Satirischer Berlin-Reiseführer
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Reiseradio-Gespräch mit Tilman Birr
Berlin hat also ein laminares Wachstum erreicht, wie man das in der Physik nennen würde, stetig, aber ohne Verwirbelungen. Das stimmt natürlich nicht, wenn man in die angesagten Viertel der Stadt schaut. Da kann einem schon manchmal Angst und Bange werden, wie sehr die Stadt von der Liebe der Touristen erdrückt wird. Wobei: Touristen möchte man eigentlich gar nicht haben in Berlin. Semantisch bezeichnet man sie lieber als Besucher oder Kurzzeit-Berliner, um ihnen damit moralisch auch ein bisschen Verpflichtung zur Rücksichtnahme unterzujubeln.
Berlin arbeitet an einem neuen Tourismuskonzept mit Schwerpunkt auf verträgliche Nachhaltigkeit. Denn schließlich möchte man nicht so enden wie Amsterdam, das bewußt keine Werbung mehr schaltet für die Stadt, deren Bewohner die Grenze ihrer Geduld erreicht haben.
Tilman Birr, ein zugezogener Berliner, Kabarettist und Poetry-Slammer, hat das Grummel-Gefühl vieler Einheimischer mit ihren Gästen nun zwischen Buchdeckel gepresst. Herausgekommen ist ein satirisches Reisegepäck für Berlin. Und darüber spreche ich jetzt mit ihm.