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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Reiseradio 142 – Thomas Cook: Technik für Transformation / Ruhrgebiet: kein Kater nach Kultur / Travelzoo: Schnäppchen zum Reisen / Japan: Etikette roh und rüde?

Das Reiseradio denkt gerade darüber nach, was denn so hängen geblieben ist nach all den Programm-Präsentationen der Veranstalter. Da muss man schon lange  grübeln, um eine griffige Überschrift zu finden. Vielleicht brachte es Michael Tenzer von Thomas Cook am ehesten auf den Punkt: die etablierten Veranstalter befinden sich momentan in einem Transformationsprozess. Es ist ein radikaler Umbau, der darüber entscheiden wird, ob die Unternehmen mit der größten Erfahrung im Tourismus auch diejenigen sein werden, die künftig und langfristig das größte Geschäft machen.

Die Zeit des skeptischen Beobachtens der neuen Player am Markt ist endgültig vorbei. Der Kunde zwingt dazu, der längst nicht so konservativ, bequem und treu ist, wie man sich das bisher einreden wollte als Markenartikler. Die Dickschiffe der Branche müssen Fahrt aufnehmen – und, um im Bild zu bleiben, nicht weiter mit bewährtem Schweröl im Motor und Sextant auf der Brücke, sondern mit neuesten sparsamen und Umwelt-schonenden Verbrennungsaggregaten und Computer-Navigation vom Feinsten.

Das war die wesentliche Aussage hinter den immer wieder bunten und überhaupt nicht sonderlich überraschenden Urlaubsbildchen. Die Kräftebündelung findet derzeit im Maschinenraum statt und nicht auf der Zielgebietsbühne mit Innovations-Girlanden.

Und eine zweite Konzentration von Kraft und Know How wird es geben. Einmal im Panic Room des Frachters. Sprich, in den Krisenzentralen der Veranstalter. Denn die Unruhen in den Urlaubsgebieten, die Naturprobleme und brancheninterne Ausfallhilfen sind nicht mehr die Ausnahme, sondern der Dauerzustand. Dabei aber auch gleichzeitig die Chance, Kompetenz zu zeigen beim Kunden.

Last but not least will der mittlerweile reiseerfahrene Urlauber umgarnt werden vom etablierten Veranstalter, wenn er ihm schon mehr Geld geben soll, als den „Billich-will-ich“ Konkurrenten vorwiegend aus dem virtuellen Raum: Touristikkonzepte, die perfekt auf unterschiedliche Bedürfnisse und Zielgruppen entwickelt werden und ein Zielgebiets-Service, der heute bei weitem mehr  können muss, als den Transfer zu organisieren und bei einem klebrig-süßen Welcome Cocktail Ausflüge zu vertitschen.

Von daher waren die Pressekonferenzen der letzten Wochen speziell für die Kollegen von den Publikumsmedien inhaltlich eher nicht der Brüller, weil kaum Schlagzeilenträchtig im Ergebnis. Wenn man den organisierten Tourismus aber intern in seiner Struktur beobachtet, dann wird man in einigen Jahren rückblickend sagen, dass das Kommando 2013 hieß, Leinen los und richtig Fahrt aufnehmen zu neuen Ufern. Zum Glück zu Zeiten, da die See noch ruhig ist und sich angesichts der bleibenden Reiselust keine konjunkturellen Stürme am Horizont zusammenbrauen.

Der letzte im Reigen der Veranstalter CEOs, die sich von mir befragen ließen, ist Michael Tenzer von Thomas Cook. Was er zu meinen Thesen sagt, können Sie gleich hören. Und ein kleines Geheimnis erfahren, wohin ihn seine Träume führen, wenn er mal Zeitreise spielt.

Die Pressekonferenz von Thomas Cook fand übrigens im Epizentrum der deutschen Reiseziele statt: in Essen. Ja, da war doch mal was… Richtig 2010. Essen und die Metropole Ruhrgebiet als Europas Kulturregion. Gab es nach der 365-Tage-Party einen gehörigen Kater? Mitnichten, meint Axel Biermann vom Ruhrgebietstourismus und erläutert im Reiseradio gleich die erfolgreiche Strategie seit „the day after“.

Nächstes Thema: Travelzoo. Einen größeren Kontrast zur nostalgischen Reiseplanung mit Katalogen im Wohnzimmer und Familienrat kann es kaum geben. Mittwoch um 11 Uhr ist Schnäppchen-Alarm in hunderttausenden E-Mail-Postfächern und dann wird, wenn das limbische System vom Travelzoo-Newsletter genug gekitzelt wurde, spontan gebucht. Der Wochenendtrip, oder sogar die Urlaubsreise. Fest konfektioniert und mit Extras und Rabatten aufgeladen, dass man kaum nein sagen kann. Ist das die neue Urlaubswelt? Christian Smart, der Geschäftsführer von Travelzoo, gibt uns gleich die Antwort.

Und damit wir die Zielgebiete nicht ganz vergessen, hab ich den Trip nach NRW genutzt, und mich in Klein-Japan, also Düsseldorf, von einer Japanerin aufklären lassen, ab wann man Sushi essen kann und warum man in Japan als Kunde durchaus arrogant sein soll, um keine Irritationen zu erzeugen… Sehr spannend.

 

Hochofen für das Urlaubs-Abenteuer

Nicht nur abends eine eindrucksvolle Inszenierung: der Duisburger Landschaftspark Nord mit dem Hochofen als Industriedenkmal ist heute DAS Symbolbild, wenn man eindrucksvoll zeigen möchte, wie das Ruhrgebiet sich gewandelt hat in den letzten Jahrzehnten. Spätestens seit 2010 als Kulturmetropol-Region ist man jetzt auch auf der touristischen Landkarte. Mit Erlebnis-Garantie selbst abseits der Kultur. FANTASTISCHE FÜHRUNGEN

Ganz in Weiß und ohne Ruß

Christos Installation im Oberhausener Gasometer (es ist übrigens seine zweite) ist in diesem Sommer zusammen mit seiner Werkschau der kulturelle Hit im Ruhrgebiet. Kaum zu glauben, dass man auch in Oberhausen ursprünglich diesen „Industrie-Schandfleck“ eigentlich sprengen wollte. Dass wir uns heute am Anblick dieser Industrie-Denkmäler erfreuen können, ist vor allem dem Widerstand und der Hartnäckigkeit von Prof. Karl Ganser geschuldet, dem Ehrenpreisträger der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten 2010.

VDRJ Columbus Ehrenpreis 2010 Prof. Karl Ganser – Dankesrede

Der weite Weg für einen Arbeitsplatz über den Wolken

Auch, wenn das Image der weiten Welt lange nicht mehr die Exklusivität verströmt, wie noch in den Anfangsjahren des Jet-Set-Zeitalters – es gibt immer noch viel junge Menschen, die zumindest eine Zeitlang als fliegendes Bordpersonal anheuern möchten. Wie es beim Auswahlprozess und der Ausbildung zugeht – diesen Blick hinter die Kulissen erlaubt uns nun die Condor. Hier der erste Teil der Miniserie: das Auswahlverfahren bei der Bewerbung.

Koffer packen, aber richtig – eine Videoanleitung

Selbst Reiseprofis, die in Windeseile ihre Siebensachen zusammenpacken können, wenn es wieder mal kurzfristig zum Flughafen geht, erleben häufig das Phänomen, dass Koffer die Eigenschaft haben, grundsätzlich zu klein zu sein. Wie man die besten Chancen hat, den akademischen „großen Kofferschein“ zu erwerben, zeigt diese kleine Videoanleitung des perfekten Packens.

Stellen Sie sich vor, Sie fliegen in Ferien, und dann das…

Stress pur erlebten einige Reisende im Flughafen-Wartebereich. Ihnen wurde ein Streich mit der verstecken Kamera gespielt, der es in sich hatte. Hand aufs Herz: wenn Ihnen das passieren würde, kämen Sie auch ganz schön ins Schwitzen… Und genau darum geht es in diesem rundum gelungenen Beispiel für virales Marketing.