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Reiseradio 125 – Die besten Tricks für Meilensammler / BDL fordert Sanierung von Tegel / Rijksmuseum öffnet nach 10 Jahren / Amsterdam Top-Ziel für 2013

Hier am Standort des Reiseradios konnte man mal wieder mal eine der typischen Wochen erleben – dit is Berlin… Bis zum Wochenende durchaus Glanz und Glamour bei der Fashion Week, mit nahtloser Überschneidung zum Bauern-Auftrieb der Grünen Woche. Da freuen sich Hoteliers und Partyveranstalter.  Ein bisschen zeigen wir davon auch auf der Website – ein Video von der Eröffnungsparty der Bread & Butter im Goya; da konnte man dann doch etwas besser filmen, als auf der schon traditionellen Brautschau beim Ball der Landjugend auf dem Messegelände.

Ach ja, und Holland ist dieses Mal Partnerland der Grünen Woche. Es gibt nicht nur wässrige Tomaten zu bestaunen, sondern vor allem Trilliarden von Tulpen. Dem Keukenhof sei Dank. Womit wir dann auch schon den Bogen zum Tourismus elegant gespannt haben. Der Keukenhof behauptet, der meistfotografierte Ort der Welt zu sein. 50 Millionen Besucher bisher knipsten Erinnerungs-Schnappschüsse im Blumenbeet. Und es ist interessant, das fast genauso viele Deutsche, wie Holländer selbst die acht Kernwochen nutzen, um die Aussaat der Blumenzwiebel-Züchter zu bestaunen.

Deshalb heute auch ein kleiner Schwerpunkt Holland im Reiseradio. Tulpen soll es ja angeblich auch in Amsterdam geben – und die heimelige kleine Groß-Stadt mit den Grachten, die übrigens 400jähriges Jubiläum feiern, ist natürlich der Star unter den holländischen urbanen Zielen. Eines können wir schon verraten: Im Gespräch gleich wird Machteld Ligtvoet vom Amsterdam Marketing http://www.iamsterdam.com  glückliche Gefühle bei denen erzeugen, die wissen, dass man in Amsterdamer Coffeeshops mitnichten Getränke aus belebenden schwarzen Bohnen sucht. Die liberale Stadt hat für sich entschieden, dass sie den Ausländer-Bannstrahl der Regierung einfach ignoriert. In Amsterdam gilt weiterhin: ein Joint für alle.

Einen Rausch ganz anderer Art verspürt Gregor Weber. der Deutsche ist der Herr über fast die gesamte Sammlung des weltberühmten Rijksmuseums. https://www.rijksmuseum.nl Und nach 10 Jahren Umbau wird dieses endlich wieder im April eröffnet. Nicht nur als architektonische Meisterleistung des Rückbaus, sondern auch so schmerzlich vermisst als Schatztruhe vor allem der holländischen Meister. Und Weber verrät im Reiseradio, dass er jetzt den Berlinern nur zu gerne den angeblich gefälschten Rembrandt, Sie wissen schon, den Mann mit dem Goldhelm, abnehmen würde, weil er das Bild so wunderschön findet.

Zweiter Schwerpunkt dieser Sendung ist wieder mal der Flugverkehr. Klar, der irgendwann mal kommende, neue Berliner Flughafen kann nicht ganz ignoriert werden – dazu auch auf der Website eine wunderbare Parodie von Peter Rütten auf Klaus Wowereit beim ZDF-Talk von Markus Lanz. Aber es gibt gleich etwas Interessantes beim Interview mit dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL – und das ist witzigerweise und passend zur Eingangsmoderationl nicht die Abkürzung für den Bund der Deutschen Landjugend), Klaus-Peter Siegloch offenbart, dass man sich anscheinend schon auf 2015 einrichtet und fordert, Tegel bis dahin mächtig upzugraden. Aber es gibt natürlich noch ganz andere Flugbaustellen in diesem Land – und zum Glück für wenigstens eine gute Nachricht die Vision des 3-Liter-Flugzeugs.

Diese Themen sind weit außerhalb der Erlebniswelt von Alexander Koenig. Er ist der absolute Fachmann, wenn es darum geht, Flugmeilen so einzusetzen, dass man möglichst oft First, oder zumindest Business für lau fliegen kann. Ich sprach mit ihm in Dubai, von wo aus er seinen Insider-Newsletter http://www.first-class-and-more.de betreibt, und habe versucht, ihm für Sie ein paar Tipps zu entlocken, wie man auch als Normalflieger nicht in die Falle der Airlines tappt, sich mit den fast wertlosen Normalmeilen zufrieden zu geben.

Reiseradio 092 – Rekorde in Berlin, aber Hotels hadern mit Preis / Waldorf Astoria – West-Berlins neue 1. Adresse / Tulpen nicht nur aus Amsterdam – Holland boomt / Schüler haben keine Angst vor Ägypten-Urlaub / Buchtipp: Terra Polaris

Als Journalist habe ich normalerweise Verständnis, wenn Beschäftigte selbst den Streik als Mittel der letzten Wahl sehen, um ihre wahrscheinlich nicht unberechtigten Interessen gegen „die da oben“ durchzusetzen. Aber was momentan am Frankfurter Flughafen passiert, ist einfach lächerlich. Da stehen geradezu absurde Forderungen im Raum von gerade mal 200 Hanseln, die mit ihrer Maßlosigkeit nicht nur Zigtausend Passagiere in Bedrängnis bringen,  sondern auch die übrigen Beschäftigten am großen Drehkreuz zu nervenaufreibender Mehrarbeit wegen der gestrandeten Menschen zwingen. 200 Menschen, die jetzt schon zu den sehr gut bezahlten Mitarbeitern gehören, nehmen die Fliegerei mit Millionenverlusten in Geiselhaft. Egal, wie dieser absurde Kleinkrieg ausgeht, hinterher dürften die Vorfeld-Arbeiter zu den meistgehassten Angestellten am Frankfurter Flughafen gehören. Auch eine Auszeichnung, die man sich hart erarbeiten muss…

Friedlicher geht es heute im Reiseradio zu. Auch wenn manche Hoteliers in Berlin trotz der Rekordzahlen bei den Übernachtungen in der Hauptstadt etwas resigniert die Faust ballen. Berlin ist nämlich vor allem auch deshalb so sexy für die Besucher, weil man hier sehr viel bekommt fürs Geld – verglichen mit anderen Metropolen. 70 Euro Durchschnittspreis für das Zimmer – da nähert sich Berlin Las Vegas an, wo die Hotelbetten auch oft fast verschenkt werden, weil man über den Casino-Umweg die Rendite erhofft. Leider ist die Auslastung in der Deutschen Hauptstadt aber weit entfernt von der der Spielermetropole. Gerade mal 50 Prozent – und wenn man nur die Innenstadthotels nimmt, 70 Prozent. Da fragt man sich, wo wird das Geld verdient? Burkhard Kieker, der Chef von Visit Berlin, ist sich des Problems bewusst, aber er muss natürlich das Große Ganze sehen. Jeder Besucher bringt Geld in die Stadt, und jetzt, wo der Senat mit Bettensteuer abkassieren will, ist jedes günstige Hotelzimmer doppelt Gold wert, wie er gleich im Gespräch erläutert.

Trotz der rechnerisch unbefriedigenden Hotelsituation in der Hauptstadt wird gebaut, dass es den Kränen schwindelig wird. Gerade in der Endphase ist das Waldorf Astoria, das nicht nur Berlins höchstes Hotel wird, sondern auch die City West am Bahnhof Zoo mächtig aufwerten soll. Die Internationalen Konzerne sehen Berlin langfristig immer noch als Goldgrube, weil man der Stadt weiter eine unglaubliche Entwicklung zutraut. Hotelinvestitionen ähneln heute einem Börsenspiel: da sind ja auch meistens Erwartungen schon in der Aktie eingepreist. Und Waldorf Astoria Direktor Friedrich Niemann, den ich zum Gespräch im 31 Stock auf der Noch-Baustelle traf, hat viele Visionen, was Auslastung und die Best Available Rate in Zukunft anzeigen.

Unser westlicher Nachbar Holland exportiert nicht nur geschmacklose Tomaten, sondern auch wunderschöne Blumen. Die wiederum, vornehmlich Tulpen in den kommenden Monaten, importieren umgekehrt Unmengen von Gästen Dieses Jahr noch mehr, weil es nicht nur den Keukenhof gibt, sondern auch noch die Floriade, eine Weltmesse der Gartenkunst. Lothar Peters, oberster Holland-Werber, peilt also den nächsten Besucherrekord im Land hinter den Deichen an. Eigentlich müsste er ein rundum zufriedener Mensch sein. Wenn der Staat ihm nicht das Budget gekürzt hätte. Um glatte 50 Prozent. Da mag in Den Haag die Tomaten-Devise gegolten haben: egal ob sie schmecken, und egal, ob wir sie bewerben – gekauft wird das Gemüse trotzdem. Warum soll das mit dem Tourismus nicht auch klappen…?

Expedienten am Reisebüro-Counter haben es momentan nicht leicht, Reisewillige für Ägypten zu überzeugen. Oft wird gerade bei den typischen Pauschalis von einer diffusen Angst berichtet – selbst in ihren sicheren All-Inclusive Anlagen am Roten Meer, die die meisten eh nicht verlassen. Diese Woche traf ich Schüler der Fichtenberg-Oberschule in Berlin. Sie hatten sich gerade von jungen Revolutionären aus erster Hand berichten lassen, wie es ist seit dem letzten Frühling. Deshalb wollte ich hinterher von Ihnen wissen, wie sie denn reagieren würden, wenn ihnen morgen jemand Urlaub anbieten würde im Land der Pharaonen. Mit einem sehr interessanten Ergebnis – nur, dass keiner von Ihnen sich vorstellen könnte, im Reisebüro klassisch zu buchen.

Und noch einen Buchtipp gibt es heute. Ein richtig schwerer Bildband über die Terra Polaris, also das Trekking in der Arktis und Antarktis. Das ist auch kein Produkt, das mal eben so über den Counter geht, aber manchmal ist Coffeetable Reisen ja auch sehr befriedigend. Ich sprach mit Michael Vogeley, der seine Lust am Abenteuer jedes Jahr ausleben muss. Ein Reisejournalist der ganz besonderen Art.

Reiseradio 077 – Dr. Volker Böttcher: die ganze Wahrheit über GET15 bei der TUI / Minister AbdelNour: die ganze Unbekümmertheit über Ägypten / Verkaufschefin Härpfner: die ganz neuen Kleider von Center Parcs / Tourismuswerber Gruber: die ganz schön weiße Ski-WM für Touris in Schladming

Was kann WASMITREISEN Ihnen diese Woche anbieten? Ich komme gerade zurück aus Amsterdam, was ja wirklich immer eine Reise wert ist. Aber Grund des Besuchs war die Neueröffnung der Marina im Center Parc de Eemhof, etwa 40 Minuten Autofahrt von Amsterdam entfernt. Da sind jetzt Luxusapartments entstanden im Stil von Port Grimaud an der Côte d’Azur. Und der im Winter eisfreie Yachthafen kann 20 Meter Yachten aufnehmen. Also beides klassische Attribute der Center Parcs Klientel… J Das hat mich natürlich gejuckt, ein Gespräch zu führen mit der deutschen Verkaufschefin der Ferienresort-Gruppe, Stefanie Härpfner, wie man sich denn künftig positionieren möchte.

Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, was sich hinter GET15, dem Reformprogramm der TUI, verbirgt. Aber es ist immer schön, so etwas unredigiert und authentisch aus dem Munde des verantwortlichen CEOs zu hören. Wie man sich fühlt, wenn man 550 Mitarbeiter entlassen muss, wo die Strategie des völlig neuen Webauftritts der TUI ansetzt und wie man intern werben muss, sich dort auch zu engagieren. Wie man Reisebürokunden künftig psychologisch analysiert und ihnen die eigenen Produkte verkaufen möchte. Und warum nicht mehr unbedingt überall das Quäntchen mehr TUI drin ist künftig, obwohl TUI drauf steht. Dr. Volker Böttcher ist wie immer offen im Reiseradio – und verrät auch, ob er ebenfalls eine der mysteriösen Air Berlin Karten besitzt, über die es in den letzten Tagen so viel künstliche Aufregung gab.

Ägypten ist für den Urlauber absolut sicher. Das sagte vor wenigen Tagen seine Exzellenz, Herr AbdelNour, der ägyptische Tourismusminister. Ein sympathischer Herr mit viel Lächeln im Gesicht. Allerdings wusste er da auch noch nicht, dass es wieder Unruhen geben würde am Wochenende in Kairo mit wirklich schlimmen Bildern, die nicht gerade an sonnige Entspannung im Land denken lassen. Doch Monir AbdelNour verströmt generell Optimismus. Wahrscheinlich ist das auch die einzige Währung, die er momentan hat. Denn niemand weiß, was nach den Wahlen im November – also unmittelbar vor der so wichtigen Wintersaison, passiert. Inwieweit radikale Islamisten das Land beherrschen werden. Eine Alptraum-Vorstellung für jeden Touristiker. Herr Minister ist im Gespräch mit dem Reiseradio, na was wohl, mild lächelnd optimistisch.

Noch ist ein wenig Zeit bis zur nächsten Weltmeisterschaft im Skisport, aber Schladming am Dachstein rüstet schon mächtig auf. Bereits in diesem Winter kann man schon mal probefahren auf den neuen Pisten, die extra für das große Ereignis in die Hänge gegraben wurden. Wahrscheinlich sollten das aber auch nur diejenigen im Sinn haben, die auch ansonsten bei schwarzen Pisten keine Schockstarre bekommen. Hermann Gruber vom Tourismusverband erzählt uns, was man von Garmisch gelernt hat, und wie man sicherstellen möchte, dass kein Hotelier auch nur daran denkt, unanständig an der Preisschraube zu drehen.