über die Straßenküchen, denen man überall begegnet, und bei denen man vielleicht als Tourist ein wenig skeptisch ist, ob man es denn tatsächlich wagen könnte… Angesichts generell eher hohger Preise in Südkorea sind diese Garküchen jedoch ein sehr schmackhafter Weg, sehr preiswert satt zu werden.

Bi Rain – I’m coming Videoclip – Koreas Jungstar

Nicht nur von Charm Lee, dem deutschstämmigen Chef der Koreanischen Tourismusorganisation KTO und zuständig für den Weltmarkt,  wird immer von der sagenhaften koreanischen dreifachen Energie gesprochen, die den Reisenden kräftiger und kreativer machen soll. Lassen wir das mal dahingestellt. Auf jeden Fall  hat Südkorea eine vibrierende Jugendkultur, die mittlerweile – Stichwort K-Pop – auch durchaus international Furore macht und zu einem MTV Music Award führte. Rain ist so etwas wie der koreanische Justin Timberlake. In seinen Konzerten – mit sehr viel nackter Haut – rasten die Fans aus. Hier ein Musikvideo eines seiner großen Hits: I’m coming

Bibimbap Werbespot mit Bi Rain

Auch das KTO bedient sich der Popularität von Rain. Er darf in einem kurzen Werbespot eine auch für uns Langnasen schmackhafte koreanische Köstlichkeit vorstellen: Bibimbap. Dazu wird gekochtes Gemüse mit Reis und (nach Geschmack und Mut mehr oder weniger) scharfer Chili-Paste in einem Topf zusammengemantscht. Schmeckt gut und ist in fast jedem koreanischen Restaurant in unterschiedlichsten Variationen zu bekommen. Selbst bei Korean Air als Alternative zu den üblichen Verdächtigen bei der Bordverpflegung..

(Werbung) Korean Air mit dem neuen A380

Apropos Korean Air. Ab März wird die Fluggesellschaft Frankfurt und Seoul mit dem A380 bedienen. Das Flaggschiff wird das gesamte obere Deck seiner „Prestige Class“ genannter Business-Abteilung mit fast 100 Sitzplätzen vorbehalten – inklusive Skybar. Daran kann man schon erkennen, welche Zielgruppe angestrebt wird für die Direktverbindung. Aber auch 86 Zentimeter Beinfreiheit in der Eco und ein sehr persönlicher, eben typisch asiatischer Service, dürften für Lufthansa und andere Konkurrenten zur Herausforderung werden. Hier schon mal ein Video, wie der Airbus A380 aussehen wird.

Reiseradio 084 – Sondersendung DRV Südkorea / Jürgen Büchy, und wie er den Verband reformieren möchte / Charm Lee über sein fernes Juwel / Gastgeber Montenegro 2012 will auf Landkarte zurück

Das Reiseradio, immer noch fern der Heimat, in Südkorea, bei der Jahrestagung des DRV. Es ist eine, gemessen am sonstigen Herdentrieb des Verbandes, relativ kleine Gruppe, die den Weg nach Daegu gefunden hat; perfekt umsorgt von den immer freundlichen und sich permanent verbeugenden Gastgebern. Es ist eine, gemessen an der sonstigen Streitlust des Verbandes, relativ gelassene Zusammenkunft. Man scheint sich daran gewöhnt zu haben, dass es eben nicht mehr die heile Urlaubswelt der Anfangsjahre gibt, und dass die Herausforderungen von allen Seiten ungerührt auf den heterogenen Branchenclub einprasseln – egal, ob man nun den Kopf in den Sand steckt und Veränderungen einfach nicht, oder, alternativ, auch wutschnaubend, zur Kenntnis nimmt. Natürlich war am Dienstag eigentlich nur ein Thema beherrschend auf den Flügen; spätestens, nachdem man merkte, dass Peter Fankhauser nicht eingecheckt hatte: die finanziell bedrohliche Situation der britischen Mutter von Thomas Cook und Neckermann. Da spürte man schon echte Anteilnahme der Konkurrenten, dass die Nachrichten aus London sich nicht negativ auf das deutsche Geschäft auswirken mögen. Denn das würde einen Strudel erzeugen, der das prognostizierte weitere Wachstum nach dem sehr guten Jahr 2011 wohl zur Makulatur werden ließe. Es reicht ja schon, dass Ägyptern auf der Straße gerade dabei ist, das optimistische Pflänzchen Wintergeschäft niederzutrampeln. Nun scheint zumindest das Thema Thomas Cook bei der Produktion dieses Reiseradios vom Tisch zu sein, nachdem die Banken die Kreditlinie doch erweitert haben… aber dennoch: es würde den Rahmen dieser Begrüßung bei weitem sprengen, wenn man alle dunklen Wolken am Reisehimmel benennt, die in den kommenden Monaten noch für kalte Duschen sorgen könnten.

Zum Glück für die Branche hat ihr neuer Präsident ein eher sonniges Gemüt. In der Ruhe liegt die Kraft. Und gefühlt ist er an der Spitze des Verbandes angekommen – auch bei denen, die letztes Jahr in Agadir eher den alternativen Jürgen auf den Thron hieven wollten. Jürgen Büchy macht nun ernst mit der Vielstimmigkeit; wohl wissend, dass es eh fast nie mehr eine Stimme des DRV geben wird. Breit diskutieren und dann kommunizieren ist seine Strategie. Früher war das ja eigentlich komplett andersherum. Und deshalb landeten erst mal alle Streitthemen in Fachrunden. Wie schon gesagt: selten so eine harmonische Jahrestagung erlebt.

Aber trotzdem wird man sich intern die Frage stellen müssen beim DRV, ob es noch so weitergehen kann mit den Meetings. Zwar hat Charm Lee als Gastgeber strahlend geglänzt, wie man das von ihm erwartet hatte – mehr dazu gleich im Gespräch mit ihm – aber der Sinn einer eher unwichtigen Tagung ohne prickelnde Inhalte so entfernt von Deutschland muss erst einmal neu definiert werden. Auch vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit. Nächstes Jahr lädt Montenegro ein. Das ist ja fast schon vor der Haustür, und Karlo Petelin, Montenegros Cheftouristiker in Frankfurt, wird gleich im Reiseradio-Gespräch deutlich machen, welche großen Erwartungen man an der Adria hat in Bezug auf diese Initialzündung für den deutschen Markt.

Aber Jürgen Büchy wird sicher im Jahr Zwei seines Amtes den Verbandstag brutal auf den Prüfstand stellen müssen mit der Vorgabe: alles kann wegfallen, alles darf neu gedacht werden. Denn offen gesagt: mit dieser traditionellen, gepflegten Langeweile des ritualisierten Treffens wird man es sehr schwer haben, für künftige Jahrestreffen Touristiker zu begeistern, sich mit Zeit und Geld zu engagieren.

Jürgen Büchy ist übrigens fast der Alleinunterhalter in dieser Ausgabe des Reiseradios: 30 Minuten spannendes und vergnügliches Kamingespräch – vor allem auch für all die, die nicht dabei waren und trotzdem aus allererster Hand erfahren wollen, wo der Verband heute steht.

Nicht nur in Wien… der Kongress tanzt

Schöpfen und Streuen… und manche andere Lockerungsübungen mehr. Sehr ungewöhnlich startete der DRV-Verbandstag in Daegu. Vorturner auf der Bühne, der Saal streckte sich mit. Die Müdigkeit des Time-Lags noch in den Knochen, aber mit Lust und Freude neue Wege suchend…