Touristik Talk

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 069 – Im Maschinenraum des Reiseriesen: Thomas Cook CEO Dr. Peter Fankhauser und die digitalen Briketts moderner Touristik-IT / Magische Orte: die schönsten Flecken der Welt im Gasometer in Oberhausen / Senioren-Landverschickung: Neckermann lässt Urlauben, bis der Arzt kommt

Das Reiseradio ist auf dem Weg nach Krakau, einem Ort, auf den ich mich sehr freue, weil dieses polnische Weltkulturerbe wirklich unheimlich schön sein muss. Für etwas Sightseeing wird hoffentlich auch Zeit sein, aber eigentlicher Grund für die Reise ist die Präsentation der Frankfurter Familie des REWE Mutter. Sozusagen der etwas elitärere Ast des Handelskonzern-Stammbaums. Michael Frese, alles andere würde wundern, wird wieder solide Zahlen präsentieren angesichts seiner weitgehend Krisen-unempfindlichen Klientel. Aber man soll nicht zu viel prognostizieren. Das haben wir ja gerade Anfang der Woche gesehen. Ein frischer, kraftstrotzender Dr. Peter Fankhauser war scheinbar mit sich und der Welt von Neckermann und Thomas Cook Deutschland mehr als zufrieden, obwohl er da schon wusste, dass sein Manni in London ihm den Ruhm allenfalls 24 Stunden gönnen würde. Dann gab es die Gewinnwarnung der PLC. Die Briten und Franzosen verhagelten das deutsche Geschäft. Millionen Euro wurden von den Brokern verbrannt – und niemand interessierte sich noch für den neuen Maschinenraum der Oberurseler, wo das supermoderne IT-Herz schlägt und so viel Profitabilität garantieren soll, wie bei keinem anderen deutschen Mitbewerber. Doch im Reiseradio darf es das äußerst vergnügliche Gespräch noch geben über digitale Briketts und analoges Bauchgefühl – die beiden so unterschiedlichen Stellschrauben des Top-Managers Dr. Peter Fankhauser.

Die Welt ist nicht genug, wenn man in diesen Wochen den Weg nach Oberhausen findet in das Gasometer. Dort gibt es derzeit eine Ausstellung, an der man sich gar nicht sattsehen kann als reisebegeisterter Mensch. Magische Orte – Natur- und Kulturmonumente der Welt. Sieben Weltwunder kannte die Antike. Mehr als 900 Welterbestätten zählt heute die UNESCO. Dazu zählen Meisterwerke der Menschheitsgeschichte und gewaltige Monumente der Natur. Im Gasometer hängen Fotos, dass einem der Atem wegbleibt. Und mittendrin in der gigantischen Blechbüchse des Gasometers thront ein fast 50 Meter hoher Regenwaldbaum. Und wenn Sie erst mal die Begeisterung des Kurator Professor Peter Pachnicke im Reiseradio-Gespräch erlebt haben, dann möchten Sie sofort die Weltreise in den Ruhrpott buchen. Auch im Jahr nachdem man den Titel Kulturregion Europas hatte.

Einmal um die ganze Welt, und trotzdem sicher daheim. Das wäre ja auch so eine Verlockung für ein Zielpublikum, das sich gesundheitlich eigentlich nicht mehr so zu reisen traut, das man aber trotzdem zu Buchungen animieren möchte. Nicht nach Oberhausen, sondern in die klassischen Veranstalter-Destinationen. Thomas Cook hat deshalb den Katalog „gemeinsam Urlaub machen“ erfunden. Das hört sich etwas schwurbelig an – und ist nichts anderes, als eine ärztlich begleitete Pauschalreise. Bei den Rundreisen kennen wir das ja schon, und da erscheint es auch sinnvoll, aber für einen Hotelaufenthalt am Strand? Was sich hinter diesem Sanatorium für Arme verbirgt, erläutert uns gleich der Senioren-Beauftragte des munteren Branchenriesens, Michael Tenzer, der sich natürlich, wenn es seine Zeit noch erlaubt, auch als Geschäftsführer um das Große und Ganze und die Gesunden kümmert…

Wenn der Schwanz mit dem Hund wedeln muss, wie das derzeit bei den deutschen Cookies der Fall ist, damit sie die reisemüden Briten und Franzosen noch über Wasser halten, dann ist das natürlich ein Fall für die bissige Zunge eines Karl Born. Genauso, wenn es um die tiefenpsychologische Lemming-Attitüde des gemeinen deutschen Urlaubers geht im Fall Nordafrika, die an unterdrückte Panik grenzende Unruhe der Branche über das Storno-Geschenk von FTI oder die Lavendel-Lawine all der neuen Hotelkonzepte, die Exklusivität versprechen wollen, aber eigentlich nur erfunden wurden, um aus den Preisvergleichsmaschinen zu kommen. Also freuen Sie sich auf mein traditionelles Gespräch mit meinem Lieblingsprofessor zur Lage der Reise-Welt.