Für die Studienreise-Veranstalter ist der Iran momentan das heisseste Ziel von allen. Die Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot. Nach Jahren der Isolation und des wirtschaftlichen Embargos – das gerade aufgehoben wurde nach dem Einlenken im Atom-Streit – hoffen alle, dass das Land etwas zur Ruhe kommt und sich kulturell auch wieder öffnet. Der Dokumentarfilmer Daniel Asadi Faezi reist nach Teheran, um dort drei Skateboarder zu begleiten. Die Geschichte einer zarten wie mutigen Rebellion. Die multimediale Travel-Episode können Sie hier erleben.
Das Reiseradio ist in gebremst vorweihnachtlicher Stimmung. Auch die Inhalte der Was-mit-Reisen-Magazinsendung orientieren sich heute am Prinzip Nikolausstiefel oder Strumpf: ein Kessel Buntes… Von der neuen Werbekampagne der TUI, die in diesen Tagen vor allem im Fernsehen startet, über die Mutter aller romantischen Orte, Venedig, das Gefahr läuft, zu Tode geliebt zu werden – da gibt es auch gerade einen beeindruckenden Dokumentarfilm in den Kinos – über den Pilgerort für Münchener Gourmets, besonders in diesen Tagen, dem berühmten Dallmayr bis hin zum kleinen China, nämlich Taiwan, geht die akustische Reise. Auf der Internetseite www.reiseradio.org gibt es darüber hinaus wieder tolle Filme. Unter anderem das Making of der neuen TUI Kampagne, einen Trailer des Venedigfilms und einen spektakulären Stratosphärenflug, ganz ohne Red Bull, aber dafür mit einer kleinen Spielzeug-Lokomotive. Augenfutter, das wirklich Spaß macht für eine kleine Pause von der Arbeit.
Wenn wir gleich über die neue Werbekampagne der TUI berichten, hat das unbeabsichtigt einen Beigeschmack, der nicht geplant war. Das Reiseradio konnte natürlich schon vor Start der neuen Werbespots diese sehen, und mit TUI’s Marketingchef Bernd Schmaul darüber sprechen. Wir wollten mit dem Senden des Interviews und der Filme halt nur warten, bis kurz vor dem Launch der Kampagne. Nun ist es unbeabsichtigt das letzte Interview geworden von Bernd Schmaul, der überraschend Ende des Jahres den Posten aufgibt. Was der Vertriebs- und Marketingprofi sich aber als neues, frisches Image für die alte Tante Pauschalreise made by TUI ausgedacht hat, wird das Image auch im nächsten Jahr prägen – egal, unter welcher Konstellation.
Wenn es einen Ort am Mittelmeer gibt, der das Herz von Kreuzfahrtgästen schneller schlagen lässt, und wo man sicher sein kann, dass jeder an der Reling steht beim Einlaufen, dann ist das Venedig. Das unheimlich nahe Vorbeigleiten an den prachtvollen Fassaden der Palazzi und des Markusplatzes ist ein Spektakel der Extraklasse. Jetzt muss man sagen, es war eins. Denn Venedig hat die Geister, die es rief, wieder auf Abstand scheuchen müssen. Es ist das alte Dilemma: jeder Besucher hat bei der Lagunenstadt die romantischen Bilder im Kopf, die er unbedingt erleben möchte. Aber in der Masse der Liebhaber geht die Romantik natürlich flöten. In der Hauptsaison geht die wunderbare Stadt an ihren Besuchern fast zu Grunde. Das dokumentiert gerade ein bedrückender Kino-Dokumentarfilm. Und trotzdem bleibt Venedig grandios. Das schildert uns eine junge Venezianerin, die ein – natürlich romantisches – Hotel betreibt, und sich immer noch freut an den verzauberten Gassen etwas entfernt vom Touristen-Ameisenstrom.
Ein bisschen zu Tode geliebt wird auch eine Feinschmecker-Tradition in München: das berühmte Haus Dallmayr direkt hinter dem Rathausplatz. Es ist sage und schreibe das meistfotografierte Haus in München und durch die permanenten TV-Werbespots mit den verrüscht-hyperfreundlichen Kaffee-Mamsells auch den Menschen ein Begriff, die ihre Lebensmittel vielleicht bei Aldi kaufen. Was ist so faszinierend an einem Feinkostladen, dass bei ihm zu jeder Jahreszeit zu jedem Tag permanente Rush-Hour herrscht?
Und noch einen Sprung nach Asien machen wir. Ins kleine China, nach Taiwan. Politisch immer schon ein Zankapfel – und touristisch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Abgesehen von Studienreisen ist die Insel eher Terra Inkognita. Ihr größter Verdienst ist ihre Kleinheit – denn anders als im Festland-China lässt sich auf Taiwan eine abwechslungsvolle Rundreise planen ohne ewige Wegstrecken. Erfahren Sie Tipps aus erster Hand.
Ebensolche Eindrücke gibt Ihnen auch mein Kollege Rolf Nöckel nach einem Kurztrip in Singapur, was von seiner urbanen Anmutung ja sehr ähnlich auf uns wirkt.
Sie ist die schönste Stadt der Welt, und viele beherzigen den Spruch „Venedig sehen und sterben“ – zumindest den ersten Teil des Vorhabens.. Wenn jemand stirbt, dann ist es Venedig selbst. An der gedankenlosen Liebe seiner Bewunderer. Ein Requiem auf eine immer noch grandiose Stadt. Ein Lehrstück darüber, wie öffentliches Gut zur Beute einiger Weniger wird. Ein Hohelied auf die letzten Venezianer, ihren Witz und ihr Herz. www.venedigprinzip.de
Das Reiseradio dieses Mal auf leicht schwankenden Planken. Dem Reinen ist alles rein, und deshalb sind wir auch auf dem Rhein – das hat sich die TUI so gedacht. Wir senden nämlich von der Allegra, einem ihrer neuen Fluss-Schiffe, mit denen sie den Markt aufrollen will. Dazu später noch mehr im Interview mit Andreas Casdorff, dem verantwortlichen Süßwasser-Matrosen in Hannover. Die TUI eröffnet an diesem Wochenende auf dem Schiff den Reigen der Veranstalter mit ihrer Programmvorschau auf den Winter. Die Journalisten sahen gerade einen entspannten Dr. Volker Böttcher, für den die laufende Sommersaison ganz nach Geschmack verläuft. Da gab es zwar Hektik am Anfang des Jahres durch die nordafrikanischen Umstürze, aber die Reiselust der Deutschen ist in diesem Sommer mehr als lustig. Das bedeutet für die Kernmarke TUI ein Umsatzplus von fast 14 Prozent. Da kann man nicht meckern. Denn dadurch festigen sich vor allem auch die Marktanteile, die ja in den letzten Saisons durch preisaggressive Mitbewerber etwas bröckelten. Wie die TUI sich aufgestellt hat im Markt und was sie in der Wintersaison plant, dazu gleich mehr im Interview mit Dr. Böttcher.
Auch Griechenland profitiert von verstärkten Buchungen, was ja irgendwie auch beweist, dass die Deutschen nach wie vor starke Sympathien haben für dieses liebenswerte Völkchen, das uns finanziell momentan so unter Druck setzt. Wer aber nichts mehr hat, außer Schulden, der will wenigstens noch seine vermeintliche Ehre retten. Das muss gerade mein Kollege Klaus Bötig erfahren – Sie erinnern sich vielleicht an den Fall, wir hatten vor Wochen in der Sendung 58 schon einmal ein Interview darüber. Damals hatten wir spekuliert, die absurde Anklage durch die Athener Staatsanwältin würde still und heimlich Richtung Ablage P wandern. Mitnichten. Am Mittwoch ist der Prozess – der den freien Journalisten jetzt schon an den Rand des finanziellen Abgrunds bringt.
In Deutschland – vorwiegend in kleinen, feinen Programmkinos – gibt es gerade einen wunderbaren Dokumentarfilm über die Nordseeküste. Bezeichnender Titel „Die Nordsee von oben“ – da er nur aus Flugaufnahmen besteht. Jetzt denken Sie vielleicht auch spontan, och, das wird bestimmt schnell langweilig. Aber mitnichten. Die Spezialkamera kann aus einem Kilometer Höhe einer Ente wackelfrei ins Auge blicken. So nah dran an den Schönheiten der Nordsee waren Sie sicher noch nie. Ich sprach mit den beiden Filmemachern Silke Schranz und Christian Wüstenberg.
So schön es auch ist, die einzigartige Natur des Wattenmeers aus der Luft zu erfassen – richtig erlebbar wird es erst, wenn der Schlick zwischen den Zehen quietscht. Aber was bedeutet das, wenn ein Weltnaturerbe von Touristenscharen geliebt wird? Und kann und muss man ihnen mehr bieten, als nur Schlickwurm und Pril. Dazu unterhielt ich mich mit Jens Enemark, dem Leiter des Internationalen Wattenmeer-Sekretariats und seiner Kollegin Christiane Gätje, die sich in der Nationalparkverwaltung des Schleswig-Holsteinischen Wattenmeers um die Gäste kümmert.
Einer der ungewöhnlichsten Erfolgsgeschichten in der deutschen Hotellerie trägt den Titel Motel One. Die liebevoll durchgestalteten Preiswert-Herbergen haben die Marktlücke erkannt, dass der Boom der Billigflieger auch ein entsprechendes Übernachtungsangebot braucht. Keine Hotelgesellschaft in Deutschland ist so schnell gewachsen. Ich sprach mit dem Gründer Dieter Müller über türkise Designsessel und Kaminfeuer auf LCD-Bildschirmen.
Auf meinen Lieblingsprofessor muss ich heute leider verzichten. Der Rhein ist zwar extrem romantisch, aber auch extrem schlecht abgedeckt in Punkto Internet-Verbindung. Das angedachte Skype-Gespräch von Bord der Allegra will einfach nicht funktionieren. Und ich möchte Ihnen ein Hörerlebnis wie früher am Kurzwellensender der Deutschen Welle mit Aussetzer, Knastern und Rauschen nicht zumuten. Von daher weiß ich jetzt auch noch nicht, wann Sie mich tatsächlich hören können nach der Produktion der Sendung. Vielleicht kann ich das Reiseradio gleich von Land flott hochladen, oder es wird quälend langsam über das Handy in die Internetwolke tröpfeln. Egal, wie und wann, schön, dass Sie uns wieder zuhören.