Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 077 – Dr. Volker Böttcher: die ganze Wahrheit über GET15 bei der TUI / Minister AbdelNour: die ganze Unbekümmertheit über Ägypten / Verkaufschefin Härpfner: die ganz neuen Kleider von Center Parcs / Tourismuswerber Gruber: die ganz schön weiße Ski-WM für Touris in Schladming

Was kann WASMITREISEN Ihnen diese Woche anbieten? Ich komme gerade zurück aus Amsterdam, was ja wirklich immer eine Reise wert ist. Aber Grund des Besuchs war die Neueröffnung der Marina im Center Parc de Eemhof, etwa 40 Minuten Autofahrt von Amsterdam entfernt. Da sind jetzt Luxusapartments entstanden im Stil von Port Grimaud an der Côte d’Azur. Und der im Winter eisfreie Yachthafen kann 20 Meter Yachten aufnehmen. Also beides klassische Attribute der Center Parcs Klientel… J Das hat mich natürlich gejuckt, ein Gespräch zu führen mit der deutschen Verkaufschefin der Ferienresort-Gruppe, Stefanie Härpfner, wie man sich denn künftig positionieren möchte.

Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, was sich hinter GET15, dem Reformprogramm der TUI, verbirgt. Aber es ist immer schön, so etwas unredigiert und authentisch aus dem Munde des verantwortlichen CEOs zu hören. Wie man sich fühlt, wenn man 550 Mitarbeiter entlassen muss, wo die Strategie des völlig neuen Webauftritts der TUI ansetzt und wie man intern werben muss, sich dort auch zu engagieren. Wie man Reisebürokunden künftig psychologisch analysiert und ihnen die eigenen Produkte verkaufen möchte. Und warum nicht mehr unbedingt überall das Quäntchen mehr TUI drin ist künftig, obwohl TUI drauf steht. Dr. Volker Böttcher ist wie immer offen im Reiseradio – und verrät auch, ob er ebenfalls eine der mysteriösen Air Berlin Karten besitzt, über die es in den letzten Tagen so viel künstliche Aufregung gab.

Ägypten ist für den Urlauber absolut sicher. Das sagte vor wenigen Tagen seine Exzellenz, Herr AbdelNour, der ägyptische Tourismusminister. Ein sympathischer Herr mit viel Lächeln im Gesicht. Allerdings wusste er da auch noch nicht, dass es wieder Unruhen geben würde am Wochenende in Kairo mit wirklich schlimmen Bildern, die nicht gerade an sonnige Entspannung im Land denken lassen. Doch Monir AbdelNour verströmt generell Optimismus. Wahrscheinlich ist das auch die einzige Währung, die er momentan hat. Denn niemand weiß, was nach den Wahlen im November – also unmittelbar vor der so wichtigen Wintersaison, passiert. Inwieweit radikale Islamisten das Land beherrschen werden. Eine Alptraum-Vorstellung für jeden Touristiker. Herr Minister ist im Gespräch mit dem Reiseradio, na was wohl, mild lächelnd optimistisch.

Noch ist ein wenig Zeit bis zur nächsten Weltmeisterschaft im Skisport, aber Schladming am Dachstein rüstet schon mächtig auf. Bereits in diesem Winter kann man schon mal probefahren auf den neuen Pisten, die extra für das große Ereignis in die Hänge gegraben wurden. Wahrscheinlich sollten das aber auch nur diejenigen im Sinn haben, die auch ansonsten bei schwarzen Pisten keine Schockstarre bekommen. Hermann Gruber vom Tourismusverband erzählt uns, was man von Garmisch gelernt hat, und wie man sicherstellen möchte, dass kein Hotelier auch nur daran denkt, unanständig an der Preisschraube zu drehen.

Reiseradio 054 – Traumjob Animateur? Wie junge Menschen und Personalexperten den früheren Aussteiger-Job bewerten // Die Trendscouts im Tourismus: wie „One World – Reisen mit Sinnen“ seine Nischen findet

Das Reiseradio nach einem Wahlabend, der sicher Konsequenzen über das Ergebnis hinaus haben wird. Was passiert jetzt mit dem angeblich alternativlosen Bahnprojekt Stuttgart 21? Fällt es vielleicht doch in die Mülltonne unnützer Entwürfe, und die Bahn bekommt Gelegenheit, mit den gesparten Milliarden den Streckenausbau vernünftig zu beschleunigen? Wird Wirtschaftsminister Brüderle den Absturz seiner Landes-FDP unbeschadet in Berlin überstehen, oder bekommen wir einen neuen zuständigen Fachminister für den Tourismus? Und vielleicht auch einen neuen Staatssekretär? Fragen über Fragen – und sicher sind sie geradezu herausfordernd für meinen scharf analytischen Lieblingsprofessor am Schluss der Sendung…

Ein ganz unpolitisches Thema ist heute unser Schwerpunkt. In diesen Tagen bekommen nämlich hunderter junger Menschen ihren letzten Schliff für die Sommersaison 2011. Sie werden von den Veranstaltern ausgebildet als Animateure. Und jetzt denken alte Touristiker: Huch, ausgebildet…? Ist Animateur nicht letztendlich ein Begabtenjob? Ich kann doch kein Lust-und–Laune–Diplom erwerben, so, wie das Zertifikat eines Jodelkurses… Aber von dem hohen Anspruch, nur natürliche Begabungen für die Truppe von der Spassanstalt einzustellen, haben sich die Veranstalter schon seit Jahren verabschiedet. Einmal, weil es diese natürlichen Begabungen fast gar nicht mehr zu geben scheint, und zweitens, weil der Job des Animateurs heute weit entfernt ist von dem Ur-Bild der Clowns, die ihn mal vor Dekaden prägten. Wir haben mit zwei jungen Menschen gesprochen, die das nach Schule und vor Studium oder Beruf machen wollen, aber haben uns auch unterhalten mit zwei Expertinnen von der TUI, die wochenlang durch das Land reisten, um überhaupt junge Menschen zu finden für einen Lebensabschnitt, der mal ein Junge-Menschen-Traum war.

Auf der ITB bekommt man ja schnell einen Tunnelblick, wenn man durch die Hallen hastet. Und dann fallen einem vielleicht noch großen, protzigen Stände auf, aber sicher nicht mehr die Standardcontainer, die manchmal liebevoll, oft aber auch nur lieb-naiv dekoriert sind, weil das Geld für mehr nicht reichte, und wo dann Touristiker drin hocken, die hoffen, dass irgendjemand im Vorbeihasten stoppt. Messe-Schicksal halt. Daran musste ich denken, als ich zu einem Stand kam mit einer Gesprächsverabredung. Ich war, neutral gesagt, ein wenig überrascht, weil ich mir die ITB-Repräsentanz von „One World – Reisen mit Sinnen“ irgendwie bombastischer vorgestellt hatte. Ein Reiseveranstalter, der geradezu Vorbild ist für so viele andere, die anspruchsvolle Erlebnisreisen zusammenbasteln. Umso interessanter das Gespräch dann mit dem Geschäftsführer Kai Pardon.

Also, es wird wieder sehr touristisch mit Hintergrund bei „was mit Reisen“ und seiner 54. Ausgabe. Aber dafür gibt es ja auch das Reiseradio für die Profi-Touristiker. Schön, dass Sie wieder dabei sind.

Reiseradio 053 – Reisetrends 2011 / Olympia schauen mit Traumschiff oder Schlafbus / Wie finden Polen das Urlaubsland Deutschland? / Kino über den Wolken: die Condor rüstet auf / Dublin am St. Patricks-Day: der grüne Selbstversuch

Erkenntnisgewinne von der ITB sind wieder Hauptbestandteile des Reiseradios. Noch einmal zusammengefasst die Trends des Reisesommers – vorgetragen aus berufenem Munde – von Petra Hedorfer bis Jürgen Büchy.

Und wer war dieses Jahr Partnerland der ITB? Richtig: Polen. Die machen das nicht altruistisch, sondern erhoffen sich einen Boom für unseren Nachbarn als Urlaubsland. Wir haben auf der ITB die Frage nun anders gestellt: was empfinden die Polen, wenn sie an Deutschland als Ferienort denken? Prädestiniert für solcherart Befindlichkeiten ist der deutsche Kabarettist und Schauspieler Steffen Möller, der in Polen lebt und dort ein TV-Star ist.

Olympia wirft schon wieder seine Schatten voraus. 2012 in London. Da freut sich vor allem DERTour. Denn London ist erstens nicht zu weit entfernt, das fördert die sportlich-ambitionierte Reiselust, und begünstigt zweitens sogar Olympiareisen, bei denen man noch nicht mal eine Übernachtung benötigt im Hotel. Auf der ITB verriet Tom Rostek für den exklusiven Ticketagenten DER seine Reisepläne. Selbst das olympische Schlafen auf einem Traum von einem Schiff wird möglich sein.

Wenn es etwas gibt, über das sich Flugpassagiere ereifern können, dann ist das – neben der Legehennen-Haltung in den Airlines – das mangelhafte Unterhaltungsprogramm an Bord. Gerade die deutschen Airlines schneiden hier nur allenfalls im Mittelfeld ab. Das könnte sich bald ändern: die Condor bekommt ab Sommer das neueste Entertainment-System installiert, das es heutzutage über den Wolken gibt. Pikanterweise gebaut von der Lufthansa Systems. Der Apfel fällt eben manchmal doch etwas abseits des Stammes runter.

Wie schon gesagt: Mein Trip nach Dublin zum Nationalfeiertag hat Spuren hinterlassen im Reiseradio: Warum die Iren immer mit so komischen grünen Hüten herumlaufen und wieso das Bier-ähnliche Getränk Guinness seine medizin-ähnliche Farbe hat, das alles wurde im Selbstversuch ohne Furcht und Tadel herausgefunden für Sie.

Heute auch wieder im Einsatz bei mir – mein kränkelnder Lieblingsprofessor. Über grotesk hohe Flugpreise aus Japan heraus unterhalten wir uns genauso, wie über immer häufiger dem Alkohol zugeneigte Piloten und manchmal ausflippendes Bodenpersonal bei den Airlines.

 

Karl Born und die Schwachstelle Mensch

Wie teuer dürfen One-Way-Tickets aus Japan raus sein, bevor es anfängt, mehr als nur ein Geschmäckle zu haben? Warum liest man immer häufiger, so scheint es, über betrunkene oder zumindest schlaftrunkene Piloten? Warum sind Gäste einer gewissen irischen Airline tief drin masochistisch veranlagt? Und wie frivol darf eine Boden-Stewardess sein, wenn ein ganz-wichtig-Passagier ihr auf die Nerven geht. Karl Born und ich heben heute ab, bleiben aber auf dem Boden des fliegerischen Ungemachs.

Wohin geht die Reise 2011?

Es ist eine der Lieblingsfragen, die man so gerne gestellt bekommt, wenn die ITB vorbei ist: na, wo geht er denn dieses Jahr hin, der Reisetrend? Tja, was soll man da sagen…? Da flüchtet man sich zwangsläufig in das Wortgeschwurbele altgedieneter Mode-Chronistinnen, die seit Jahren das „Erlaubt ist, was gefällt“ zum Credo ihrer trennunscharfen Analysen und Prognosen hervorklöppeln. So erging es auch Rüdiger Edelmann vom Hessischen Rundfunk.


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Steffen Möller über polnische Touris

Steffen Möller über polnische Touristen
Steffen Möller ist ein Deutscher in Polen. Sozusagen ein Gastarbeiter. Allerdings einer, den fast alle kennen, weil Möller in einer TV-Soap eine der Hauptrollen spielt. Bei allem Partnerland-Enthusiasmus auf der ITB fand ich es dann trotzdem witziger, den Spieß einmal umzudrehen: welche Vorteile sind denn heute noch abseits des diplomatischen Parketts vorhanden und werden gepflegt? Vor allem, wenn es darum geht, den reiselustigen Polen Deutschland als Urlaubsland schmackhaft machen zu wollen…?


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Condors neue Inflight-Show

Rainer Kröpke und Dr Jörg Liebe

Wahrscheinlich habe ich immer nur Pech. Entweder sitze ich so ungünstig, dass der nächste Bildschirm so weit entfernt ist, dass man schon Adleraugen braucht, oder er ist zwar ganz nah, aber dann unter Garantie ein technisches Ausfallprodukt mit abenteuerlich verstellten Kontrast und Farbwerten. Logischerweise hat auch der Ohrhörer-Anschluss in der Lehne einen Wackelkontakt, oder die Filmcassette 2000 Knickstellen im Band, die das Bild abenteuerlich rauschen lassen. Das wird es bald bei der Condor nicht mehr geben. Zumindest dann nicht, wenn Sie in einer der beiden neuen Boeing 767 fliegen dürfen. Was Lufthansa Systems da für die Condor technisch zusammengebaut hat, verraten Dr. Jörg Liebe und Rainer Kröpke.

Reiseradio 052 – ITB Nachlese: Revolution! Welche Revolution…? Billig soll Buchungen beflügeln / Frese: dieses Jahr wird es kein Last Minute geben / Reiseanalyse: Urlauber finden Ägypten austauschbar / Bayerns Wirtschaftsminister Zeil: der Löwe brüllt als Platzhirsch / Die Airline-Spucktüte als Sammlerobjekt

ITB-Nachlese: Japan sickerte erst im Verlauf des Freitags langsam ins Bewusstsein. Und dann waren die Touristikprofis schon weg und überließen das Feld den Prospekte-Verteilern für das Publikums-Wochenende. Hauptthema an den Fachbesuchertagen auf der Messe unter dem Berliner Funkturm war die arabische Welt danach. Mit Skurrilitäten wie dem libyschen Stand, der latenten Verunsicherung auf allen Spielflächen Nordafrikas und des Nahen Ostens und dem extremen Bemühen von Tunesien und vor allem Ägypten, wieder business as usual zu demonstrieren.

Die Ägypter haben noch einmal bestätigt, Partnerland der ITB für 2012 zu sein, auf vielen Foren beschworen eingeflogene Touristiker die Sicherheit in den beiden Ländern, und die Veranstalter wirkten doch entspannt, dass sich der effektive wirtschaftliche Schaden der Jasmin Revolution für sie in Grenzen hielt. Dazu auch unser Topthema mit Sören Hartmann von ITS und Co, die Marktführer in Tunesien sind. Auch Michael Frese, der Chef der REWE-Bausteingruppe, äußert sich zu den ruinösen Kampfpreisen, mit denen sich die Länder gerade wieder zurückmelden und den optimistischen Erwartungen, die die Branche für dieses Reisejahr 2011 hegt und pflegt.

Ein bisschen Schuld spüren die großen Veranstalter schon, dass sie vielleicht etwas blauäugig mit den alten Regimes und ihren Günstlingen zusammengearbeitet haben, aber viel stärker und unabhängiger legt natürlich Heinz Fuchs von Tourism Watch den Finger in die Wunden des neuen, alten Ägypten-Tourismus.

Da möchte zumindest Peter-Mario Kubsch von Studiosus, der dieses Jahr nur noch mit wenigen hundert Reisenden in dieser Region rechnen kann, den Diplomaten geben, und den extremen Achterbahnkurs, den Ägypten den Veranstaltern in den letzten Jahrzehnten zumutete, mit der überwältigenden Gastfreundschaft entschuldigen, die Urlauber dort erfahren.

Dumm nur, dass „die“ Urlauber, also eben nicht die von Studiosus und Co, das Badeziel Ägypten für absolut austauschbar halten. Das hat die neue Reiseanalyse ergeben. Faktor 9,5 – also fast zehn andere Länder fallen Urlaubern ein, bei denen sie das gleiche Angebot vermuten – und das ist ein unrühmlicher Spitzenwert. Gefolgt von – ausgerechnet – Tunesien. Näheres erläutert im Reiseradio Professor Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen.

Wie gut, dass die Reiseanalyse sich auch intensiv Deutschland, der Deutschen liebsten Urlaubsziel, widmet. Tendenz zu den Rändern. Und deshalb, weil Bayern ja auch so eine – äußerst erfolgreiche – Randlage hat, ist der Wirtschaftsminister Martin Zeil extrem entzückt. Und auch über die geplanten sportlichen Großveranstaltungen, die den Tourismus erheblich fördern würden. Meint er im Gespräch.

„Darf ich dir meine Briefmarken-Sammlung zeigen…?“ Das ist total Sixties und hört sich heute irgendwie unangenehm schmierig und mit einem Hauch von Pädophilie an. Wenn mein Gesprächspartner seine Sammlung zeigen möchte, dürfte er bei sensiblen Gemütern auch eher ein schummriges Gefühl auslösen… Gerd Otto-Rieke sammelt nämlich Spucktüten aus Airlines. Zum Glück nur leere. Dafür erfahren wir extrem Spannendes aus der Welt der Tütologie.

Na ja, und raten Sie mal, wen ich auf der ITB getroffen habe? Ja klar, meinen Lieblingsprofessor. Und dann haben wir schnell ein Gespräch geführt über Irrungen und Ehrungen und Ehrgeiz auf diesem Parkett der touristischen Eitelkeiten.

Karl Born und die Ehrungen, Irrungen und Eitelkeiten

Am Freitagmorgen hatten wir uns verabredet, mein Lieblingsprofessor und ich. Wieder mal wie Stadler und Walldorf wollten wir wie die Sesamstraßen-Opas von der Höhe der Halle 6.3, nämlich dem Pressezentrum, über die unmögliche aber unverzichtbare ITB ablästern. Haben wir auch getan. Noch nicht ahnend, was sich aus der ersten Erdbebenmeldung aus Japan entwickeln würde. Das sollten Sie wissen, damit Sie sich nicht wundern, dass da vielleicht was fehlt in der Rückschau. Das Gespräch heute neu führen, das ging auch nicht. Karl ist doch ITB-geschädigt und erkrankt. Gute Besserung von hier, mein Lieber. Und nun Feuer frei auf Ehrungen und Irrungen, auf einen Airline-Chef, der Marketing-Millionen für Eitelkeiten verbrennt und einen Gruselstand, der selbst hartgesottene Schönwetter-Touristiker etwas am Glauben zweifeln liess.