Vor allem an der Küste gibt es einen flotten Spruch für urlaubende Landratten: Bei uns gibt es kein schlechtes Wetter; höchstens die falsche Kleidung. Und das mag ja auch angehen, dass Strandspaziergänge, gut eingepackt im Friesennerz, nachher bei einem warmen Tee vor dem Kamin eine ähnliche wohltuende Wirkung haben, wie Sonnentage in der Sandburg. Leider besteht das touristische Mecklenburg Vorpommern aber nicht nur aus Küste. Um die braucht man sich als Verband auch eh keine allzu großen Sorgen zu machen. Selbst schon zu DDR-Zeiten verdiente man sich dumm an den werktätigen Massen. Was aber tun mit dem Hinterland, das touristisch ebenfalls Schätze bereithält, wie die Seenplatte, oder die zahllos in die hügelige Landschaft getupften Herrenhäuser? Hier gibt es zwar auch Liebhaber, aber außerhalb der Highseason ziemlich viel Leerstand zwischen Sonntag und Freitag. Über die Last mit der Landlust sprach ich mit dem Präsidenten des Tourismusverbandes, Jürgen Seidel.