Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 029 – Reise geht durch den Magen: Kulinarische Entdeckungen mit Johann Lafer / Stadtführung mit Geschmack: Graz, die Genusshauptstadt / Winzerkönig im Urlaub: die eigene Rebe an der Mosel / Karl Born und die Verteidigung der schwer verdaulichen Ballermänner

Heute geht es um Genuss auf Reisen. Um kulinarische Erlebnisse, die man so intensiv wahrscheinlich nur im Urlaub hat. Da kommt dann alles zusammen: die fremde, schöne Umgebung, das Erlebnis des Tages, die Entspannung, die vielleicht nette Begleitung, also der Romantik-Faktor. Und dann ist man hoffentlich mutig und probiert Dinge, die es so nicht gibt im heimischen Supermarkt.

Johann Lafer, ich muss ihn ja wohl nicht vorstellen, war da mein bester Ansprechpartner. Der Spitzenkoch ist nämlich gleichzeitig Genussbotschafter für die Steiermark. Und das ist er aus Überzeugung. Wenn man auf einer Hütte neben ihm sitzt, dann läuft einem schon das Wasser im und zusammen, sobald er anfängt zu schwärmen über wahre Genüsse und die Muße auf Reisen, sich diese zu gönnen.

Das passierte mir auch einige Tage vorher, in Graz, bei einer kulinarischen Stadtführung mit Melitta Ranner. Als wir uns dann endlich nach etlichen Probierrunden in kleinen Beisseln, in Restaurants, Feinkostläden und Marktständen – und nach etlichen Gläsern Wein – zusammenhockten zum Gespräch, da wurde schnell deutlich, was all die Urlauber verpassen, die sich mit den Hotel-Einheits-Büffets begnügen oder nur den Weg zum nächsten Mc Donalds finden.

Weit weg von Buletten und Junk Food ist auch das Leben von Egon Vogt, einem Winzer an der Mittelmosel. Er lebt oben auf den Hügeln, und bekommt deshalb den Kegelclub-Tourismus und die Busladungen von Tagestouristen in den typischen Moseldörfern nicht direkt mit. Aber er organisiert trotzdem Tourismus. Er verpachtet nämlich Weinstöcke. Und die Hobby Winzer kommen einmal im Jahr zur Ernte zu ihm. Auch eine Art von Genuss-Urlaub.

Ein bestimmter Menschenschlag frönt im Urlaub auch oralen Genüssen…. mit der Gefahr, sie auf demselben Wege wieder nach oben zu befördern… Ich sage nur Balneario Nummer 6…. Mallorca mag sie nicht mehr, will mit Riesen-Aufwand die Strandpromenade nach Arenal aufhübschen und edler machen. Dagegen regt sich jetzt Protest. Thema für das Gespräch mit unserem Ballerman-Fan Karl Born.

Karl Born verteidigt den Ballermann

Alles sollte so schön werden bei Stuttgart 21. Zumindest auf den perfekten Computer-Simulationen wurde aus einem strunks-langweiligen Bahnhofs-Schmuddel-Areal eine schwäbische Weltmetropole mit futuristischem Gleisanschluss.

Alles so schön bunt und modern mit putzigen Menschlein an noblen Einkaufspassagen und viel urbaner Grünfläche obendrauf und luxuriösen Gebäuden, wo früher mal die Gleise störten.

Und nun reibt man sich verwundert die Augen: die betroffenen Stuttgarter wollen all das augenscheinlich gar nicht. Sie haben nämlich hinter die hübschen Computer-Simulationen geschaut und gemerkt, dass die Politiker und Fachleute ihnen allenfalls die halbe oder Viertel-Wahrheit gesagt haben. Mal abgesehen vom Preis, der geradezu obszön in die Höhe schnellt.

Nun haben wir die regionale Neuauflage von „Wir sind das Volk“ im beschaulichen Stuttgart. Das größte anzunehmende Politik und PR-Desaster, seit Baden und Württemberg zusammengeschweißt wurden.

Kleiner Trost für die Politiker, Lobbyisten und Geschäftemacher: so was passiert nicht nur in Stuttgart. Selbst in Malle gehen die Bürger gegen eine schöne Vision auf die Strassen. Vielleicht auch gar nicht so sehr gegen die Vision – aber auf jeden Fall gegen die Arroganz der Politiker, die sich augenscheinlich nicht mehr um ihr Volk scheren…

Und das ist doch einen echten Karl Born wert…

http://reisen.t-online.de/mallorca-vorerst-keine-neue-strandpromenade-fuer-palma/id_42741464/index

Reiseradio 028 – Komfortable Holzklasse – Rainer Kröpke über Condors Premium Eco / Rosafarbener See – Gernot Riedel über „gay marketing“ am Wörthersee / Schwache Lobbyisten – Karl Born über die Flug-Straf-Steuer

Die Fliegerei ist heute ein Schwerpunkt im Reiseradio. Nachdem die Flugstrafsteuer vom Kabinett durchgepeitscht wurde und verfassungsrechtlich höchst bedenklich schon Geld in die klammen Kassen des Finanzministers spülen soll, noch bevor das Gesetz überhaupt existiert, ist es doch höchste Zeit, darüber mal mit dem Purser des Reiseradios, Professor Karl Born zu sprechen – und sich, wahrscheinlich, gehörig aufzuregen.

Während die Flugstrafsteuer nur ärgert, weil man als Passagier Null Gegenwert bekommt, sind die Flugreisenden anscheinend sehr wohl bereit, freiwillig ein wenig mehr für das Flugticket zu zahlen, wenn sie sich danach wenigstens wieder halbwegs als Mensch fühlen dürfen… Es geht um den Komfort in den fliegenden Hühner-Lege-Batterien. Eng sein, und dann für alte Zeiten neue Aufpreise zu verlangen – das liegt im Trend – und führt zu einer wunderbaren Geldvermehrung für die Airlines. Über die neuen Klassen in der klassenlosen Gesellschaft spreche ich mit Rainer Kröpke dem Condor Produktchef, der mit seiner Premium-Holzklasse auch den Ferienflieger aufwerten möchte.

Pörtschach am Wörthersee… das klingt nach deutschem Film der 60er und 70er Jahre, nach Heiterkeit und Wirtschaftswunder-Idylle. So Cote D’Azur für Arme. Draußen auf der Terrasse gibt es nur Kännchen. Und Roy Black biegt gleich um die Ecke.

Klar, das ist Klischee. Aber hätten Sie gedacht, dass dieses Wochenende der See sich rosa färbte? Pink Lake. Und wer da eine Christo-Installation à la Miami-Bech vermutet, liegt total falsch. An diesem Wochenende haben die Schwulen und Lesben den mondänsten österreichischen See erobert. Na ja. Teilweise. Darüber, und, wie attraktiv gay marketing nun ist für die Reisebranche, sprach ich mit Gernot Riedel, dem Geschäftsführer von Wörthersee Tourismus.

Karl Born und die Flug-Strafsteuer

Immer noch Aufreger der Woche: Die Strafsteuer für das Fliegen. Klar gesagt ist es die unverfrorene Abzocke einer Regierung bei einer Branche, von der sie genau wusste, dass sie unfähig ist bei all ihren Eitelkeiten und Partikularinteressen, sich zu wehren. Noch gibt es zwar große Chancen, dass das Verfassungsgericht diese unausgegorene Abgabe verhindert, weil sie wegen der kruden Entfernungs-Einteilung, der Ausklammerung der Fracht- und Privatflieger – und der ausländischen Airlines – gegen vielfache Gleichbehandlungs-Grundsätze und europäische Normen verstoßen könnte, aber erst mal ist sie da. Das ist für jeden Touristiker geeignet, um in die Luft zu gehen. Mein Lieblingsprofessor Karl Born nimmt es wörtlich. Er rast gleich ins All – und ich musste ein bisschen Mission Control spielen, um ihn wieder herunterzuholen.

Reiseradio 023 – Dr. Petra Stolba möchte Österreich emotionalisieren / Oliver Müller-Dukat möchte 1,2 Fly aus dem Preis-Diktat befreien / Joachim Hunold möchte Airberlin zum Global Onewordler machen / Karl Born möchte es mal ganz easy nehmen, wenn die Jets Ärger machen

Wir schauen heute mal auf den Urlaub bei unserem Alpen-Nachbarn. Ein Topziel für die Deutschen, wenn es über die Grenze geht. Aber, wie kann man Österreich so sexy aufladen, dass auch junge Menschen nicht mehr an den Zwangs-Familienurlaub denken und keinen weiten Bogen mehr um Austria machen? Darüber sprach ich mit der Leiterin der Österreich Werbung in Wien, Dr. Petra Stolba.

Billich will ich. Das eint die Klientel der preisaggressiven Reiseveranstalter. Einer meint jetzt offensiv, es gehe aber nicht nur um den Preis, der heiß sein müsse, um die Klientel zufriedenzustellen – auch die Qualität müsse immer besser werden: Oliver Müller-Dukat, der Chef von 1,2 Fly, über die Strategie, einen Billigheimer so aufzuwerten, dass aus Schnäppchen-Jägern Stammkunden werden.

Bei der Lufthansa sah man lange Gesichter am Anfang der Woche. Ausgerechnet die unbequeme Airberlin, die dem Kranich schon so manches ehemals super gute Geschäft vermasselt hat, wurde jetzt von der Oneworld Allianz geadelt. Die Berliner Fluggesellschaft gehört bald einer der stärksten weltweiten Code Share Vereinigungen an. Schon im Winter geht es los mit American Airlines und der Finnair. Das bedeutet ein Flugplan mit über 900 Verbindungen. Als kleines akustisches Archiv im Reiseradio die Rede von Airberlin CEO Joachim Hunold über den Coup der Woche.

Fliegend sind auch unsere Themen der Reiseradio-Lästerei mit Karl Born… Ich sage nur Griechenland, Easyjet und diefranzösische „Air Sarkozy One“ mit Doppelbett und Badewanne. Da kommt Freunde auf. Garantiert.

Karl Born und Sarkozys Lotterbett

Mit Professor Karl Born werde ich gleich mal wieder ein paar Themen überfliegen aus dieser Woche. Unsere Hass-AirlineRyanair hat nämlich einen ebenbürtigen Partner bekommen. Easyjet. Was die sich kaltschnäuzig derzeit erlauben mit ihren Passagieren, ist, sehr gelinde ausgedrückt, eine Unverschämtheit… Und was am anderen Ende der Fresskette, nämlich im neuen Privatjet des zu kurz gekommenen französischen Präsidenten an Luxus-Obszönitäten eingebaut wird für einen Emporkömmling, das ist schon einen Aufreger wert, aber dürfte wenigstens den deutschen Steuerzahler beruhigen, der wieder mal sieht, wie bescheiden Angie gepolsterte Holzklasse fliegt…

Reiseradio 019 – Minister Nikitiadis: Griechenland muss besser werden / Doktor Jelinek: Arzneien im Ausland können gefährlich sein / Direktor Rath: Kameha Grand will ein Wunderland bleiben / Professor Born: schwülstige Schaumparty und andere Flugenten

Für einen Tourismusminister, selbst wenn er nur ein stellvertretender ist, muss es sich anfühlen, wie ein Gang nach Canossa, wenn er im Ausland einzugestehen hat, dass nicht alles gut ist , was die heimische Urlaubsindustrie so fabriziert. In dieser undankbaren Rolle befindet sich gerade Georgios Nikitiadis. Griechenlands Image ist nicht gerade prickelnd zur Zeit. Da braucht es ministerieller Beschwichtigungsversuche. Aber wahrscheinlich sind die Rabatte, die auf einmal purzeln, viel hilfreicher.

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Die Reiseapotheke möchte der Vater des Malaisefreien Urlaubs sein. Aber nur dann ist sie es auch, wenn das Richtige eingepackt wird. Unser Mediziner Dr. Tomas Jelinek gibt Rat – und warnt gleichzeitig vor der vermeintlichen Schnäppchenjagd nach Heilmitteln im Ausland. Nicht überall, wo Medizin draufsteht, ist nämlich auch Medizin drin.

Vieles im spektakulären Kameha Grand Hotel an den Ufern des Rheins bei Bonn wirkt, als wäre Designer Marcel Wanders auf Extasy gewesen oder hätte mit den Investoren wenigstens ein Tütchen geraucht bei der Planung. Manche finden es grandios, manche auch nur spleenig. Kalt lässt das jetzt schon zum „Hotel des Jahres 2011“ gewählte niemanden. Die Eröffnung war ein Computer-Chaos, aber mittlerweile hat man gelernt, die vollautomatisierte Hotel-Bühne zu bespielen. Ein Interview mit dem Zirkusdirektor Karsten Rath.

Eher um Campingzelte kümmert sich mein Kollege Rüdiger Edelmann. Denn die sollen nach Meinung des DTV wieder Trend werden. Genauso wie Caravanurlaub oder der Wohnwagen mit Grill. My Rolling Holiday Home is my Castle? Zurück in die 50er?

Dort wähnte der Foto-Fachverkäufer auch die Geburtsstunde der Kamera meines Kollegen Rolf Nöckel, bevor er sie der Entsorgung anheim stellen wollte. Ein herzzerreißender Abgesang auf ein „Schätzken“

Wie hundertausende andere, hat auch unser Professor Born zufällig den sexistischen Werbespot einer russischen Billig-Airline auf You Tube angeschaut, in dem, nun ja, ein Flugzeug gewaschen wird. Angesichts der natürlich nur vermuteten sexuellen Orientierung vieler Tourismus-Mitarbeiter wundern wir uns über die Klickrate – aber dann auch über so manch anderes in der Welt des Fliegens

Karl Born und der Plane Wash

Karl Born konnte ein Werbefilm der russischen Avianova nicht überzeugen. Dabei hatten die hochhackigen Blondinen doch alles getan, um das Flugzeug unter Aufbietung aller Kräfte schön sauber zu machen. Angesichts des eindeutigen sexistischen Inhalts und des überproportional hohen Frauen- und Schwulenanteils in der touristischen Arbeitnehmerschaft fanden wir es dann doch einigermaßen erstaunlich, dass es der meistgeklickte Link auf einer touristischen Nachrichtenseite war…

Überhaupt sind Airline-Geschichten der Schwerpunkt unseres Skype-Talks heute. Nur Fliegen ist schöner.

Reiseradio 018 – TUI CEO Dr. Volker Böttcher über vorsichtige Prognosen / Airtours-Chefin Kirsten Feld-Türkis über wahren Luxus / TUI Hotelvorstand Karl Pojer über Visionen zu Fleesensee / Karl Born über twittrige Kurzmeldungen und ihren versteckten Charme

Reiseradio brät sich heute ne Extrawurst. Nicht nur wegen des Achtelfinales – darf’s ein Viertele mehr sein? Der Veranstalter des Vertrauens von Jogi Löw berichtet über seine Strategien für Sommer und Winter. Die Sonne geht vorsichtig auf. Zumindest bekommt der TUI Urlauber auf ausgewählter Fernstrecke dafür eine Garantie. Dr. Volker Böttcher im Gespräch über Aktienkurse, Asche-Marketing und Altenbetreuung. Madame Trés Chic der TUI, Kirsten Feld-Türkis, die Chefin der Nobelmarke Airtours, philosophiert über ihre Marke und eine Liga, wo ein paar Euro keine Entscheidungsrelevanz mehr haben dürften. Und der oberste Herbergsvater der TUI, Karl Pojer, denkt zurück an den grauen Märznachmittag, als er zum ersten Mal vor dem Schweinestall stand und sich visionär vorstellen musste, ob daraus mal nach 10 Jahren das erfolgreiche Land Fleesensee werden könnte… Rolf Nöckel macht sich seine philosophischen Gedanken, was denn da raus kommt, wenn man touristische Visionen hat und Geheimtipps urplötzlich eine beängstigende Eigendynamik entwickeln. Und Karl Born äußerst seine Abneigung, sich in ein paar Anschlägen twitterig kurz fassen zu müssen, lässt sich aber (fast) überzeugen, wie sehr dieses Web 2.0 auch zum erfolgreichen Verbündeten des touristischen Verbrauchers werden kann.

Karl Born und die Zwitscherei

Ich bin ja schon immer total happy, wenn ich meinen Lieblingsprofessor sehe, wie er sich das Headset bereit macht und Skype schon ganz selbstverständlich nutzt. Und auch bei Facebook ist er aktiv, auch wenn man ihn dahin tragen musste. Am liebsten schreibt er seine Kolumne und vertraut darauf, dass der Mailserver sie vieltausendfach am Montag auf die touristischen Schreibtische flattern lässt… Heute geht es um ein weiteres Outlet von web 2.0… Mal schauen, ob ich den bedingungslos kundenorientierten Karl Born von Twitter überzeugen kann

http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704256304575320730977161348.html