Touristik Talk

Wasmitreisen - Das erste Reiseradio für Profis im Internet

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Hintergrund, Klatsch und Service für Touristik-Profis

Mit Hurtigruten MS Nordstjernen um Spitzbergen

Gilt schon die klassische Hurtigruten-Strecke entlang der norwegischen Küste zwischen Bergen und dem Nordkap bei Kirkenes als „schönste Seereise der Welt“, gibt es doch noch ein Upgrade für Menschen, denen es gar nicht genug Norden sein kann: Spitzbergen. Die schroffen Inseln mit ihrer menschenleeren Topografie und vor allem ihren Gletschern erlauben einen Blick in die tiefe Vergangenheit unseres Planeten. Wer nicht mehr braucht zum glücklich sein, als Wind, Meer, Schnee und Eis, und dazu das Licht der Mitternachtssonne, für den sind diese abenteuerlichen Routen perfekt. Vor allem an Bord der Nordstjernen, dem dienstältesten aller Hurtigruten-Schiffe und seit 60 Jahren auf See. Streng genommen ist sie ein schwimmendes Museum ohne den Komfort der heutigen Kreuzfahrtschiffe. Aber genau das macht ihren Reiz aus. „Was mit Reisen“ Reporter Jürgen Drensek besuchte Longyearbyen im August und ließ sich von der Nordstjernen bis in die Arktis bringen.

Mit der Nordstjernen vor Spitzbergen

Reiseradio Sendung 176

  • Studiosus 60 Jahre Studienreise
  • FTI: größtes Ägypten-Angebot
  • Kiel: Schönheit auf 2. Blick
  • Oldenburg: Führung auf Platt

In unserer Sendung heute beginnen wir mit der touristischen Weltsicht von gleich zwei Veranstaltern: Studiosus und FTI. Zwar beide in München beheimatet, aber sonst mit diametral unterschiedlichen Zielgruppen. Während Studiosus den aufgeklärten Reisenden im Sinn hat, der tiefschürfend, aber mittlerweile auch unterhaltsam, Land und Leute erleben möchte, agiert FTI erfolgreich im bezahlbaren Sun & Fun Tourismus. Manchmal ungeniert auf das Limbische System setzend, also das Schnäppchen-Gier-Gen, das durch Hardcore-Selling auf Sonnenklar-TV animiert wird, aber immer nach dem Motto: wo wir günstig einkaufen können, da lassen wir uns für die kommende Saison nieder. Interessant: beide haben mit ihrem Grundkonzept im abgelaufenen Geschäftsjahr im Umsatz zweistellig zugelegt und sehen sich auf ihrem Weg bestätigt. Im Reiseradio geben gleich Peter Mario Kubsch für Studiosus und Ralph Schiller für FTI ihre Prognosen für das kommende Urlaubsjahr. Und wen wundert es: bei beiden spielt Ägypten eine Rolle.
Der zweite Schwerpunkt in der 176. Ausgabe von „Was mit Reisen“ liegt im Norden Deutschlands. Von der ganz großen Landverschickung hin zum erlebten Kleinen. Ich bin in zwei Städten unterwegs gewesen, die nicht in irgendeiner Top-Ten-Liste zu finden sind der Must-Sees für Kurzreisen: Oldenburg und Kiel. Muss man ja auch nicht unbedingt hin, mögen Sie jetzt spontan denken. Aber gerade das ist ja reizvoll, sich mal auf Orte einzulassen, für die es kaum Reiseführer gibt, weil sich die Auflage scheinbar nicht lohnt. Während ich in Kiel dank Eva Maria Zeiske herausfinde, dass die Stadt am Wasser durchaus auch außerhalb der Kieler Woche ein lohnenswertes Ziel sein kann, erwartete mich in Oldenburg mit Helga Diers eine Überraschung. Sie führte mich in friesischem Platt. Und das ist akustisch ein absolut vergnügliches Hörstück geworden.

Studiosus 60 Jahre Studienreise

Reiseradio-Gespräch mit Peter-Mario Kubsch

Seit 60 Jahren nun versucht Studiosus, Urlauber zu Reisenden zu formen. Denn zunächst sind das ja nun mal nur hohle Phrasen aus dem Bausatz für Festreden, wenn man konstatiert, dass Reisen bilde, oder der Tourismus die beste Völkerverständigung sei, die man sich denken könne. (mehr …)

Reiseradio 060 – Landesausstellung mit Kini total – Götterdämmerung auf Herrenchiemsee / Der Doyen der Reiseführer-Verleger: Dr. Volkmar Mair wird 80 / Die ganze Welt im Radio – 60 Jahre „Zwischen Hamburg und Haiti“ / Eringer im Wallis – Die wildesten Kuhkämpfe der Welt

Das Reiseradio sendet aus dem Wallis, von einem sehr archaischen Spektakel. Jetzt am Sonntag wird hier in Aproz nämlich die Königin der Kühe gekrönt. Aber das ist nicht etwa die eidgenössische Ausgabe der Schlampen-Show von Heidi Klum. Die Bauern küren nicht the next super-cow wegen ihrer verführerischen Wimpern oder dem glänzenden Fell. Hier geht es krachend zur Sache, wenn die Eringer Kühe mit Karacho die Köpfe gegeneinander rumsen lassen. Eine Art von Kuhkampf, der in der Regel sehr Touristen-verträglich ist – weswegen es auch viele kleine Showveranstaltungen in den nächsten Wochen anlässlich der Almauftriebe gibt. Und eben hier den Destinations-Geheim-Tipp im Reiseradio.

König Ludwig II von Bayern, der Kini, erfuhr vor genau 125 Jahren im leider tragischen Selbstversuch, dass es unbedingt besser ist, sofort Schwimmbewegungen zu machen, wenn man ins tiefere Wasser geht. So, wie es heute noch fürsorglich in den Dienstanweisungen für deutsche Rekruten steht. Sein jähes Dahinscheiden, das bis heute munter kriminelle Theorien befördert, ist der Jubiläumsansatz für eine bemerkenswerte Landes-Ausstellung im Schloss Herrenchiemsee, dem bayerischen Versailles. Götterdämmerung. Allein schon der Name. Ab dem 14. Mai erfahren Besucher alles, was sie schon immer über den berühmtesten König der Deutschen wissen wollten. Das Reiseradio hatte natürlich schon vorher Zugang zu den royalen Geheimnissen.

Es sollen schon Ehen fast zerbrochen sein, weil des Beifahrers – geschlechtsneutral gesprochen – kundiges Kartenlesen während einer Autofahrt in die absolute Irre führte. Es gibt Szenen, wie die des HB-Männchens, dass Menschen in die Luft gingen, weil sich ihre riesige Karte partout nicht mehr in den kunstvoll-kleinen Ausgangszustand zurückfalten ließ. Und doch hat Dr. Volkmar Mair mit Karten sein Geld gemacht und den Grundstein für einen der bedeutendsten Verlage für Reiseführer gelegt. Und ich gehe jede Wette ein, dass jeder Hörer mindestens ein Exemplar seiner Bändchen bei sich zu Hause hat. Jetzt wurde Dr. Mair 80. Das Unternehmen wird längst von seiner Tochter geführt, und er kann sich wieder seinem liebsten Hobby, dem Wandern, widmen. Freuen Sie sich auf das Gespräch mit dem Doyen der Reiseführer-Verleger.

Heute würde man der Reise-Sendung beim NDR vielleicht nicht mehr diesen Titel geben: „Zwischen Hamburg und Haiti“. Dafür ist der westlich der Dominikanischen Republik gelegenen Staat zu wenig touristisch –aus den bekannten, traurigen Gründen. Aber inhaltlich ist die Mutter aller Reisesendungen im deutschen Radio munter wie nie zuvor. Und qualitativ ist sie überwiegend ohne Fehl und Tadel – was alleine schon dadurch bewiesen ist, dass sie bei den Columbus Awards der VDRJ jedes Jahr Preise abräumt, wie kein anderer.

60 Jahre produzieren die Macher des NDR jetzt schon akustisches Reise-Kino für den Kopf. Über das Konzept des hochwertigen Journalismus sprach ich mit dem Redaktionsleiter Wolfgang Heinemann.

Auf Karl müssen wir heute verzichten. Der dürfte jetzt gerade nach dem Halbmarathon in Berlin seine Blasen pflegen, bevor er in einen komatösen Schlaf fällt. Aber ich denke, wir haben trotzdem wieder interessante Dinge zusammengetragen, die alle was mit Reisen zu tun haben. Schön, dass sie mit von der Partie sind.

Reiseradio 057 – Deutschlandtourismus boomt, aber: Warum meiden Ausländer den Osten? / 60 Jahre immer den Gleisen nach: Ameropa / Nicht nur für Leseratten: Dublin ist Literatur-Weltstadt

„Was mit Reisen“ mit dem touristischen Geheimtipp der Woche: Skifahren in Afghanistan. Ja, tatsächlich. Ein italienischer Alpinist will Bamian – etwa 250 Kilometer nordwestlich von Kabul gelegen – zum Wintersport-Reiseziel machen. Das war es nämlich schon mal, bevor die Taliban anfingen, ihr Unwesen zu treiben. Feinster Pulverschnee, unberührte Hänge. Nun ja, die Sicherheitslage ist noch ein kleines Problem, dass es keine Skilifte gibt oder keine Hotels oder Après Ski Kneipen – aber wer Tourismus macht, muss eben Visionen haben. Und noch gibt es wahrscheinlich günstige Investments. Wir werden an der Sache dran bleiben.

Ansonsten kümmern wir uns in dieser Sendung mehr um Naheliegendes. Den Deutschlandtourismus, der im vergangenen Jahr Rekorde feierte mit 380 Millionen Übernachtungen. Wie sind da die Trends für dieses Jahr, und woher kommen neben den Inlandsgästen denn die ausländischen Besucher – und was suchen sie?

Vor allem fragen wir uns auch, wohin gehen die ausländischen Deutschland-Touristen? Eines wissen wir sicher: sie gehen nicht nach Ostdeutschland. Das muss doch Gründe haben. Die Erklärungen liefert Professor Mathias Feige vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr an der Uni München.

Deutschlandtourismus und Ameropa, das war in den Wirtschaftswunderzeiten eine feste Kombination. Ferien mit Bahnanreise. Sonderzüge, Blaskapelle am Bahnsteigrand. 60 Jahre alt wird Ameropa in diesem Jahr. Eine Firmengeschichte mit Höhen und Tiefen – und mit der Notwendigkeit, sich in Zeiten billiger Charterziele immer neu zu erfinden.

Literatur und Reisen – das bedeutet für viele, sich vor der Abfahrt noch schnell einen Reiseführer zu besorgen, oder ein spannendes Hörbuch für die Anfahrt oder einen Schmöker für den Strand. Man kann aber auch literarisch auf Reisen gehen. Und welche Stadt böte sich dazu mehr an, als die, die gerade von der UNESCO zur Welt-Literaturstadt erklärt wurde: Dublin. Was dieser Titel bedeutet, und was der geneigte, des Lesens kundige Besucher in Dublin erleben kann, dazu mehr in dieser Sendung.

Und natürlich werde ich mich nach der Lektüre der merkwürdigsten Meldungen der Woche wieder ganz prosaisch mit meinem Lieblingsprofessor auseinandersetzen, was wir vom Kinderbegrabschen auf Flughäfen, vom durchgeknallten Sicherheitswahn des Innenministers, von Richard Branson als Stewardess, von waffenschmuggelnden Lufthansa-Piloten, nicht richtig handfesten Lockerungen des Flüssigkeits-Verbotes, von Marbachs Scheitern und Schillers Wechsel zu halten haben…