Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 053 – Reisetrends 2011 / Olympia schauen mit Traumschiff oder Schlafbus / Wie finden Polen das Urlaubsland Deutschland? / Kino über den Wolken: die Condor rüstet auf / Dublin am St. Patricks-Day: der grüne Selbstversuch

Erkenntnisgewinne von der ITB sind wieder Hauptbestandteile des Reiseradios. Noch einmal zusammengefasst die Trends des Reisesommers – vorgetragen aus berufenem Munde – von Petra Hedorfer bis Jürgen Büchy.

Und wer war dieses Jahr Partnerland der ITB? Richtig: Polen. Die machen das nicht altruistisch, sondern erhoffen sich einen Boom für unseren Nachbarn als Urlaubsland. Wir haben auf der ITB die Frage nun anders gestellt: was empfinden die Polen, wenn sie an Deutschland als Ferienort denken? Prädestiniert für solcherart Befindlichkeiten ist der deutsche Kabarettist und Schauspieler Steffen Möller, der in Polen lebt und dort ein TV-Star ist.

Olympia wirft schon wieder seine Schatten voraus. 2012 in London. Da freut sich vor allem DERTour. Denn London ist erstens nicht zu weit entfernt, das fördert die sportlich-ambitionierte Reiselust, und begünstigt zweitens sogar Olympiareisen, bei denen man noch nicht mal eine Übernachtung benötigt im Hotel. Auf der ITB verriet Tom Rostek für den exklusiven Ticketagenten DER seine Reisepläne. Selbst das olympische Schlafen auf einem Traum von einem Schiff wird möglich sein.

Wenn es etwas gibt, über das sich Flugpassagiere ereifern können, dann ist das – neben der Legehennen-Haltung in den Airlines – das mangelhafte Unterhaltungsprogramm an Bord. Gerade die deutschen Airlines schneiden hier nur allenfalls im Mittelfeld ab. Das könnte sich bald ändern: die Condor bekommt ab Sommer das neueste Entertainment-System installiert, das es heutzutage über den Wolken gibt. Pikanterweise gebaut von der Lufthansa Systems. Der Apfel fällt eben manchmal doch etwas abseits des Stammes runter.

Wie schon gesagt: Mein Trip nach Dublin zum Nationalfeiertag hat Spuren hinterlassen im Reiseradio: Warum die Iren immer mit so komischen grünen Hüten herumlaufen und wieso das Bier-ähnliche Getränk Guinness seine medizin-ähnliche Farbe hat, das alles wurde im Selbstversuch ohne Furcht und Tadel herausgefunden für Sie.

Heute auch wieder im Einsatz bei mir – mein kränkelnder Lieblingsprofessor. Über grotesk hohe Flugpreise aus Japan heraus unterhalten wir uns genauso, wie über immer häufiger dem Alkohol zugeneigte Piloten und manchmal ausflippendes Bodenpersonal bei den Airlines.

 

Karl Born und die Schwachstelle Mensch

Wie teuer dürfen One-Way-Tickets aus Japan raus sein, bevor es anfängt, mehr als nur ein Geschmäckle zu haben? Warum liest man immer häufiger, so scheint es, über betrunkene oder zumindest schlaftrunkene Piloten? Warum sind Gäste einer gewissen irischen Airline tief drin masochistisch veranlagt? Und wie frivol darf eine Boden-Stewardess sein, wenn ein ganz-wichtig-Passagier ihr auf die Nerven geht. Karl Born und ich heben heute ab, bleiben aber auf dem Boden des fliegerischen Ungemachs.

Reiseradio 044 – The Queen of Water – Australiens Ostküste und der Dauerregen / Achtung! Kunst! Die Lust an den Kulturreisen – Sanssouci und seine Gärten zu Tode geliebt? / Dublin für Folk-Fans – Tipp von Moya Brennan für Kurzentschlossene: das Trad Fest

„Was mit Reisen“ kommt heute und nächste Woche über den Umweg Amerika zu Ihnen – von meinem kuschelig warmen Balkon aus mit Blick auf die Skyline von Miami.

Aber auch, wenn es eines der schönsten Radiostudios der Welt sein sollte… Es gehört sicher ein klein wenig Masochismus dazu, sich im Urlaub auf diese Weise mit der weiten Welt des Tourismus zu beschäftigen 🙂

Kontrast zum Sunshine State Florida sind in dieser Ausgabe die Themen. Wir schauen auf die andere Seite des Globus – nach Australien, genauer, nach Queensland. Seit Wochen regnet es dort in einem Maße, dass die Wassermassen nicht mehr wissen, wohin. Flächen, so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen sind überschwemmt. Für die Wirtschaft und die betroffenen Menschen vor Ort ist das wirklich eine Katastrophe. Da fällt es emotional schwer, sich „nur“ auf den Tourismus zu fokussieren, aber gerade der ist für diesen australischen Bundesstaat von extremer Wichtigkeit. Und oh Wunder, man möchte es gar nicht glauben, touristisch gibt es Entwarnung. Im Telefoninterview berichtet der Vertreter Queenslands, Kai Ostermann, von fast normalen Verhältnissen entlang der Urlauber-Rennstrecke. Das klingt zunächst einmal genauso unfassbar, wie die schiere Größe der Überschwemmungsgebiete, aber nähere Informationen und Fakten eben gleich im Reiseradio.

Böse Zungen behaupten, hier in South Beach Miami sei außerhalb der Art Basel die einzige Kultur im Buchladen auf der Lincoln Road zu finden. Und der mache noch seinen größten Umsatz mit dem Verkauf von Kaffee. Stimmt natürlich nicht, ist aber eine schöne Schnurre für unsere Topthema heute: den Kulturtourismus. Es geht um die Urlauber, die eben nicht einfach nur am Strand liegen wollen, Pina Colada schlürfen und Souvenirs mit Kunst verwechseln. In der Regel sind sie mit dem Reiseführer unterwegs oder der tollen Musik- oder Museumsbesprechung aus dem Feuilleton. Unterwegs sein bildet, oder macht zumindest intellektuellen Spaß. Natürlich gibt es Sehnsuchtsorte für Menschen auf der Suche nach Inspiration. Bauwerke und Gärten gehören dazu. Zum Beispiel auch das Schloss Sanssouci in Potsdam inmitten seines Parks. Ich unterhalte mich gleich mit Dr. Heinz Buri, dem Marketingchef der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, über die schnöden Notwendigkeiten von Werbung, um auch kulturelle Highlights das ganze Jahr über erfolgreich zu bespielen.

Einen kulturellen Höhepunkt für Kurzentschlossene gibt es in der letzten Januarwoche in Dublin. In der Temple Bar Region findet das Trad Fest statt. Das ist so Walhall für die Liebhaber von irischer Folkmusik. Viel genauer werden Ihnen das gleich der irische Botschafter in Deutschland, Daniel Mulhall und die weltbekannte Folksängerin Moya Brennan erklären können, warum es sich unbedingt lohnt, jetzt noch einen kurzfristigen Abstecher zu planen nach Dublin.

Und falls Sie leider doch nicht persönlich Musik und Tanz genießen können vor Ort, gibt es im Reiseradio zumindest akustisch einen kleinen Ausgleich. Irische Folkmusik vom Feinsten trennt heute unsere Gespräche – aufgezeichnet in der irischen Botschaft zu Berlin.

Und mit Karl Born überlege ich mir unter anderem, welch ein Zufall es wohl gewesen sein muss, dass ausgerechnet am Ende der Ferienzeit vor Ägyptens Rot-Meer-Küste wieder Haie gesichtet wurden und der Gouverneur mutig ein Badeverbot verhängte. Welch ein Glück es gewesen sein musste, als ein weitgehend unbekanntes Hotel auf einmal erfuhr, angeblich Deutschlands beliebtestes zu sein bei den Urlaubern. Und welche Überraschung es nicht war, dass trotz aller Mystery Shopper die Beratungsqualität in Reisebüros – sagen wir es mal diplomatisch – noch ausbaufähig ist.