Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 079 – Marktplatz „Die Redaktion“ – Fluch oder Segen für Journalisten? / Tauchen in der Kälte: Trendziel Attersee / Gut Ising – Tradition zwischen Gamsbart und Gourmetteller / Hotel des Jahres: Burg Schlitz im schönen Nirgendwo

Nachdem das Reiseradio die letzte Woche ja wirklich sehr Politik- und Lobbyisten-lastig war wegen des Tourismusgipfels in Berlin, kümmern wir uns in dieser Sendung wieder konkret um Reisen und Journalismus. So nebenbei bin ich ja Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten, und wir hatten gerade unsere Hauptversammlung am Chiemsee. Daraus sind gleich zwei Themen entstanden für dieses Reiseradio. Das erste betrifft uns Journalisten. Zumindest die von uns, die schreibend ihr Geld verdienen. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht. Und das ist jetzt nicht nur so dahergesagt als typisches Gewerkschafts-Mosern… Es gibt in klassischen Printmedien immer weniger Abdruck-Möglichkeiten, um die sich immer mehr Schreiber streiten für immer geringere Honorare. Und beim Reisejournalisten ist es eben anders, als beim Kollegen vom Lokalen. Der geht mal eben zu einer Ausschuss-Sitzung und hämmert danach seine 5000 Anschläge in den Redaktionscomputer. Der Reisejournalist ist tagelang unterwegs – bei gleichem Honorar. Und die Zweitverwertung wird immer schwieriger, weil keine Abnehmer.

Da könnte jetzt – zumindest theoretisch – ein Silberstreif am Internet-Horizont aufgetaucht sein mit dem Namen „Die Redaktion“. Dahinter verbirgt sich ein Marktplatz für journalistische Texte. Journalisten können ihre Werke kostenlos einstellen, Redaktionen sie finden – und kaufen. Und dabei ist eine Provision fällig. Ausgerechnet die Deutsche Post steht hinter dieser Seite. Was die Briefträger der Nation dazu antreibt, dazu werde ich mich gleich mit Ralf Gretenkord unterhalten, der beim Konzern die New Media Produkte verantwortet. Ein sehr spannender Komplex.

Wir als VDRJ haben übrigens getagt auf Gut Ising am Nordufer des Chiemsees. Und das ist wirklich ein spannendes Hotelresort. Und deshalb wert, hier im Reiseradio besprochen zu werden. Genau wie auch Burg Schlitz später in der Sendung, zu der ich gleich noch etwas sage. Gut Ising ist eigentlich ein kleiner Ort. Denn außer dem Hotel gibt es nicht mehr viel. Und es ist gleichzeitig ein unglaublicher Spagat zwischen Gamsbart in der Gaststube und Gambas auf dem Gourmetteller. Wie man Tradition verbinden muss mit einem modernen Tourismus-Resort, darüber unterhalte ich mich mit dem Hoteldirektor Christoph Leinberger.

Ein drittes Thema vom Chiemsee finden Sie übrigens direkt auf unserer Internetseite www.reiseradio.org Wir haben nämlich auch eine Exkursion gemacht mit den trendigen E-Bikes, die am Chiemsee übrigens den Bayerischen Tourismuspreis gewonnen haben. Mit dem Chef der Firma Additive Bike, Franz Mayer, hatte ich mich schon kurz nach der Auszeichnung im Frühsommer unterhalten. Spannende Informationen zum Siegeszug dieser Radl deshalb gleich mit einem Klick auf unserer Website.

Vom Chiemsee nach Hohen Demzin, mitten in der Mecklenburgischen Schweiz. Dort steht das Hotel des Jahres. Zugegeben, es ist nicht das einzige Hotel des Jahres, da es ja mittlerweile so viele Schlaf- und Ess-Bibeln gibt, die alle ihre Siegertreppchen einmal im Jahr aufstellen. Aber Burg Schlitz ist wirklich etwas Besonderes. Gerade mal 20 Suiten hat das Haus im Nirgendwo. Da muss man schon eine überzeugende Leistung bieten, um sich gegen starke Konkurrenz durchzusetzen. Hoteldirektor Armin Hoeck verrät uns seine Philosophie, die auch sehr viel mit der Tradition des Hauses zusammenhängt. Und damit schließt sich wieder der Kreis zu Gut Ising.

Wer momentan an Tauchen denkt, hat wahrscheinlich kuschelige Bilder von der Karibik oder dem Indischen Ozean vor Augen… Wir liefern das Kontrastprogramm. Denn der erfolgreichste Tauchspot für diese Jahreszeit, der quasi um die Ecke liegt, ist ein See nicht weit von Salzburg entfernt. Der Attersee. Sein Wasser wird in der kalten Jahreszeit glasklar. Und das ist natürlich für Taucher eine Sensation. Wie man sich das vorzustellen hat, bei Temperaturen um den Minuspunkt auch noch in eiskaltes Bergseewasser zu steigen, das erzählt uns gleich Günter Oberschmid, der am Attersee einer der Tauchgurus ist.

Na und Rolf Nöckel ist heute auch nah am Wasser gebaut. Der Moment nämlich, als er seinen alten Reisepass entwerten lassen musste, ging ihm doch mächtig an die Nieren.

Reiseradio 077 – Dr. Volker Böttcher: die ganze Wahrheit über GET15 bei der TUI / Minister AbdelNour: die ganze Unbekümmertheit über Ägypten / Verkaufschefin Härpfner: die ganz neuen Kleider von Center Parcs / Tourismuswerber Gruber: die ganz schön weiße Ski-WM für Touris in Schladming

Was kann WASMITREISEN Ihnen diese Woche anbieten? Ich komme gerade zurück aus Amsterdam, was ja wirklich immer eine Reise wert ist. Aber Grund des Besuchs war die Neueröffnung der Marina im Center Parc de Eemhof, etwa 40 Minuten Autofahrt von Amsterdam entfernt. Da sind jetzt Luxusapartments entstanden im Stil von Port Grimaud an der Côte d’Azur. Und der im Winter eisfreie Yachthafen kann 20 Meter Yachten aufnehmen. Also beides klassische Attribute der Center Parcs Klientel… J Das hat mich natürlich gejuckt, ein Gespräch zu führen mit der deutschen Verkaufschefin der Ferienresort-Gruppe, Stefanie Härpfner, wie man sich denn künftig positionieren möchte.

Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, was sich hinter GET15, dem Reformprogramm der TUI, verbirgt. Aber es ist immer schön, so etwas unredigiert und authentisch aus dem Munde des verantwortlichen CEOs zu hören. Wie man sich fühlt, wenn man 550 Mitarbeiter entlassen muss, wo die Strategie des völlig neuen Webauftritts der TUI ansetzt und wie man intern werben muss, sich dort auch zu engagieren. Wie man Reisebürokunden künftig psychologisch analysiert und ihnen die eigenen Produkte verkaufen möchte. Und warum nicht mehr unbedingt überall das Quäntchen mehr TUI drin ist künftig, obwohl TUI drauf steht. Dr. Volker Böttcher ist wie immer offen im Reiseradio – und verrät auch, ob er ebenfalls eine der mysteriösen Air Berlin Karten besitzt, über die es in den letzten Tagen so viel künstliche Aufregung gab.

Ägypten ist für den Urlauber absolut sicher. Das sagte vor wenigen Tagen seine Exzellenz, Herr AbdelNour, der ägyptische Tourismusminister. Ein sympathischer Herr mit viel Lächeln im Gesicht. Allerdings wusste er da auch noch nicht, dass es wieder Unruhen geben würde am Wochenende in Kairo mit wirklich schlimmen Bildern, die nicht gerade an sonnige Entspannung im Land denken lassen. Doch Monir AbdelNour verströmt generell Optimismus. Wahrscheinlich ist das auch die einzige Währung, die er momentan hat. Denn niemand weiß, was nach den Wahlen im November – also unmittelbar vor der so wichtigen Wintersaison, passiert. Inwieweit radikale Islamisten das Land beherrschen werden. Eine Alptraum-Vorstellung für jeden Touristiker. Herr Minister ist im Gespräch mit dem Reiseradio, na was wohl, mild lächelnd optimistisch.

Noch ist ein wenig Zeit bis zur nächsten Weltmeisterschaft im Skisport, aber Schladming am Dachstein rüstet schon mächtig auf. Bereits in diesem Winter kann man schon mal probefahren auf den neuen Pisten, die extra für das große Ereignis in die Hänge gegraben wurden. Wahrscheinlich sollten das aber auch nur diejenigen im Sinn haben, die auch ansonsten bei schwarzen Pisten keine Schockstarre bekommen. Hermann Gruber vom Tourismusverband erzählt uns, was man von Garmisch gelernt hat, und wie man sicherstellen möchte, dass kein Hotelier auch nur daran denkt, unanständig an der Preisschraube zu drehen.

Reiseradio 076 – Weites Land – weite Kommunikation: Kanadas PR-Strategie / Glückliches Schweizer Zug: Touristen schönste Nebensache der Welt / Ski-Ab! mit App – Ski Amadé rüstet technisch auf / Attersee gemalt und gegessen: auf den Spuren von Klimt

Womit beschäftigt sich WASMITREISEN nun heute? Ich komme gerade aus Kanada zurück. Unter anderem war ich auf einer Medienkonferenz in Edmonton. Die CTC, also die Canadian Tourist Commission – quasi das Gegenstück der DZT – ist, was die Akzeptanz Neuer Medien, des Web 2.0 und der sozialen Netze angeht, schon viel weiter, als die meisten Tourismusverbände hierzulande. Wie erreicht man den Endkunden? Das ist heute die große Frage im medialen Umbruch, den wir gerade erleben. Wie das Riesenland Kanada das anstellt mit all seinen so unterschiedlichen touristischen Angeboten, darüber unterhielt ich mich am Rande der Go!Media mit Gloria Loree, verantwortlich für die weltweite Kommunikation der CTC.

Wenn man sich nun all die Anstrengungen vor Augen führt, auch noch den letzten potenziellen Urlauber zu ködern im Riesenangebot des weltweiten Tourismus, dann lässt einen die Begegnung, die ich gerade in der Schweiz hatte, erst mal verblüfft zurück. Nahe Zürich gibt es die Gemeinde Zug. Idyllisch am See gelegen, und damit eigentlich prädestiniert für die übliche PR-Klaviatur. Aber, und jetzt kommt das Wunder, den Geschäftsführer von Zug Tourismus, Urs Raschle, lässt das komplett kalt. Sein Auftrag ist es nicht unbedingt, Touristen in den Ort zu bekommen, sondern eher, dafür zu sorgen, dass die Sachwalter der unzähligen Briefkastenfirmen in der Steueroase es hübsch haben am See. Und dabei ist mit ihm wirklich gut Kirschen essen, wie Sie gleich hören können.

So einfach hat es Dr. Christoph Eisinger mitnichten. Er hat zwar ein gutes Produkt, aber man kann es nicht auf der Landkarte finden. Suboptimal, würde ich mal sagen, für einen Touristiker. Es geht um Ski Amadé, die größte Schneeschaukel der österreichischen Alpen. Und da wird eifersüchtig darauf geachtet in all den beteiligten Gemeinden zwischen Schladming, dem Salzburger Land, der Region Hochkönig, dem Großarltal und Gastein, dass da keiner einen Marketing-Vorteil hat. Nun hat Ski Amadé etwas ganz Pfiffiges ausgearbeitet. Eine Ski-App für das Smartphone, auf dass niemand sich mehr verfährt auf den vielen hundert Pistenkilometern und jeder genau das findet, was er sich wünscht. Und damit das Ganze auch gut funktioniert, wurden alle Pisten mit kostenlosem WLAN Internettauglich gemacht. Spannende Sache. Gleich dazu mehr.

Ganz ohne App und Internet kam ich am österreichischen Attersee aus. So richtig old-fashioned. Auf den Spuren von Gustav Klimt. Der berühmte Maler des Jugendstil hat damals auch nur gesessen und geschaut. Und dabei sind 50 Bilder eines Sees entstanden, der landschaftlich nicht unbedingt zu den spektakulärsten zählen dürfte. Trotzdem macht es Spaß, auf seinen Spuren rund um den See zu wandern und die Standorte zu finden, wo seine Bilder entstanden. Zumal, wenn man einen sachkundigen Führer, wie Alwis Wiener dabei hat. Und belohnt habe ich mich danach mit den spektakulären Klimt-Pralinen der Konditorei Ottet aus Schörfling. Und mir von Waltraut Ottet genau erklären lassen, warum ich Gold esse.

Und mein lieber Kollege Rolf Nöckel hat auch wieder eine kleine Geschichte beigesteuert aus dem Salzburger Land. Von einem, der auszog, etwas wiederzufinden, das ihm seit seiner Kindheit in der Erinnerung ist.