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Reiseradio – Sendung 212

  • FTI setzt weiter auf Orient
  • Aldiana will wieder wachsen
  • Marokko mit viel Potential
  • Hellers neuer Garten Anima

In manchen Zielgebieten könnte FTI noch diesen Sommer, genau wie die Mitbewerber, Hotels ohne Ende anbieten. Preiswert und gut. Wenn es nur die entsprechenden Flugverbindungen gäbe. Aber bei den üblichen Verdächtigen ist die Saison wohl gelaufen. Es wird kein Jubel-Tourismus-Jahr mehr. Auch für FTI nicht. Wenngleich man hofft, durch geschickten Destination-Shift einiges aufgefangen zu haben. Mit Zuversicht – die Touristik-Branche wird ja immer mehr eine Industrie der Optimisten – schaut man also auf den Reisewinter, der hoffentlich wieder back to normal wird. Die Fernstrecke ist die große Hoffnung, eine weiter gehende Beruhigung in der Gefahreneinschätzung für Ägypten und die unerwartet gute Entwicklung von Marokko, das die Münchener jetzt auch als kulturellen Appendix für die Kanarischen Inseln vermarkten möchten. Darauf muss man erst mal kommen. Rundreise durch die Königsstädte Marokkos und dann einen kleinen Hupfer von weniger als zweihundert Kilometern rüber zu den Stränden Gran Canarias.. Hört sich clever an. Ob er tatsächlich an diesen Erfolg glaubt, darüber unterhalte ich mich mit FTI Geschäftsführer Ralph Schiller.

Problematisch entwickelt sich die Sommersaison auch gerade für Aldiana. Und das liegt nicht etwa an Qualitätsproblemen des Premium-Clubveranstalters. Es ist die wirtschaftlich nicht ausreichende Zahl der Anlagen in einer Situation, wo gleich mehrere Kernländer ausfallen, die das Ergebnis drückt. Nach Eigentümer Irrungen und Wirrungen der letzten Jahre glaubt man sich nun bei den neuen Schweizer Geldgebern in guten Händen. Die setzen den Focus nämlich auf Expansion. Vor allem auch für den Winter, der traditionell bei Aldiana bei den Sonnenzielen schwächelte. Noch ist nichts spruchreif – abgesehen von den beiden in Bau befindlichen und nicht sehr exotischen Anlagen in Deutschland und Kalabrien für 2018, aber Übernahmen könnten vielleicht schon 2017 das Portfolio erweitern. Aldiana Geschäftsführer Max-Peter Droll bleibt also tapfer, weil er weiss, dass er ein gutes Produkt hat, wie er gleich im Reiseradio-Gespräch versichert.

Überraschungs-Destination der Saison, natürlich auf bescheidenem Niveau – war Marokko. Ein Zielgebiet, das bis auf Marrakesch so etwas verstaubt 80s wirkt. FTI hat es mit viel Engagement wieder auf die Veranstalter-Landkarte geholt. Typisch für die Münchener, die ja gerne antizyklisch arbeiten und sich damit Dankbarkeit in den ansonsten gebeutelten Destinationen erwerben. Im Königreich mauserten sie sich schnell zum Marktführer, was sogar dazu führte, dass TUI Oberboss Fritz Joussen zum Höflichkeitsbesuch an den Atlas reisen musste. Wo die Stärken Marokkos liegen, eines islamischen Landes, das wegen der Religionsvorbehalte derzeit sicher nicht viele Pluspunkte bekommt, darüber unterhalte ich mich mit Fatima Ennouri, die das wichtige Büro Agadir von Meeting Point leitet, der FTI Incoming Agentur.

Wer Garten hört und Marrakesch, der denkt entweder luxuriös an das Mamounia Hotel mit seinen üppigen Grünanlagen, oder an das verwunschene Kleinod Majorelle von Yves Saint Laurent.  André Heller würden die wenigsten auf dem Plan haben. Und doch hat er neun Jahre lang im Verborgenen den nun mit Abstand schönsten Garten der touristisch so beliebten marokkanischen Stadt geschaffen: Anima. Ein botanisches Paradies für diejenigen, die keinen Wert auf wissenschaftliche Artbestimmung legen, sondern sich nur in eine Phantasiewelt entführen lassen möchten. Anima liegt etwa 20 km außerhalb Marrakeschs auf dem Weg ins beliebte Ourika Tal. Warum es so lange dauerte und der Garten ausschaut, als hätte er schon Jahrzehnte Zeit gehabt, wild zu wachsen, darüber unterhalte ich mich mit André Hellers Statthalter Gregor Weiss.

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