Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 076 – Weites Land – weite Kommunikation: Kanadas PR-Strategie / Glückliches Schweizer Zug: Touristen schönste Nebensache der Welt / Ski-Ab! mit App – Ski Amadé rüstet technisch auf / Attersee gemalt und gegessen: auf den Spuren von Klimt

Womit beschäftigt sich WASMITREISEN nun heute? Ich komme gerade aus Kanada zurück. Unter anderem war ich auf einer Medienkonferenz in Edmonton. Die CTC, also die Canadian Tourist Commission – quasi das Gegenstück der DZT – ist, was die Akzeptanz Neuer Medien, des Web 2.0 und der sozialen Netze angeht, schon viel weiter, als die meisten Tourismusverbände hierzulande. Wie erreicht man den Endkunden? Das ist heute die große Frage im medialen Umbruch, den wir gerade erleben. Wie das Riesenland Kanada das anstellt mit all seinen so unterschiedlichen touristischen Angeboten, darüber unterhielt ich mich am Rande der Go!Media mit Gloria Loree, verantwortlich für die weltweite Kommunikation der CTC.

Wenn man sich nun all die Anstrengungen vor Augen führt, auch noch den letzten potenziellen Urlauber zu ködern im Riesenangebot des weltweiten Tourismus, dann lässt einen die Begegnung, die ich gerade in der Schweiz hatte, erst mal verblüfft zurück. Nahe Zürich gibt es die Gemeinde Zug. Idyllisch am See gelegen, und damit eigentlich prädestiniert für die übliche PR-Klaviatur. Aber, und jetzt kommt das Wunder, den Geschäftsführer von Zug Tourismus, Urs Raschle, lässt das komplett kalt. Sein Auftrag ist es nicht unbedingt, Touristen in den Ort zu bekommen, sondern eher, dafür zu sorgen, dass die Sachwalter der unzähligen Briefkastenfirmen in der Steueroase es hübsch haben am See. Und dabei ist mit ihm wirklich gut Kirschen essen, wie Sie gleich hören können.

So einfach hat es Dr. Christoph Eisinger mitnichten. Er hat zwar ein gutes Produkt, aber man kann es nicht auf der Landkarte finden. Suboptimal, würde ich mal sagen, für einen Touristiker. Es geht um Ski Amadé, die größte Schneeschaukel der österreichischen Alpen. Und da wird eifersüchtig darauf geachtet in all den beteiligten Gemeinden zwischen Schladming, dem Salzburger Land, der Region Hochkönig, dem Großarltal und Gastein, dass da keiner einen Marketing-Vorteil hat. Nun hat Ski Amadé etwas ganz Pfiffiges ausgearbeitet. Eine Ski-App für das Smartphone, auf dass niemand sich mehr verfährt auf den vielen hundert Pistenkilometern und jeder genau das findet, was er sich wünscht. Und damit das Ganze auch gut funktioniert, wurden alle Pisten mit kostenlosem WLAN Internettauglich gemacht. Spannende Sache. Gleich dazu mehr.

Ganz ohne App und Internet kam ich am österreichischen Attersee aus. So richtig old-fashioned. Auf den Spuren von Gustav Klimt. Der berühmte Maler des Jugendstil hat damals auch nur gesessen und geschaut. Und dabei sind 50 Bilder eines Sees entstanden, der landschaftlich nicht unbedingt zu den spektakulärsten zählen dürfte. Trotzdem macht es Spaß, auf seinen Spuren rund um den See zu wandern und die Standorte zu finden, wo seine Bilder entstanden. Zumal, wenn man einen sachkundigen Führer, wie Alwis Wiener dabei hat. Und belohnt habe ich mich danach mit den spektakulären Klimt-Pralinen der Konditorei Ottet aus Schörfling. Und mir von Waltraut Ottet genau erklären lassen, warum ich Gold esse.

Und mein lieber Kollege Rolf Nöckel hat auch wieder eine kleine Geschichte beigesteuert aus dem Salzburger Land. Von einem, der auszog, etwas wiederzufinden, das ihm seit seiner Kindheit in der Erinnerung ist.


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Kanada: Weites Land, weite Kommunikation

Direktlink: Interview mit der CTC Kommunikations-Chefin Gloria Loree

Reiseradio 032 – Tourismusgipfel in Berlin / Ramsauers Liebeserklärung an die Branche / DRV-Dr. Martin: Reiselobby gegen Europäischen Verbraucherschutz / Mit Karl Born lästern von der Galerie / Reisejournalismus der Zukunft – wie sieht er aus?

Der Tourismusgipfel in Berlin. Das Treffen der Creme de la Creme der Reiseindustrie. Ja, da war schon Rang und Namen vertreten im Adlon – keine Frage. Viel dunkler Zwirn und auch politische Präsenz. Aber schon am Tag danach beschlich mich ein unheimliches Gefühl: Stell dir vor, es ist Gipfel, und niemand berichtet darüber. Auch heute, am Sonntag, findet Google gerade mal drei Texte in den Medien: neben AFP noch die Omnibusrevue und den Mobilitätsmanager. Ach ja, und die gute Kollegin Scherer hat’s heute pikiert-amüsiert in der FAS kommentiert.

Und jetzt denke man sich mal eine andere Industriebranche. Und wie die Wirtschaftsteile voll gewesen wären… Die Tourismusbranche hat ein Imageproblem und ein Akzeptanzproblem bei der Politik. Wie könnte man es besser demonstrieren.?

Eine kleine kritische Nachlese deshalb heute auch im Reiseradio. Über Politiker, die nichtssagende, gelangweilte Pflichtreden halten. Und über ein Publikum, das höflich sediert zum Klaqueur mutiert. Wir sezieren genüsslich dieRede des Bundesverkehrsministers, die schon unfreiwillig kabarettistische Züge hat, und lassen ihn im Interview der Branche eine Liebeserklärung machen.

Der frühere DRV-Geschäftsführer Dr. Jochen Martin ist nun der Cheflobbyist der Reisebranche in Brüssel. Offiziell heisst es DRV Europabeauftragter. Und momentan hat er ein Thema, das ihn besonders umtreibt: das ist derEuropäische Verbraucherschutz, der angeglichen werden soll. Als Verbraucher sage ich doch reflexartig erst mal toll. Für die Reiseindustrie ist es eine Horrorvorstellung. Denn im Extremfall soll jeder in der Buchungskette einer Reisefür alle anderen haften. Ich sprach mit Jochen Martin darüber, was das für ein Reisebüro unter Umständen bedeutet.

Und klar, zum Abschluss des Tourismusgipfels habe ich mich mit meinem Lieblingsprofessor Karl Born auf die Galerie gesetzt… und ich weiss nicht wieso… aber uns überkam es plötzlich, über diese Gala-Veranstaltung nur noch lästernzu wollen…

Das alles präsentiert sich Ihnen hier im Reiseradio. Denn im normalen Radio haben Sie vom Gipfel nichts hören können. Ist dieser Podcast also auch schon so etwas wie der neue Reisejournalismus? Das war Thema unserer VDRJ-Tagung. Oder soll ich sagen Journalisten-Gipfels? Wie nämlich der Reisejournalismus der Zukunft aussehen könnte – und auf welchen Kanälen er verbreitet wird. Auch dazu ein Hintergrundgespräch mit der PR-Fachfrau Marina Noble und demVDRJ-Geschäftsführer Dr. Klaus Dietsch.