Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio – Sendung 196

  • Mit Brille zur Buchung?
  • In 10 Tagen um die Welt
  • a-ja: neues Volkshotel am See

Das Reiseradio ist zurück aus einem klimatisch wunderbar sonnigen Einheits-Wochenende, abseits all der Feiern zum 25. Jahrestag. Wiedervereinigung hautnah praktiziert durch einen Trip an den Berliner Speckgürtel. Etwas, was für die Westberliner ja undenkbar war bis zur Maueröffnung. Dabei hat gerade das Umland der Hauptstadt vor allem durch seine Wälder und Seen einen hohen Freizeitwert. Ich war in Bad Saarow. Genauer, am Ufer des Scharmützelsees, wo es seit vielen Jahren nicht nur das Arosa-Resort gibt mit drei Championship Golfplätzen erster Güteklasse – weswegen man sich gerade auch um den Ryder-Cup bewirbt – einer Segelschule, einer Reitanlage und einem Tenniszentrum. Ganz neu in der Angebotspalette ist das a-ja Resort. Die Volkshotel-Gruppe, die auch zum Imperium von Konsul Rahe gehört. Modern, Design-orientiert, mit vielen modular zubuchbaren Extras. Der Grundpreis beträgt unschlagbare 39 Euro pro Person pro Nacht, und ist damit günstiger, als das Greenfee, das ich für eine Runde Golf zu zahlen hätte. Über die Erweiterung der Gruppe, die an ihren ersten Standorten Warnemünde und Grömitz Auslastungsrekorde in der deutschen Ferienhotellerie feiert, spreche ich gleich mit dem CEO der a-ja-Hotels, Holger Hutmacher. (mehr …)

Mit 360-Grad-Brille zur Buchung?

Reiseradio-Gespräch mit Steffen Faradi

Wenn man sich den Fortschritt anschaut bei den multimedialen Möglichkeiten, ein Thema zu präsentieren, dann mutet die Reiseberatung im Stationären Vertrieb vielerorts auch heute noch etwas antiquiert an. Unabhängig von der Kompetenz der Expedienten geschieht die Inspiration für das Urlaubsziel oft hausbacken und eingefahren: durch den Katalog nämlich. Und das in Zeiten des Internets, wo daheim mittels weniger Klicks die ganze Welt optisch auf den Bildschirm flutet durch Bilder und Videos. Zweidimensional und beschränkt durch die Größe des Monitors, aber immerhin. (mehr …)

Reiseradio 134 – Virtuelle Reisewege im Social Web immer wichtiger / Die Schwarm-Intelligenz von Tripadvisor / Holiday Check: Kritik als Chance nutzen / Hoteltexte: Die Last mit der Formulierungslust

Das Reiseradio überlegt gerade, ob wir hier im Programm ein bisschen den ollen römischen Senator Cato kopieren sollen, der ja jede Rede anfing mit dem berühmten „cetero censeo“ – also, „im Übrigen bin ich der Meinung“. Aber dann sage ich natürlich nicht, dass Karthago zerstört werden muss – um Himmels Willen, die Tunesier haben schon genug Probleme… – sondern reihe mich ein in die Reihe der Rufer nach dem freien Internet. „Free Wifi“ im Hotel und am Urlaubsort. Jürgen Büchy vom DRV hat diesem – nach allen Umfragen – wichtigsten Wunsch aller Reisenden unlängst auf der Tagung „Destination meets online“ auf Mallorca seinen präsidialen Segen erteilt. Aus gutem Grund. Denn nichts ärgert die Reisenden so sehr, wie die Internet-Abzocke in manchen Hotels. Und nichts wurmt die Macher von klugen Reise-Apps und die Geschäftsleute von Internet-Touristik-Unternehmen so sehr, wie die Free-Wifi-Netzlosigkeit an bevorzugten Reiseorten. Denn so lange die Mobilfunkbranche ihre Kunden mit grotesk überteuerten Roaming-Gebühren knebelt, benutzen 90 Prozent der Reisenden ihre Smartphones außerhalb der Landesgrenze eben nur noch als doofe Telefone. Und die schöne virtuelle Reisewelt voller Tipps und Gadgets funktioniert nicht mehr da, wo sie am nötigsten gebraucht würde.

Es gibt gute Argumente für den freien Internetzugang allerorten. Denn Facebook und Co zeigen es überdeutlich: das unmittelbare Erlebnis direkt mit Freunden teilen zu können, ist – sofern es sich um ein gutes Erlebnis handelt, was ja beim Urlauben nicht ganz unwahrscheinlich ist – nach übereinstimmender Meinung der Marketingexperten die effektivste Werbung, die man für sein Hotel oder seine Attraktion oder seinen Ort bekommen könnte.

Aber ich fürchte, da wird es noch viele dicke Bretter geben, die zu duchbohren sind, bevor Umsatz-geile Hoteliers und technische Neandertaler in Gemeinderäten diesen Schritt als wichtigste Investition der kommenden Jahre begreifen.

Als kleine Argumentationshilfe hat diese Ausgabe von „Was mit Reisen“ deshalb auch die virtuelle Kommunikation als Schwerpunkt. Michael Faber vom Beratungsunternehmen „Tourismuszukunft“ erläutert im Gespräch, wie wichtig es für die Reisebranche ist, ihre traditionellen Berührungsängste gegenüber all dem „neumodischen Kram“ zu verlieren. Die panische Angst der stationären Reisebüros vor der Konkurrenz aus dem Internet hat es durch die tiefe Lobby-Verwurzelung der old player bisher geschafft, dass sich eine ganze Branche nur mit schlechtem Gewissen und ganz zögerlich der neuen Lebenswirklichkeit stellt. Die altehrwürdigen Veranstalter liegen in der Kompetenz um Jahre zurück, weil jeder Internet-Versuch wie ein Pawlowscher Reflex gleich wütende Proteste des nicht-virtuellen Vertriebs auslöste. Und viele, vor allem kleinere, touristische Anbieter haben bis heute ihre Berührungsangst, weil ein effektives Mitspielen auf dem globalen Internet-Markt technisch anspruchsvoller ist, als das Basteln der eigenen Homepage. Und wir sollten auch nicht verschweigen, dass sich unter all den Web-Experten viele schwarze Schafe tummeln, die etwas naiven Kleinunternehmern viel Geld für überschaubare Effekte aus den Rippen geleiert haben. Das schreckt natürlich ab von neuen Engagements.

Das Reiseradio möchte trotzdem den Versuch unternehmen, in diesem Magazin ein paar Chancen anzusprechen, die ein Nutzen des Internets auch zu einer Win-Win-Situation machen können.

Dreh- und Angelpunkt jeder Strategie ist immer die so genannte Schwarm-Intelligenz des Netzes und die Bereitschaft vieler Nutzer, ihre Erfahrungen bereitwillig zu teilen. Davon profitieren natürliche Startseiten für die Reisevorbereitung wie Tripadvisor und Holiday Check. Beide kommen gleich zu Wort. Pia Schratzenstaller von Tripadvisor nimmt uns gleich mit in die Welt des Herrschaftswissens von 100 Millionen Bewertungen und Meinungen und Georg Ziegler von Holiday Check gibt uns ein praktisches Beispiel, wie man aus der Datenanalyse von so vielen Nutzern wunderbare Erkenntnisse bekommt nicht nur als Hotelier – nämlich, wie man sich noch mehr verbessern könnte – sondern auch als Destination – wie man die Zukunft erfolgreich planen muss. Interessante Details am Beispiel Mallorcas erwarten uns.

Aber nicht nur User füttern das Internet permanent mit Content. Gerade Hoteliers stehen vor der großen Herausforderung, auf einmal ihre Hoteltexte auf zig Plattformen und in vielen Sprachen aktuell und einladend zu gestalten. Das überfordert nicht nur Einzelunternehmen. Steffen Faradi von der Firma Pisano erläutert, wie heute ein gutes Content-Management System mit einem Computer als Text-Knecht aussehen könnte.

Das ist so etwa der Inhalt der Ausgabe 134. Und allein schon, dass Sie sie hören, ist ja Beweis genug, wie offen Sie für Neue Medien sind. Dann klappt’s auch mit dem Rest. Schön, dass Sie dabei sind.