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Zu Fuß durch die Wildnis von British Columbia

Lonely Planet hat gerade Kanada auf Platz Eins gesetzt als weltweit beste Reisedestination für 2017, wenn man Natur mag. Kein Wunder bei der Vielfalt der Landschaften, die einem den Atem rauben können. Versüßt übrigens noch durch das Jubiläum, das nächstes Jahr ansteht: 2017 feiert Kanada ich selbst, 150 Jahre Bestehen der Konföderation. Wichtigstes Geburtstagsgeschenk für alle Besucher: der Eintritt in die Nationalparks ist kostenlos. Aber auch außerhalb der Nationalparks gibt es Natur satt. Der französische Fotograf Brice Portolano wanderte drei Wochen durch die Wildnis von British Columbia. Hier ist sein Film.

Reiseradio 128 – Canada-Special: Unterwegs mit dem Skeena-Train / Little Leaf und die toten Bisons / The Great Canadian Barn Dance / Auf der Sierra West Ranch / Die besten Boots und Cowboyhüte der Welt

Das Reiseradio präsentiert Ihnen heute mal wieder im Vorfeld der ITB eine Sonderausgabe von „Was mit Reisen“, dem touristischen Magazin zum Zuhören. Dieses Mal erleben Sie Canada. Übrigens nicht nur in sehr menschelnden Gesprächen, die ich bei schönen Begegnungen vor Ort hatte, sondern, wenn Sie auf die Website gehen, auch in zwei speziell für dieses Magazin von mir produzierten Filmen. Sie können sich mitnehmen lassen auf eine außergewöhnliche Fahrt mit dem hierzulande noch recht unbekannten Skeena Train in British Columbia und erleben das Weltnaturerbe Waterton, einen Nationalpark in der südwestlichen Ecke von Alberta, direkt an der Grenze zum amerikanischen Montana.

Mit dem Skeena Train beginnt heute unsere akustische Reise durch Canada. Ich muss zugeben, es war schon eine abenteuerliche Anfahrt, bis ich mit viermal Umsteigen endlich von Deutschland aus in Prince Rupert landete. Das ist in der nordwestlichsten Ecke, fast schon in Alaska. Offen gesagt ist dieses verschlafene Nest kein touristisches Highlight. Und daran ist der Untergang der Titanic schuld. Auf ihr ertrank auch der Big Boss der Grand Trunk Pacific Railway. Er hatte die Vision, aus Prince Rupert einen florierenden Pazifikhafen zu machen. Kein Eisenbahn-Boss, keine Vision mehr. Prince Rupert versank wieder in einen Dornröschenschlaf. Bis heute. Aber von hier gibt es immer noch einen Personenzug der kanadischen Eisenbahn nach Jasper. Fast 1200 Kilometer in die Rocky Mountains. Es ist ein Zug vor allem für die Locals. Denn in dieser menschenleeren Gegend gibt es auch in weiten Bereichen kaum Straßen. Bärenland und Spielwiese für Trapper und Goldschürfer. Für Entdecker ist die Fahrt mit dem Skeena ein größeres Erlebnis als die Passage mit dem berühmten Rocky Mounteneer. Denn der würde auf offener Strecke kaum stoppen, um einen putzigen Fallensteller und Claim-Besitzer an Bord zu lassen. Freuen Sie sich auf ein Gespräch mit Josephine Wasch von VIA Rail, die mit mir auf rumpelnden Gleisen reiste.

Als in Kanada noch riesige Bisonherden unterwegs waren, da war das hier Indianer-Land. Und den Ausdruck darf ich hier ausdrücklich benutzen, ohne politisch unkorrekt zu sein, hat mir Little Leaf vom Stamm der Schwarzfüße versichert. An die 6000 Jahre lebten sie mit der Natur, bevor die weißen Eroberer mit Gewehren kamen. Auch ihre Jagd war spektakulär. Die Tiere wurden mit viel Gebrüll in Richtung einer Klippe getrieben, wo sie natürlich nicht mehr in der wilden Herde stoppen konnten und zu Tode stürzten. Eine dieser Klippen ist heute Weltnaturerbe, der so genannte Head-Smashed-In-Buffalo_Jump in Alberta. Und dort erzählte mir eben Little Leaf, wie sein Stamm früher jagte.

Gerade, wenn man in Kanada über Land unterwegs ist, vermisst man oft eine intakte dörfliche Struktur, wie wir sie kennen. Es gibt schmucklose Siedlungen und hingekleckste, manchmal riesige Farmen. Wie soll sich da ein soziales Leben entwickeln, fragt man sich. Eine Antwort ist der so genannte Great Canadian Barn Dance. Etwas flapsig: es ist die Dorfdisko in einer Scheune. In eine bin ich hineingeraten und traf dort Lloyd Kunkel mit frühen Wurzeln aus Erlenbach bei Marktheidenfeld. Der Musiker und Gastgeber in der Scheune klärt auf über das Tanzvergnügen.

Apropos riesige Farmen. Auch ich habe entlang des legendären Cowboy-Trails durch Alberta eine dieser Cattle Ranches ausprobiert: Sierra West. Und dort traf ich die ganz liebenswerte Ginny und ihren Mann Randy Donahue, die nicht nur so aussehen, als würden sie mit ihren Cowboyklamotten auch ins Bett gehen, sondern auch sehr umsichtige Gastgeber sind für Menschen, die mal für einige Tage das Glück auf dem Rücken der Pferde erleben wollen.

Tja, Cowboyhut und entsprechende Stiefel. In Deutschland vielleicht nicht so der modische Hit, aber in Alberta durchaus Salonfein. Und vor allem in Calgary, der Welthauptstadt der Cowboys. Bei der seit über 100 Jahren stattfindenden Stampede kommen Hunderttausende zusammen. Alle natürlich perfekt ausstaffiert. Und deshalb gibt es den weltbesten Cowboyhut-Macher – Smithbilt – und die weltbeste Cowboy-Stiefel-Manufaktur Alberta Boots – eben auch in dieser Stadt. Beide habe ich für Sie besucht.

Mit dem Skeena-Train durch’s Land der Bären und Golddigger

Exklusiv auf „Was mit Reisen“ Eindrücke einer Fahrt mit dem Kanadischen Skeena Train zwischen Prince Rupert und Jasper. 1200 Kilometer hinein in die Rocky Mountains. Die Gäste erleben nicht nur großartige Panoramen, sondern kommen auch in Kontakt mit den Locals. denn der Skeena ist ein normaler Zug. Und da kann dann auch schon mal ein Goldschürfer an den Gleisen um Mitfahrt bitten…