Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio Sendung 176

  • Studiosus 60 Jahre Studienreise
  • FTI: größtes Ägypten-Angebot
  • Kiel: Schönheit auf 2. Blick
  • Oldenburg: Führung auf Platt

In unserer Sendung heute beginnen wir mit der touristischen Weltsicht von gleich zwei Veranstaltern: Studiosus und FTI. Zwar beide in München beheimatet, aber sonst mit diametral unterschiedlichen Zielgruppen. Während Studiosus den aufgeklärten Reisenden im Sinn hat, der tiefschürfend, aber mittlerweile auch unterhaltsam, Land und Leute erleben möchte, agiert FTI erfolgreich im bezahlbaren Sun & Fun Tourismus. Manchmal ungeniert auf das Limbische System setzend, also das Schnäppchen-Gier-Gen, das durch Hardcore-Selling auf Sonnenklar-TV animiert wird, aber immer nach dem Motto: wo wir günstig einkaufen können, da lassen wir uns für die kommende Saison nieder. Interessant: beide haben mit ihrem Grundkonzept im abgelaufenen Geschäftsjahr im Umsatz zweistellig zugelegt und sehen sich auf ihrem Weg bestätigt. Im Reiseradio geben gleich Peter Mario Kubsch für Studiosus und Ralph Schiller für FTI ihre Prognosen für das kommende Urlaubsjahr. Und wen wundert es: bei beiden spielt Ägypten eine Rolle.
Der zweite Schwerpunkt in der 176. Ausgabe von „Was mit Reisen“ liegt im Norden Deutschlands. Von der ganz großen Landverschickung hin zum erlebten Kleinen. Ich bin in zwei Städten unterwegs gewesen, die nicht in irgendeiner Top-Ten-Liste zu finden sind der Must-Sees für Kurzreisen: Oldenburg und Kiel. Muss man ja auch nicht unbedingt hin, mögen Sie jetzt spontan denken. Aber gerade das ist ja reizvoll, sich mal auf Orte einzulassen, für die es kaum Reiseführer gibt, weil sich die Auflage scheinbar nicht lohnt. Während ich in Kiel dank Eva Maria Zeiske herausfinde, dass die Stadt am Wasser durchaus auch außerhalb der Kieler Woche ein lohnenswertes Ziel sein kann, erwartete mich in Oldenburg mit Helga Diers eine Überraschung. Sie führte mich in friesischem Platt. Und das ist akustisch ein absolut vergnügliches Hörstück geworden.

FTI: größtes Ägypten-Angebot

Reiseradio-Gespräch mit Ralph Schiller

Es ist zwar nicht so, dass bei den meisten Reisebüros derzeit Ägypten nur mit spitzen Fingern angefasst würde. Aber auch die professionellen Reiseverkäufer sind verunsichert durch die gefühlte Weltlage, gepaart mit diffusen Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes und die skeptischen Reaktionen potentieller Kunden, die eine intensive Beratung erforderlich machen würden. (mehr …)

Studiosus 60 Jahre Studienreise

Reiseradio-Gespräch mit Peter-Mario Kubsch

Seit 60 Jahren nun versucht Studiosus, Urlauber zu Reisenden zu formen. Denn zunächst sind das ja nun mal nur hohle Phrasen aus dem Bausatz für Festreden, wenn man konstatiert, dass Reisen bilde, oder der Tourismus die beste Völkerverständigung sei, die man sich denken könne. (mehr …)

Immer Ärger mit AA-Hinweisen

Lautsprecher 176 – der „Was mit Reisen“-Standpunkt

cropped-drensek_kommentar.jpgIch kann mich gerade mal wieder richtig aufregen über das Auswärtige Amt und die dortige Schnarchnasen-Abteilung, die für die Reisehinweise zuständig ist. Anlass ist erneut Ägypten als pars pro toto. Das Urlaubsland, und vor allem sein Teil am Nil, ist ja gerade in diesen Tagen und den nächsten Wochen gefühlt der Nabel der touristischen Verkaufswelt: QTA Tagung, FTI Sause, TUI Programm-Pressekonferenz und Reisebüro-Treffen. Tausende deutscher Expedienten und Journalisten sollen sich mit eigenen Augen überzeugen, wie sicher das Ziel ist. Ich selbst war vor einigen Tagen noch vor dem ganzen Rummel auf Vorbesichtigungs-Kurzviste unter anderem in Luxor. Es war erschütternd! Jetzt ist nach Jahren der Punkt erreicht: Die Menschen leben von ihren allerletzten Reserven. Während die Hotelbetten am Roten Meer sich schon wieder mit Günstigpreisen und vielen Russen füllen lassen, liegt der Kulturtourismus am Nil nach wie vor völlig am Boden. Peter Mario Kubsch von Studiosus wird es nachher sagen in dieser Sendung: ganze 36 Gäste konnte er dieses Jahr für die grandiose Tempeltour per Schiff überzeugen. Als wichtigster deutscher Studienreiseveranstalter! Und Schuld daran ist vor allem das Auswärtige Amt mit seinen diffusen Angst-erzeugenden Reisehinweisen.
Jüngster Coup: gleich für 38 Staaten – natürlich auch wieder für Ägypten – gibt es nun einen dringenden Sicherheitshinweis auf mögliche Terroraktivitäten des IS. Kein Wunder, dass gerade die Reisenden, die eben nicht auf der Suche nach abgeschotteten All-Inclusive-Baderesorts sind, ins Grübeln geraten, wenn doch höchstamtlich so eine scheinbar wichtige Warnung ausgesprochen wird.
Nun mag es unverrückbare Beamtenmentalität sein, grundsätzlich risikolos den Büroschlaf genießen zu wollen. Und in diesem Zusammenhang ist es natürlich viel leichter, eher eine überflüssige Warnung zu viel, als eine zu wenig auszusprechen. So ist es für das AA eine win-win-Situation: passiert nichts, hat man einfach nur seine Pflicht getan, um prophylaktisch zu schützen; passiert etwas, hat man ja zum Glück gewarnt und ist aus der Verantwortung.
Was mit den Menschen vor Ort passiert, darum soll sich das Entwicklungshilfe-Ministerium gefälligst kümmern. Und die touristische Industrie ist schließlich die Baustelle des Wirtschaftsministeriums…
Nach außen bemühen die meisten Veranstalter noch den Burgfrieden, um eine ansonsten honorige Institution wie das Auswärtige Amt nicht zu beschädigen. Aber „unter Drei“ hört man haarsträubende Schilderungen von Arroganz und Inkompetenz bei den vertraulichen Treffen zwischen Amt und Industrie, von Beratungsresistenz und der Weigerung, Hilfe durch die tausenden touristischen Mitarbeiter vor Ort als höchstsensible Stimmungs-Messinstrumente anzunehmen. Schlimmer: man wird von subalternen Staatssekretären ultimativ zu Befehls-Empfängern degradiert: Akzeptiert unsere nicht belegte Allwissenheit, oder wir machen Euch das Leben schwer. Hut ab vor dem Mut von FTI, dem Auswärtigen Amt letztes Jahr deshalb als einziger den Stinkefinger gezeigt zu haben. Da schäumten zwar die Mitbewerber, die nach außen des lieben Friedens willen, und weil es für sie so einfach war, brav auf andere Ziele umrouteten, aber FTI gewann Respekt und Dankbarkeit bei den Gastgebern, die doch gute sein wollten und wollen. Ergebnis: heute ist FTI mit Abstand Marktführer in Ägypten. Auch das ist Thema in dieser Sendung im Gespräch mit Ralph Schiller.
In Zeiten der unkontrollierbaren Verbreitung von journalistisch nicht eingeordneten Nachrichten-Schnipseln muss sich das Auswärtige Amt bei seinen Hinweisen dringend neu justieren und professionelle Gefahrenanalyse betreiben. Diffuse Warnungen aus dem Bauch heraus nützen niemandem. Im Gegenteil. Sie sind wirksamer als jeder tatsächliche Anschlag.

Kiel: Schönheit auf 2. Blick

Reiseradio-Gespräch mit Eva-Maria Zeiske

Es kommt immer auf die Perspektive an. So mag es zwar sein, dass Kiel für uns Deutsche nicht nur im geografischen Sinn eine gewisse Randlage des touristischen Interesses hat, aber für viele Skandinavier ist die Stadt an der Ostsee durchaus ein Sehnsuchtsort für Kurzreisen. (mehr …)

Oldenburg: Führung auf Platt

Reiseradio-Gespräch mit Helga Diers

Zu meinen frühkindlichen Fernseherfahrungen gehörten immer mal wieder die Schwänke des Hamburger Ohnsorg-Theaters im Ersten. Da wurde immer so hübsch Platt geschnackt. (mehr …)

Reiseradio Sendung 175

  • Sökeland will Aldiana sinnlicher machen
  • Juist als klimaneutrales Eiland
  • Naturschauspiel Wattenmeer
  • Borkum – Allergiker-freundliche Insel

Das Reiseradio widmet sich heute überwiegend deutschen Urlaubslanden. Wir treiben uns auf den  ostfriesischen Inseln herum, wo unter touristischen Sicherheits-Gesichtspunkten allenfalls der Sturm mal zu heftig weht; was allerdings, wenn man platt mitten in der Nordsee liegt, durchaus auch ein Problem werden kann. Juist baut deshalb nicht nur die Deiche höher, sondern gibt dem Umweltgott eine mehr als nur symbolische Opfergabe. Bis 2030 möchte man, angeschoben als Futouris-Projekt, Klimaneutral werden. Das gibt nicht nur ein Fleissmärkchen von der Politik von wegen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sondern taugt auch als Marketing-Instrument gut für die große Schar von Reisewilligen, die auch im Urlaub ein gutes Gewissen haben möchten. Wie das gehen soll mit der Klimaneutralität, erläutert uns gleich im Gespräch der stellvertretende Bürgermeister und Marketingchef von Juist, Thomas Vodde.
Der zweite Juister Gesprächspartner ist Heino Behrend. Er ist zwar nicht in der Politik, aber durchaus ein politischer Insulaner als Wattführer. Schließlich ist das Wattenmeer Weltnaturerbe. Und beim plitsch-platschenden Klassenzimmer zwischen Wurm und Muschel und Krabbe erntet Heino mehr Begeisterung für Umweltschutz, als jedes noch so fein ziselierte Konzeptpapier.
Nur einen kurzen Inselhüpfer von Juist entfernt liegt Borkum, dass sich eines natürlichen Hochseeklimas rühmt. Die klare Luft war immer schon gut für Asthmatiker und Heuschnupfler. Aber Borkum will neuerdings mit Zertifikat alle Allergiker begeistern. Allein in Deutschland sind es schließlich über 20 Millionen, deren Immunsystem bei bestimmten Reizen verrückt spielt. Wirtschaftlich ist das also eine durchaus bedeutende Zielgruppe. Wie man auch zum Beispiel gegen Lebensmittel-Unverträglichkeiten und kosmetische Irritationen so helfen kann auf Europas erster Allergiker-freundlichen Insel, dass es neben dem klaren Wind keine heisse Luft bei diesem Versprechen gibt, erläutert uns gleich Andreas Gordalla von Borkum Tourismus.
Aber zum Auftakt widmen wir uns einem richtigen touristischen Hintergrund zu einem Produkt, wo ja auch die Glücklichen verweilen. Denn das ist schließlich die Übersetzung für Aldiana, und es geht um das neue Sommerprogramm 2015, das gerade präsentiert wurde. Aber eigentlich geht es gar nicht so sehr um den Katalog, sondern um die neue, alte Geschäftsführerin der Clubmarke, Gisela Sökeland. Und um die neuen ägyptischen Eigentümer. Wohin wird der ewige Zweite auf dem Markt steuern? Welche Expansionen und Investitionen wird es mit dem frischen Kapitel geben? Zum ersten Mal Gisela Sökeland im Originalton über ihre lustvollen Visionen für ein Produkt, das ihr wirklich am Herzen liegt.

Aldiana mit mehr Emotion

Reiseradio-Gespräch mit Gisela Sökeland

Als im Frühjahr die Meldung kam, dass der damalige Aldiana-Eigner Jürgen Marbach die Geschäftsführung austauschte, und den rührigen und durchaus geschätzten Peter Wennel durch seine Vor-vor-Vorgängerin Gisela Sökeland ersetzte, da ging ein Raunen durch die Branche. (mehr …)

Juist und der CO2 Fussabdruck

Reiseradio-Gespräch mit Thomas Vodde

Tourismus und Umweltschutz haben es schwer miteinander. Schon naturbedingt. Denn Tourismus verbraucht im Regelfall unverhältnismässig viele Ressourcen, um zu funktionieren und das Qualitätsniveau anbieten zu können, das die Urlauber erwarten. Und allen Umfrage-gestützten Beteuerungen zum Trotz, wie sehr man sich auch in den Ferien über eine intakte Umwelt sorgen würde, wissen Touristiker nur zu gut, dass am Counter beim Preis das grüne Siegel kaum noch eine Rolle spielt und das ökologische Thema allenfalls wieder wichtig wird bei Beschwerden vor allem über Müll am Urlaubsort. (mehr …)

Wunderland Wattenmeer

Reiseradio-Gespräch mit Heino Behring

Das, was man direkt vor der Haustür hat, was man ohne Anstrengung unternehmen könnte, ist verrückterweise oft das, dessen Wert man gar nicht richtig zu schätzen weiss. (mehr …)