Touristik Talk

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Kreuzfahrt-Ausflug anders: Hamam-Besuch in Kusadasi

Einer der großen Kritikpunkte von Kreuzfahrt-Gästen sind immer die angebotenen Ausflüge von Bord. Da alles perfekt auf die Liegezeit des Schiffs und die Bewältigung der vielen Passagiere abgestimmt sein muss, gibt es oft die standardisierte Bus-Landverschickung. Etwas langweilig, aber dafür auch noch mit gesalzenem Preis. Ein Alternative könnten Ausflüge sein, die man schon daheim über die Plattform www.getyourguide.de bucht. Hier ein Beispiel: ein Hamam-Besuch in Kusadasi, und was einen dort erwartet. Reisejournalist Jürgen Drensek wagte den Selbstversuch

ZDF-Dokumentation: 30 Jahre Traumschiff

Generationen-übergreifend dümpelt das ZDF Traumschiff seit 30 Jahren durch die seichten Gewässer der Fernsehunterhaltung. Bis heute sind die Einschaltquoten dieses Endlos-Dramolettes gigantisch. Es sind die höchsten Werte im deutschen Fernsehen bei fiktionalen Eigenproduktionen. Und selbst die x-te Wiederholung einer Folge bedeutet Zuschauer-technisch oft den Tagessieg bei der Reichweite. In einer Dokumentation anlässlich des 30. Jahrestages zeigt das ZDF Höhepunkte aus den Jahrzehnten und gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Produktion.

Hallo BER, wir haben da ein kleines Problem…

Etwas wirklich Gutes hat das Trauerspiel um den unendlichen Murks beim Bau des neuen Berliner Großflughafens ja doch: es inspiriert kreative Menschen zu ungeahnten komödiantischen Interpretationen. Stellen Sie sich mal vor, eine weit entfernte Zukunft, und die Star Treck kehrt zur Erde zurück nach einer ihrer Reisen durch die unendlichen Weiten des Weltalls…

Wowereit offenbart ungeschminkte Wahrheit über BER…

…fast. Denn sein Auftritt bei Markus Lanz ist von den Bildern zwar echt…, aber Peter Rütten hat ihm leicht abgeänderte Worte in den Politikermund gelegt. Eine köstliche Satire über den Zustand des Aufsichtsrates, die das aktuelle Debakel etwas leichter erscheinen lässt…

Reiseradio 122 – Hinter den Kulissen des Traumschiffs / Deutsches Paar leitet ein Safari Camp / 40 Jahre Severin in Kenia / Posthum Fritz Roth – Reise ins Leben

Das Reiseradio stimmt sich ein auf das mediale Weihnachten: Das ZDF Traumschiff dümpelt wieder durch deutsche Wohnstuben. Kleine Nostalgie bei der Sonntagsfolge Vancouver – einer Wiederholung: damals war ich auch mit der Filmkamera an Bord für eine Reportage über die Dreharbeiten des TV-Dauerbrenners.

Das Traumschiff ist unser Topthema in dieser Weihnachtssendung, und wenn wir im Reiseradio über das Traumschiff reden, dann natürlich über die MS Deutschland als touristisches Produkt. Sie war ja in diesem Jahr medial häufiger mal in rauer See unterwegs. Stichwort Ausflaggungs-Versuch, angebliche Demolierung durch die Hockey-Nationalmannschaft, Gerücht des Verkaufs nach Asien, Kapitäns-Entlassung. Alles Dinge, die so gar nicht zur heilen Welt des gerne adaptierten Traum-Images passen wollen. Aber wenn man mal hinter das mediale Geklingel hört, dann überraschen doch die erfolgreichen Zwischentöne. Mit der MS Deutschland und der Reederei www.deilmann.de scheint es aus touristischer Sicht wieder aufwärts zu gehen. In Vorbereitung für die neuen ZDF-Dreharbeiten erwischte ich noch Geschäftsführer Konstantin Bissias per Skype zu einem Gespräch Backstage Traumschiff.

Über 40 Jahre ist es her, dass ein deutscher Produzent von Haushaltsgeräten, nämlich die der Marke Severin, Rudolf Schulte, seine aus heutiger Sicht politisch nicht ganz korrekte Leidenschaft für das Jagen von Großwild durch eine Safari in Kenia krönen wollte. Ich weiß nun offen gesagt nicht, welche Trophäen er Ende der 60er Jahre wieder mit heim ins Sauerland brachte, aber er hatte sich angesteckt. Nicht mit Malaria oder Schlimmeren, sondern mit dem Kenia-Virus, das so viele Menschen befällt, wenn sie die unglaubliche Schönheit und Weite des Landes zum ersten Mal erlebt haben. Mir ging es auch so. Aber Rudolf Schulte hat nicht nur geschwärmt, sondern gehandelt: 1972 baute er ein Hotel nördlich von Mombasa: die Severin Sea Lodge. Bis heute eines der besten Hotels an der Küste und bei den TUI Gästen immer wieder hoch ausgezeichnet. Vor 10 Jahren kam noch ein Safari Camp im Nationalpark Tsavo West hinzu, am Fuße des Kilimandscharo.

Anlässlich des Jubiläums der mittlerweile sogar mit eigener Airline und Safaris im ganzen südlichen Afrika groß gewordenen Severin Travel – http://www.severinsealodge.com – flog ich, nein, nicht mit dem Firmen-Privatjet, sondern kommod mit der Condor nach Kenia, um dort den Sohn von Rudolf, nämlich Severin Schulte zu treffen, der heute die touristischen Geschäfte der Familie führt. Freuen Sie sich auf interessante Reiseradio-Gespräche über die Irrungen und Wirrungen, aber auch die Faszination und Verantwortung, wenn man als Deutscher zwar keine Farm, aber Hotels in Afrika hat. Und noch ein Gespräch in der Wildnis erwartet Sie. Im Severin Safari Camp traf ich ein deutsches Paar, Manja Seifert und Jürgen Pietz, beide aus dem tiefen Osten Deutschlands, die sich ebenfalls einen Traum erfüllt haben: Auswanderung und nun Camp-Direktoren im Busch.

Um Begeisterung für eine Sache geht es auch im letzten Gespräch heute. Auch wenn der Anlass ein sehr trauriger ist. Fritz Roth, einer der bekanntesten Bestatter Deutschlands http://www.puetz-roth.de und Initiator des ausgezeichneten TUI-Projekts „Reisen ins Leben“ http://www.reiseinsleben.de , hat seine letzte Reise angetreten. Er verstarb im Dezember. Ihm zu Ehren möchte ich noch einmal das Gespräch senden, das ich mit ihm zu diesem bemerkenswerten touristischen Produkt führte, und in dem er mit großer Wärme über Verlust und Lust am Leben plauderte. Vielleicht passt das ja auch zur Weihnachtswoche.

Reiseradio 103 – MeckPomm sucht junge „Gastgeber“ / Bayern sucht neuen Wein für alte Schläuche / Gesundheit als Nachfolgethema für Wellness / Bayerischer Innovationspreis für kulinarisches Kino / ZDF-Bühne wirbt für Usedom

Das Reiseradio war letzte Woche anlässlich eines putzigen Events unterwegs, der sich „Saisonauftakt von Bayern und Mecklenburg Vorpommern“ nennt. Wie könnte man das erklären? Fischkopf und Lederhose präsentieren sich Seite an Seite, was angesichts der unterschiedlichen Heimat-Topografie und dem damit einhergehenden Urlauber-Beuteraster gerade noch ganz gut klappt. Trotzdem blieb der journalistische Nutzwert des auf Kompatibilität mehrfach Staatskanzlei-überprüften Programms überschaubar. Aber dazu mehr später.

Die Kernveranstaltung fand übrigens im ehrwürdigen Bad Wörichshofen statt, dem Mutterort aller Kneipp’schen Anwendungen. Trotz meiner Phobie geradezu gegenüber kaltem Wasser traute ich mich, Ja!, an eine Gesichtsspülung. Was soll ich sagen? Gegenüber dem, was Ernst Bromeis, der schwimmende Held unserer letzten Sendung, auf den ersten 400 Kilometern seiner Rhein-Expedition ertragen musste, war diese Minuten-kurze eiskalte Wellnessdusche ein Fliegenpippi im Ozean. Mir hat es trotz der unbestritten belebenden Wirkung gereicht. Und deshalb nochmals Respekt vor der Leistung des Extremsportlers. Selbst wenn das Blaue Wunder wegen des zwischenzeitlich blau gefrorenen Schwimmers abgebrochen werden musste.

Für Schweiz Tourismus ist das natürlich suboptimal gelaufen, weil so die Festivitäten im wichtigsten Markt Deutschland buchstäblich ins Wasser fielen. Und trotzdem wird jeder begriffen haben, dass man in der Schweiz nicht nur Bergwandern kann, sondern ebenso seine müden Füße in etlichen Gewässern wieder – sagen wir es mal freundlich – erfrischt bekommt. Als Trostpreis gibt es deshalb diese Woche auf der Website des Reiseradios den seit langem witzigsten touristischen Werbespot einer Nation: nämlich dem zum Wasserland Schweiz vor dem Sommer. Und als Berliner muss ich für abgesagte Feierlichkeiten momentan eh zwangsläufig mehr als Verständnis haben..

Zurück zum Saisonauftakt: Klammerthema der beiden Feriendestinationen war die Gesundheit. Also all das, was etwas oberhalb von Wellness angesiedelt ist. Ein gerade hochaktueller Komplex, auch medial befeuert. Auszeiten vom Alltag, bewusste Vorsorge aus Eigenverantwortung und aus eigener Tasche. Bayern und Mecklenburg Vorpommern nähern sich diesem Trend von ganz gegensätzlichen Seiten. Im Süden hat man eine extrem hohe Dichte von alt-ehrwürdigen, etwas verschnarchten, Bädern, die nach aktueller Verwendung dürsten. Da geht es also für den Tourismus eher darum, neuen Wein in alte Schläuche zu füllen und Kurorte zu reanimieren. An der Küste dagegen ist alles, was unterhalb einer ärztlichen Kur rangiert, noch Urlaubsneuland. Da gilt es, aus dem nicht selten anzutreffendem Wellness-Schnickschnack qualifizierte, wirksame Anwendungen zu basteln, die auch noch Spaß machen. Ich habe die beiden Tourismus-Geschäftsführer Jens Huwald aus Bayern und Bernd Fischer aus Mecklenburg Vorpommern zu einem kleinen Streitgespräch vor das Mikro geladen. Dickschiffe auf liebevollem Kollisionskurs.

 

Für die Pirouetten auf politischer Bühne waren vorher die Staatssekretäre verantwortlich. Katja Hessel im Zeichen des Löwen, Stefan Rudolf im Namen der Robbe. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass die Politik eh alles schön findet im eigenen Land, aber wer genau hinhört, vernimmt in den beiden Interviews mit dem Reiseradio auch durchaus viele selbstkritische Zwischentöne. Denn nötige Qualifikation und schlechte Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verlangen nach politischen Rahmenbedingungen, die sich eben nicht so leicht erfüllen lassen mit Gute-Laune-Botschaften auf feierlichen Anlässen.

Einen feierlichen Anlass gab es sehr wohl beim Saisonauftakt in Bad Wörichshofen: die Verleihung des Bayerischen Innovationspreises für touristische Ideen, die sich von der Masse abheben. Wie man so hören konnte, war es für die Jury nicht gerade leicht, aus dem, was die Einreicher Ihnen an Urlaubsknallern vorlegten, das wirklich Zukunftsweisende herauszuschnüffeln… und der Preisträger ernte erst einmal ein verwundertes Raunen… Aber je länger man sich mit dem kleinen Projekt „Kulinarische Filmtage in Bad Feilnbach“ auseinandersetzt, umso mehr merkt man das Potenzial für künftige Vernetzungen auf der Grassroot-Ebene.

Der zweite Teil des Saisonauftaktes zog mich dann noch ganz in den Nordosten, auf die Insel Usedom. Dort sind gerade die Handwerker im Auftrage des ZDF dabei, die große Wasserbühne für die Sendungen zur Fußball-Europameisterschaft direkt neben die Seebrücke im Kaiserbad Heringsdorf zu zimmern. Wenn alles gut geht, und das Wetter wieder ein Fußball-Sommermärchen begleitet, dann werden die Insulaner TV-Bilder für Deutschland produzieren, die Marketing-Gold wert sind. Auch ein Weg, den Tourismus-Regionen immer stärker gehen müssen, um mit dem Angebot noch ins Wohnzimmer der Konsumenten zu dringen. Bloss: gar nicht auszudenken, wenn es im Juni regnen sollte und vor jeder abgesoffenenen ZDF-EM-Bühne der Werbetrailer von der Sonneninsel Usedom läuft. Aber daran denken wir nicht. Touristiker sind schließlich qua Profession Optimisten