Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio Sendung 175

  • Sökeland will Aldiana sinnlicher machen
  • Juist als klimaneutrales Eiland
  • Naturschauspiel Wattenmeer
  • Borkum – Allergiker-freundliche Insel

Das Reiseradio widmet sich heute überwiegend deutschen Urlaubslanden. Wir treiben uns auf den  ostfriesischen Inseln herum, wo unter touristischen Sicherheits-Gesichtspunkten allenfalls der Sturm mal zu heftig weht; was allerdings, wenn man platt mitten in der Nordsee liegt, durchaus auch ein Problem werden kann. Juist baut deshalb nicht nur die Deiche höher, sondern gibt dem Umweltgott eine mehr als nur symbolische Opfergabe. Bis 2030 möchte man, angeschoben als Futouris-Projekt, Klimaneutral werden. Das gibt nicht nur ein Fleissmärkchen von der Politik von wegen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sondern taugt auch als Marketing-Instrument gut für die große Schar von Reisewilligen, die auch im Urlaub ein gutes Gewissen haben möchten. Wie das gehen soll mit der Klimaneutralität, erläutert uns gleich im Gespräch der stellvertretende Bürgermeister und Marketingchef von Juist, Thomas Vodde.
Der zweite Juister Gesprächspartner ist Heino Behrend. Er ist zwar nicht in der Politik, aber durchaus ein politischer Insulaner als Wattführer. Schließlich ist das Wattenmeer Weltnaturerbe. Und beim plitsch-platschenden Klassenzimmer zwischen Wurm und Muschel und Krabbe erntet Heino mehr Begeisterung für Umweltschutz, als jedes noch so fein ziselierte Konzeptpapier.
Nur einen kurzen Inselhüpfer von Juist entfernt liegt Borkum, dass sich eines natürlichen Hochseeklimas rühmt. Die klare Luft war immer schon gut für Asthmatiker und Heuschnupfler. Aber Borkum will neuerdings mit Zertifikat alle Allergiker begeistern. Allein in Deutschland sind es schließlich über 20 Millionen, deren Immunsystem bei bestimmten Reizen verrückt spielt. Wirtschaftlich ist das also eine durchaus bedeutende Zielgruppe. Wie man auch zum Beispiel gegen Lebensmittel-Unverträglichkeiten und kosmetische Irritationen so helfen kann auf Europas erster Allergiker-freundlichen Insel, dass es neben dem klaren Wind keine heisse Luft bei diesem Versprechen gibt, erläutert uns gleich Andreas Gordalla von Borkum Tourismus.
Aber zum Auftakt widmen wir uns einem richtigen touristischen Hintergrund zu einem Produkt, wo ja auch die Glücklichen verweilen. Denn das ist schließlich die Übersetzung für Aldiana, und es geht um das neue Sommerprogramm 2015, das gerade präsentiert wurde. Aber eigentlich geht es gar nicht so sehr um den Katalog, sondern um die neue, alte Geschäftsführerin der Clubmarke, Gisela Sökeland. Und um die neuen ägyptischen Eigentümer. Wohin wird der ewige Zweite auf dem Markt steuern? Welche Expansionen und Investitionen wird es mit dem frischen Kapitel geben? Zum ersten Mal Gisela Sökeland im Originalton über ihre lustvollen Visionen für ein Produkt, das ihr wirklich am Herzen liegt.

Aldiana mit mehr Emotion

Reiseradio-Gespräch mit Gisela Sökeland

Als im Frühjahr die Meldung kam, dass der damalige Aldiana-Eigner Jürgen Marbach die Geschäftsführung austauschte, und den rührigen und durchaus geschätzten Peter Wennel durch seine Vor-vor-Vorgängerin Gisela Sökeland ersetzte, da ging ein Raunen durch die Branche. (mehr …)

Juist und der CO2 Fussabdruck

Reiseradio-Gespräch mit Thomas Vodde

Tourismus und Umweltschutz haben es schwer miteinander. Schon naturbedingt. Denn Tourismus verbraucht im Regelfall unverhältnismässig viele Ressourcen, um zu funktionieren und das Qualitätsniveau anbieten zu können, das die Urlauber erwarten. Und allen Umfrage-gestützten Beteuerungen zum Trotz, wie sehr man sich auch in den Ferien über eine intakte Umwelt sorgen würde, wissen Touristiker nur zu gut, dass am Counter beim Preis das grüne Siegel kaum noch eine Rolle spielt und das ökologische Thema allenfalls wieder wichtig wird bei Beschwerden vor allem über Müll am Urlaubsort. (mehr …)

Wunderland Wattenmeer

Reiseradio-Gespräch mit Heino Behring

Das, was man direkt vor der Haustür hat, was man ohne Anstrengung unternehmen könnte, ist verrückterweise oft das, dessen Wert man gar nicht richtig zu schätzen weiss. (mehr …)

Borkum – Juist: eine der kürzesten Flugverbindungen der Welt

Inselhopping ist auf den Ostfriesischen Inseln gar nicht so einfach. Obwohl Borkum zB. direkt neben Juist liegt, sind Fährverbindungen wegen des starken Tidenhubs im Wattenmeer kaum planbar. Die Ostfriesische Flugdienst GmbH OFD bietet daher Direktflüge an. Knapp 10 Minuten dauert der Lufthüpfer – und ist damit einer der kürzesten Linienflüge der Welt.
Der Flug wurde mit dem iPhone 5S in einer einzigen Einstellung ohne Schnitt gefilmt mit Hilfe der Hyperlapse App – und noch im Smartphone zu diesem etwa einminütigen Zeitraffer umgewandelt.

Borkum will alle Allergiker

Reiseradio-Gespräch mit Andreas Gordalla

Als Kind hatte ich stark gelitten unter Heuschnupfen. Gräser. Ganz gruselig. Und ich erinnere mich, dass im Elternkreis immer wieder mit dem Doc beratschlagt wurde, ob ich nicht doch zur schlimmsten Zeit in ein quasi Internat auf Borkum sollte. (mehr …)

Rubel rollt nicht mehr fürs Reisen

Lautsprecher 175 – der „Was mit Reisen“-Standpunkt

cropped-drensek_kommentar.jpgWie vielschichtig doch die allgemeine Weltlage sich wieder mal auf den Tourismus auswirkt. Da sprach ich gestern mit einem befreundeten Touristiker aus dem schönen Baden-Baden. Die mondäne Kurstadt an der Oos, traditionell Schwarzwälder Zufluchtsort der Besser-Verdienenden, sieht sich ein wenig als Kollateralschaden im Ukraine-Konflikt. Die historisch gewachsene Liebe der Russen zu diesem Städtchen mit Thermalquellen, Spielcasino und Schöner-Wohnen-Villen leidet gerade spürbar. Ohne Schuld von Baden-Baden.
Putins Oligarchen werden durch die Wirtschafts-Sanktionen zunehmend klamm. Ihr Spielgeld im Ausland, auch für Luxuseinkäufe und Immobilien-Verbindlichkeiten, liegt eingefroren auf diversen Konten. Das trifft vor allem die auf teure Preziosen spezialisierte Geschäftswelt. Aber auch die „normalen“ Russen der Mittelschicht bleiben anscheinend zunehmend aus. Da gibt es die, die prinzipiell reisen wollten, aber durch staatliche Appelle an ihren Patriotismus im Moment sanft gezwungen werden, vielleicht doch lieber Urlaub im Einflussbereich von Mütterchen Russland zu machen. Aber auch diejenigen, die sich mehr und mehr unwohl fühlen im westlichen Ausland, da sie fürchten, für Putins provozierende Kriegslust in Sippenhaft genommen zu werden. Abgesehen davon, dass Ihr Geld mittlerweile mehr als ein Viertel an Wert eingebüßt hat. Da bleibt nicht mehr viel Spielraum für exklusives Shopping oder Hotelträume. Baden Baden steht hier nur als Beispiel. Das Problem im Zielgebiet ist austauschbar. Es gibt ja etliche russische Urlaubs-Hotspots in unseren europäischen Breiten.
Und es wäre naiv, zu glauben, hier ginge es nur ums Jammern auf hohem Niveau einiger Luxusoasen. Denn erfahrungsgemäß versickern Touristenstöme nicht; sie werden nur umgeleitet. Des einen Leid ist des anderen Freud. Und wenn wir jetzt gerade von russischen Urlaubern reden, dann dürfen auch westlich geschätzte Ziele wie beispielsweise Nordafrika, Ägypten oder die Türkei nicht unerwähnt bleiben. Bereits jetzt haben russische Besucher in dieser Türkei, die uns durch ihren radikalen Präsidenten Erdogan zunehmend fremder wird, die deutschen Gäste von der Spitze der Urlauberstatistiken verdrängt. In Ägypten sind es die nach wie vor ängstlichen Reisehinweise unter anderem des Auswärtigen Amtes, die für Kairo und den größten Teil des Sinai immer noch de facto warnenden Charakter haben, und die Hoteliers zwingen, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Verflechtung mit deutschen Unternehmen, den „mutigeren“ russischen Markt erfolgreich zu umwerben, was Einkäufer deutscher Veranstalter schmerzlich spüren bei Vertragsverhandlungen.
Gepaart mit einer wachsenden Angst vor den IS-Terroristen und ihren Sympathisanten, die angesichts der Schutzlosigkeit touristischer Ziele und den angedrohten mörderischen Nadelstichen durchaus nicht unbegründet ist, fühlt die deutsche Reiseindustrie gerade einen gewissen Mehltau, der sich im Umfeld des vorige Woche begangenen World Tourism Days auf ihr internationales Geschäft legt. Der wenig an der normativen Kraft des Faktischen orientierte Rat des Tourismus-Ausschusses im deutschen Bundestag: Konzentriert Euch auf den Urlaub im eigenen Land – dann stimmt es auch wieder mit Sicherheit und Wertschöpfung. Ja, wenn es nur so eine simple Lösung gäbe.

George Clooney im Aman:

Ein Blick hinter die Kulissen des Hochzeitshotels in Venedig

Schottland ist das wahre touristische Grossbritannien

Jetzt bleiben Braveheart und Co zwar doch unter der Knute von Downingstreet, aber touristisch hat das natürlich nichts zu bedeuten. Denn wer in die Highlands bisher schon reiste, hatte eh das Gefühl, zwar auf der englischen Insel zu sein, aber eben doch im privilegiertesten Teil, landschaftlich gesehen. Schottland war und bleibt eine singuläre Reiseentscheidung. Das kombiniert man in der Regel nicht mit dem Rest Britanniens. Emotional hätte man es den Schotten gewünscht, sich der Romantik alter Zeiten hinzugeben. Und wenn man jetzt den kleinen Film sieht, dann weiss man auch, wieviel Kraft und Energie und Schönheit in diesem nördlichen Teil Europas steckt.

Neuschwanstein „Kopie“ in China:

Neues Hotelprojekt in Dalian