Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 072 – L’Tur Chef Markus Orth macht morgens den Regentanz / TUI’s Mann fürs Ferne Steffen Böhnke lockt mit Sommer-Garantie / Tessins Werber Patrick Lardi hütet nicht nur die Villen der deutschen Arbeiter-Klasse / Karl Born beißt die Krise

Das Reiseradio war die letzten zwei Wochen auf Tour zwar nicht gerade vom Winde verweht, aber vom Wasser gepeinigt, wie fast alle Urlauber im nicht fernen, erdgebundenen Umfeld. Ansichtskarten von Freunden vom Mittelmeer lösen zugegeben momentan leichte Neidgefühle aus bei den zu Hause Gebliebenen… Anyway. Es gibt auch Menschen, die sich gar nicht mehr einkriegen können vor Freude beim Blick derzeit in den Himmel. Markus Orth gehört dazu, der Chef des Last Minute Veranstalters L’Tur. Dem pinken Unternehmen geht es rosig, wenn es regnet. Denn dann wollen alle nur noch weit weg. Und die Ostsee ist keine wirkliche Option. Wie das Geschäft wo wie läuft und wer was bucht, darüber unterhielt ich mich mit ihm in Baden Baden am Firmensitz. Logisch, bei Regen.

Nur weg, möglichst ganz weit weg, denken gerade viele. Vielleicht sogar auf Fernreise. Denn die soll ja derzeit boomen, wie alle Veranstalter versichern; trotz der seit Jahre entflammten Liebe zu den Erdgebundenen Zielen. Und das ist ja einigermaßen ulkig, gerade im Sommer. Denn in den meisten Fernreise-Destinationen ist dann das Wetter auch nicht besser. Aber wenigstens ist der Regen warm. Bisher war die Fernreise bei der TUI zwar gut vertreten im Portfolio, aber Marktführer war der Markführer in dem Bereich sicher nicht. Jetzt wird nachgerüstet mit allerlei Garantien und viel Marketingdruck. Zuständig für das Exotische bei der TUI ist Steffen Böhnke. Und er erklärt uns gleich, was eine Sommergarantie ist. Keine Vorfreude bitte: sie gilt nicht für Deutschland-Urlaub.

Aber man muss zum Glück nicht ganz so weit weg, wenn man mediterranes Feeling spüren möchte. Die Schweiz zum Beispiel hat einen wunderbaren Kanton namens Tessin. Da ist man schon fast in Italien, aber irgendwie noch beim heimischen Nachbarn. Zugegeben, zur Zeit schmerzt das, wenn Sie auf der Piazza in Ascona eine Pizza essen oder ein Risotto und mit einem Glas Wein eine, dem teuren Franken sei’s geschuldet, astronomische Rechnung verdauen müssen als Dessert. Aber schön ist’s schon. Wer könnte das besser in Worte kleiden, als Patrick Lardi, der als Topmanager des Tessin-Tourismus nicht müde wird, zu betonen, dass nicht nur die Villen im Tessin entzücken, sondern auch die wilde Natur zum Fast-Nulltarif.

Was kann man an einem regnerischen Sonntagabend besseres zur Aufmunterung tun, als mit seinem Lieblingsprofessor zu skypen..? Na eben. Die Themen schwammen uns nur so zu… vom Deutschland-Regen und seinen möglichen Auswirkungen auf nächstes Jahr, den kalten Duschen im Thomas Cook Management, dem Wassereinbruch in der TUI-eigenen Containerschifffahrt, dem nassen Lappen im Gesicht des Airberlin-Chefs Hunold bis hin zu den Tränen des Lachens über die Berliner, die freiwillig Flughafen-Chaos spielen.

Karl Born beißt die Krise

Das Sommermärchen Deutschland wurde zumindest dieses Jahr eine touristische Regenballade. Ob das der Urlauber der Heimat übel nimmt, dazu hole ich mir gleich professoralen Rat. Aber Karl Born hat natürlich auch wie immer gute Ideen für die Urlaubs-Zufriedenheit von Peter Fankhauser, die Schiffs-Allergie von Michael Frenzel, die Flugangst eines Joachim Hunold, den Masochismus von Berliner Flughafen-Testern und der vermuteten und erhofften Magersucht weiblicher All-Inklusive Urlauberinnen. Bissige Bemerkungen, wie Sie sie jede Woche im Reiseradio erhoffen.

Reiseradio 052 – ITB Nachlese: Revolution! Welche Revolution…? Billig soll Buchungen beflügeln / Frese: dieses Jahr wird es kein Last Minute geben / Reiseanalyse: Urlauber finden Ägypten austauschbar / Bayerns Wirtschaftsminister Zeil: der Löwe brüllt als Platzhirsch / Die Airline-Spucktüte als Sammlerobjekt

ITB-Nachlese: Japan sickerte erst im Verlauf des Freitags langsam ins Bewusstsein. Und dann waren die Touristikprofis schon weg und überließen das Feld den Prospekte-Verteilern für das Publikums-Wochenende. Hauptthema an den Fachbesuchertagen auf der Messe unter dem Berliner Funkturm war die arabische Welt danach. Mit Skurrilitäten wie dem libyschen Stand, der latenten Verunsicherung auf allen Spielflächen Nordafrikas und des Nahen Ostens und dem extremen Bemühen von Tunesien und vor allem Ägypten, wieder business as usual zu demonstrieren.

Die Ägypter haben noch einmal bestätigt, Partnerland der ITB für 2012 zu sein, auf vielen Foren beschworen eingeflogene Touristiker die Sicherheit in den beiden Ländern, und die Veranstalter wirkten doch entspannt, dass sich der effektive wirtschaftliche Schaden der Jasmin Revolution für sie in Grenzen hielt. Dazu auch unser Topthema mit Sören Hartmann von ITS und Co, die Marktführer in Tunesien sind. Auch Michael Frese, der Chef der REWE-Bausteingruppe, äußert sich zu den ruinösen Kampfpreisen, mit denen sich die Länder gerade wieder zurückmelden und den optimistischen Erwartungen, die die Branche für dieses Reisejahr 2011 hegt und pflegt.

Ein bisschen Schuld spüren die großen Veranstalter schon, dass sie vielleicht etwas blauäugig mit den alten Regimes und ihren Günstlingen zusammengearbeitet haben, aber viel stärker und unabhängiger legt natürlich Heinz Fuchs von Tourism Watch den Finger in die Wunden des neuen, alten Ägypten-Tourismus.

Da möchte zumindest Peter-Mario Kubsch von Studiosus, der dieses Jahr nur noch mit wenigen hundert Reisenden in dieser Region rechnen kann, den Diplomaten geben, und den extremen Achterbahnkurs, den Ägypten den Veranstaltern in den letzten Jahrzehnten zumutete, mit der überwältigenden Gastfreundschaft entschuldigen, die Urlauber dort erfahren.

Dumm nur, dass „die“ Urlauber, also eben nicht die von Studiosus und Co, das Badeziel Ägypten für absolut austauschbar halten. Das hat die neue Reiseanalyse ergeben. Faktor 9,5 – also fast zehn andere Länder fallen Urlaubern ein, bei denen sie das gleiche Angebot vermuten – und das ist ein unrühmlicher Spitzenwert. Gefolgt von – ausgerechnet – Tunesien. Näheres erläutert im Reiseradio Professor Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen.

Wie gut, dass die Reiseanalyse sich auch intensiv Deutschland, der Deutschen liebsten Urlaubsziel, widmet. Tendenz zu den Rändern. Und deshalb, weil Bayern ja auch so eine – äußerst erfolgreiche – Randlage hat, ist der Wirtschaftsminister Martin Zeil extrem entzückt. Und auch über die geplanten sportlichen Großveranstaltungen, die den Tourismus erheblich fördern würden. Meint er im Gespräch.

„Darf ich dir meine Briefmarken-Sammlung zeigen…?“ Das ist total Sixties und hört sich heute irgendwie unangenehm schmierig und mit einem Hauch von Pädophilie an. Wenn mein Gesprächspartner seine Sammlung zeigen möchte, dürfte er bei sensiblen Gemütern auch eher ein schummriges Gefühl auslösen… Gerd Otto-Rieke sammelt nämlich Spucktüten aus Airlines. Zum Glück nur leere. Dafür erfahren wir extrem Spannendes aus der Welt der Tütologie.

Na ja, und raten Sie mal, wen ich auf der ITB getroffen habe? Ja klar, meinen Lieblingsprofessor. Und dann haben wir schnell ein Gespräch geführt über Irrungen und Ehrungen und Ehrgeiz auf diesem Parkett der touristischen Eitelkeiten.

Reiseradio 051 – Deutschland-Barometer – DTV sorgt sich trotz Rekords um Service-Qualität / Sparkassen öffnen die Tresore: Hoteliers, investiert! / Romantik statt Sex – neue Ausbildung für Jugendreiseleiter / Keine Fettnäpfchen: wie man sich im Ausland benimmt

Das Reiseradio in den Startlöchern für unsere geliebte ITB, die uns so ans Herz gewachsene Begegnung weltläufiger Menschen zum Wohle der touristischen Völkerverständigung. Ab Mittwoch gibt es dann wieder die volle Ladung, aber wir Journalisten sehen seit einigen Jahren einen Trend. Dass nämlich touristische Institutionen immer weiter nach vorn ausweichen und ihre Botschaft noch vor der Messe loswerden wollen. Vielleicht als kleine Chance, im Wust der Pressekonferenzen nicht unterzugehen mit einer 5-Zeilen-Meldung. Wenn überhaupt.

Auch der Deutsche Tourismusverband beglückt uns mit den Deutschlandzahlen, bevor sie unter dem Funkturm hin und her dekliniert werden. Deutschland ist Spitze, Europameister bei den Übernachtungen. Das wissen wir bereits. Und trotzdem ist DTV-Präsident Reinhard Meyer nicht rundum glücklich. Denn er sieht am Horizont schon das, was viele ahnen: es muss erstens dringend investiert werden in die Hardware, und zweitens dringend geworben werden für die passende Software – sprich für Menschen, die im Tourismus arbeiten möchten. Sonst könnte das attraktive Tourismusziel Deutschland vielleicht schon zu bald sein Siegertreppchen in Europa räumen müssen. Im Interview geißelt er deshalb vor allem politische Gedankenspiele, die Mehrwertsteuer-Reduktion wieder zurückzunehmen. Das sei Gift für die geplanten Investitionen. In dieser Meinung wird er unterstützt von Professor Mathias Feige, der mit seiner dwif Consulting das Sparkassen Tourismusbarometer erstellt und große Modernisierungslücken im ganzen Land sieht. Und auch vom Topmanager des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, der Hoteliers und Gastronomen geradzu beschwor, seinen Sparkassen die Bude einzurennen für Kredite. Das ist doch mal eine Aussage, nachdem man immer argwöhnte, Kreditsachbearbeiter schließen schnell die Filialtür zu, wenn ein Gastronom oder Hotelier auftaucht. Beide reden gleich im Reiseradio.

Ameland, Sie erinnern sich, ist eines dieser Synonyme für sexuelle Gewalt an Jugendlichen. Nur, dass es in diesem Fall kein Erwachsener war, sondern andere Jugendliche im Ferienlager. Es ist nur eine zufällige Nähe zu diesem damals in seinen Details schockierenden Ereignis, dass ab dieser Woche Jugendleiter und so genannte Teamer mit einer neuen Mappe geschult werden zum Thema Sexualität unter Jugendlichen. Mappe ist gut, es ist ein Ordner mit über 300 Seiten. Denn das Thema ist virulent. Auch wenn Eltern es nicht wahrhaben wollen. Zweidrittel der Jugendlichen wollen außerhalb der Familie Urlaub mit Gleichaltrigen machen, weil es eben auch um ein sexuelles Abenteuer oder ein Frühlingserwachen gehen soll. Ich sprach mit Stephan Schiller vom Bundesforum Kinder- und Jugendreisen, über die ersten Schmetterlingsgefühle, und was Betreuer dagegen unternehmen.. müssen.

Ab Mittwoch ist wieder die ganze Welt zu Gast in Berlin. Und da dachte ich mir, dass ist doch eine gute Gelegenheit, sich mit einer Psychologin und Expertin für Körpersprache darüber zu unterhalten, was man eigentlich alles falsch machen kann, wenn man es mit Menschen zu tun hat aus ganz anderen Kulturkreisen. Also, wenn Sie auf der ITB gute Geschäft machen oder gute Gespräche führen wollen, dann hören sie gleich genau hin, was Monika Matschnig rät.

Und logisch spreche ich auch mit meinem Lieblingsprofessor Karl Born über die ITB. Wir haben festgestellt, es ist für uns beide unsere 29. Und Karl sagt jedes Jahr, es sei nun wirklich seine letzte…

Reiseradio 048 – Club und Kuckucksuhr – warum uns die Ausländer lieben: Wirtschaftsminister Brüderle und DZT Chefin Hedorfer zum Rekord im Deutschlandtourismus / Ackern im Urlaub: STA-Travel will jungen Menschen Ferien mit Verantwortung bieten / TUI Murmeltiertag: Karl Born aus der Höhle des Löwen

Das Reiseradio ist auch ziemlich erleichtert, dass die Dinge in Ägypten sich anscheinend zum Guten wenden. Wobei „gut“ natürlich eine etwas hilflose Formulierung ist und den im Tourismus Beschäftigten vor allem am Roten Meer, aber auch entlang des Nils, die Sorge nicht wegnimmt, von was sie in den kommenden Wochen oder Monaten leben sollen. Ein Problem, das ähnlich auch in Tunesien akut bleibt. Nun hat die Reiseindustrie erst einmal schnell umgebucht, das musste sie auch, aber es wäre zu wünschen, dass die beiden Länder schnell wieder eine Chance bekommen. Auch dafür wird die ITB gut sein Anfang März – sofern bis dahin überhaupt wieder jemand das Sagen hat im Tourismus bei den beiden Ländern.

Vielleicht noch ein Satz dazu, wie Marktwirtschaft funktioniert: Die Ausweich-Zielgebiete, glücklich überrascht von den Umbuchungen, entdeckten auch schnell die Notlage und drehten an der Preisschraube. So kann man auch weit entfernt von Revolutionen profitieren

Zum Thema Ägypten und einer, nennen wie es mal vorsichtig „merkwürdigen“, Stellungnahme des Tourismus-Ausschuss-Vorsitzenden Brähmig unterhalte ich mich gleich noch mit Klaus Laepple, dem Boss des Bundesverbandes der Tourismus-Industrie. He was not amused. So viel sei schon gesagt.

Topthema in diesem Reiseradio ist der Deutschland-Tourismus. Denn das alte Schnarchziel ist munterer als je zuvor. Gerade die ausländischen Gäste lieben uns – Rekord 20 Jahre nach der Wiedervereinigung: über 60 Millionen Übernachtungen von Menschen ohne deutschen Personalausweis. Was sie hier suchen, die Kuckucksuhren oder die Clubszene von Berlin – darüber spreche ich mit Wirtschaftsminister Rainer Brüderle – dem obersten Touristiker in der Regierung. Und mit der DZT-Chefin Petra Hedorfer wollen wir das auch erkunden. Sie verantwortet ja die tägliche Arbeit, Deutschland sexy zu machen für den Urlaub. Mit Themen, die für manchen manchmal leicht unsexy wirken.

In den letzten Ausgaben des Reiseradios haben wir uns intensiv mit dem Familienurlaub beschäftigt und auch mit den Reisewünschen von Jugendlichen, die irgendwann mal keinen Bock mehr darauf haben, gemeinsam mit den Eltern unterwegs zu sein, sondern lieber mit Gleichaltrigen – Stichwort RUF Jugendreisen als Beispiel für darauf spezialisierte Veranstalter. In dieser Sendung wird unsere Zielgruppe etwas älter: Schule vorbei, volljährig, Student, wenig Geld, große Neugierde und auch große Ideale. Da bucht man vielleicht nicht unbedingt bei den großen Veranstaltern, sondern will individuell unterwegs sein. Und da holt sie STA-Travel ab. Was aus dem Selbsthilfeprojekt australischer Studenten geworden ist, erfahren Sie im Gespräch mit dem Geschäftsführer Andreas Siegmann.

Karl Born, mein Lieblingsprofessor und ehemaliger TUI-Vorstand, ist auch TUI-Kleinaktionär. Deshalb war er für das Reiseradio auf der Hauptversammlung und wird mir am Ende der Sendung, und Ihnen natürlich auch, Insiderinformationen anvertrauen, was der touristische Murmeltier-Tag in Hannover an Erkenntnissen brachte. Über Ägypten reden wir natürlich auch, über Mallorca als Sexfalle und über die schnöde Abkehr der Urlauber von Nachhaltigkeit, sobald sie Geld dafür ausgeben müssen.

Reiseradio 042 – Berlin brummt – 20 Millionen Übernachtungen in 2010: Was steckt hinter dem Hype? / Die Kreuzfahrt boomt – Trends, Tonnagen und Toplisten im neuen Kreuzfahrt-Guide / Boris Becker auf der Brücke – der jüngste AIDA Kapitän im Gespräch / Karl Born über Wut-Passagiere im Winter-Wonderland

Nun ja, ein bisschen vorweihnachtlicher Wunderstaub muss ja schon sein – und deshalb lässt der Moderator des Reiseradios es auch ein wenig wichteln. Einen ganz lieben Gruß an alle Reiseprofis – wo immer Sie uns auch zuhören….

Mittlerweile ist es ja schon einigermaßen langweilig, sich über den Winter aufzuregen. Aber das sehen die, die jetzt gerade am Wochenende unterwegs waren, sicher anders. Und deshalb wird das Chaos gerade auf dem Frankfurter Flughafen auch Thema sein bei meinen Bissigen Bemerkungen mit Karl Born am Schluss der Sendung ; genauso, wie die üblichen, sagen wir es mal freundlich, Komfort-Einbußen bei der Deutschen Bahn, die ersten Auswirkungen der Flugstrafsteuer, die von Ryanair brutalstmöglich als Grund für massiven Flugabbau von und nach Deutschland benannt wird. Und auch die Bilanz-Vernebelungskonferenzen der beiden Großen nehmen wir natürlich lästerlich unter die Lupe.

Top Thema ist heute eine Zahl 20 Millionen. Und zwar Übernachtungen. Und zwar in Berlin. Das ist in Europa der Bronzeplatz nach London und Paris und zeigt, welche Stadt touristisch das Sagen hat in Deutschland – trotz aller Musical-Metropolen und Weltstadt-mit-Herz-Allüren der Mitbewerber. Die Touristik Werber nehmen die Rosen entgegen, abereigentlich läuft die Stadt fast von allein. Damit das so bleibt, müssen sich Burkhard Kieker und sein Team trotzdem etwas einfallen lassen. Mehr dazu im Gespräch mit ihm.

Wenn man ne Schnurre über Berlin aufnehmen möchte, dann darf Wowi nicht fehlen. Der Regierende Bürgermeister wusste schon immer, dass Berlin sexy ist. Und das Bild von Klaus Wowereit, wie er den Perlwein aus dem Stiletto von Desiree Nick schlürft, machte nicht nur ihn weltbekannt, sondern war auch sicher eine derInitialzündungen für die coole Attraktivität der Stadt. Warum die Völker dieser Welt hierher schauen, das erläutert er uns gleich.

Ein Grund dürften natürlich auch die günstigen Preise sein, was die Geiz-ist-geil-Fraktion freut, aber natürlich dieHoteliers schmerzt. Deren oberster Gralshüter, Dehoga-Präsident Willy Weiland, findet es zwar auch toll, dass so viele Gäste nach Berlin kommen, aber wundern tut er sich auch nicht: Beim Ranking der Hotel-Durchschnittspreise in den weltweit attraktivsten Hauptstädten ist Berlin ganz hinten mit 79 Euro. Nur Warschau ist noch billiger. Im Gespräch mit dem Reiseradio wurmt ihn das zwar, aber er kann natürlich nichts dagegen tun, bei immer mehr Hotelbauten in der Hauptstadt.

Kreuzfahrt boomt. Das wissen Sie als Touristiker natürlich. Aber bei all den Schiffen kann man schon mal leicht denÜberblick verlieren. Und wenn man nur nach dem wohlklingenden Namen geht, dann findet man sich vielleicht auf einem Mega-Cruiser wieder mit tausenden Amis in Badelatschen auch abends am Büffet, und nicht beim gediegenen Captain’s Dinner mit Wunderkerze und Eistorte. Zum Glück gibt es einen Kreuzfahrtguide, dessen 2011er Auflage jetzt gerade in den Buchhandel gekommen ist. Mit dem Autoren Uwe Bahn unterhalte ich mich über Trends und Rankings, und warum die Europa seiner Meinung nicht das beste Schiff der Welt ist.

Und wir haben Boris Becker im Reiseradio. An Bord seiner Yacht. Die ist allerdings ein bisschen groß – selbst für einen Ex-Superstar und nun A-Promi in Gala-Bunte-Maßstäben. Und er hätte auch wahrlich nicht das Patent, oben auf der Brücke zu stehen. Die Yacht heißt nämlich AIDA, und der Kapitän ist leider nur ein Namensvetter. Allerdings ist er mit 30 Jahren auch der Jüngste seiner Gilde, der so einen Cruiseliner durch die Weltmeere führen darf. Grund genug für ein Gespräch auf der Brücke.

Reiseradio 024 – Warum Deutschlands Regionen sich wieder selbst vermarkten / Warum Golfbälle zu Instrumenten mutieren / Warum ewige Schönheit Gäste nach Dublin lockt / Warum Karl Born Gebühren in Hotels nicht mag

Das Bergfest der Sommersaison haben wir ja schon überschritten. Für die Profis ist alles schon gelaufen; bis auf den Rest, der noch irgendwie verramscht wird. Gewinner und Verlierer des Sommers stehen fest.

Ein Gewinner, auch gerade wegen des tollen Wetters, das wir hatten, ist Deutschland als Destination. Und im Sommer vor allem die Küste, und da die boomende Ferienregion Mecklenburg Vorpommern. Bernd Fischer als Geschäftsführer des Tourismusverbandes ist einer der erfolgreichsten Urlaubsmanager Deutschlands. Mit ihm habe ich mich unterhalten über die Herausforderungen, für eine Region gutes Marketing zu machen – aber auch über die Hintergründe, warum man der DZT nicht mehr zutraut, auch in Deutschland für das Zielgebiet Deutschland werben zu können.

Es müssen ja nicht immer die großen Attraktionen sein. Sommerzeit bedeutet Kultursaison auf dem Land. Da werden die Bretter, die die Welt bedeuten, auf allen möglichen Dorfangern für Shakespeare und Co. gezimmert und in Scheunen, auf Wiesen und vor Schlössern wird munter musiziert. Wir haben uns für das Reiseradio mal etwas Ungewöhnliches herausgepickt, was letztes Jahr übrigens Weltpremiere hatte. Ein Klassikkonzert auf einer Golf-Driving-Range, bei dem die Golfspieler Teil der Musik sind. Was da genau passiert am 11. September im Land Fleesensee, wenn das Ereignis noch einmal stattfindet, das verrät uns Daniel Bojahr der Hotelchef des Radisson Blu Schlosshotels Fleesensee.

Musik ist für viele ein Reisegrund, Kultur allgemein, und deshalb beleuchten wir stellvertretend noch ein zweites Ereignis. Dieses Mal geht es um einen Schriftsteller, Oskar Wilde, mit vor allem einem Roman. Oskar Wilde wurde in Dublingeboren. Der irische Botschafter in Berlin, Dan Mulhall, ist ein Fan von ihm. Er liest nicht nur für das Reiseradio die Schlüsselszene aus eben diesem Roman, sondern wirbt auch dafür, im Sommer auf den Spuren von Oskar Wilde durch Dublin zu wandeln.

Auch mein Lieblingsprofessor ist jetzt urlaubsreif. Aber bevor es ihn in sein Domizil auf Lanzarote zieht, werden wir uns noch unterhalten über die neue Unsitte von Hotels vor allem in Amerika und der Karibik, ähnlich wie die BilligfliegerGebühren für alle möglichen Dienstleistungen zu verlangen. Ob sich hier ein unseliger Trend etabliert?

Reiseradio 020 – Sören Hartmann als Säulen-Heiliger / Peter Wennel als gefühlter Qualitätsführer / Boris Raoul als Kostensenker / Karl Born als DZT-Bemitleider

Schland, oh Schland, wie schön, das Ferienmachen kann wieder losgehen. Rechtzeitig zur Reisesaison macht die touristische Industrie drei Kreuze: Endlich ist Fußball vorbei.

Aber zunächst war die vergangene Woche, so wie auch diese, sehr Veranstalter-lastig. Pressekonferenzen für die Winterprogramme. Sören Hartmann hatte seine Premiere als Chef der REWE-Touristik und fand mehr alsdeutliche Worte in Richtung Bundesregierung, die derzeit gerade touristische Entscheidungen fern von Sachkenntnis fällt und in eine Art „Basta-Politik“ zurückfindet.

Sein Kollege Boris Raoul von FTI unterstrich wieder einmal mehr, dass die Münchener immer für einen Aufreger gut sind in der Branche. Nun konnte man zwar heraushören, dass der Gold-Ausflug eher bronzig blieb, aber nun schreckt man auf mit neuen Asien-Katalogen – und vor allem einem Thailand-Prospekt, das erst in Wochen auf den Markt kommen soll, mit dann konkurrenzlos günstig nachverhandelten Preisen. Thailand-Urlauber, also lieber noch ein wenig warten mit der Buchung…

Ja, und auch Aldiana meldete sich zu Wort. Zu spät für den Katalog wurde nach Landskron auch noch Bad Griesbach hinausgeworfen. Peter Wennel möchte seine Clubs als Qualitätsführer im Premiumsegment platzieren. Da wird Robinson einen Schluckauf bekommen, aber der neue starke Mann bei Aldiana ist selbstbewusst. Und wenn es nur darum geht, die Braut gehörig aufzuhübschen für vielleicht doch eine neue Mutter…

Und wenn man daheim bleiben möchte in Deutschland? Das ist das Thema heute im Gespräch mit Karl Born. Die phänomenalen Zahlen im Deutschlandtourismus – trotz oder wegen der DZT? – und der Erfolg von Berlin, der die Stadt unerreichbar zu machen scheint auf der deutschen touristischen Bestenliste.

Karl Born und „armen Säue“ bei der DZT

Deutschland ist auch touristisch der Hit. Egal ob nach der Asche, trotz des miesen Frühlings – die Menschen reisen zwischen Alpen und Küste. So stark, wie schon lange nicht mehr. Und auch die Ausländer haben unser Land wieder als Destination entdeckt. Das ist doch ein schönes Thema für unseren wissenschaftlichen Reiseradio-Beirat, Professor Karl Born, der schon mal den DZTlern bescheinigt, dass sie im Grunde „arme Säue“ seien – den Erfolg pachten immer die anderen; einen Misserfolg müssen sie ausbaden.

Reiseradio 008 – Island-Vulkan, Problem Schwarzwald-Tourismus, Karl Born und die herzliche Feindschaft im Harz

Vulkanbedingt ist die Freiheit über den Wolken leider nicht grenzenlos zur Zeit. Tausende Urlauber kommen nicht an ihre Flugziele. Die Veranstalter haben massiv erdgebunden nachgekauft für alle, die jetzt Ferien machen müssen. Profitieren auch die deutschen Mittelgebirge? Am Beispiel Nordschwarzwald zeigen wir die Probleme und Lösungsansätze. Traube Tonbach – eines der erfolgreichsten deutschen Ferienhotels – warum? Drei-Sterne-Koch Harald Wohlfahrt verrät, dass er die Menüs der deutschen Astronauten entwickelt. Durch den Forst Safaris mit dem Segway – was sich nach Metropolen-Spaß anhört, bringt die kleine Firma E-Move in den Schwarzwald. Badespass in Baiersbronn: Holzzuber, Blütenmilch und Dreigang-Menü.