Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 044 – The Queen of Water – Australiens Ostküste und der Dauerregen / Achtung! Kunst! Die Lust an den Kulturreisen – Sanssouci und seine Gärten zu Tode geliebt? / Dublin für Folk-Fans – Tipp von Moya Brennan für Kurzentschlossene: das Trad Fest

„Was mit Reisen“ kommt heute und nächste Woche über den Umweg Amerika zu Ihnen – von meinem kuschelig warmen Balkon aus mit Blick auf die Skyline von Miami.

Aber auch, wenn es eines der schönsten Radiostudios der Welt sein sollte… Es gehört sicher ein klein wenig Masochismus dazu, sich im Urlaub auf diese Weise mit der weiten Welt des Tourismus zu beschäftigen 🙂

Kontrast zum Sunshine State Florida sind in dieser Ausgabe die Themen. Wir schauen auf die andere Seite des Globus – nach Australien, genauer, nach Queensland. Seit Wochen regnet es dort in einem Maße, dass die Wassermassen nicht mehr wissen, wohin. Flächen, so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen sind überschwemmt. Für die Wirtschaft und die betroffenen Menschen vor Ort ist das wirklich eine Katastrophe. Da fällt es emotional schwer, sich „nur“ auf den Tourismus zu fokussieren, aber gerade der ist für diesen australischen Bundesstaat von extremer Wichtigkeit. Und oh Wunder, man möchte es gar nicht glauben, touristisch gibt es Entwarnung. Im Telefoninterview berichtet der Vertreter Queenslands, Kai Ostermann, von fast normalen Verhältnissen entlang der Urlauber-Rennstrecke. Das klingt zunächst einmal genauso unfassbar, wie die schiere Größe der Überschwemmungsgebiete, aber nähere Informationen und Fakten eben gleich im Reiseradio.

Böse Zungen behaupten, hier in South Beach Miami sei außerhalb der Art Basel die einzige Kultur im Buchladen auf der Lincoln Road zu finden. Und der mache noch seinen größten Umsatz mit dem Verkauf von Kaffee. Stimmt natürlich nicht, ist aber eine schöne Schnurre für unsere Topthema heute: den Kulturtourismus. Es geht um die Urlauber, die eben nicht einfach nur am Strand liegen wollen, Pina Colada schlürfen und Souvenirs mit Kunst verwechseln. In der Regel sind sie mit dem Reiseführer unterwegs oder der tollen Musik- oder Museumsbesprechung aus dem Feuilleton. Unterwegs sein bildet, oder macht zumindest intellektuellen Spaß. Natürlich gibt es Sehnsuchtsorte für Menschen auf der Suche nach Inspiration. Bauwerke und Gärten gehören dazu. Zum Beispiel auch das Schloss Sanssouci in Potsdam inmitten seines Parks. Ich unterhalte mich gleich mit Dr. Heinz Buri, dem Marketingchef der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, über die schnöden Notwendigkeiten von Werbung, um auch kulturelle Highlights das ganze Jahr über erfolgreich zu bespielen.

Einen kulturellen Höhepunkt für Kurzentschlossene gibt es in der letzten Januarwoche in Dublin. In der Temple Bar Region findet das Trad Fest statt. Das ist so Walhall für die Liebhaber von irischer Folkmusik. Viel genauer werden Ihnen das gleich der irische Botschafter in Deutschland, Daniel Mulhall und die weltbekannte Folksängerin Moya Brennan erklären können, warum es sich unbedingt lohnt, jetzt noch einen kurzfristigen Abstecher zu planen nach Dublin.

Und falls Sie leider doch nicht persönlich Musik und Tanz genießen können vor Ort, gibt es im Reiseradio zumindest akustisch einen kleinen Ausgleich. Irische Folkmusik vom Feinsten trennt heute unsere Gespräche – aufgezeichnet in der irischen Botschaft zu Berlin.

Und mit Karl Born überlege ich mir unter anderem, welch ein Zufall es wohl gewesen sein muss, dass ausgerechnet am Ende der Ferienzeit vor Ägyptens Rot-Meer-Küste wieder Haie gesichtet wurden und der Gouverneur mutig ein Badeverbot verhängte. Welch ein Glück es gewesen sein musste, als ein weitgehend unbekanntes Hotel auf einmal erfuhr, angeblich Deutschlands beliebtestes zu sein bei den Urlaubern. Und welche Überraschung es nicht war, dass trotz aller Mystery Shopper die Beratungsqualität in Reisebüros – sagen wir es mal diplomatisch – noch ausbaufähig ist.

Reiseradio 024 – Warum Deutschlands Regionen sich wieder selbst vermarkten / Warum Golfbälle zu Instrumenten mutieren / Warum ewige Schönheit Gäste nach Dublin lockt / Warum Karl Born Gebühren in Hotels nicht mag

Das Bergfest der Sommersaison haben wir ja schon überschritten. Für die Profis ist alles schon gelaufen; bis auf den Rest, der noch irgendwie verramscht wird. Gewinner und Verlierer des Sommers stehen fest.

Ein Gewinner, auch gerade wegen des tollen Wetters, das wir hatten, ist Deutschland als Destination. Und im Sommer vor allem die Küste, und da die boomende Ferienregion Mecklenburg Vorpommern. Bernd Fischer als Geschäftsführer des Tourismusverbandes ist einer der erfolgreichsten Urlaubsmanager Deutschlands. Mit ihm habe ich mich unterhalten über die Herausforderungen, für eine Region gutes Marketing zu machen – aber auch über die Hintergründe, warum man der DZT nicht mehr zutraut, auch in Deutschland für das Zielgebiet Deutschland werben zu können.

Es müssen ja nicht immer die großen Attraktionen sein. Sommerzeit bedeutet Kultursaison auf dem Land. Da werden die Bretter, die die Welt bedeuten, auf allen möglichen Dorfangern für Shakespeare und Co. gezimmert und in Scheunen, auf Wiesen und vor Schlössern wird munter musiziert. Wir haben uns für das Reiseradio mal etwas Ungewöhnliches herausgepickt, was letztes Jahr übrigens Weltpremiere hatte. Ein Klassikkonzert auf einer Golf-Driving-Range, bei dem die Golfspieler Teil der Musik sind. Was da genau passiert am 11. September im Land Fleesensee, wenn das Ereignis noch einmal stattfindet, das verrät uns Daniel Bojahr der Hotelchef des Radisson Blu Schlosshotels Fleesensee.

Musik ist für viele ein Reisegrund, Kultur allgemein, und deshalb beleuchten wir stellvertretend noch ein zweites Ereignis. Dieses Mal geht es um einen Schriftsteller, Oskar Wilde, mit vor allem einem Roman. Oskar Wilde wurde in Dublingeboren. Der irische Botschafter in Berlin, Dan Mulhall, ist ein Fan von ihm. Er liest nicht nur für das Reiseradio die Schlüsselszene aus eben diesem Roman, sondern wirbt auch dafür, im Sommer auf den Spuren von Oskar Wilde durch Dublin zu wandeln.

Auch mein Lieblingsprofessor ist jetzt urlaubsreif. Aber bevor es ihn in sein Domizil auf Lanzarote zieht, werden wir uns noch unterhalten über die neue Unsitte von Hotels vor allem in Amerika und der Karibik, ähnlich wie die BilligfliegerGebühren für alle möglichen Dienstleistungen zu verlangen. Ob sich hier ein unseliger Trend etabliert?