Reiseradio 040 – Free the Bus – Fernreise statt Kaffeefahrt – Die Busunternehmen wollen der Bahn Konkurrenz machen – Nachgefragt bei Michael Svedek / Breathe the Air – Grüne vermuten giftige Dämpfe in Flugzeugen – Interview mit Markus Tressel / Save the Pott – was wird aus dem Ruhrgebiet nach der europäischen Kultursause? Fragen an Axel Biermann von Ruhr-Tourismus / Pimp the Pilot – lästerliche Bemerkungen mit Karl Born
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Das gruselige Wetter, Schneechaos und die Aufregung vom Wochenende wegen der Spontan-Unverfrorenheit der spanischen Fluglotsen. Manchmal ist man auch wirklich froh, nicht reisen zu müssen. Deshalb bleiben wir thematisch in dieser Sendung etwas tourismuspolitischer und auch Fazit-ziehend. Topthema ist heute der Bus. Ein nicht gerade erotisches Reisemittel. Aber vielleicht eines mit Zukunft. Es geht um das Linienbusfahren in Deutschland. Bis auf die Berliner, die das aus ihrem Viermächtestatus heraus immer schon praktizierten, dürften die meisten Deutschen noch nie etwas von einer innerdeutschen, flotten Busverbindung von Stadt zu Stadt gehört haben. Kein Wunder: es gibt sie auch nicht. Eine Verordnung von Anno Toback verbietet nämlich die Konkurrenz zur bundeseigenen Bahn. DieseVerordnung soll fallen auf Grund des Koalitionsvertrages von CDU/CSU und FDP, aber die Bahn hat in der Berliner Ministerialbürokratie noch etliche willige Vollstrecker, die alles tun, um die Liberalisierung des Busfernverkehrs zu torpedieren. Das ist ein ziemlicher Krimi hinter den Kulissen mit harten Bandagen. Wir unterhalten uns mit Michael Svedek von der Deutschen Touring über den steinigen Weg, der zur schnellen Asphalt-Schiene werden soll.
Der WWF hat ausgerechnet, dass 14 Tage Urlaub an der Ostsee etwa 258 Kilogramm CO2 kosten. Der gleiche Urlaub auf der Deutschen Lieblingsinsel Mallorca müsste aber schon mit 1.221 Kilo berechnet werden. Und wer sich in Mexikodie Sonne auf den Bauch scheinen lässt, sündigt mit 7.218 Kilogramm CO2. Kein Wunder, dass grüne Tourismuspolitik eher die erdgebundenen Ziele propagiert. Und bei aller Liebe zur Naherholung, das hört sich nicht sehr lustvoll an. Und beim Urlaub-Machen verstehen die Deutschen wenig Spaß. Kein Wunder, dass der tourismuspolitische Sprecher der Grünen, Markus Tressel, nicht die Lieblingsansprechpartner für die Reiseindustrie ist. Im Reiseradio erläutert er seine Thesen – und erschreckt ein wenig mit der gewagten These, die Bundesregierung setze dieGesundheit der Flugpassagiere aufs Spiel. Warum? Das erfahren Sie im Gespräch.
Fast ein Jahr lang war jetzt das Ruhrgebiet die Europäische Kulturmetropole. Und hat es damit eigentlich zum ersten Mal geschafft, flächendeckend in den Reiseteilen der Zeitungen und in den Katalogen der Veranstalter aufzutauchen. Dafür gab es ja auch genügend Remmidemmi. Und alles wäre wunderschön, wenn ein Remmidemmi nicht so tragisch geendet hätte. Trotzdem ist die Bilanz von ruhr2010 erfolgreich. Und deshalb beschleicht Axel Biermann, den Geschäftsführer von Ruhr-Tourismus auch ein leicht mulmiges Gefühl, wenn er an 2011 denkt. Aufwachen ohne Kater und frisch in den neuen Tag, das ist die Parole. Ist es auch die Wirklichkeit?
Zwischen Höhen und Tiefen grasen Karl Born und ich in unserer kleinen Lästerei am Schluss mal wieder das touristische Geschehen ab. Die spanischen Fluglotsen bekommen da genauso eines auf den Deckel, wie schlaftrunkene oder volltrottelige Piloten. Und wir machen uns Gedanken über die Bahnhofs-Posse in Stuttgart und, wie lange es noch dauern mag, bis London nur noch Zweigstelle von TUI und Thomas Cook ist, aber nicht mehr Konzernzentrale der Veranstaltertöchter…