Touristik Talk

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 083 – REWE Frankfurt glänzt wieder mit guten Zahlen / DERTour mit Familienkatalog / Ganz exklusiv: der Inner Circle von Airtours / Töpfchen und Deckelchen: die Hotelkonzepte der TUI

Das Reiseradio ist gerade zurück aus dem schönen, offen gestanden mir noch unbekannten Toledo, das dank der Programm-PK der Frankfurter REWE-Reiseexperten auf einmal zum Städte-Ziel wurde und neben Daten und Fakten auch noch wunderbar Sinnliches bereit hielt, wie Wein, Olivenöl und Marzipan.

Der süßen Schnüzerei angepasst war erwartungsgemäß auch der Vortrag von Michael Frese, der satte über 1,7 Milliarden Euro Umsatz vermeldete mit 125 Millionen Plus gegenüber dem Vorjahr. Zumindest im gehobenen breit aufgestellten Veranstalterbereich ist das abgelaufene Jahr also letztendlich doch so gut in den Büchern abgeschlossen worden, wie man es vor Jahresfrist erhoffte. Wie Michael Frese die Chancen für das Jahr 2012 sieht, erläutert er gleich ausführlich im Reiseradio.

Während andere Mitbewerber auf dem Markt vor lauter Konsolidierung und interner Umbaumaßnahmen weniger Kraft in Programm-Innovationen stecken konnten, hat man in Frankfurt komplett Inhouse an einem Produkt gebastelt, das zunächst einmal sehr untypisch erscheint für die Marke DERTour; aber – auch wieder im Tenor der Alleinstellungsbemühungen aller – gute Chancen hat, ein neues Segment zu etablieren: ein Familienkatalog für die Nahziele, gespickt mit gemeinsamen Aktivitätsprogrammen für Eltern und Kinder. Hier soll sich der Erfolg der Städtereisen mit ihrer Unzahl an buchbaren Zusatzmodulen in ganz anderer Umgebung wiederholen. Ich spreche darüber mit der Verantwortlichen Sabine Gerhard.

Ebenfalls die Familie als Zielgruppe entdeckt hat ein anderer Veranstalter, bei dem man das auch nicht unbedingt vermuten würde: der High-End-Luxus-Landverschicker Airtours. Denn mitnichten nur verliebte Paare oder in Ehren ergraute Eheleute lassen es gerne mal richtig krachen auf hohem Niveau. Zunehmend ist es auch zur Freude der Urlaubsmacher die Gemeinschaft Drei-Plus, die die Suiten der Nobelherbergen bucht. Madame Airtours, Kirsten Feld-Türkis, erläutert gleich das Konzept hinter dem Werben um die lieben Kleinen und gibt Einblicke in den Inner Circle, den die meisten von uns wohl auf Grund des fehlenden Buchungsvolumens nie erreichen dürften.

Wir haben im Reiseradio ja schon ausführlich über das neue TUI Hotelkonzept Viverde gesprochen. Bei der Programm-Pressekonferenz wurde deutlich, wie sehr der Branchen-Primus künftig auf seine exklusiven Angebote setzt. Stefanie Schulze zur Wiesch ist die Verantwortliche hinter den TUI-eigenen Brands. Im Reiseradio erläutert sie gleich, warum Hannover überzeugt ist, hier den Königsweg für die etablierten Full-Sortimenter zu beschreiten.

Und mein Kollege Rolf Nöckel von der Westdeutschen Zeitung hat auch wieder seine Gedanken zum Thema Reisen beigesteuert, die sich dieses Mal mehr um das Ankommen drehen. Viel Hörstoff also in dieser Ausgabe des Reiseradios. Schön, dass Sie dabei sind. Noch schöner, wenn Sie travel-radio.eu im Internet besuchen. Angesichts des Jubiläums 20 Jahre Pleite der legendären Pan Am zeigen wir schon mal vorab die Pilotsendung der amerikanischen TV-Serie über die damals wunderbare Zeit des Fliegens – und für alle unsere Zuhörer, die es diese Woche nach Südkorea zur DRV-Tagung zieht, gibt es auch noch einen Videosprachkurs für die bessere Verständigung. Da bleibt es mir nur noch, Ihnen An Nyoung zu sagen.


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Auch DERTour macht in Zielgruppen

Direktlink: Gespräch mit Michael Frease 02

Reiseradio 056 – Nur noch virtuelle Expedienten? Wie sieht der Reisevertrieb der Zukunft aus? / Ein Flug ist nur ein Flug – Swoodoos günstige Tickets / Holiday Check – der Liebling aller Hoteliers / Die Intelligenz des Schwarms – Trust You kommentiert Kommentare

„Was mit Reisen“ mit einem Programm heute, das sehr gut zu dem Medium Internet passt, das Sie ja gerade benutzen. Im Reiseradio sind wir in dieser Sendung nämlich ziemlich virtuell. Wir begeben uns in die unendlichen Weiten des touristischen Netzes, das, irgendwann einmal, die Reisebüros von heute ablösen wird. Das sollte sich jetzt gar nicht provokant anhören, aber ist nach meiner Meinung eine zwangsläufige Entwicklung, bei der es nur noch gilt, die technische Lösung, die sich nicht aufhalten lässt, mit einem sozialverträglichen, menschlichen Übergang zu verknüpfen.

Heute bereits gibt es für die Buchung einfacher, linearer Produkte wie Zugticket, Flugschein, Mietwagen oder auch Hotel kaum noch eine Alternative zur Buchung im Internet. Manchmal wird auch schon gar keine andere mehr angeboten. Und die doofen Computer, die bisher noch nicht in der Lage sind, einen komplexen Ferienaufenthalt mit Sonderwünschen halbwegs bequem und verbindlich darzustellen und buchbar zu machen, werden dazulernen. Denken Sie sich mal 10 Jahre zurück. Wie anachronistisch war zur Jahrtausendwende noch das Netz…? Wie langweilig und uncharmant viele Seiten? Wie langsam und nervtötend die Verbindung, wenn man multimediale Inhalte präsentieren wollte? Dann kann man sich vorstellen, bei der immer kürzer werdenden Halbwertzeit des technischen Fortschritts, wie wir vielleicht in fünf Jahren mit dem Internet kommunizieren werden.

Ich bin davon überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren ein massives Sterben der klassischen Reisebüros erleben werden, bei dem – neben den puren Service-Einheiten für die Netzverweigerer – wahrscheinlich nur noch die qualifizierten Spezialisten übrig bleiben, die sich mit professioneller Beratung vor allem den Sonderwünschen und exklusiven Reiseerlebnissen einer anspruchsvollen Klientel widmen werden.

In dieser Sendung kommen nun diejenigen zu Wort, die heute das sind, was vor Jahrzehnten noch Herr TUI, Herr Neckermann und Frau Rewe darstellten. In gewisser Weise Pioniere, die neue Wege zum Ziel aufzeigen wollen.

Selbst im Internet gilt das Gesetz: wenn drei sich zusammenhocken, gründen sie einen Verein. Oder einen Verband. In diesem Fall den VIR. Den „Verband Internet Reisevertrieb“. Im Endeffekt war es eine Demonstration gegen den alten DRV, dessen langjähriger, honoriger Präsident sich erst empört weigerte und dann nicht traute, die neumodischen virtuellen Wegelagerer vor den Türen der Reisebüros in den Branchenverband zu integrieren. Unter dem neuen Präsidenten Jürgen Büchy wird sich da sicher eine Menge tun. Denn die Firmen, die Michael Buller vertritt, lassen sich eben nicht mehr in der Wertschöpfungskette ignorieren. Doch welcher schwer beherrschbare Flohzirkus sich hinter dem VIR versammelt, dazu gleich mehr im Interview mit ihm.

Ein schnörkelloses Internet-Unternehmen ist in kurzer Zeit quasi zum Goldstandard der Flugsuche geworden, wenn man schnell den günstigsten Preis für ein Ticket haben möchte: Swoodoo. So flott, wie deren Netzrobots alle möglichen Airlines abklappern und Endpreise gnadenlos checken, kann auch der gewiefteste Meister der Tarife im Reisebüro Ihres Vertrauens nicht das Schnäppchen finden. Also zumindest nicht in der Regel. Welches Geheimnis hinter Swoodoo steckt – außer dem des Namens, verrät im Gespräch Dr. Christian Saller, der CEO von Swoodoo.

Wenn es eine Website gibt, die auch Reisebüro-Expedienten bei der Beratung gerne mal ansteuern, dann ist es die von Holiday-Check. Hotelbewertungen durch die Schwarmintelligenz der User. Und die TUI könnte sich heute noch vor Wut in den nicht virtuellen Arsch beißen, dass sie ein Pilotprojekt vor vielen Jahren nicht massiv selbst gepusht haben. Was Holiday Check kann, außer Kataloglügen aufzudecken und schöne Fassaden zu entlarven, das erzählt uns gleich Ulrich Cramer von eben diesem sympathischen kleinen Unternehmen, das unbemerkt ziemlich groß geworden ist.

So, wie mein verehrter Kollege Thomas Hartung jede Nacht die vielen Meldungen aus der touristischen, publizierten Welt wie ein Trüffelschweinchen durchforstet, um Ihnen die zeitsparende „Reise vor 9“ präsentieren zu können, arbeiten im Prinzip, aber viel umfassender auch die Computer von Benjamin Jost. Sie grasen in Lichtgeschwindigkeit alles ab, was irgendwo zu einem Hotel zum Beispiel an Wertungen und Kommentaren gepostet wurde. Heraus kommt im Glücksfall der ultimative Juryentscheid. Daumen hoch, Daumen runter. Die Bewertung Ihres Vertrauens. Deshalb auch Trust You. Tolle Idee, aber kaum jemand kennt die Seite. Warum ihn das erst mal überhaupt nicht stört, damit überrascht Benjamin Jost gleich im Gespräch.

Na, und natürlich wird auch mein Lieblingsprofessor Karl Born wieder die touristische Welt kommentieren. Allerdings die reale. Und da gab es wieder mal genügend Ereignisse diese Woche, die nach einer bissigen Bemerkung rufen.

Schön, dass Sie sich wieder einlassen auf das Reiseradio. Und dass Sie keine Berührungsängste mit dem Netz haben, das wissen wir ja. Denn sonst könnten Sie uns jetzt gar nicht hören.

Karl Born und ein Jahr danach

Warum eigentlich beraten Experten ein Jahr über Vulkanasche und ihre Risiken, um politisch bedrängt und von Lobbyisten genötigt liebe keine Meinung zu haben? Warum darf Boeing eine mögliche Materialermüdung bei den 737 Flugzeugen verschweigen mit der Begründung, man dachte eigentlich, dass sie erst etwas später auftreten würde? Warum finden immer mehr Touristen Gefallen an Ausflugsprogrammen, die nicht zu den Kodak Moments, sondern in Armenviertel und zu sozialen Brennpunkten führen? Aber warum ist es den Urlaubern gleichzeitig ziemlich wurscht, wie die politische Situation im Land ist – so lange das Hotel nett und adrett ist? All diese Fragen rufen nach Bissigen Bemerkungen von Karl Born.