Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Ein Appetithäpchen von Österreich

Es ist schon faszinierend: Filme, die noch vor wenigen Jahren fast unmöglich schienen in ihrer Aufnahmetechnik, gehören heute schon zum Standard bei den Naturaufnahmen. Mehr noch: die Szenen haben ein Look & Feel, als entstammten sie einer High End Produktion. Dabei sind nur Investitionen von weit unterhalb 10.000 Euro nötig, um so etwas zu realisieren. Die Lust beim Zuschauen ist dafür unbezahlbar, wie bei diesem kleinen Zeitraffer-Zusammenschnitt aus Österreich der Firma Filmspektakel.

Reiseradio 166 – Traumschiff pflegt wieder Luxus / Mit dem Almbutler unterwegs / Hotelpostillen ohne Bastelarbeit

Das Reiseradio muss feststellen, dass diese Woche geradezu im Flug verging. Oder besser gesagt, mit Flugthemen. Kein Wunder: ließ doch die ILA in Berlin alle Airline-Lobbyisten und PR-Bataillone zu Hochtouren auflaufen. Da wurden im kleinen Kreis viele „Themen gesetzt“ und Ein-Nordungen versucht, zumal sich das Bundesverfassungsgericht in terminlich glücklicher Fügung seit dieser Woche mit dem Hassthema Nummer Eins der Branche beschäftigt: der Luftverkehrsabgabe.
Beobachter der ersten Anhörung vermuten allerdings, dass die de facto Steuer nicht komplett auf richterliche Anordnung hin fallen wird. Soweit werden sich die Robenträger wahrscheinlich nicht in die Gesetzgebung einmischen. Dass die Wegelagerei vor allem für die deutschen Fluglinien und Airports eine schwer nachvollziehbare Belastung darstellt, dürfte für den Ersten Senat nur bedingt verhandelbar sein. Wirtschaftliche Dummheit einer Regierung ist kein Straftatbestand. Und so lange alle drei Parteien in der Koalition wider besseren Wissens weiter vor dem Finanzminister einknicken, dürfte die Strafsteuer so lange bestehen bleiben, bis die Branche konzertiert auch dem letzten Abgeordneten klar macht, dass mit den Mehrkosten für jeden Fluggast weder ökologische noch verkehrssteuernde Ziele verfolgt werden, sondern für den Finanzminister nur ein leichtes Opferlamm geschlachtet wird, das sich nicht wehren kann, aber immer mehr leidet.
Aber man darf und muss befürchten: bis die Branche mit einer Stimme spricht, wird noch viel Flugabgabe ins Staatssäckel fließen. Da kämpft und tritt nach wie vor jeder gegen jeden. Und alle – gar nicht unberechtigt – verstärkt gegen die Vereinigten Arabischen Emirate mit ihren beiden Vorzeige-Fluglinien Etihad und Emirates und ihren erschreckend großen Drehkreuzen, die die Passagen Richtung Osten beherrschen wollen. Für Etihad dürfte die neueste Enthüllung der Sydney Morning Post mehr als gefährlich werden. Denn wenn tatsächlich nachgewiesen wird, dass die Scheichs ihre fliegenden Spielzeuge großzügig subventionieren, hat das unmittelbare Folgen für ihre Tätigkeit in der EU. Und dann wird es sehr eng für die sympathische Noch-Schokoladenherzchen-Airberlin. Denn die hängt mittlerweile so stark an den Petrodollar-Geldtöpfen in Abu Dhabi, dass ein dann drohendes Brüsseler Machtwort die einzige ernst zu nehmende Konkurrenz zur Lufthansa vom Himmel fegen könnte.
Das war eher das Gesprächsthema auf den Messe-Empfängen, als hübsche Investitionen in luxuriöseres Fliegen für die, die es sich leisten können, ein bisschen mehr zu zahlen. Dabei bekommen die meisten Passagiere in diesen Wochen ja auch eher leider das Gegenteil zu spüren. In den Holzklassen werden immer mehr Ryanair-Allüren ausgetestet, und auch gute Namen in der Ferienfliegerei sind sich nicht zu blöd, selbst die Limonade kostenpflichtig zu machen. Wenn aber tatsächlich das Wohl und Wehe an einer Gratis-Brause liegt, dann stimmt wirklich was nicht am Himmel.
Deshalb gehen wir in dieser 166. Ausgabe von „Was mit Reisen“ auch lieber auf das Wasser. Selbst wenn die Taufe der neuen AIDA sich um Monate verzögert – mit der heimischen Meyer-Werft wäre das vielleicht nicht passiert – wird spätestens ab Mitte Juni wieder das Thema Kreuzfahrt medial angefeuert durch die Champagner-Dusche am Rumpf der TUI Mein Schiff 3: das Urlaubssegment mit dem immer noch größten Entwicklungs-Potential. Die eher legeren Schiffe auf den Weltmeeren werden dabei nicht zuletzt durch die günstigen Preise zum Massenmarkt. Da kann dann auch mal ein TV-Test, wie vor Tagen der des NDR bei der AIDA aufdecken, das nicht alles Traumschiff ist, was einen Kussmund hat – die Nachfrage boomt.
Jetzt haben wir uns gefragt: was macht eigentlich das echte Traumschiff, das den Hype mehr oder weniger ausgelöst hat vor Jahrzehnten? Die MS Deutschland, die von ihrer Mini-Größe und ihrer Ausstattung und ihrem Ambiente irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein scheint? Die neuen Eigentümer, Callista Private Equity, wollen aus der Not eine Tugend machen und suchen die luxuriöse Nische, um endlich in ruhiges Fahrwasser zu kommen. Ich sprach mit Geschäftsführer und Miteigner Christopher Nolde.
Luxus bestimmt auch unser zweites Gespräch, aber auf andere Art. Wie gehen in die österreichischen Berge. Auf der Turracher Höhe kann es Ihnen nun passieren, dass sie auf einmal einem Butler begegnen – mit edlem Dress bis hin zum Samtkragen, der glücklichen Gästen mit weissen Handschuhen eine leckere Jause serviert. Kein Marketing-Gag, sondern ein Konzept, um Stadtmenschen den Bergurlaub noch emotionaler zu gestalten. Was es mit dem Traumberuf Almbutler so auf sich hat, erfahren Sie gleich im Gespräch mit Ulrich Knallnig.
Und auch beim letzten Thema bleiben wir irgendwie im Luxusbereich des Gastgebertums. Wenn ein Hotel etwas auf sich hält, bekommen die Feriengäste morgens zum Frühstück ihre selbstgebastelte Hauspostille. Die ist, wenn auch mühsam zusammengebastelt, aus Journalistensicht in der Regel etwas hilflos, aber soll die Gäste frohgemut auf den Tag einstimmen. Nun gibt es ein neues Unternehmen am Markt, das behauptet, mit seiner Software und seinen Lizenz-Inhalten kann auch der Lehrling innerhalb einer halben Stunde eine Hotelzeitung basteln, die tatsächlich interessiert gelesen wird. Wie das gehen soll, darüber unterhalte ich mich gleich mit Dominik Linser vom Hotelmedia-Service.

Reiseradio 163 – Christian Clemens TUI-Strategie / Filmkulisse als Bayern-Werbung / Ein Kessel buntes Kärnten

Das Reiseradio muss sich immer noch ein bisschen am NPS, dem Net Promoter Score, abarbeiten. Dies ist ein Index, der aussagt, wie viele Kunden eines Unternehmens so zufrieden sind, dass sie es ihren guten Freunden weiterempfehlen würden. Wahrscheinlich ist es der wichtigste Index überhaupt; denn ohne Kundenbindung und Flüsterpropaganda gibt es kein Wachstum. Gerade im Tourismus, wo vielerorts immer noch das Denken herrscht, du musst nur laut genug den billigsten Preis herausschreien in der Werbung, dann wird schon bei dir gebucht.
Wie schön, denkt man sich da, wenn sich einer aufmacht, die guten alten Werte einer geschäftlichen Beziehung wieder mit Bedeutung aufzuladen. Dieser eine ist Christian Clemens, der CEO der TUI Deutschland, der das seit seinem Amtsantritt wie ein Mantra vor sich herträgt. Ein Schelm, wer vermutet, die TUI macht das nur, weil sie sich eh schon auf dem Spitzen NPS innerhalb der touristischen Unternehmen in Deutschland eingerichtet hat. Aber der Ansatz ist aus Verbrauchersicht natürlich nur zu begrüßen. Alle Anstrengungen, die ein Unternehmen macht, um seine Kunden oder Gäste zufrieden zu stellen, könnte man kaum kritisieren. Vielleicht sollte die TUI dem BGH wegen ihres gerade dort verlorenen Prozesses bezüglich des fast schon zum Gewohnheitsrecht mutierten Veränderns von zugesagten Flugzeiten deshalb auch lieber dankbar sein: Die obersten Richter haben ihnen quasi einen Weg gezeigt, den NPS weiter zu verbessern: bei einem Qualitätsveranstalter könnte der nun richterliche Zwang doch zu einem Markenzeichen werden, seinen Kunden nicht nur verbindliche, sondern oben drauf noch angenehme Flugzeiten zu garantieren. Als USP quasi gegenüber Billigheimern, die die Leute plötzlich und unerwartet morgens um 6 oder noch früher auf den Runway schicken… Dann klappt es auch mit der Weiterempfehlen-Rate… Über die Anstrengungen mit dem Net Promoter Score, Wachstums-Strategien, den Ausbau der differenzierten Produkte und das neue Verhältnis zum Vertrieb spreche ich in dieser Ausgabe von „Was mit Reisen“ mit Christian Clemens.
Jeder, der schon mal in Thailand mit dem Ausflugsboot durch die Phang Nga Bucht schipperte, vorbei an all den skurrilen Napfkuchen-Inseln, kennt das eigentliche Ziel der Exkursion: das Inselchen Khao Phing Kan. Es ist nett anzuschauen mit seinem vorgelagerten Nadelfelsen, keine Frage. Auch wenn der Anblick etwas getrübt wird durch die Hinterlassenschaften im smaragdgrünen Wasser, die viele tumbe Touristen hinterlassen, aber durchaus auch die nicht gerade Umwelt-sensiblen Thais selbst. Was ist nun so besonders an diesem Punkt, dass alle dort ankern müssen? Drumherum gibt es nämlich viel schönere grün-bewachsene Grottenfelsen, und man wäre fast allein. Die Antwort besteht, wie die meisten Hörer des Reiseradios wissen, aus nur drei Ziffern: 007. James Bond, aka Roger Moore hat sich hier mit dem Bösewicht 1972 gezofft. Mit dem Mann mit dem Goldenen Colt. Über 40 Jahre ist das her. Aber die Strahlkraft als touristische Attraktion ist immer noch ungebrochen. Warum ich das erzähle: Weit weg vom Geheimdienst ihrer Majestät hat jetzt auch Bayern Tourismus entdeckt, dass Filmkulissen und Drehorte wunderbare Blaupausen sind für touristisches Marketing. Und deshalb soll das Filmland Bayern ab der kommenden Saison glänzen. Da muss es auch gar nicht der Hollywood-Blockbuster sein. Die Bayern denken volksnah und in Kategorien von TV-Dramoletten. Wer nachmittags vor der Flimmerkiste nur häufig genug bayerisches Bühnenbild zu sehen bekommt, der will auch in seinen Ferien an den Originalschauplatz. Über dieses kreative Marketing, dass nachgerade genial wäre, wenn die bayerische Filmförderung dezidiert Beautyshots in den Drehbüchern der TV-Serien vorschreibt für die Zukunft, spreche ich im Reiseradio mit Jens Huwald, dem Chef von Bayern Tourismus.
Von Bayern ist es nicht mehr allzu weit nach Kärnten, südlich der Alpen. Diesen Winter mehr als gesegnet mit Schnee. Aber der nächste Sommer kommt bestimmt, und deshalb habe ich mich mit Ute Zaworka von der Kärnten Werbung getroffen. Die kam natürlich mit 100 Prospekten und 1000 Urlaubsideen. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit zum Querlesen und vergnügtem Kopfschütteln über manche absurde Idee von Urlaubswerbern – und für Sie haben wir das jetzt noch mal als Beratungs-Essenz in wenigen Minuten zusammengefasst, warum Kärnten ganz schön sein dürfte, wenn bald wieder die sprichwörtlich südliche Sonne dort scheint.

Reiseradio 153 – BTW setzt weiter auf politischen Dialog / Bentour serviert Türkei à la carte / Weisses Rössl in der PR-Falle / Am Ursprung eines Weihnachts-Hits

Das Reiseradio fängt auch langsam an, im heimischen Berlin die Adventszeit zu genießen. Mit großem Bogen um die gleichnamigen Märkte, von denen es hier in der vorweihnachtlichen Hauptstadt gefühlt 50 gibt. Und natürlich hat auch jeder seinen Favoriten. Vom rustikalen Ambiente mit Riesenrad und Oktoberfest-ähnlicher Glühwein-Trinkkultur, bis zum etwas Feineren auf dem Gendarmenmarkt, der bei manchen als etwas versnobt gilt, weil mein einen kleinen Eintritt zahlen muss. Anyway. Vor einigen Wochen haben Sie hier im Reiseradio schon ein Gespräch mit Hans Wieser, dem Kurdirektor von St. Wolfgang am Wolfgangsee im schönen Salzkammergut gehört. Da hat er von einem einzigartigen Adventmarkt eben dort geschwärmt, zu dem man per Schiff fährt.  Das habe ich mittlerweile getan, und das filmische Ergebnis – das ist natürlich etwas ungewöhnlich, im Radio ein Video anzukündigen – finden Sie ab heute auf der Internetseite des Reiseradios. www.Reiseradio.org  So viel Eigenwerbung darf sein. Aber der Film lohnt sich, sage ich mal ganz unbescheiden. Denn an diesem Alpensee gibt es einen der nettesten Adventmärkte, die ich bisher kennengelernt habe.
Die Website lohnt sich überhaupt. Denn dort finden Sie zu dieser Sendung auch den Originalfilm vom Weissen Rössl. Sie wissen schon, den mit Peter Alexander. Und den Trailer zum ziemlich duchgeknallten Remake, das gerade neu in den Kinos läuft. Echtes Kontrastprogramm. Und hier im Reiseradio, und da schließt sich der Kreis, endlich mal was, was Sie in dieser Sendung hören können, habe ich ein Interview mit der gerade amtierenden Rössl-Wirtin. Denn das gleichnamige Hotel, Touristiker wissen das, gibt es tatsächlich. Und ähnlich, wie bei der Schwarzwaldklinik, ist es Segen und Fluch zugleich, wenn man einen filmischen Sehnsuchtsort dann im realen Leben bespielen muss. Ich unterhalte mich mit Gudrun Peter also über Film-PR und die Herausforderung, den Gästen trotzdem ein hochwertiges Hotel-Produkt liefern zu müssen.
Und wenn wir schon mal in Feststimmung sind in dieser Sendung: Es gib ein sehr liebenswertes Gespräch mit der Gralshüterin des wohl bekanntesten Weihnachtsliedes der Welt. Nee, nicht White Christmas. Es geht um ein echtes Weihnachtslied. Eines der wirklich Stimmungsvollsten: Stille Nacht, Heilige Nacht. In einem kleinen Ort bei Salzburg erblickte es das Licht der Welt. Und die Geschichte der Entstehung ist so rührend, dass man sie konservieren muss. Das tut Brigitte Gstöttner im Heimatmuseum von Oberndorf. Und mir und Ihnen erzählt sie gleich, wie es zu der Stillen Nacht kam, die heute in zig Sprachen gesungen wird.
Aber natürlich haben wir auch ganz fachtouristische Themen in dieser 153. Ausgabe von „Was mit Reisen“. Vorigen Montag gab es traditionell im Berliner Adlon den Tourismusgipfel. Dieses Jahr extrem spät, weil man vom BTW, also dem Bundesverband der Deutschen Tourismus-Wirtschaft, irgendwie noch hoffte, den künftigen, verantwortlichen Wirtschaftsminister präsentieren zu können. Tja, war wohl nix. Stattdessen hatte man 185 Seiten Koalitionsvertrag mit 14, darüber hinaus völlig nichts sagenden, Zeilen Tourismus. BTW-Chef Michael Frenzel war, wie seine Kollegen von den Fachverbänden, not amused, um es diplomatisch auszudrücken. Aber da er ja der geborene Diplomat ist, nimmt er den schwurbeligen Vertrag als Auftrag, hinten den Kulissen weiter Überzeugungsarbeit zu leisten. Wie er das versteht, verrät er vor den Kulissen dem Reiseradio.
Und es gibt noch ein Gespräch mit einem bemerkenswerten Chef eines Reiseveranstalters. Ein feiner Mann, der schon seit Jahrzehnten im Tourismusgeschäft ist, quasi den Vorgänger von Öger leitete und jetzt von der Schweiz aus mit Bentour der Türkei-Liebling der Reisebüros ist. Kein Wunder. Das Programm ist wirklich gut – vor allem abseits der üblichen All-Inclusive Bettenburgen – es wird anständige Provision gezahlt, und die sprichwörtliche Schweizer Exaktheit bürgt auch für eine Qualität, die nach den jüngsten Türkei-Pleiten gerne gesehen wird. Wie man aus einem Volumenziel Türkei die Perlen herausfischt und als Nischenprodukt mit ungeheuren Zuwachsraten in Deutschland verkauft, erzählt uns gleich Kadir Ugur.

Reiseradio 145 – Aldiana flirtet mit Ü18 Gästen / tui.com will virtuelles Reisebüro Nummer Eins werden / Weihnachtsmann-freier Advent am Wolfgangsee / Ski für Ski-Muffel im Salzburger Land

Beim Produzieren dieser Ausgabe 145 von „Was mit Reisen“ tat ich das, was die meisten Deutschen an diesem Sonntagabend machten: ein Blick galt immer den Wahlstudios von ARD und ZDF. Und was dort an Zahlen und Prognosen sich langsam, sehr langsam, entwickelte bis zu einer Sicherheit, hat vielleicht auch spürbare Auswirkungen für die touristische Industrie.

Es wird, und das sage ich jetzt vor dem Wissen des Amtlichen Endergebnisses, wohl einen neuen Wirtschaftsminister und auch Beauftragten der Regierung für die Reisebranche geben. Dass der geschätzte Ernst Burgbacher sich in die Rente verabschieden würde, war ja schon klar, aber manche Touristiker mögen aufgeatmet haben, dass auch Hausherr Rösler geht, der ja kaum ein Hehl daraus machte, dass Tourismus ihn mehr als Synonym für den persönlichen Urlaub interessierte.

Die touristischen Transporteure werden dagegen wahrscheinlich ihren Ansprechpartner im Verkehrsministerium behalten: Peter Ramsauer, den Kämpfer für Bahnhofstoiletten im eigenen Wahlkreis und ansonsten etwas indifferenten Fachpolitiker für alles, was irgendwie unterwegs ist…

Und in Ägypten, bei den Beschäftigten in den Urlaubsregionen zumindest, dürfte sicher bei einem Pfefferminztee die Hoffnung wachsen, dass die erzwungene Wahlkampf-Unterstützung des Auswärtigen Amtes in den nächsten Tagen – natürlich mit seriös klingender, hauptamtlicher Begründung – wieder zurückgenommen wird; sprich, die Reisebedenken gegenüber Urlaubern am Roten Meer dürften wieder der Realität vor Ort angepasst werden.

So weit der Blick für heute auf die neuen Rahmenbedingungen. Die Themen der Sendung sind jetzt eher konkret an touristischen Produkten orientiert.

Erster im Reigen in der Präsentation der neuen Sommerkataloge war eher ein Spezialveranstalter diese Woche: Robinsons kleiner Bruder Aldiana. So viel schon an Ergebnis: der Clubanbieter wird nun doch nicht weitere Orte anbieten, an denen, so die Aldiana Übersetzung aus dem Senegalesischen, sich die Glücklichen aufhalten. Es gibt, trotz Rückzugs aus Ägypten keine Expansion. Und damit steckt der zweite Premiumanbieter in diesem Segment in einer Zwickmühle. Mit gerade mal zehn Anlagen ist man zu klein, um das Risiko Zielgruppen-Segmentierung einzugehen. Alle Clubs müssen prinzipiell jeden ansprechen. Das ist natürlich, da sind sich langjährige Kenner dieser legeren Urlaubsform einig, eine Gefahr, Profil zu verlieren – wenn man es jedem recht machen muss: dem nachtaktiven Kiddie, aber auch den Wellness-Suchenden oder Gourmetaffinen Silberlocken. Peter Wennel, der Aldiana Geschäftsführer, scheint das zu ahnen. Vor allem vor dem Hintergrund der sich etablierten hohen Preise. Es muss eine Frischzellenkur her. Wie die aussehen könnte, verrät er gleich im Gespräch mit dem Reiseradio.

Vor einem guten Jahr wollte die TUI das Internet zwar nicht neu erfinden, aber doch runderneuert und frisch und frech und innovativ für sich zurückerobern, nachdem die unter Marketingaspekten Wahnsinnsadresse tui.com jahrelang ein unaufgeräumtes Klitschendasein repräsentierte. Natürlich geschuldet den hysterisch-eifersüchtigen Augen des Stationären Vertriebs, dem es am liebsten wäre, die TUI würde im Internet allenfalls reiselustige Atmosphäre verbreiten. Zum Naschen ok, aber gegessen wird gefälligst daheim im Reisebüro des Vertrauens. Dass diese naive Front zunehmend absurd wirkt, ist die Außensicht des Verbrauchers. Aber trotzdem gibt es Konzernintern immer noch viele Scheren im Kopf bei diesem Thema. Wie man trotzdem versucht, diese stumpf zu machen, schildert uns gleich Dirk Tietz, der verantwortliche für TUI.com

Momentan bin ich im Schwarzwald. Heute wunderbares Wetter vom Typ Goldener Herbst. Da mag man wirklich noch nicht an Punsch, dicke Mäntel, Schneetreiben und Weihnachtsmarkt-Rummel oder meinethalben Romantik denken. Touristiker müssen es. Denn alles braucht seine lange Vorbereitung. Schließlich lohnt es sich ja auch, dieses Segment zu pflegen. Denn im Gegensatz zu früher, wo die Wochen vor Weihnachten touristisch tote Hose waren, wird jetzt mit Shoppingerlebnis und Adventsgedusel richtig Kasse gemacht – von der Metropole bis zum kleinen, romantisch aufgehübschten Tannenbaum-Paradies. Und dass es dabei richtig qualitätsvolle Inszenierungen gibt, das erfahren Sie gleich im Gespräch mit Hans Wieser, dem Touristikchef vom Wolfgangsee. Dort gibt es nicht nur das Weisse Rössl, sondern auch eine Weihnachtsmann-freie Zone.

Und weil wir schon mal gedanklich und stimmungsmäßig in der Nähe von  Salzburg sind, ist es beim Thema Winter nicht mehr weit zum Skifahren. Auch da haben sie im Salzburger Land, dem österreichischen Epizentrum des Skisports, eine charmante Idee: Ein zentrales Thema dieses Jahr sind die potentiellen Gäste, die zwar Skifahren können, weil sie es irgendwann mal gelernt haben, die sich aber eigentlich nicht mehr so recht auf die Bretter und in den Zirkus trauen. Mit welchen Angeboten sie zurück auf die bestens präparierten Pisten gelockt werden sollen, verrät uns gleich Touristik-Chef Leo Bauernberger.

Reiseradio 144 – Holly-Award: Hotelempfehlungen mit Schwarm-Intelligenz / Die „beste“ TUI-Reiseleiterin der Welt / Ski Amadé: Wedeln mit 5 Sinnen

Das Reiseradio hat sich bei der Vorbereitung dieser Collection 144 einfach vorgenommen, mal wieder eine Sendung zusammenzustellen, die nach all den Problemen und Herausforderungen der letzten Zeit eher die schönen Seiten der Touristik in den Mittelpunkt stellt: gute Produkte, aufmerksamen Service und gelebtes Gastgebertum und Innovationen, um den Gästen ihren Urlaub noch interessanter zu machen.

Guter Anlass dafür war die aufwändige TUI-Holly-Gala in Hamburg, zu der der Reiseveranstalter seine besten 100 Hoteliers aus aller Welt eingeladen hatte. Und es waren nicht die hundert Herbergen, mit denen man etwa den meisten Umsatz gemacht hat. Der Wettbewerb wird entschieden rein durch die Meinung der Urlauber. Etwa 500.000 Fragebögen werden dazu jedes Jahr ausgewertet nach der Güte der Gästezufriedenheit, und ob man das Hotel auch reinen Herzens weiterempfehlen würde… Vor allem diese Weiterempfehlungsquote hat die größte Aussagekraft. denn wer will seinen guten Bekannten oder Freunden schon von einem Hotel vorschwärmen, von dem man selbst nicht überzeugt ist. Ein Riesenunterschied also zu den Datensammlern von Holiday Check und Co, wo man erstens nicht weiß, ob der Beurteiler wirklich im Hotel war, und zweitens, ob er sich mit seinem Urteil nicht allzu gerne in der Anonymität seines Decknamens versteckt.

Wer die Liste der hundert Besten liest, wird viele übliche Verdächtige entdecken. Hotels, von denen die Touristiker wissen aus langjähriger Erfahrung, dass sie mehr als in Ordnung sind. Und doch gab es auf der Gala so manche Überraschung, als die absoluten Sieger gekürt wurden. Da gab es Häuser, mit denen nur wenige im Saal gerechnet hatten, dass sie die Träger des Super-Hollys würden. Was wieder mal beweist, wie unterschiedlich die Erwartungshaltung des real existierenden Urlaubers zu all den Fachmeinungen unserer Branche sein kann. Die Liste der Sieger und der besten 100 finden Sie übrigens auf der Reiseradio-Website. Und die Hintergründe des Holly Wettbewerbs erklärt gleich die TUI Marketingchefin Stefanie Schulze zur Wiesch.

„Was mit Reisen“ war übrigens indirekt auch ein bisschen beteiligt am Holly dieses Jahr. Ich habe inkognito die Siegerhotels besucht in den letzten Wochen und jeweils geheim einen Film gedreht, mit dem der glückliche Gewinner zu seiner Überraschung auf der Gala präsentiert wurde. (Link zu den Filmen)

Unter anderem führte mich die Reise auf die Malediven, auf die Insel Kuredu. Dort konnte ich eine Mitarbeiterin des TUI-Service beobachten, die für mich genau dem Bild entsprach, das man sich gerne von einer Frau Reiseleiterin macht. Immer lächelnd zu den Gästen, immer da, immer helfend. Was ich nicht wusste – so ist das manchmal in großen Häusern mit vielen getrennten Abteilungen – dass Tina Zündorff von den TUI-Gästen die Note 1.0 für ihre Arbeit bekommen hat, und damit die „beste Reiseleiterin der TUI weltweit“ ist. Das ist zwar nur ein interner, nicht ganz bierernster Wettbewerb, weil eben auch die Arbeitsumgebungen so unterschiedlich sind im TUI-Service, aber ich mache ihn heute einfach mal öffentlich. Mit Tina sprach ich gestern per Skype nachts in ihrer Strandhütte. Am Wochenende also, nach einem langen Arbeitstag im Paradies.

Von der Wärme in die Kälte. Die Wintersaison naht ja in Riesenschritten. Das heißt, in der PR laufen sich jetzt vor allem die Betreiber von Skiliften und Schneeschaukeln warm. Eine solche ist das Gebiet Ski Amadé, das größte seiner Art in den österreichischen Alpen, an dem viele Gemeinden beteiligt sind. Dort gibt es gerade ein unerwartetes Luxusproblem. Der Ausbau und die Modernisierung der vielen Lifte hat dazu geführt, dass die Skifahrer immer weniger anstehen müssen. Ergo haben sie mehr Zeit auf der Piste, ergo sind sie eher müde und suchen nach angenehmer Unterbrechung des Berg-rauf-Berg-runter. So kommt es also, dass man in Phase zwei nun viel mehr ins Erlebnis investieren muss, um die Gäste den Winterurlaub mit allen fünf Sinnen genießen zu lassen. Wie das gehen soll, erklärt uns gleich Dr. Christoph Eisinger von Ski Amadé.