Reiseradio – Sendung 203
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- Gesundheit auf Reisen
- ITB – 50 Jahre und nicht alt
- Zauberwort Virtual Reality
- Kunst der guten Webseite
Virtual Reality und auch Augmented Reality sind ein Schwerpunkt der heutigen Sendung von „Was mit Reisen“, Ihrem Podcast für die Profi-Touristiker. Diese Woche geht in Berlin die 50. ITB los, die größte Messe der Welt, wenn es um das Reisen geht. Neben den durchaus real vollgepackten Hallen, die animieren sollen für durchaus realen Urlaub, werden sich auf dem ITB Kongress sicher spannende Diskussionen ergeben, inwieweit „Modern Times“ unausweichlich auf die Branche zukommen. Da ist der weibliche Roboter, der künftig vielleicht am Hotel-Check In steht, oder auf der ITB am Infodesk Besucherfragen beantwortet, noch nur eine Spielerei, die Messe-Teilnehmer aufheitern soll. Aber sensible Strategen werden die Signale schon richtig deuten. 50 Jahre ITB. Wenn man sich die Themenvielfalt des diesjährigen, begleitenden Kongresses anschaut und dann zurückblickt auf 1966 mit gerade mal fünf Ausstellern, dann bekommt man eine Ahnung über die Dynamik des Reisens. Darüber unterhalte ich mich auch gleich mit David Ruetz, dem Leiter der ITB.
Ebenfalls in Berlin sitzt, passenderweise im alten Flughafen Tempelhof, Exozet, ein Unternehmen, das sich selbst bezeichnet als Agentur für Digitale Transformation. Dort habe ich meinen Selbsterfahrungs-Crashkurs gemacht in Sachen Virtuelle Realität. Die Räume sind vollgepackt mit Programmierern, die aus Befehlskolonnen künstliche Welten erschaffen. Und Exozet ist weltweit nur eines von vielen solcher Schöpfungszentren, allerdings letztes Jahr mit einem digitalen Emmy ausgezeichnet, die alle an diesem nächsten großen Ding basteln: Anwendungsszenarien zu finden für virtuelle Erlebnisse. Praktisches Beispiel aus dem Tourismus: Im Europapark Rust gibt es eine Achterbahn, auf die eigentlich keiner mehr so richtig wollte. Zu wenig Thrill. Jetzt haben die Fahrer Datenbrillen auf und erleben einen wilden Ritt durch eine Phantasiewelt. Sie ahnen es schon: es ist der Hit. Welche Chancen sich mit VR für die Urlaubsmacher ergeben, darüber unterhalte ich mich mit dem Experten Thomas Bedenk.
Praktischerweise werkeln Mitarbeiter im Nebenraum an ganz realen Baustellen: der Erstellung von Webseiten und Apps, die auf dem heutigen Stand der Technik und Usability sind. Gerade bei touristischen Webseiten gibt es neben wenigen guten unheimlich viel Schrott. Kein Wunder bei dem Prospekte-Irrsinn der Branche, der im Regelfall qualitatives Ramsch-Niveau hat und nur für die Papiertonne taugt. Wer schlechte Leporellos in Auftrag gibt, hat auch keine Ahnung, wie Webseiten zu funktionieren haben. Über die Schwierigkeit, digitales Denken in die Köpfe von Tourismus-Verantwortlichen zu beamen, spreche ich mit dem Wiener Exocet-CEO Uwe Hofer.
Aber starten werden wir diesen Podcast mit ganz realen Gefahren. Und die sind nicht islamistisch, terroristisch oder sonstwie istisch. Sie sind klein und unscheinbar mit allerdings großer Wirkung, wenn sie einen treffen. Wir reden über Viren, Bakterien und Parasiten. Für Reisende sind das viel größere Herausforderungen, als jeder Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amtes. Wobei die Beamten des AA auch auf diesem Feld gerade Bockmist gebaut haben mit ihrem Hinweis auf Zika-Gefahren-Potential auf den Malediven. Tropenmediziner schütteln da nur den Kopf über unqualifizierte Panikmache. Auch, wenn das Anhören des Gesprächs mit Tomas Jelinek, dem Wissenschaftlichen Leiter des Zentrums für Reisemedizin CRM, durchaus leichtes körperliches Unbehagen erzeugen kann, sie sollten es unbedingt wagen. Denn Information ist hier die beste Medizin.