Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

Touristik Talk

Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Mallorca kassiert wieder mal ab

Lautsprecher 207 – der „Was mit Reisen“-Standpunkt

cropped-drensek_kommentar.jpgTourist go home! Refugees welcome! Das ist doch mal ne ganz neue Ansage. Verpiss dich, doofer Touri und überlass den Platz lieber den Flüchtlingen. Und interessant, dieses kritische Graffito prangte nicht etwa an einer Hauswand in Berlins neuem Szenebezirk Neukölln rund um die Weserstrasse, sondern mitten in Palma auf Mallorca. Die Baleareninsel, die dieses Jahr voraussichtlich im Sommer aus allen Nähten platzen wird, weil die Urlauber nach wie vor einen großen Bogen um die Türkei machen, und um Tunesien und Ägypten sowieso.

Da wehren sich die Bereisten frei nach Wilhelm Busch. Auch Touristen werden oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.

Aber so ein Spruch ist natürlich selten dämlich und würde nicht nur vom Pegida-Mob und seinem internationalen Gesinnungs-Abschaum abgelehnt. Klar, es muss nicht groß diskutiert werden, dass die demokratisch so sehr gewollte Freiheit des Reisens für nahezu jedermann vor Ort nicht nur Segnungen bringt. Volumen-Tourismus schafft Probleme; auch, wenn die Bilanz letztendlich für das Ziel fast immer positiv ausfällt. Aber das sind halt nur statistische Werte, und keine Lösung für mulmige Gefühle im Bauch derjenigen, die sich zumindest in der Saison nicht mehr so recht wohlfühlen in ihrer Heimat.

Wie die Politik damit umgeht, ist in der Regel enttäuschend. Und da macht es keinen Unterschied, ob wir über Mallorca reden oder Berlin. Kreative Konzepte für gemeinsame Interessen sind Fehlanzeige. Dafür ist eine vermeintliche Lösung universell stets schnell zur Hand: wir steuern den Touristenstrom über Steuern. Kreativität wird da lieber in die Namensgebung investiert. Steuer klingt so uncharmant, (mehr …)