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Reiseradio 122 – Hinter den Kulissen des Traumschiffs / Deutsches Paar leitet ein Safari Camp / 40 Jahre Severin in Kenia / Posthum Fritz Roth – Reise ins Leben

Das Reiseradio stimmt sich ein auf das mediale Weihnachten: Das ZDF Traumschiff dümpelt wieder durch deutsche Wohnstuben. Kleine Nostalgie bei der Sonntagsfolge Vancouver – einer Wiederholung: damals war ich auch mit der Filmkamera an Bord für eine Reportage über die Dreharbeiten des TV-Dauerbrenners.

Das Traumschiff ist unser Topthema in dieser Weihnachtssendung, und wenn wir im Reiseradio über das Traumschiff reden, dann natürlich über die MS Deutschland als touristisches Produkt. Sie war ja in diesem Jahr medial häufiger mal in rauer See unterwegs. Stichwort Ausflaggungs-Versuch, angebliche Demolierung durch die Hockey-Nationalmannschaft, Gerücht des Verkaufs nach Asien, Kapitäns-Entlassung. Alles Dinge, die so gar nicht zur heilen Welt des gerne adaptierten Traum-Images passen wollen. Aber wenn man mal hinter das mediale Geklingel hört, dann überraschen doch die erfolgreichen Zwischentöne. Mit der MS Deutschland und der Reederei www.deilmann.de scheint es aus touristischer Sicht wieder aufwärts zu gehen. In Vorbereitung für die neuen ZDF-Dreharbeiten erwischte ich noch Geschäftsführer Konstantin Bissias per Skype zu einem Gespräch Backstage Traumschiff.

Über 40 Jahre ist es her, dass ein deutscher Produzent von Haushaltsgeräten, nämlich die der Marke Severin, Rudolf Schulte, seine aus heutiger Sicht politisch nicht ganz korrekte Leidenschaft für das Jagen von Großwild durch eine Safari in Kenia krönen wollte. Ich weiß nun offen gesagt nicht, welche Trophäen er Ende der 60er Jahre wieder mit heim ins Sauerland brachte, aber er hatte sich angesteckt. Nicht mit Malaria oder Schlimmeren, sondern mit dem Kenia-Virus, das so viele Menschen befällt, wenn sie die unglaubliche Schönheit und Weite des Landes zum ersten Mal erlebt haben. Mir ging es auch so. Aber Rudolf Schulte hat nicht nur geschwärmt, sondern gehandelt: 1972 baute er ein Hotel nördlich von Mombasa: die Severin Sea Lodge. Bis heute eines der besten Hotels an der Küste und bei den TUI Gästen immer wieder hoch ausgezeichnet. Vor 10 Jahren kam noch ein Safari Camp im Nationalpark Tsavo West hinzu, am Fuße des Kilimandscharo.

Anlässlich des Jubiläums der mittlerweile sogar mit eigener Airline und Safaris im ganzen südlichen Afrika groß gewordenen Severin Travel – http://www.severinsealodge.com – flog ich, nein, nicht mit dem Firmen-Privatjet, sondern kommod mit der Condor nach Kenia, um dort den Sohn von Rudolf, nämlich Severin Schulte zu treffen, der heute die touristischen Geschäfte der Familie führt. Freuen Sie sich auf interessante Reiseradio-Gespräche über die Irrungen und Wirrungen, aber auch die Faszination und Verantwortung, wenn man als Deutscher zwar keine Farm, aber Hotels in Afrika hat. Und noch ein Gespräch in der Wildnis erwartet Sie. Im Severin Safari Camp traf ich ein deutsches Paar, Manja Seifert und Jürgen Pietz, beide aus dem tiefen Osten Deutschlands, die sich ebenfalls einen Traum erfüllt haben: Auswanderung und nun Camp-Direktoren im Busch.

Um Begeisterung für eine Sache geht es auch im letzten Gespräch heute. Auch wenn der Anlass ein sehr trauriger ist. Fritz Roth, einer der bekanntesten Bestatter Deutschlands http://www.puetz-roth.de und Initiator des ausgezeichneten TUI-Projekts „Reisen ins Leben“ http://www.reiseinsleben.de , hat seine letzte Reise angetreten. Er verstarb im Dezember. Ihm zu Ehren möchte ich noch einmal das Gespräch senden, das ich mit ihm zu diesem bemerkenswerten touristischen Produkt führte, und in dem er mit großer Wärme über Verlust und Lust am Leben plauderte. Vielleicht passt das ja auch zur Weihnachtswoche.

Massai Krieger mit Armbanduhr

Von wegen, der Tag im Busch in Kenia bestimmt sich nach dem Stand der Sonne. Wenn ein stolzer Massai in Diensten der Urlaubsindustrie ist, hat der Armband-Sekundenzeiger das Sagen – und der Krieger wird zum Uhren-Model…

Wir haben doch gar kein Geld…

Typische Strandszene an Kenias Küste: die Urlauber oben im abgesicherten Hotelgarten, die Händler unten am Strand, auf ein kleines Geschäft hoffend. Alles ist Spiel, denn gekauft wird irgendwann auf jeden Fall…

Reiseradio 078 – BTW Tourismusgipfel in Berlin / Außenminister Westerwelle über Reiseerfahrungen / Vorgänger Steinmeier über Reisewarnungen / Staatssekretär Burgbacher und das Urlaubs-BIP / Klaus Laepple fordert Respekt / Sieglochs BDL-Luftlöcher / Juist als Futouris-Projekt

Das Reiseradio ist gerade wieder heruntergekommen vom Gipfel. Mitte Oktober gibt es ja traditionell in Berlin touristische Höhenluft zu schnuppern, wenn der Bundesverband der Tourismuswirtschaft unter Klaus Laepple zum Branchentreff ins Adlon ruft. Auch räumlich umzingelt von der Politik wird dann sehr staatstragend von den Urlaubsmachern der gute Anzug zur Schau getragen und eine Aura von Industrieverband unter den Kristall-Lüstern erzeugt. Inhaltlich sind solche Treffen zwar weniger Gipfel, denn Basislager. Knallige Zitate oder überraschende Erkenntnisse sind eher nicht zu erwarten, aber es ist gar nicht so verkehrt, so ein halbes Jahr nach der Weltmesse ITB wieder mal Flagge zu zeigen in Richtung Politik. Und Networking ist auch meistens zielführend abends bei Boulette und Bier.

Dieses Jahr war der BTW-Gipfel vor allem Bühne für die Außenpolitik. Sowohl Außenminister Guido Westerwelle, wie auch sein Vorgänger im Amt, der jetzige SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, machten ihre Aufwartung und bekamen mehr als nur freundlichen Applaus.

Für Klaus-Peter Siegloch war es sein erster Auftritt vor dieser mächtigen Fachkulisse als oberster Lobbyist der Luftfahrt, für Staatssekretär Ernst Burgbacher ist es ja fast schon ein Familientreffen, und Klaus Laepple ist wie immer Klaus Laepple und der Fels in der Brandung der Probleme, mit denen der Tourismus trotz eines guten Reisejahrs 2011 zu kämpfen hat.

Für die Nicht-Gipfelteilnehmer gibt es jetzt das Reiseradio mit einer Sondersendung zum Tourismus-Treff in Berlin. Und für die, die da waren, vielleicht noch neue Erkenntnisse, denn was die Podiengäste anschließend dem Reiseradio erzählten, führt vielleicht zu neuen Sichtweisen.

Direkt im Anschluss fand übrigens noch das Futouris-Treffen statt mit der Bekanntgabe des neuen Förderprojekts. Die Insel Juist soll klimaneutral werden. Wie das gehen soll, auch dazu das erste ausführliche Interview natürlich im Reiseradio.